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Bock E-Paper 2023 KW27

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4 Anzeigen Anzeigenannahme: Verlag Bock AG | Telefon: 052 632 30 30 www.schaffhausen24.ch | Mail: info@bockonline.ch Bock | Dienstag, 4. Juli 2023 veranstaltungen Diverses SAPHIR Ankauf von Goldschmuck, Münzen, Vreneli, Altgold, Zahngold, Luxusuhren, Pelz, Besteck, Silber, Zinn, Antiquitäten, Taschen Obergasse 29, 8400 Winterthur Tel. 052 203 09 78 shop@altingold.ch www.altingold.ch seit 22 Jahren Immobilien S A N I T Ä R T E C H N I K Sanitärservice Sanitärreparaturen, Service, Boilerentkalkungen, Badumbau 052 672 72 72 Schaffhausen Bülach Zürich Sorgentelefon für Kinder 0800 55 42 10 weiss Rat und hilft SMS-Beratung 079 257 60 89 www.sorgentelefon.ch Sorgentelefon, 3426 Aefligen PC 34-4900-5 Gratis Inserate? Tel.: 052 632 30 30 | Mail: info@bockonline.ch Tomaten-Focaccia Zutaten Teig 500 g Weissmehl 1 TL Salz 20 g frische Hefe, zerbröckelt 4,5 dl Wasser, lauwarm 3 EL Olivenöl Backpapier für das Blech Zutaten Belag 300 g gemischte Cherrytomaten, halbiert oder in Scheiben 50 g schwarze Oliven, entsteint, grob gehackt 4 Knoblauchzehen, in Scheibchen 1/2 Bund Rosmarin, Nadeln abgezupft 0,5 dl Wasser, heiss 1/2 TL Salz 4 EL Olivenöl Zubereitung: ca. 30 Minuten, ruhen lassen 1 Stunde, backen 25 Minuten Zubereitung: 1. Mehl und Wasser mischen. Hefe im Wasser auflösen und mit dem Öl dazugeben. Gut kneten, zugedeckt 1 Stunde aufgehen lassen. 2. Teig mit feuchten Händen auf dem vorbereiteten Blech flach drücken. Nochmals 15 Minuten ruhen lassen. 3. Tomaten, Oliven, Knoblauch und Rosmarin auf der Focaccia verteilen und in den Teig drücken. Wasser und Salz vermischen, zusammen mit Olivenöl über die Focaccia träufeln. 4. In der Mitte des auf 220 °C vorgeheizten Ofens (Ober-/Unterhitze) 20-25 Minuten goldgelb backen. Herausnehmen, warm servieren. Weitere Rezepte finden Sie auf http://www.volg.ch/rezepte/ VORVERKKAUF: PRÄSENTIERT DIE TOTEN HOSEN ° ZUCCHERO ° SIMPLY RED RITA ORA ° SIDO ° MICHAEL PATRICK KELLY BLIGG ° ADEL TAWIL ° CALUM SCOTT FREYA RIDINGS ° SAM RYDER ° SDP ° LEA GAVIN JAMES ° ROYAL REPUBLIC ° DANKO JONES BASTIAN BAKER ° PHENOMDEN & THE SCRUCIALISTS JOYA MARLEEN ° ZIAN ° U.V.M. 2. – 12. AUGUST 2023 ALTSTADT SCHAFFHAUSEN STARSINTOWN.CH

Bock | Dienstag, 4. Juli 2023 5 Gesellschaft «die stadt schaffhausen muss sich bekennen» Die Schaffhauser Kultur zu vereinen, diese als eine grosse Gemeinsamschaft sichtbar zu machen – das haben beileibe nicht viele geschafft. 21 Jahre nach der Idee einer Kulturwoche, wurden erstmals die Kulturtage durchgeführt. Dies vor allem dank Carina Neumer und ihrem Team, die sich mit diesem Virtuosenstück ein Denkmal erschaffen haben. INTERVIEW SCHAFFHAUSEN Ronny Bien «Bock»: Carina Neumer, die ersten Schaffhauser Kulturtage sind Vergangenheit. Ende gut, alles gut? Carina Neumer: Ja, dieses Mammutprojekt ist uns gelungen. Die Stimmung in der Stadt war während vier Tagen wirklich super. Die Menschen hatten grosse Freude und zeigten eine ausgesprochene Dankbarkeit. Schaffhausen konnte sich mit diesem Anlass stark identifizieren. Ich erlebte viele emotionale Momente, als in der Stadt Leute auf mich zukamen und sich bei mir bedankten. Das prägt schon, weil man ja nicht damit rechnet. Im Vorfeld wusste man ja nicht, wie die Schaffhauser Kulturtage bei der Bevölkerung ankommen würden. Neumer: Das ist so. Es war wie eine Reise ins Ungewisse. Darum waren wir immer sehr zurückhaltend mit Prognosen und wollten auch keine Versprechungen gegen aussen machen, die wir vielleicht nicht einhalten oder umsetzen konnten. Dass die Leute das Konzept verstanden, freute mich extrem, denn diese Flut an Einzelveranstaltungen hätte durchaus auch das Gegenteil bewirken können. 37 Veranstaltungsorte in der Stadt Schaffhausen, auf einem eigentlich kleinen Raum – und doch haben sich die insgesamt gut 20 000 Besucher:innen optimal verteilt. Neumer: Ich befürchtete im Vorfeld, dass die Leute Veranstaltungsorte, die man entweder gar nicht oder sehr gut kennt, eher ausser Acht lassen, doch auch hier wurde ich positiv überrascht. Alle Anlässe generierten Publikum, teilweise wurden sie regelrecht überrannt. Wir mussten aufgrund der hohen Nachfrage kurzfristig Zusatzvorstellungen organisieren. Wir konnten uns aber auch zu 100 Prozent auf die eingegangenen Partnerschaften verlassen. Sehr viel Extraleistungen haben Kulturorte wie Kammgarn, TapTab, Bachturnhalle, Stadttheater oder das Museum erbracht. Es bestätigte mir, dass die ganze Kulturszene an einem Strick zog. Die schönste Überraschung erfolgte beim Abschlusskonzert auf dem Munot, als ein Rehkitz auf die Welt kam. Dieses durften wir nun «Kulturtägli» nennen. 213 Veranstaltungen gingen während diesen vier Tagen über die Bühne. Klingt schon fast surreal. Neumer: Absolut. Es war eine unglaubliche Dichte an Anlässen. Es war nicht zuletzt meine persönliche Motivation gewesen, dass die Besucher:innen keine Leerzeiten hatten, sondern dass immer irgendwo etwas lief. Zu einem Festivalcharakter gehört meiner Meinung nach diese Mehrschichtigkeit und ich bin sicher, dass viele Personen in die Stadt strömten, da sie Angst hatten, etwas zu verpassen. Anzeige Carina Neumer war an den Schaffhauser Kulturtagen die Frau der Stunde. Mit ihrem Team organisierte sie 213 Veranstaltungen an 37 Orten in der Schaffhauser Altstadt. Bild: zVg Gibt es Erkenntnisse, wo man für ein nächstes Mal optimieren kann? Neumer: Natürlich, das müssen wir nun alles in Ruhe evaluieren. Beispielsweise war der Fronwagplatz am Sonntag fast zu dicht gedrängt für alle Soundchecks und Umbauten, während gleichentags der Herrenacker fast nicht mehr besucht wurde und auch einfach viel zu heiss war. Das gesamte OK bestand mit Ihnen aus insgesamt sechs Personen sowie dem technischen Leiter Roli Fricker, der vor allem die Outdoor-Bühnen betreute. Zudem wurden Sie durch den städtischen Kulturdienst unterstützt. Reichte das, um dieses Mammutprogramm zu stemmen? Neumer: Personell waren wir sehr knapp aufgestellt. Für solche Erkenntnisse ist ein Pilotprojekt ja auch da, ein nächstes Mal müsste das unbedingt verbessert werden. Zum Glück trug die Stadt Schaffhausen das Pilotprojekt aus, für einen privaten Verein «es ist schlicht nicht realisierbar, einen solchen anlass jährlich auszutragen.» Carina Neumer Projektleiterin der Schaffhauser Kulturtage wäre die Umsetzung wohl sehr schwierig geworden und hätte zu noch mehr Eigenleistungen und Ehrenamtlichkeit geführt. Ich hatte durch meine frühere Anstellung im Kulturdienst das Glück, dass ich während den ersten Vorbereitungen vieles über das damalige Pensum abdecken konnte und der Stadtrat das auch absegnete. Die Wege zu innerstädtischen Abteilungen waren somit kurz. Auch das intakte Beziehungsnetz kam uns sehr entgegen. Ausserdem konnte ich das Konzept innerhalb meiner Masterarbeit verfassen. Was gab es sonst noch für Challenges zu bewältigen? Neumer: Die Baustellen in der Altstadt waren sehr herausfordernd. Die Stadtpolizei unterstützte mich da enorm. Ansonsten sind es gewisse Abläufe, die noch optimiert werden könnten. Was mich erstaunte, war, dass es auch während den Kulturtagen Menschen gab, die nicht wussten, was da vor sich ging. Dabei wurde so oft darüber kommuniziert, auch medial, mit Plakaten, alles war über eine so lange Zeit sichtbar und transparent. Aber umso schöner, waren sie trotzdem da. Hätte eine «Welcome Zone» mit einem Infostand anfangs Schwertstrasse mehr Aufklärung gebracht? Neumer: Ich denke, das wäre wahrscheinlich zu sehr «Mainstream», was wir ja gerade nicht wollten. Wir entschieden uns bewusst dagegen, nicht zuletzt, weil wir mit dem Schaffhauserland Tourismus an der Vordergasse über eine zentrale Anlaufstelle verfügten. Anfangs wollten wir auch keine Foodstände anbieten, doch im Nachhinein erwies sich das als eine sehr gute Idee. Im Nachhinein würden wir aber sicherlich einen zusätzlichen Infostand betreuen, nicht nur unseren mobilen Bollerwagen. Kommen wir auf die Finanzen zu sprechen. Haben die Kulturtage aus wirtschaftlicher Sicht rentiert – sowohl für die Künstler:innen, wie aber auch für die Veranstaltenden? Neumer: Eine zentrale Frage war, ob die Kulturschaffenden fair genug entlöhnt wurden. Wir wendeten dabei einen Verteilschlüssel an, welcher genau regulierte, wer wie viele Gelder erhielt. Es gab Vereine, die wirklich einen Riesenjob abspulten, aber trotzdem unentgeltlich arbeiteten. Die Witterungsverhältnisse, das generelle Interesse der Bevölkerung, der Verkauf der Kulturbändel waren Faktoren, wodurch das Einnahmenbudget eher tief kalkuliert wurde. Die Stadt stellte einen Betrag von 150 000 Franken zur Verfügung, die internen Leistungen kommen hier noch dazu. Der Kanton leistete einen Beitrag von 90 000 Franken und einen grossen Teil konnten wir mit Fundraising wettmachen und ein Gesamtbudget von 475 000 Franken generieren. Viele Kulturschaffende verkündeten schon von den Bühnen aus, dass die Kulturtage im kommenden Jahr wieder stattfinden sollen. Auch die Bevölkerung outete sich unmissverständlich als Fans dieser viertägigen Veranstaltung. Nehmen Sie diesen Auftrag an? Neumer: (lacht) Ich fühle mich extrem geehrt, dass der Anklang derart positiv war. Aber um es vorwegzunehmen: Es ist schlicht und einfach nicht realisierbar, einen solchen Anlass jährlich auszutragen. Erst recht nicht unter den Bedingungen von diesem Jahr. Eine seriöse Planung braucht eine Vorlaufzeit von sicher anderthalb, eher zwei Jahren. Es sind momentan viele Diskussionen im Gang, in welcher Form die nächste Austragung ausgerichtet werden könnte. Klar ist, egal in welcher Form - ob private Trägerschaft oder wieder in städtischer Ausrichtung - die Stadt muss sich zu diesem Projekt bekennen, denn ohne diverse Leistungen städtischer Abteilungen wäre das Festival nicht umsetzbar. So oder so muss zuerst das Pilotprojekt abgeschlossen und analysiert werden und dann der Stadtrat in Absprache mit dem Kanton über die Zukunft der Schaffhauser Kulturtage entscheiden. Gibt es bereits Ideen, wie sich die Kulturtage weiterentwickeln könnten? Neumer: Würde man diese auf eine oder gar zwei Wochen ausdehnen, würde es den Reiz verlieren. Der Sinn dieses auf vier Tage komprimierten Anlasses besteht ja genau darin, dass man kulturell degustiert. Es ist allen bewusst, dass niemals alle Veranstaltungen besucht werden können. Aber das ist auch der grosse Vorteil, weil Schaffhausen eine breite Kulturlandschaft hat. Darum macht es auch Sinn, dass Schaffhausen seine Kultur in vollem Ausmass präsentiert. Das ist enorm geschätzt worden. In den nächsten Ausführungen, zu denen es hoffentlich kommt, sollte darum meiner Meinung nach der Fokus auf die Region beibehalten werden. Abschliessend: Was nehmen Sie aus den ersten Schaffhauser Kulturtagen mit? Neumer: Es ist für mich eine riesige Bereicherung. Ich durfte Einblick erhalten in sämtliche Kulturnischen und ganz viele neue, spannende Menschen kennenlernen. Schaffhausen und dessen Bevölkerung haben mich inspiriert in diesen vier Tagen und mich auch ein wenig stolz gemacht, dass ich für so eine offene und begeisterungsfähige Stadt ein solches Festival organisieren durfte. Bock-SPLITTER Anzeige Richard Altorfer Kari, desillusioniert: Die meisten Politiker wollen Gutes tun – wenn nicht für das Land, dann wenigstens für sich und ihren Clan. Eine Flasche Wasser kostet im Supermarkt einen Franken, in der Quartierbeiz vier, im Edelrestaurant acht, an der Gala zwölf und im teuersten Restaurant von Mykonos zwanzig Franken. Das Wasser ist immer (fast) das Gleiche. Das Einzige, was seinen Wert verändert, ist – der Ort. Eine mögliche Lehre daraus: Wer findet, er sei nichts wert, sollte sich überlegen, ob er sich nicht vielleicht am falschen Ort befindet. Es geht uns Schweizern gut. Sieben Millionen von uns neunen sogar sehr gut. Credit Suisse, Schneemangel, Hitze und Gendersternchen zum Trotz. Selbst krank oder alt, arm oder einsam geht es einem hier besser als anderswo. Es fällt leicht, zufrieden zu sein. Vor allem wenn man sich vor Augen führt, was andere durchmachen: Millionen Chinesen in Umerziehungslagern, Ukrainerinnen, mit ihren Kindern vor Bombenterror geflohen, Männer, Väter und Brüder in Putins Krieg, auch russische, erbarmungslos in den Tod schickt, Rohingya in Burma, vertrieben, vergewaltigt, umgebracht, Frauen in Afghanistan, Familien in der Sahelzone, Menschen in Erdbebengebieten, politische Gefangene, Millionen in Flüchtlingslagern oder Slums, ohne medizinische Versorgung, Millionen ohne Geld, sauberes Wasser oder Aussicht auf Besserung. Es gibt nur eine einzige, eigenartige, aber nicht zu verleugnende Einschränkung: Wie es «uns» geht, entscheidet nicht unbedingt darüber, wie es «mir» geht. Ganz im Sinne von «Was kümmert mich das Leid der Welt, wenn mich ganz arg mein Grosszeh quält?» Wer heute etwas auf sich hält, veröffentlicht einen Podcast – am liebsten zusammen mit einem bekannten Zeitgenossen. Mit ihm spricht man über Gott, die Welt, Aktuelles und Prominentes und gibt ungefiltert seine wichtige Meinung kund. Ob die jemanden interessiert? Egal, der Podcast vermittelt immerhin den Eindruck, jemand höre zu. Und ja, manche Journalisten hören sich tatsächlich an, was andere Journalisten schwatzen. Und produzieren dann auch einen Podcast – bis alle nur noch Podcasts herstellen, aber keiner mehr Zeit hat, sich das Geschwätz der Kollegen anzuhören. Auch für TV-Lanz und den Mode-Philosophen Precht gilt: Ich schwatze, also bin ich. Schon fast ein «Herrenwitz». (Für Jüngere: Herrenwitze durften im Fernsehen bis vor etwa 30 Jahren noch erzählt werden, ungestraft allerdings schon damals nur von Hans- Joachim Kulenkampff oder Harald Schmidt. (Ja, ja, klar: wtf war Kulenkampff?). Seit #Me- Too traut sich fast niemand mehr an Herrenwitze. Fast! Hier einer der Harmlosesten: «Sieben Verhaltensweisen von Männern, über die sich Frauen fürchterlich aufregen: 1. Lügen, 2. Ehrlich sein, 3. Nichts sagen, 4. Zu viel sagen, 5. Keine Gefühle zeigen, 6. Emotional reagieren 7. Atmen.» Der Politikerspruch am Ende: Wir lassen die Leute nicht im Stich. IHR TOYOTA & LEXUS SPEZIALIST Beringen-Enge • 052 630 10 10 • engebrunnen.ch

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