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Bock E-Paper 2023 KW50

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Bock | Dienstag, 12. Dezember 2023 7 Gesellschaft Wenn ein Pflästerli nicht genügt Samariter:innen können Leben retten. Sie übernehmen die medizinische Notfallversorgung, bis die Profis eintreffen. Denn nicht immer reicht eine Wundversorgung. VEREINSLEBEN THAYNGEN Gabriella Coronelli Eine verbreitete Annahme ist, dass die Hauptaufgabe von Samariter:innen das Verteilen von Pflästerli und Traubenzucker sei. Diese Auffassung kann im Leben der Ersthelfenden als Bestcase-Szenario angesehen werden. Denn solange diese beiden Hilfsmittel als Ersthilfe ausreichen, ist die zu behandelnde Person in der Regel weder schwerverletzt noch in Lebensgefahr. Bei schwereren Fällen können Samariter:innen indes Leben retten, denn sie sind bereits bei medizinischen Ereignissen vor Ort, noch bevor der Rettungsdienst und medizinisches Fachpersonal eintreffen. Eine medizinische Erstversorgung kann bedeuten, dass es ein Pflaster braucht. Es kann aber auch bedeuten, dass der Notfall ein Herzstillstand ist, welcher den Einsatz eines Defibrillators notwendig macht. Der Samariterverein Thayngen zeigt im Interview mit dem «Bock» auf, welche Aufgaben das Samariterleben beinhaltet. Nächstenhilfe im Zentrum «Der Samariterverein ist ein Zusammenschluss von Menschen, die anderen Menschen helfen wollen», erklärt Jürg Geiser, Präsident des Samaritervereins Thayngen. Die Namensgebung soll im Lukasevangelium wurzeln. Ein reisender Mann sei auf seinem Weg einem verletzten Mann begegnet. Er soll die Wunden des Verletzten noch am Wegesrand versorgt haben. Danach brachte er ihn in eine Herberge, wo man sich weiter um ihn kümmerte. Der Retter stammte aus Samarien: Daher leite sich wohl auch der heute verwendete Begriff ab. Angehenden Samariter:innen geht es darum, sich das nötige Grundwissen für medizinische Alltagssituationen anzueignen. Der Samariterverein unterstützt Personen, die in brenzligen Situationen zwar helfen wollen, aber aufgrund fehlender Kenntnisse nicht die nötige Sicherheit haben. Gerade weil sie nicht wissen, was zu tun ist, und entsprechend nichts falsch machen möchten, greifen sie nicht ein und lassen somit wertvolle Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ungenutzt vergehen. «Ein Kind ist in der Badi am Ertrinken. Es wird aus dem Wasser geholt. Und dann? Was ist zu tun, bis gegebenenfalls die Ambulanz eintrifft?». Antworten auf diese und viele weitere Fragen aus den unterschiedlichsten Lebenslagen werden an den monatlichen Übungen beantwortet. Ausser dem Interesse am Thema sind für Teilnehmende keine anderen Voraussetzungen notwendig: Jede Person hat die Möglichkeit, Samariter:in zu werden. Einsatzmöglichkeiten Anders sieht es beim Leisten von Sanitätsdienst aus. Da brauche es mehr Fachwissen und entsprechende Aus- und Weiterbildungen. Der Einsatz eines solchen Sanitätsdienstes ist vielen von Veranstaltungen bekannt. Da trifft man, insbesondere ab einer gewissen Eventgrösse, immer wieder auf Ersthelfende: meist in auffälliger Neonbekleidung und mit Rucksack ausgerüstet. Samariter:innen sind für die medizinische Sicherheit vor Ort zuständig und fungieren in der Rettungskette als Bindeglied zum Rettungsdienst oder zu medizinischen Fachpersonen. Auch die Durchführung von Firmenkursen setze eine entsprechende Zertifizierung voraus. «Kurse für Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden aufgrund von Gesetzgebungen schulen müssen, aber auch solche, die es wollen, werden von unseren zertifizierten First Aid Instruktoren durchgeführt.» Der bekannteste Kurs ist wohl der Nothilfekurs bei der Autoprüfung. Die Kurse und die Sanitätseinsätze sind die Haupteinnahmequellen des Samaritervereins. Mitgliederbeiträge werden keine erhoben: «Mit den Einsätzen und den Kursen finanzieren wir die Weiterbildungen unserer Mitglieder und das benötigte Material», klärt Jürg Geiser auf. Blutspende als Lebensrettung Eine weitere Tätigkeit des Samaritervereins Thayngen ist die Durchführung von Blutspende-Aktionen. «Wir sind für die gesamte Organisation zuständig», erklärt Sabrina Leu-Pasquinelli. Sie ist seit Kurzem für den gesamten Ablauf der Blutspende-Aktion verantwortlich. «Das Blutspenden ist eine einfache Möglichkeit, anderen Menschen zu Sabrina Leu-Pasquinelli und Vereinspräsident Jürg Geiser freuen sich auf viele Teilnehmende bei der morgigen Blutspende. Es ist keine Voranmeldung nötig. Bild: Gabriella Coronelli helfen», so die junge Mutter. Bluttransfusionen seien für viele medizinische Notfälle unentbehrlich. Doch auch für die Behandlung von beispielsweise chronischen Krankheiten brauche es genügend roten Lebenssaft. Gemäss dem Barometer des Schweizerischen Roten Kreuzes seien aktuell beispielsweise die Bestände für die Blutgruppen 0+ und 0- auf einem tiefen Niveau. Gesunde und volljährige Personen mit einem Mindestgewicht von 50 Kilogramm sind grundsätzlich zur Spende zugelassen. Mittels eines Fragebogens beantworten Spender:innen vorgängig grundlegende Fragen. Personen, die etwa kürzlich eine Operation hatten, sind nicht zugelassen. Genauso wenig Menschen, die Drogen konsumieren. «Das gespendete Blut soll Leben retten und wird daher vor der Weiterverwendung im Labor weiter untersucht. Nur einwandfreies Blut kann eingesetzt werden», so Sabrina Leu-Pasquinelli. Die Tauglichkeitskriterien für die Blutspende werden regelmässig überprüft. Eine kürzlich vorgenommene Anpassung betrifft homosexuelle Männer. Diese mussten bis anhin eine zwölf-monatige Karenzzeit einhalten, um für die Spende zugelassen zu werden. Neu gelten für alle die gleichen Kriterien: unabhängig von der sexuellen Orientierung. Und solange Blut nicht künstlich hergestellt werden kann, ist die Spende die einzige Möglichkeit, um im Notfall gewappnet zu sein. Kommende Blutspende Morgen Mittwoch, 13. Dezember, findet eine weitere Blutspende-Aktion des Samaritervereins Thayngen statt. Von 17 bis 20 Uhr können sich Interessierte, auch ohne Voranmeldung, im Reckensaal in Thayngen einfinden. Weitergehende Informationen sind unter samariterverein-thayngen.ch abrufbar. Der kleine Wassermann im Stadttheater Schaffhausen Am kommenden Wochenende präsentiert die «Kleine Bühne Schaffhausen» fünf weitere Vorstellungen des Theaterstücks «Der kleine Wassermann». KULTUR SCHAFFHAUSEN Stadttheater Schaffhausen In der Welt der Fische, Muscheln und Frösche wohnt ein kleiner Junge zusammen mit seinen Eltern am Grund des Mühlenweihers. Er hat grüne Haare, trägt Hosen aus Fischschuppen und gelbe Stiefel, das ist der kleine Wassermann. Tagein tagaus gilt es, den Weiher zu erkunden und herumzuschwimmen oder seinen Eltern gut zuzuhören, um alles genau zu lernen, was ein kleiner Wassermann unter und über Wasser wissen muss. Auch die Welt da oben ist verlockend, da, wo die Sonne warm glitzert und die Luft so trocken ist, dass man sich einen Wassermannschnupfen holen kann. Als wichtigste Regel aber gilt es aufzupassen, um von den Menschen nicht entdeckt zu werden. Zusammen mit seinen Freunden, den Fröschen und dem Karpfen Cyprinus, erlebt der kleine Wassermann so manche Abenteuer und entführt uns in eine rührende, freche und zauberhafte Unterwasserwelt. Anzeige «Der kleine Wassermann» wird in Schweizer Mundart vorgetragen. Bild: zVg. Otfried Preussler (1923–2013) gehörte zu den beliebtesten Kinderbuchautoren der Welt. Er schrieb über 35 Bücher, die in mehr als 50 Sprachen übersetzt wurden und für die er mehrfach prämiert wurde. Die weltweite Gesamtauflage seiner Bücher beträgt rund 50 Millionen Exemplare. «Der kleine Wassermann» war Preusslers erstes Kinderbuch und wurde 1956 veröffentlicht. Flächendeckende Notruf- Säulen im ganzen Kanton Vergangenen Mittwoch wurde in Thayngen die erste Notrufsäule des Kantons eingeweiht. Bis Ende Januar werden alle Notfalltreffpunkte im Kanton ausgerüstet. SICHERHEIT THAYNGEN Wie das Amt für Bevölkerungsschutz und Armee des Kantons Schaffhausen mitteilt, weihten vergangenen Mittwoch Regierungsrätin Cornelia Stamm Hurter und Gemeindepräsident Marcel Fringer in Thayngen die erste Notrufsäule ein. Die übrigen 40 Notfalltreffpunkte (NTP) im Kanton werden bis Ende Januar 2024 ausgerüstet. Schaffhausen sei der erste Kanton, welche diese von Graubünden entwickelten Notrufsäulen flächendeckend einsetzt. Jede Schaffhauser Gemeinde verfüge seit Januar 2021 über mindestens einen NTP. An solchen Die erste Notrufsäule im Kanton Schaffhausen steht in Thayngen. Treffpunkten erhält die Bevölkerung im Ereignisfall Informationen und Unterstützung. Mit der drohenden Energiemangellage habe die Bedeutung der NTP zugenommen. Bei Stromausfällen fallen die Telekommunikationsmittel rasch aus. Die Bevölkerung hätte keine Möglichkeit, Polizei, Feuerwehr oder Sanität, zu alarmieren. Damit die Einwohnerschaft fortan jederzeit und stromunabhängig die Einsatzzentrale der Schaffhauser Polizei kontaktieren kann, werden die NTP neu mit einer Notrufsäule ausgestattet, heisst es in der Medienmitteilung. Die Säulen sollen dank batteriegestütztem Polycom Funkgerät über mehrere Stunden auch ohne Strom auskommen. (shb.) Bild: zVg. Bock-Blick PHSH wieder auf Kurs. Der Hochschulrat der PHSH unter Präsident Beat Stöckli lud am vergangenen Mittwoch zu einer Medienkonferenz. Erziehungsdirektor Patrick Strasser, Boris Bänziger, Mitglied des Hochschulrats, und der neue Rektor Thomas Hermann berichteten über positive Entwicklungen seit dem Sommer, nach den schlechten Umfrageergebnissen im Frühjahr. Thomas Hermann und Annemarie Loosli-Locher wurden interimistisch als Rektor und Prorektorin eingesetzt. Mit dem externen Berater Silvio Herzog wurde ein umfassender Massnahmenplan erarbeitet. Rektor Thomas Hermann betont die kompetente und motivierte Zusammenarbeit im Team. Besonderes Augenmerk lag auf dem Wiederaufbau des Mitarbeitervertrauens durch Förderung der Hochschulkultur, optimierte Kommunikation und Einbeziehung aller Beteiligten. Dozierendenvertreter Jean-Pierre Zürcher hebt die neu etablierte Mitarbeitendenorganisation hervor, die systematischen Austausch sicherstellt – eine bisherige Lücke an der PHSH. Vorprojekt Abwärmenutzung. Ein neues Rechenzentrum in Beringen erzeugt Abwärme, die in der Region genutzt werden soll. Eine Projektgruppe, koordiniert von der Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen und unter der Leitung von Renercon, plant ein Vorprojekt. Die Machbarkeitsstudie vom vergangenen März bildet die Grundlage, um Lösungen zu verifizieren. Ein Energie-Hub wird als Verteilnetzwerk für Abwärme zu verschiedenen Wärmeverbunden dienen. Die technischen Anforderungen, das Wärmeabsatzpotenzial und der Anschluss von bestehenden Netzen werden geprüft. Das Ziel ist, in zwölf Monaten Entscheidungsgrundlagen für ein ausschreibungs- und investorenfähiges Abwärmenutzungsprojekt vorzulegen. (shb.)

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