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Bock E-Paper 2023 KW52

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10 Gesellschaft

10 Gesellschaft Bock | Donnerstag, 28. Dezember 2023 Stolz aus der Abhängigkeit PRÄVENTIV HANDELN BLAUES KREUZ SCHAFFHAUSEN Nadja Stocker Die Reaktion auf Menschen, die einen Marathon laufen, hohe Berggipfel erklimmen, einen Doktortitel haben oder eine betagte, kranke Person pflegen, ist die – «Wow! Was für eine tolle Leistung.» Diese ist auch angemessen. Doch was ist mit den Menschen, die täglich die Leistung erbringen, abstinent zu sein und zu bleiben, dem Verlangen nach Alkohol oder anderen Substanzen widerstehen? Wird dies als Leistung anerkannt oder schlicht als das Erreichen oder Erhalten eines Normalzustandes erachtet? Menschen, die nie süchtig waren, nie den unermesslichen Druck nach Alkohol, Tabak oder anderen Substanzen verspürt haben, können nur schwer nachvollziehen, wogegen Betroffene ankämpfen. Mich beeindruckt die Leistung der Menschen sehr, die den Suchtausstieg schaffen oder zeitweise schaffen. Es erfordert Disziplin, Kraft und unter anderem die Auseinandersetzung mit den verschiedenen «Ichs». Nämlich dem «Erwachsenen-Ich», dem «Süchtigen-Ich» und dem «Bedürfnis-Ich». Das «Erwachsenen-Ich» steht im ständigen Spannungsfeld zu den beiden Letzteren. Das Erwachsenen-Ich muss also stark und zuversichtlich sein, Strategien kennen, um mit negativen Emotionen, Stress und dem Suchtdruck klarzukommen. Zudem benötigt es die Fähigkeit oder muss diese erst erlernen, seine Bedürfnisse zu erkennen und diesen angemessen nachzukommen. Eben nicht mit Suchtmitteln, sondern z.B. mit Beschäftigungen, die Freude bereiten, Aktivitäten, die erfüllen, und/oder Begegnungen mit Menschen, die ein Gefühl von Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Beständigkeit geben. Wenn wir dabei beachten, dass Alkoholsucht eine Krankheit ist, erkennen wir, dass es nicht einfach eine Willensfrage ist, mit dem Alkohol aufzuhören. Vielmehr werden Therapien, Helfende und Unterstützende benötigt. Darum ist es mir wichtig, die Leistung der Menschen zu würdigen, die es schaffen, ihr Leben umzukrempeln, sich zu reflektieren, Altes zu hinterfragen, sich ihren Traumata zu stellen und Neues zuzulassen sowie Neues zu erlernen. Für diese Menschen kann die Abstinenz zu einer Bereicherung werden und die erbrachte Leistung kann als positiver Gewinn betrachtet werden. «Es gibt so viel Schönes in der gewonnenen Freiheit, nicht mehr trinken zu müssen», berichtet mir ein ehemaliger Alkoholsüchtiger. Darum gehen solche Menschen mit Stolz aus der Abhängigkeit, denn sie haben Grosses geleistet. 052 624 78 88, nadja.stocker@blaueskreuz.ch Kopfgesund-Tipp: Kalt, kälter, mental gesund TIPP DER WOCHE DACHSEN Dennis Fröhlich aus Dachsen ist ehemaliger Betroffener, Körpertrainer und Coach für Psycho- Neuro-Immunologie. Er widmet sich seit über zehn Jahren der Thematik, wie der Körper die mentale Gesundheit verbessern kann. Kälte, die hassgeliebte Jahreszeit Während sich in der jetzigen Zeit einige Menschen am Schnee und am Wintersport erfreuen, versuchen die meisten Menschen jedoch der nasskalten Jahreszeit mit warmer Kleidung entgegenzuwirken. Obwohl viele Menschen Abstand von kalten Temperaturen nehmen, hat Kälte eine unglaubliche Wirkung auf unseren Körper, Geist und die mentale Gesundheit. Ein wahres Wundermittel Kälte lässt nicht nur den Körper zittern oder die Nase laufen. Setzt man seinen Körper der Kälte aus, entsteht ein wahres Feuerwerk an Wirkungen. Kälte fördert nicht nur die Produktion von das Immunsystem stärkenden Botenstoffen, sondern schüttet auch doppelt so viele Glückshormone aus wie beim Sport. Doch ist das noch nicht alles. Ein tägliches Einsetzen von Kälte sorgt für einen ruhigen Geist, beendet Gedankenkarusselle, fördert die Schlafqualität und stoppt Angstgedanken, innere Unruhe sowie Panikattacken. Die Wirkung von Kälte nutzen lernen Obwohl die meisten Erwachsenen heutzutage empfindlich gegenüber Kälte sind, ist dieser Zustand umkehrbar. Um die Wirkung von Kälte auf die mentale Gesundheit nutzen zu können, ist ein bewusster Umgang mit Kälte ebenso wichtig wie der Umgang mit der Sonne im Sommer. Während zu viel Sonne zu Sonnenbrand führt, führt zu viel Kälte zur Unterkühlung. Daher solltest du in kleinen Schritten beginnen, dich der Kälte wieder anzunähern. So geht`s Um sich der Kälte anzunähern und alle positiven Effekte für die mentale Gesundheit geniessen zu können, ist ein sanftes Herantasten wichtig und empfehlenswert. • Eine Möglichkeit sind tägliche kalte Duschphasen. Beginnend an den Armen und Beinen, gefolgt von Körpermitte und Kopf sollte die erste kalte Dusche nicht länger als 10 Sekunden dauern. • Eine weitere Möglichkeit ist, das bewusste Frieren zu trainieren. Gehe hierfür 10 Minuten mit wenig Kleidung in der Kälte spazieren. • Weitere Möglichkeiten sind das Einreiben mit Schnee, Eisbäder sowie Kältekammern. Dies jedoch unter Anleitung und mit sanftem Herantasten. Bei allen Möglichkeiten kann im Laufe der Zeit die Kältephase vergrössert und mit einer warmen Dusche abgeschlossen werden. kopfgesund.ch Beim richtigen Umgang mit Kälte hat diese positive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit. Ein sanftes Herantasten ist hierbei empfehlenswert. Symbolbild: pixabay Anzeigen Anzeigenannahme: Verlag Bock AG | Telefon: 052 632 30 30 www.schaffhausen24.ch | Mail: info@bockonline.ch Immobilien Diverses Der Blick über die Grenze News/Kultur/Erlebnis/Veranstaltungen WWW.WOCHENBLATT.NET Praxis für Zahnprothesen Roger Roth Neuanfertigungen Reparaturen Unterfütterungen von Zahnprotesen Abholung , Bringservice 079 423 17 49 052 533 37 50 Stadthausgasse 19, 8200 Schaffhausen Marken-, Qualitätsund Design-Möbel TOTAL AUSVERKAUF bis 15. 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Bock | Donnerstag, 28. Dezember 2023 11 sport «Meisterliches» Comeback Unter Vertrag bei einem der gegenwärtig erfolgreichsten deutschen Bundesligisten entscheidet sich Lucas Meister dafür, seine Karriere ab Sommer 2024 in der Schweiz weiterzuführen. Der bei den Kadetten ausgebildete Kreisläufer spricht über die Beweggründe für diesen Schritt sowie die Ambitionen, welche er mit nach Schaffhausen bringt. HANDBALL SCHAFFHAUSEN Lara Gansser «Lucas Meister kehrt zu den Kadetten zurück» – diese erfreuliche Nachricht verkündete der Verein kurz vor Weihnachten. Mit dem 27-jährigen Kreisläufer gelingt den Kadetten ein Wunschtransfer: Lucas Meister genoss seine Ausbildung in Schaffhausen, schaffte 2019 den Sprung in die deutsche Bundesliga und spielt dort aktuell für den SC Magdeburg, der als Tabellenleader in die Winterpause geht. Für den Schweizer Nationalspieler ist der Wechsel nach Schaffhausen jedoch keinesfalls ein Schritt zurück, wie er im Interview mit dem «Bock» betont: «Ich will bei den Kadetten eine wichtige Rolle im Team einnehmen, um Titel spielen und europäisch etwas erreichen.» «Ich würde genau diesen Weg noch einmal gehen» Lucas Meister Handballspieler Zurück zu den Wurzeln Der 27-jährige Kreisläufer kann als Paradebeispiel der Schaffhauser Kaderschmiede angesehen werden: Mit 16 Jahren wechselte der in Basel aufgewachsene Junior nach Schaffhausen in die Suisse Handball Academy. «Ich konnte mich in der Akademie handballerisch wahnsinnig gut entwickeln», berichtet Meister. Dass er zehn Jahre später bei einem der besten Bundesliga-Teams spielen würde, hatte er sich nie erträumt: «Mir wurde erst mit der Zeit klar, dass ich die Voraussetzungen und das Potenzial für eine Profikarriere habe.» Über seine Einsätze bei den Kadetten Espoirs (NLB) erhielt er als 18-Jähriger – damals unter Trainer Markus Baur – vermehrt die Möglichkeit, mit der ersten Mannschaft zu trainieren. «Die Spieleinsätze waren das Zückerli.» Seit 2015 etablierte er sich als fester Bestandteil des Profi-Kaders und feierte in den darauffolgenden Jahren vier Schweizer Meistertitel mit den Munotstädtern. Über Minden nach Magdeburg Als Kreisläufer, der sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung im Innenblock überzeugt, zog er rasch die Aufmerksamkeit erster ausländischer Vereine auf sich. 2019/20 wechselte er zum deutschen Bundesligisten GWD Minden. «Damals hatte Minden eine super Truppe zusammen», erinnert sich Meister an die Anfangszeit seines Bundesliga-Abenteuers. «Jahr für Jahr brachen wichtige Spieler weg, sodass wir mit der Zeit den Klassenerhalt nur noch mit Ach und Krach schafften.» Doch Meisters Karriereweg zeigte weiter nach oben: «Durch meine Leistung bei Minden hatte ich mir in der Bundesliga einen Namen gemacht.» Unter den zahlreichen Angeboten entschied er sich im Sommer 2022 für einen Wechsel zum SC Magdeburg – mit dem er bislang einen Champions League Titel sowie zwei IHF Super Globe Trophäen feiern durfte. Das Schweizer Duo, das in der Saison 2022/23 mit dem SC Magdeburg den Champions-League- Titel holte: Lucas Meister (l.) und Torhüter Nikola Portner. Bild: Uros Hocevar / kolektiff Lucas Meister läuft aktuell für den SC Magdeburg auf – einen der gegenwärtig erfolgreichsten Bundesligisten. Nun unterschrieb er einen Dreijahresvertrag bei den Kadetten Schaffhausen, seinem ehemaligen Verein. Bild: Jan Huebner Zwei Seiten der Medaille Doch die Zeit beim SC Magdeburg entpuppte sich als Weg voller Höhen und Tiefen. In seinem ersten Jahr erhielt er schnell viele Spielanteile, wenn auch er die Nummer zwei auf der Position war. Da sich sein Pendant verletzte, trug er gegen Ende der Saison die volle Verantwortung – was der Schweizer Nationalspieler mit Bravour meisterte. «Eine der schönsten Erinnerung ist, als ich Magdeburg auswärts gegen Kiel ins Final Four des DHB-Pokals schoss.» Meister war Teil des Erfolgs von Magdeburg. «Es gibt nichts Grösseres für einen Sportler, als in einem Spitzenverein solch eine wichtige Rolle zu spielen.» Doch umso brutaler sei die Kehrseite der Medaille: Zwar habe er das Angebot einer Vertragsverlängerung erhalten, doch der Verein verlängerte bereits mit Oscar Bergendahl und Magnus Saugstrup – was bedeutet, dass zwei weitere Kreisläufer im Kader stehen. Mit diesen wenigen Spielanteilen hat er auch momentan zu kämpfen. «Für den Verein sind drei Leute auf der Position eine Versicherung – aber ich will mehr.» Er habe eine Vielzahl an Angeboten erhalten, viele davon aus der Bundesliga. Dass die Entscheidung schlussendlich auf die Kadetten fiel, begründet er wie folgt: «Ich will weiterhin um Titel spielen und die Möglichkeit haben, europäisch aufzulaufen», sagt der Sportler, der sich als «erfolgsverwöhnt» bezeichnet. «Es fühlte sich für mich nicht richtig an, bei irgendeinem Bundesliga-Verein zu unterschreiben, nur weil es die Bundesliga ist.» Fernziel Champions League Mit den Kadetten sei er zurück zu einem Verein gelangt, der einerseits seine Ambitionen im sportlichen Bereich teilt und andererseits zulässt, dass er seine Freunde und Familie wieder mehr sieht. «Ich habe in den vergangenen Jahren im privaten Bereich auf vieles verzichtet.» Offen spricht er zudem über das Ziel, 2025 mit den Schaffhausern den Sprung in die Champions League zu schaffen. «Die Resultate der letzten zwei Jahren zeigen, dass die Kadetten die richtige Adresse dafür sind. Ich will meinen Teil dazu beitragen, auf dem Erfolg der vergangenen europäischen Kampagnen aufzubauen.» Denn auch wenn es vielfach heisst «Bundesliga ist das Beste» stehe der Verein den deutschen Topteams in nichts nach. «Eine ähnlich gute Infrastruktur wie mit der BBC-Arena hat man kaum irgendwo in Europa», führt er aus. Weiter betont der 1,97 Meter grosse Handballspieler, dass er keinesfalls nach Schaffhausen zurückkehrt, um sich zur Ruhe zu setzen: Der Ehrgeiz und der Hunger nach Erfolg, den der Kreisläufer mitbringt, ergänzen die Erfahrung und Routine, welche er auf der internationalen Bühne sammeln durfte. Doch er meint bescheiden: «Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und auf die Zusammenarbeit mit ehemaligen und neuen Mitspielern.» Nächster Halt: EM in Deutschland Das nächste bedeutsame Highlight in der Karriere von Lucas Meister steht bereits vor der Tür: Die EM in Deutschland, welche er im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft vor Weltrekord-Kulisse (53 000 Fans) eröffnen darf. «Unser Ziel ist es, Deutschland zu schlagen und weiterzukommen», so Meister mit gewohnten Ambitionen. «Der Vorteil ist, dass der Druck bei Deutschland als Gastgeber liegt – wir haben nichts zu verlieren.» Weiter sind Titelfavorit Frankreich sowie Nordmazedonien in der Gruppe der Schweizer. Gestern Mittwoch traf sich die Nati zum letzten Lehrgang im «OYM» in Cham, bevor vom 4. bis 6. Januar der Yellow Cup in Winterthur ansteht. Es gilt, in den kommenden Tagen den bestmöglichen «Team Spirit» aufzubauen und die «Road to Germany» so mit Glauben zu füllen, wie Meister abschliessend sagt: «Wenn wir unseren besten Handball spielen, ist vieles möglich.» Handball Weltmeisterschaft live im Meetingpoint! Mittwoch, 10. Januar, 20:45h Deutschland – Schweiz Save the date! Liveübertragungen auf unserer Grossleinwand! Türöffnung: 20.00 Uhr Anmeldung: meetingpoint-sh.ch/eventkalender/ Gratiseintritt Herrenacker | Schaffhausen info@meetingpoint-sh.ch | meetingpoint-sh.ch

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