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cav chemie anlagen verfahren 06.2016

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TRENDTHEMA: AUF DEM WEG

TRENDTHEMA: AUF DEM WEG ZU INDUSTRIE 4.0 Digitalisierung in der chemischen Industrie Mehr Produktivität in Prozessanlagen Die digitale Transformation ist in aller Munde. Sie gilt als Schlüssel zu Produktivitätssteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Welche Hürden auf dem Weg zur digitalen Anlage zu überwinden sind und wie es um die Akzeptanz für diesen Megatrend in der chemischen Industrie steht, darüber sprach die Redaktion mit Eckard Eberle, CEO Prozessautomatisierung, Siemens AG, Karlsruhe. cav: Herr Eberle, wie schätzen Sie die Bereitschaft für einen digitalen Wandel in der chemischen Industrie ein? Eberle: In der aktuellen Studie “ Branchenatlas Digitale Transformation” von d-velop.de können wir derzeit lesen, dass es unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Umsetzung von Digitalisierung gibt. IT-Unternehmen oder Banken gehen schnell voran. Die Chemie ist eher konservativ geprägt. Aus meinen Gesprächen mit Kunden entnehme ich jedoch, dass die digitale Transformation in der chemischen Industrie schon längst angekommen ist, beispielsweise wenn die Maschine sich beim Servicetechniker auf dem Mobiltelefon oder Tablet für die nächste Wartung meldet, die Position des LKWs und damit die Anlieferung des Materials genau bestimmt werden kann oder in einem zentralen Operations Center die Anlagenfahrer die weltweiten Produktionsstandorte remote bedienen und überwachen. Die Digitalisierung im Rahmen von Industrie 4.0. generiert für die Chemie bis 2025 eine zusätzliche Wertschöpfung von 30 % – so die Einschätzung vieler Experten. Das entspricht einem zusätzlichen jährlichen Produktivitäts- Zuwachs von über 2 %. cav: Was bedeutet Digitalisierung für die chemische Industrie? Eberle: Es gibt keine generelle Digitali - sierungsstrategie der chemischen Industrie. Ebenso wenig allgemeingültige Antworten von Siemens als Lösungsanbieter. Abhängig davon, ob es sich um ein Unternehmen der Spezial- oder Feinchemie handelt oder einen Anbieter der Petro- oder Basischemie, ist Digitalisierung sehr vielfältig, firmenspezifisch und bietet unterschiedlichen Nutzen. Sie bedeutet nicht einfach die Vernetzung von Geräten und Daten oder die Ergänzung bei Produkten um digitale Funktionalitäten. Die digitale Transformation umfasst neben den Prozessen, den Strukturen, sämtlichen Marktteilnehmern auch die Menschen in den Unternehmen. Genauer gesagt steht der Begriff für eine Veränderung der Unternehmenskultur und Geschäftsprozesse, die sich durch die Verbindung von technischen Möglichkeiten und stärkerer Kundenorientierung ergeben. cav: Was versteht der Siemens-Konzern unter dem Begriff „Digitalisierung”? Eberle: Unter Digitalisierung verstehen wir bei Siemens zuerst die Verbindung der virtuellen mit der realen Welt über die gesamte Wertschöpfungskette eines Kunden. Sie umfasst alle Phasen des Lebenszyklus einer Anlage, den Einsatz von Automatisierungstechnik bzw. IT- Technologien, um die Leistungsfähigkeit in der Gesamtheit zu erhöhen. Unser Ansatz entspricht dem Vorgehen der Unternehmen der chemischen Industrie, Produktionsprozesse inklusive der Material- und Informationsflüsse weiter zu optimieren und die nachfolgenden Zielsetzungen zu erreichen: mehr Produktivität und Innovationen durch kürzere Time-to- Market im Design und Engineering, größere Flexibilität bei notwendiger Stabilität im laufenden Produktionsbetrieb und hohe Verfügbarkeit und Effizienz der Anlagen und Prozesse ungeachtet von Wartungs- und Servicezeiten. cav: Wo muss die chemische Industrie ansetzen, um diese Ziele zu erreichen? Eckard Eberle, CEO Process Automation, Process Industries and Drives Eberle: Die Ziele selbst sind nicht neu. Bisher wurden solche Aussagen von unseren Kunden getroffen, wenn es um das Thema „Operational 20 cav 6-2016

Excellence“ ging. Es stellt sich nun die Frage: Wie erreichen unsere Kunden noch mehr Produktivität, Flexibilität und Effizienz durch Digitalisierung und was müssen sie dafür unternehmen? In erster Linie benötigen Chemieunternehmen Systeme und Software, mit denen sie Daten erzeugen, analysieren und weiterverarbeiten können, dann eine durchgängige Kommunikation um die notwendige Transparenz sicherzustellen, ferner Sicherheitstechnik, damit die Daten vertrauenswürdig und unbedingt innerhalb der Organisation verbleiben und zu guter Letzt, Dienstleistungen, um für den laufenden Betrieb, technische Updates bzw. Anlagenerweiterungen gerüstet zu sein. cav: Wie kann Siemens bei der Umsetzung dieser Aufgabe helfen? Eberle: Nichts geht ohne Engineering und Automatisierung komplexer Prozesse und Anlagen oder eine sichere Energieversorgung speziell in der Chemie. Wir bieten Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Chemieunternehmen setzen verstärkt auf Digitalisierung: Anlage der Ineos Phenol, Gladbeck Bereich Digitalisierung, Automatisierung und Elektrifizierung. Digitalisierung ebnet den Weg für Integrated Engineering, Integrated Operations und das ganzheitliche Anlagenmanagement über den Lebenszyklus. Mit unserem Portfolio auf Basis der Technologieplattformen Totally Integrated Automation, Totally Integrated Power und Integrated Drives Systems sind wir bestens auf die digitale Transformation vorbereitet. Eine gemeinsame Datenbasis, die über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage in der Planungsphase, in der Inbetriebnahme, in Betrieb und Wartung bis zur nächsten Erweiterung oder Modernisierung in allen Gewerken zur Verfügung steht, spiegelt quasi das digitale Abbild einer realen Anlage wider. Diesen digitalen Zwilling füttern unsere Produkte wie Comos für ganzheitliches Anlagenmanagement, Simit Simulationssoftware zur schnellen Inbetriebnahme und das Prozessleitsystem Simatic PCS 7 mit den Bibliotheken. Zusätzlich liefern viele Komponenten von Schalttechnik bis zu Sensoren oder Aktoren die Prozessdaten für Diagno- > Extruder > Dosierungen > Komponenten > Pneumatische Förderung > Komplette Anlagen >> Compoundieranlagen und Schüttgutsysteme aus einer Hand. Von der Handhabung des Rohmaterials, über das Wiegen, Dosieren, Extrudieren bis hin zum Verpacken. Coperion und Coperion K-Tron bieten umfassendes Know-how für die Realisierung kompletter Anlagen. >> www.coperion.com | www.coperionktron.com IHRE VORTEILE > Verfahrenskompetenz und eine breite Produktpalette für Anlagen sämtlicher Anwendungen > Engineering-Workflow ohne Schnittstellen > Schlüsselkomponenten für den Prozess aus einer Hand > Globales Service-Netzwerk für eine bestmögliche Unterstützung direkt vor Ort Silo I Truck/Railcar Unload Pneumatic Conveying Bulk Materials Handling Ingredient Feeding Pelletizing Extrusion Packaging Solutions cav 6-2016 21

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