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cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie 05.2018

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cav ACHEMA PROZESSAUTOMATISIERUNG Henkel setzt Anforderungen der ISO 50001 nachhaltig um Energieverbräuche weltweit effizient im Griff Henkel sorgt weltweit für energieoptimierte Prozesse in seiner Supply Chain. Dabei setzt der global agierende Hersteller von Konsum- und Industriegütern auf die Softwarearchitektur System Platform 2017 von Schneider Electric. Mit der offenen Engineering- und Runtime-Architektur werden im Bereich Energiemanagement die Anforderungen der ISO 50001 effizient realisiert. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist es, bis zum Jahr 2030 den CO -Fußabdruck in der Produktion um 75 % zu reduzieren. 2 Energieverbräuche werden weltweit und in Echtzeit allen Supply-Chain-Managern zur Verfügung gestellt Henkel will seinen spezifischen Energieverbrauch bis 2020 um 30 % senken Bilder: Schneider Electric Als Global Player mit mehr als 53 000 Mitarbeitern weltweit und Standorten auf allen Kontinenten achtet Henkel (Umsatz 2017: ca. 20 Mrd. Euro) akribisch auf die Umsetzung seiner propagierten Nachhaltigkeitsstrategie: Mit weniger Ressourcen mehr erreichen. In der Konzernzentrale in Düsseldorf ist die Notwendigkeit dafür tagtäglich präsent: Hier, am größten Standort von Henkel weltweit, rollen Millionen Pritt-Stifte vom Band, werden bekannte Wasch- und Reinigungsmittel wie Persil oder Somat hergestellt. Das verbraucht viel Energie. Das engagierte Ziel von Henkel lautet deshalb, seinen CO 2 -Fußabdruck zu reduzieren – in der Produktion um 75 % bis zum Jahr 2030. Und das nicht nur in Düsseldorf, sondern an allen Standorten weltweit. Mehr noch: Schon bis 2020 will das Unternehmen seinen spezifischen Energieverbrauch um 30 % senken, alle Produktionsstätten gemäß ISO 50001 zertifizieren und die produktionsseitige Ressourceneffizienz der Supply Chain jährlich um 5 bis 6 % verbessern. Zur Realisierung dieser Ziele hat Henkel im Jahr 2013 ein neues Environmental Management System (EMS) eingeführt. Der Aufbau sollte schrittweise erfolgen, beginnend mit der Implementierung eines Energie-Monitoring-Systems. Impulsgeber für das anspruchsvolle Unterfangen war der Geschäftsbereich Laundry & Home Care (Wasch- und Reinigungsmittel). Hier zeigte sich Verbesserungsbedarf bei der Erfassung, Nutzung und Kommunikation von Emissions- und Verbrauchsdaten entlang der globalen Supply Chain. Deshalb sollte künftig nicht nur eine hochmoderne Softwarearchi- 96 cav 05-2018

tektur dafür sorgen, alle anfallenden Prozesse effizient und ganzheitlich im Griff zu halten. Es wurde auch entschieden, in diesem Bereich den Digital Backbone zu errichten, um darauf das entstehende Informationssystem flexibel und bedarfsorientiert auf- bzw. auszubauen. Anforderungen und Umsetzung Die Anforderungen an die neue Lösung waren klar umrissen: Das System sollte die globale Lösung für alle Werke sein und dabei zentral installiert und gewartet werden können. Dies auf Basis einer einheitlichen Datenbank, um Verbrauchsdaten strukturiert abzurufen und zu aggregieren. Zudem galt es, die Daten flexibel und herstellerneutral erfassen zu können – inklusive der Integration bereits vorhandener Software in das System. Gefragt war zudem ein zentrales Reporting von Leistungskennzahlen (KPI) sowie die Möglichkeit von Benchmarking über alle Produktionsstandorte. Die Intention hierbei: Best Practice Sharing. Dazu kam die Maxime: Das Ganze sollte online und in Echtzeit funktionieren – die Daten also jederzeit und überall aus dem Henkel-Netzwerk abrufbar sein. Außerdem sollte das System diese bei auftretenden Netzwerkproblemen auch effizient puffern. Zur Umsetzung des Environmental Management Systems (EMS) hat Henkel die Softwaretechnologie von Schneider Electric gewählt. Diese verknüpft in idealer Weise die Eigenschaften von Scada-, HMI- und MES- Systemen in einer übergreifenden, herstellerneutralen und protokollunabhängigen Softwarearchitektur. Mit der Implementierung des Energie-Monitoring-Systems betraute das Unternehmen den erfahrenen Systemintegrator EMP GmbH aus Leverkusen. In enger Zusammenarbeit mit den Produktionsexperten von Henkel wurde eine vorkonfigurierte Energie-Monitoring-Applikation auf Basis der Process Historian Echtzeitdatenbank und der System Platform erstellt. Diese Standardanwendung zur Energieüberwachung wurde im Laufe der Implementierung durch Zusatzmodule ergänzt; das Projekt Mitte 2015 abgeschlossen. Vorteile Mit der eingesetzten Softwaretechnologie sind nun Controller und Softwaresystem vollständig entkoppelt. Für Henkel liegen die Vorteile auf der Hand: Das Unternehmen ist bei der Beschaffung und Umsetzung aller Hardware-spezifischen Themen vollkommen unabhängig, egal ob Datenbank-, Applikations-, Webserver- oder Sensor-Hardware. So ist Henkel auch in Zukunft in der Lage, nach Belieben Best-in-Class-Hardwareanwendungen umzusetzen, die über die SPS mit dem Netzwerk verbunden und von der Schneider-Software ausgelesen werden. Dabei war ein angestrebtes Ziel, die in den Werken bereits vorhandene Automatisierungsinfrastruktur zu verwenden. So werden neben der S7-Kommunikation auch Modbus-Kommunikation, OPC oder CSV- Datenexport zu bestehenden Systemen des EMS genutzt. Damit eröffnete sich Henkel ein beachtliches Spektrum an Kontrollmöglichkeiten. Bis September 2017 wurden mehr als 3000 Messstellen für Elektrizität, fossile Brennstoffe, Druckluft, Dampf, Wasser und Abwasser in das System integriert. Diese erfassen nicht nur den Energieverbrauch der Gesamtfabrik, sondern lassen sich auch für einzelne Produktionsbereiche und Technologien aufschlüsseln. Der Verbrauch wird deutlich präziser gemessen, während die Ergebnisse anhand aussagekräftiger Parameter EXCELLENCE IS: Online Viable Cell Density Monitoring Collect More Actionable Data and Optimize Yield with Real-Time Process Adjustments using Incyte Sensors Attain real-time measurements of viable cell density with clear, up-to-date information. With Incyte, critical events that could have been missed between off-line samples are now immediately recognizable. Download our real-life applications eBook to learn more: hamiltoncompany.com/ cd Achema 2018 Hall 11.1 Booth F43 Hamilton Bonaduz AG CH-7402 Bonaduz, Switzerland contact.pa.ch@hamilton.ch www.hamiltoncompany.com cav 05-2018 97

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