BLACKBOOK IRLAND Ballybunion Loch 15 auf dem Old Course da Betriebschef Michael Murphy nach eigenen Angaben „hier nichts verkommen lässt“, wurde die dabei entfernte Grassode draußen auf dem Platz um neue Topfbunker drapiert. Die Golfanlage von Waterville ist eine Augenweide, aber die neuen Bunker machen sie sportlich mindestens ebenso interessant. Und die Form der Bunker kommt nicht von ungefähr: Zwar sind sie aufwendig zu pflegen, schützen den Sand in dieser windreichen Umgebung aber davor, fortgewirbelt zu werden. N eben diesen eher punktuellen Aufwertungen bestehender Anlagen soll in der Gegend aber auch ein komplett neuer Golfplatz entstehen und im Sommer den Betrieb aufnehmen: Nur fünf Autominuten von Waterville Golf Links entfernt liegt Hogs Head, ein Privatclub mit Landhausatmosphäre, von Unternehmenssanierern aus New York nach Lust und Laune errichtet. Doch offenbar kommen sie nicht ernsthaft zur Entspannung, denn auch Gäste sollen hier spielen dürfen – nur DAS GOLF-JAHR 2017 WIRD IN IRLAND MIT SPANNUNG ERWARTET. DIE CLUBS HABEN INVESTIERT UND DIE MESSLATTEN HÖHERGELEGT. unter welchen Rahmenbedingungen, das ist noch nicht klar. Der Platz wurde teilweise auf der ehemaligen Skellig-Bay-Anlage errichtet, die den Liebreiz einer Fußgängerzone hatte und nach einem Jahrzehnt die Pforten schloss. Nach der Umgestaltung mit Sandauflagen ist das Terrain nicht wiederzuerkennen, und obwohl kein Links-Golfplatz daraus geworden ist, lässt es sich hier fast ebenso spielen. Da man noch weiter draußen am Kap ist als im tiefer gelegenen Waterville, kann sich der Spieler windtechnisch auf einiges gefasst machen. Eine Begehung im vergangenen Herbst brachte zutage, dass der neue Hogs Head Course das Zeug dazu hat, binnen Kurzen zu den besten Golfanlagen überhaupt zu zählen. Robert Trent Jones jr. komponierte dazu klassische Golfplatzelemente in unkonventioneller Weise neu zusammen – etwa Par 5 am sechsten Loch mit Biarritz-Layout und ein schnuckeliges kleines Punchbowl-Green am Ende von Loch 9 mit Par 4. Kenner entdecken Reminiszenzen an Carnoustie, Winged Foot und Pine Valley. Die größte sportliche Herausforderung lauert wahrscheinlich bei Loch 13 (Par 3); linksseitig gibt es ein Ausweich-Green für Tage, an denen die Brandung zu viel Gischt aufs Hauptziel peitscht. „Alles, was ich übers Anlegen von Golfplätzen weiß, steckt in Hogs Head“, sagt Jones. Schwer möglich, denn dieser Tätigkeit geht er seit über einem halben Jahrhundert in der ganzen Welt nach. Aber vielleicht drücken diese Worte nur die reine Freude darüber aus, dass endlich mal ein Kunde ihm die Freiheit ließ, Golfer so richtig durch die Landschaft zu jagen. PHOTO LAURENCE LAMBRECHT 28 CENTURION-MAGAZINE.COM BUCHUNG ÜBER IHREN CENTURION SERVICE
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