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Centurion Germany Summer 2017

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ART & DESIGN THE

ART & DESIGN THE CENTURION 20 Marie Wilkinson, Design Director von Cutler and Gross IM AUGE DES BETRACHTERS Eine maßgefertigte Brille kann den Charakter verändern – egal ob aus Holz, Python oder Titan. Schildplattgestell von EB Meyrowitz Man möchte meinen, dass aufgrund der Fülle an regulär erhältlichen Brillen wenig Nachfrage nach maßgefertigten Sehhilfen besteht. Tom Davies widerspricht. „Leute, die das Brillentragen hassen, haben erkannt, dass eine eigens angefertigte und auf ihre Gesichtszüge zugeschnittene Brille ihren Look und ihre Selbstwahrnehmung völlig verändern kann“, erklärt er. Der in London ansässige Optiker muss es wissen, hat er doch Clark Kents Brille für Batman v Superman: Dawn of Justice entworfen, die dessen Charakter beim Aufsetzen komplett verändert. Auch die familiengeführte Manufaktur EB Meyrowitz, die seit dem frühen 19. Jahrhundert Sehhilfen produziert, und Cutler and Gross, deren Gründer seit den 1960ern modische Brillen verkaufen, fertigen wie Davies Gestelle, deren Materialien von Holz oder Pythonleder über Titan bis zu juwelenbesetztem Gold reichen. Üblicherweise übernimmt ein Handwerker die Fertigung einer Brille von Anfang bis Ende; diese kostet von 1.150 Euro für ein einfaches Paar bis hin zu 29.000 Euro für eine komplette Brillen-Ausstattung, handgefertigt von Davies. „Ich kann Brillen zum Autofahren, Sonnenbrillen, Lesebrillen machen – einfach die auf Ihre Bedürfnisse angepasste Gesamtpalette“, betont er. „Maßangefertigt bedeutet, dass man auch maßgefertigte Gläser bekommt. Wer wünscht sich nicht, bei jeder Tätigkeit an jedem Ort optimal zu sehen?“ tdtomdavies.com; ebmeyrowitz.co.uk; cutlerandgross.com Bei der Gestaltung des Moskauer Restaurants Baku, das sowohl das ungeschliffene Flair als auch die Eleganz seines aserbaidschanischen Namenspaten widerspiegelt, war Stein beim Archpoint Design Bureau die logische Materialwahl. Doch die Designer wollten weder eine alles erdrückende Wand einziehen noch eine Reihe verschnörkelter Skulpturen aufstellen. Das italienische Unternehmen Lithos Design hingegen ist auf Natursteinblöcke spezialisiert, die wie Kacheln zu außergwöhnlichen, sich wiederholenden Mustern zusammengefügt werden können. Die Brüder Claudio und Alberto Bevilacqua, die das Unternehmen führen, arbeiteten mit Archpoint zusammen, um den richtigen Look zu finden. Das Prinzip ist überzeugend einfach: Subtile Bearbeitungen der Steine sorgen für außergewöhnlich starke Effekte, die weder die Natur allein noch menschgemachte Materialien zu bieten vermögen. Lithos bringt konstant neue Muster hervor und erschafft einzigartige Lösungen für einmalige Räume. Dies könnte damit zum Beispiel die sogenannte Man Cave auf ein neues Level heben. lithosdesign.com GIGANTISCH PHOTOS VON OBEN: © CUTLER AND GROSS, © EB MEYROWITZ, © LITHOS DESIGN 48 CENTURION-MAGAZINE.COM BUCHUNG ÜBER IHREN CENTURION SERVICE

PHOTOS VON OBEN: © JUNIPER BOOKS, © SELMER BUCHHALTUNG Der hauseigene Kurator für die Sammlung? Persönliche Buchumschlag-Designs? Klar. Thatcher Wine von Juniper Books kümmert sich im Kundenauftrag darum, alte Bücher mit neuen Papier-, Leder- oder Pergamenteinbänden zu verjüngen. Oft spielt dabei die Sehnsucht nach Schönheit in den eigenen vier Wänden eine Rolle, oft aber auch, dass die neuen Buchhüllen haltbarer sowie reiß- und wasserfest sind. Wine arbeitet mit Innenarchitekten zusammen und erkundigt sich bei den Kunden genau nach ihren bibliophilen Vorlieben, bevor er eine Titelliste zusammenstellt und mit den zugehörigen Buchrücken ganze Bildwände komponiert. Diese zeigen den Eiffelturm, den Union Jack oder Fotos mit dramatischem Inhalt (wie einen Snowboarder in einer Half-Pipe). Kindle und andere E-Book-Lesegeräte finden zwar immer größere Verbreitung, doch Wine sagt: „Unsere Bücher erzählen Geschichten von uns selbst.“ Und entwirft in aller Welt weiter Wandbilder aus Büchern … gigantische, akribisch komponierte Selfies ihrer Besitzer. juniperbooks.com HIER KLAPPT’S Eine französische Firma ist weltweit führend in der Herstellung maßgefertigter Saxofone. Vor 170 Jahren ließ Adolphe Sax sein merkwürdig aussehendes neues Blechblasinstrument patentieren und gab ihm seinen eigenen Namen – Saxofon. Dennoch muss man das Solo aus Baker Street schon besonders lieben, um ein solches Instrument für sich selbst bestellen zu wollen. Typischerweise ist das eher etwas für professionelle Spieler, aber, wie Florent Milhaud von Selmer – Hersteller der wohl besten Saxofone der Welt – feststellt, kommt es bei ihnen ungefähr 15-mal im Jahr vor. Viele Wünsche sind nur geringfügig: eine Änderung an einem Modell aus der normalen Produktionsreihe, ein Speziallack oder eine Gravur. Professionelle Saxofonisten haben allerdings manchmal diffizilere Anforderungen. „Wir hatten Spieler, die eine Klappe versetzt haben wollten, damit das Instrument besser in ihren Händen liegt“, meint Milhaud. „Oder wir sollten die Eigenschaften verschiedener Modelle in einem einzigen vereinen. Ein Spieler hat uns sogar damit beauftragt, zusätzliche Extraklappen in sein Instrument einzufügen, damit er Vierteltöne spielen konnte. Das ist schon extrem, aber es ist möglich.“ selmer.fr CENTURION-MAGAZINE.COM 49

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