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Centurion Germany Summer 2017

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Rein damit Das ultimative Feature für das moderne Eigenheim ist mehr als nur ein Ding – es ist ein Ort. JOSH SIMS über den Trend zum Panic Room. ILLUSTRATION LEANDRO CASTELLAO „Die besten Schutz räume sind klein, simpel, funktional und – wie immer bei guten Sicherheitsmaß nahmen – unsichtbar.“ S wimmingpool? Check. Unterirdische Garage? Check. Hubschrauberlandeplatz? Check. Aber wie steht es mit dem uneinnehmbaren, smart ausgestatteten Raum, in den man im Ernstfall flüchten kann? Immobilien im oberen Segment bieten alle möglichen Annehmlichkeiten. Da ist es wohl nur ein Zeichen der Zeit (oder der Paranoia), dass die entsprechenden Häuser immer häufiger mit Schutzräumen oder Panic Rooms ausgestattet sind. Moderne Priesterlöcher, Orte, an die man sich zurückzieht, wenn Einbruch, Entführung oder gesellschaftlicher Kollaps drohen. „Die Nachfrage nach Schutzräumen steigt. Menschen wollen sich in ihrem Zuhause sicher fühlen, auch wenn diese Räume selten für ihren eigentlichen Zweck genutzt werden“, erklärt Gary Lynch von Rising S Bukers, einem Händler für Schutzräume. „Es wird als Mehrwert für die Immobilie gesehen – Käufer betrachten es als eine Art Versicherungs police.“ Vielleicht ist das auch der Grund, warum Panic Rooms immer häufiger in den Wohnungsbeschreibungen von Immobilienmaklern auftauchen. Sotheby‘s International Realty bietet ein Eigenheim in Arizona (1,5 Mio. Dollar) mit einem „Heimkino, das auch als Schutzraum genutzt werden kann“. Oder eine Villa in Marbella (4,9 Mio. Dollar), die neben einem beleuchteten Springbrunnen und einem temperierten Weinkeller auch einen „Panic Room mit Safe“ bietet. Eine 35-Millionen-Dollar-Villa in Emirates Hills ist mit einem „Büro mit 6,5 Quadratmeter großem Schutzraum ausgestattet“. Diese Versicherungspolicen können auch umfassender ausfallen: Stahlüberbau, verstärkte Tür, Lebensmittel- und Wasserlagerung, Kommunikationsanlage, Generator oder ein Luftfiltersystem sind im Angebot – „obwohl es sehr selten vorkommt, dass man sich gegen jemanden wehren muss, der mit solchem Aufwand versucht, einen Einbruch zu begehen“, bemerkt Lynch. Außerdem dienen nicht alle Optionen der Sicherheit. Komfort kann bedeuten, dass ein Badezimmer oder eine Unterhaltungsanlage installiert werden. Die Firma Agresti stylt ihre Schutzräume als vollständig anpassbare Ankleidezimmer – man kann es auch übertreiben. „Der Film Panic Room mit Jodie Foster hat mehr als alles andere zu einer verzerrten Vorstellung beigetragen. Die eigentliche Idee ist, dass ein Panic Room nicht für drei Tage, sondern für 45 Minuten Sicherheit bietet. So lange dauert es, bis die Polizei eintrifft“, betont Bob Morrison von der Sicherheitsfirma Sec-Tech. „Es gibt derzeit einen Trend zu Panic Rooms als einer Art Accessoire, aber sie müssen nicht derartig luxuriös ausgestattet sein. Tatsächlich ist die Errichtung von Schutzräumen noch nicht reguliert. Ich habe schon Panic Rooms für 500.000 Pfund gesehen, die ihren Zweck nicht erfüllen. Die besten Schutzräume sind klein, simpel, funktional und – wie immer bei guten Sicherheitsmaßnahmen – unsichtbar.“ Daher bewerben Eigenheimbesitzer einen Panic Room als letzte Verteidigung im Notfall nicht unbedingt – außer, sie verkaufen ihr Haus. Doch auch dann werden Details auf ein Minimum beschränkt. „Die meisten Menschen wollen die Existenz ihres Panic Rooms geheim halten und lassen diesen auch diskret einbauen, meist in kleinen Schritten über den Verlauf mehrerer Wochen“, sagt Lynch. Sieht man sich zum Beispiel die Pläne für das neue Bruton-Park-Haus für 18,5 Mio. Dollar in Wentworth, Surrey an, so weist nichts darauf hin, dass der Lagerraum eigentlich ein Panic Room ist. Christie‘s Real-Estate-Immobilienbüro hat derzeit ein Heim in Tanglewood, Texas im Angebot. Es verfügt über einen 5,5 Quadratmeter großen Schutzraum hinter einer Stahltür mit schlüssellosem Schloss, versteckt an der Rückseite einer Garderobe. Immobilienmakler Knight Frank hat vor Kurzem ein Haus in West London für 12 Mio. Pfund mit einem begehbaren Kleiderschrank verkauft. Der Raum verfügt über eine eigene Telefonverbindung und eine Panzertür. Ob in den Schubladen auch kugelsichere Westen aufbewahrt werden, wurde nicht enthüllt. CENTURION-MAGAZINE.COM 79

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