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Compendium Volume 9 German

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Wir sollten die

Wir sollten die Kreativität und die Menschen, die unser Handwerk lieben, zelebrieren – und nicht das Geschäft. – Maximilian Busser, MB&F-Gründer Alonso jedoch eine zusätzliche Pop-up-Messe im Juni ins Leben gerufen. „Diese Messe ist lockerer, es kommen mehr unabhängige Marken. Es gibt Mixology-Partys, Abendveranstaltungen und so weiter. Es ist ein total unabhängiger Geist“, schwärmt er. Natürlich ziehen Messen angehende Uhrmacher an – aber auch junge Unternehmer, die sich einen Namen machen wollen. Auf der DWW wurden zum Beispiel Marken ohne offizielle Stände gesichtet, die mit Uhrenrollen werben und Sammlern sowie Liebhabern ihre neuesten Designs vorstellten. James Kong, ein Uhrenfotograf, der mittlerweile CEO der Uhrenmarke Fleming ist, suchte nach potenziellen Einzelhändlern und Partnern für seine mit Spannung erwartete Marke, die dieses Jahr den Markteintritt wagen will. Gerade bei einer Messe, die wie die DWW nicht primär auf den Handel abzielt, herrscht Chancengleichheit und „es geht weniger um Konkurrenz als um die Gemeinschaft“, wie Seddiqi es formuliert. Kein Wunder, dass hier unerwartete Kooperationen entstehen, darunter zum Beispiel die 2021 begonnene Zusammenarbeit zwischen MB&F und der LVMH-Tochter Bulgari. „Wir sollten die Kreativität und die Menschen, die unser Handwerk lieben, zelebrieren – und nicht das Geschäft“, fordert der MB&F-Gründer Maximilian Busser. Auch die Bastion der Uhrenbranche, die Watches and Wonders (9. bis 15. April) bietet mittlerweile ein publikumswirksameres Programm für die kommende Generation. Der dritte Publikumstag fällt in diesem Jahr auf einen Montag und wird Universitäten und Uhrmacherschulen anziehen, während am Wochenende neue Aktivitäten für Kinder und Familien geplant sind, so Matthieu Humair, CEO des Veranstalters, der Watches and Wonders Geneva Foundation (WWGF). Ein neuer, auf Zukunft und Innovation ausgerichteter Teil der Messe, das sogenannte LAB, verspricht ein „immersives, taktiles und sensorisches Erlebnis für Neugierige und insbesondere jüngere Uhrenbegeisterte, die Karriereambitionen haben“, fügt Humair hinzu, der angibt, dass 25 Prozent der letztjährigen privaten Besucher unter 25 Jahre alt waren und das Durchschnittsalter bei 35 lag. Darüber hinaus wird es Führungen zu den Ständen der individuellen Uhrenmarken geben, die für Endkunden lange Zeit unzugänglich waren. Auch Events von Workshops bis hin zu Sonderausstellungen sind in Genf geplant. Vor der WWGF-Zentrale an der Pont de la Machine wird ein neues Uhrmacherdorf eingeweiht. Der 11. April wird ganz im Zeichen von Konzerten sowie Musikshows stehen und die Marken werden mit besonderen Veranstaltungen in und außerhalb ihrer Genfer Boutiquen für Aufsehen sorgen. „Die ganze Stadt wird im Rhythmus der Uhrmacherei ticken“, freut sich Humair. Angesichts der Tatsache, dass Ottonormalverbraucher – und damit auch Kinderwagen und junge Familien – nun massenhaft auf Uhrenmessen strömen, stellt sich die Frage, wie die Expansion und das Interesse bewältigt werden können. Uhrenmarken, vor allem im Bereich der Haute Horlogerie, wollen ihre Produkte nach wie vor als exklusiv und zeitlos positionieren. „Jede Veranstaltung sollte einen bestimmten Fokus haben – und bei diesem bleiben“, meint der Uhrensammler Gary Getz, der einen Teil des Niedergangs der Baselworld darauf zurückführt, dass die Messe versuchte, es allen recht zu machen. „Es besteht die Gefahr, dass der eigentlich angestrebte Fokus verwässert wird“, fügt er hinzu und merkt an, dass er vor den öffentlichen Tagen abreise, weil es dann zuginge wie im Zoo. Tatsächlich ist bekannt, dass auch viele Journalisten und CEOs die öffentlichen Tage meiden. „Etablierte Uhrenbegeisterte und Käufer werden abgeschreckt, wenn alle kommen dürfen“, sagt Getz. „Nicht, weil sie Snobs sind, sondern, weil es da einfach zu voll ist.“ 82

Show- TALENTE Elegante Uhren, die mehr wollen, als nur die Zeit anzuzeigen. 1 2 3 FOTOS MIT FREUNDLICHER GENEHMUGUNG DER UHRMANUFAKTUREN 1 AUDEMARS PIGUET Code 11.59 Selfwinding mit 38-mm-Gehäuse aus Rotgold. Gehäuseboden aus Saphirkristall. Goldapplizierte Indexe und Zeiger mit Leuchtbeschichtung. 2 BOVET Miss Audrey mit 36-mm-Gehäuse aus Amadéo-Edelstahl. Bügel, Lünette und guillochiertes, mit Diamanten besetztes Zifferblatt. Uhrwerk mit automatischem Aufzug. 3 BLANCPAIN Ladybird Colors mit 34,9-mm-Gehäuse aus Rotgold. Gehäuseboden aus Saphirkristall. Lünette, Bandanstöße und Perlmuttzifferblatt mit Diamanten besetzt. Automatischer Aufzug. 83

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