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dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 01-2024

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Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

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dei TREND NACHHALTIGKEIT IN DER LEBENSMITTELINDUSTRIE Bild: sorapolujjin stock.adoby.com Smarte Ansätze helfen bei Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit KI IN ALLER MUNDE Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, viele Branchen zu revolutionieren. Die Foodindustrie bildet da keine Ausnahme. 2024 wird KI zu einem dominierenden Treiber, der den Fortschritt in nahezu allen Bereichen beschleunigt. Und das stärker als gedacht. Welchen Einfluss die Algorithmen schon heute auf zentrale Trends in der Lebensmittelproduktion haben, lesen Sie hier. 8 dei 01-2024

Bild: Augmentir Damit Software für vernetztes Arbeiten in den verschiedensten Situationen unterstützen kann, muss sie auf Workstations, diversen mobilen Geräten sowie Augmented-Reality(AR)-Devices laufen Der langjährige Megatrend der Digitalisierung erfährt durch KI grundlegende Veränderungen. Stand bisher die Automatisierung durch Maschine-zu-Maschine-Kommunikation im Vordergrund, so verlagert sich der Fokus nun auf das Zusammenspiel von Mensch und KI. In der Folge wenden sich immer mehr Unternehmen dem „blinden Fleck der Industrie 4.0“ zu: der Vernetzung von Fachkräften und ungelernten Arbeitern in den Fabrikhallen. Dies bestätigt das Analysten- und Beratungsunternehmen LNS Research in einem kürzlich veröffentlichten Guidebook: „Unsere Untersuchung zeigt, dass über die Hälfte der Industrieunternehmen weltweit Initiativen für Connected Frontline Workforce (CFW) durchgeführt haben. CFW ist zu einem strategischen Bestandteil von Transformationsinitiativen der Industrie geworden, da die Hersteller versuchen, den kritischen Arbeitskräftemangel, Qualifikationsdefizite und Probleme im täglichen Betrieb zu lösen.“ Lebenslanges Lernen und kurzfristige Flexibilität Damit ist eines der wichtigsten Themen angesprochen, das die Lebensmittelbranche 2024 prägen wird: die angespannte Lage auf dem Personalmarkt. Laut einer aktuellen Studie der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) sagen 87 % der Befragten, der Fachkräftemangel sei deutlich spürbar. Zudem steigt in Deutschland, so ein Bericht der Stiftung Wissenschaft und Politik aus dem Jahr 2023, der Bedarf an Geringqualifizierten weiter. Die Hersteller müssen deshalb innovative Maßnahmen für die Ausund Weiterbildung finden. Einer aktuellen Deloitte-Umfrage zufolge glauben über 90 % der Unternehmen, dass KI-gestütztes Lernen in den nächsten drei Jahren für ihren Erfolg wichtig wird. Gleichzeitig ist in der Ernährungsindustrie der Anteil der Geringqualifizierten mit über 30 % überdurchschnittlich hoch. Sie brauchen eine auf sie zugeschnittene Förderung. Die Werkzeuge dafür stehen bereit: Connected-Worker-Software liefert präzise, den Standard Operating Procedures (SOPs) entsprechende, Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Gestützt werden diese durch Grafiken, Videos oder Fotos, ausgespielt auf jedem beliebigen mobilen Device vom Smartphone bis zur AR-Brille. In Apps der neuesten Generation stimmt eine KI die Anweisungen auf Ausbildung, Erfahrungsschatz sowie die jüngste Praxis der User ab. Weiterer Vorteil der personalisierten Anleitungen: Sie ermöglichen einen flexibleren Einsatz der Arbeitskräfte, natürlich stets unter Berücksichtigung der nötigen Zertifizierungen und Arbeitsbewilligungen. Dass viele Industrie-Mitarbeitende im Schichtbetrieb schaffen, befeuert den Trend zusätzlich. Denn dies erschwert ihnen, an herkömmlichen Schulungen teilzunehmen. Mithilfe von KI gelingt es hier, wichtige Lernprozesse in den Arbeitsalltag zu integrieren als Microlearnings. Dieses aktive Lernen überbrückt die Kluft zwischen Wissen und Handeln: Denn durch Problemlösung, Diskussion oder Anwendung des Wissens während der Arbeit erfolgt die aktive Auseinandersetzung mit dem Stoff vor Ort. Die digitale Weiterbildung ist zudem beliebt. Im ANG-Report wird sie neben individuellem Coaching als wichtigste Lernform genannt. Onboarding und Integration: Vom Fleck weg produktiv Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young sind 63 % der deutschen Beschäftigten wechselwillig. Das Personalkarussell dreht sich also schneller, neben der fortlaufenden Qualifizierung wird eine effektive und rasche Einarbeitung immer wichtiger. Moderne Lernkonzepte sehen daher vor, neuen Kräften nur noch das nötige Minimum an Wissen im klassischen Frontalunterricht zu vermitteln wie etwa Standardabläufe, Hygienevorschriften oder Compliance. Spezifische Schulungen erhalten Mitarbeitende dagegen per digitalem „Training on the Job“ am individuellen Arbeitsplatz. Auch hierbei berücksichtigen moderne, KI-gestützte Systeme Ausbildungsstand, Vorwissen und Tagesform. Tauchen Fragen auf, können Experten und Vorgesetzte per Chat oder Videoanruf konsultiert werden. Damit erschließen sich Industrieunternehmen eine weitere Gruppe potenzieller Arbeitskräfte: Menschen mit Migrationshintergrund. Etwaige Sprachbarrieren lassen sich durch rein visuelle Anleitungen überwinden. Und weil Connected-Worker-Apps in der Regel mehrsprachig verfügbar sind, erledigen selbst Neueinsteiger alle anstehenden Aufgaben gemäß der SOPs. Darüber hinaus steigern moderne Tools generell die Anziehungskraft des Arbeitgebers, polieren sie doch so manches angestaubte Image auf. Speziell jüngere Bewerberinnen und Bewerber erwarten KI-basierte Tools, die sie bei ihrer Arbeit unterstützen. Eine Beschäftigung im Industriesektor wird so für die sehr wechselwillige Generation Z attraktiver. dei 01-2024 9

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