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EPP Elektronik Produktion + Prüftechnik 10.2018

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TITEL Foto: Rehm Thermal

TITEL Foto: Rehm Thermal Systems Stickstoff ist nach wie vor eines der teuren Prozessmedien, die beim Reflowlöten benötigt werden. Durch die Verlagerung der Stickstoffeinspeisung und eine adaptive Zuführung von Stickstoff ließ sich der Verbrauch weiter reduzieren. Großen Einfluss haben auch die Strömungsbarrieren am Ein- und Auslauf der Prozesskammer. Sie unterliegen der Herausforderung, den Gasaustausch zwischen Kammer und Umgebung zu verhindern, ohne ein Hindernis für Transportwangen und zu lötende Baugruppe darzustellen. Hierzu werden neue Konzepte, die in Material und Aufbau der Strömungsbarrieren variieren zur Serienlösung weiterentwickelt. Statt der bisher eingesetzten AC-Motoren treiben neue EC-Motoren die Lüfter in den einzelnen Zonen der VXP+ an und mindern den Energieverbrauch um ca. 1 kW. Energie Bei steigenden Energiepreisen und wachsenden Laufzeiten der Produktionsanlagen bleibt Effizienz ein primäres Ziel der industriellen Fertigung. Ein Angriffspunkt in Reflowlötanlagen hierzu sind die Verbraucher elektrischer Energie selbst. Statt der bisher eingesetzten AC-Motoren treiben neue EC-Motoren die Lüfter in den einzelnen Zonen der VXP+ mit leisem Schnurren an und mindern überdies den Energieverbrauch um ca. 1 kW. Die energieintensive Steuerung von Lüftergruppen mittels Frequenzumrichtern wurde durch individuelle Steuerungen ersetzt. Somit sind beliebige Variationen bei der Einstellung der Frequenzprofile möglich, was die Flexibilität bei der Reflowprofilierung erweitert. Es ist softwareseitig auch eine Gruppierung von EC-Motoren möglich, um z. B. Reflowprofile zu clustern und Profilwechsel dadurch zu vereinfachen. Die Isolierung der VisionXP+ wurde verbessert, indem die Einschicht-Isolierung aus Mineralfaser an der Innenseite der gasdichten Kammer durch eine außenliegende Zweischicht-Isolierung aus Mineralfaser und Glaswolle ersetzt wurde. Dadurch wird die Spülzeit mit ihrem hohen Stickstoffverbrauch drastisch verkürzt, da die sauerstoffhaltige Luft nicht mehr aus der porenreichen Isolierung verdrängt werden muss. Die neue Isolierung und weitere konstruktive Maßnahmen reduzieren außerdem die Anzahl der Wärmebrücken signifikant. Die Oberflächentemperaturen der Kammeraußenwand sinken um 10–15 °C, was einerseits zu einer geringeren Heizleistung aufgrund geringerer Wärmeverluste und andererseits zu einer geringeren thermischen Belastung der Umgebung führt. Foto: Rehm Thermal Systems ViCON Screenshot Lüfterdrehzahlen. Predictive Maintanance Das Wissen über den aktuellen Zustand der Produktionsanlage ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Predictive Maintanance. Mittels intelligenter Frühwarnsysteme soll vorhergesagt werden, wann Anlagenkomponenten schadensbedingt ausfallen. Schadhafte Teile können dann vorausschauend und bei, an tatsächlicher Notwendigkeit orientierten, Wartungsterminen ausgetauscht oder repariert werden, bevor sie zum Ausfall der Anlage führen. Teure Produktionsstillstände aufgrund des Ausfalls einer einzelnen Anlage in einer Linie können damit reduziert und die Kapazität der Linie besser ausgenutzt werden. Hierfür ist eine umfassende Sensorik nötig. In der neuen VisionXP+ nimmt unter anderem ein hochsensibler Beschleunigungssensor Vibrationen der Transportwange auf, die Rückschlüsse auf Entstehung und Entwicklung von Schäden an bewegten Teilen zulassen; z. B. ob der Transport verdreckt ist oder Lagerkugeln über Schäden in den Lagerschalen rollen. Vibrationssensor an der Transportwange. 42 EPP Oktober 2018

Innovative ViCON Anlagensoftware. Foto: Rehm Thermal Systems Beispiel eines Vibrationsspektrums der Transportwange. Die entstehenden Schwingungen werden in Zukunft durch eine leistungsfähige Hardware aufgenommen und mittels intelligenter Software ausgewertet. Aus Frequenz und Amplitude der Schwingungen wird sich ablesen lassen, welches Bauteil fehlerhaft ist und wann die Beschädigung Auswirkungen auf die Prozessstabilität der Anlage haben wird. Zusätzlich kann Mittels der Volumenstrommessung in der Kühlstecke der Strömungswiderstand und damit der Verschmutzungsgrad der Filter in der Residue-Abscheideeinheit überwacht werden. Anlagensoftware Die neue ViCON basiert auf einem innovativen Bedienkonzept mit einer klar strukturierten Oberflächengestaltung und der intuitiven Touch-Steuerung. Auf einen Blick sind in der Hauptmaske mit Maschinenansicht alle Meldungen, Befehle und Parameter ersichtlich. Mit zahlreichen Features, wie zum Beispiel einer frei anlegbaren Favoritenleiste, der eindeutigen Gruppierung der Parameter oder der individuellen Prozessverfolgung und -dokumentation, begleitet Vi- CON den Bediener optimal bei allen Fertigungsprozessen. Zugriffsrechte, Ansichten und Favoriten sind auf jeden Anwender exakt zugeschnitten. Ziel ist es, den aktuellen Betriebszustand der Anlage übersichtlich darzustellen, damit der Bediener schnell auf Statusund Alarmmeldungen reagieren kann. Nur die relevanten Informationen werden angezeigt und eine überladene Softwareoberfläche gehört der Vergangenheit an. Neben der Basissoftware wurden weitere Features entwickelt, um die Effizienz zu erhöhen, u.a. Monitoring Tools aus dem Bereich Vi- CON Analytics, den Remote Manager ViCON Connect zur Überwachung des gesamten Rehm Maschinenparks und die ViCON App, mit welcher der Bediener die Fertigung auch jederzeit mobil im Blick behalten kann. ViCON Analytics umfasst spezielle Monitoring-Tools erfassen die qualitäts-, kosten- oder leistungsrelevanten Daten der Anlage und bündeln die Ereignisse in übersichtlichen Protokollen. Dadurch werden entsprechende Analysen möglich und Optimierungspotenziale ersichtlich. Jederzeit und von überall aus auf die Maschine zugreifen zu können ist heute unabdingbar. Mit dem Remote Zugriff über ViCON Connect kann der Bediener Maschinendaten zu jeder Zeit abrufen, sich direkt auf die Anlage schalten und die Produktion bequem vom Arbeitsplatz aus überwachen. So ist es möglich, in Verbindung mit einem linienübergreifenden System den Überblick über die komplette Fertigung zu behalten – und das sogar weltweit! Die speziell für ViCON entwickelte App ermöglicht den mobilen Zugriff auf alle relevanten Anlageninformationen vom Smartphone aus. Auf den ersten Blick sind Betriebsstatus und Alarme ersichtlich. Das responsive Design sorgt für eine optimale Darstellung auf unterschiedlichsten Devices und bietet so eine komfortable Übersicht – systemübergreifend für IOS, Android und Windows. Die ViCON App ist nicht auf eine spezielle Anlage reduziert, sondern ermöglicht die Darstellung aller Rehm-Systeme, die in der Fertigung installiert sind und an die App angebunden wurden. www.rehm-group.com Foto: Rehm Thermal Systems EPP Oktober 2018 43

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