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Industrieanzeiger 10.2022

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» TECHNIK Batteriemodulmontage: Diese Anlage erledigt die Prozessschritt Stapeln und Clinchen. Durch den technologischen Wandel im automo - bilen Antriebsstrang gewinnen auch die effiziente Produktion von Batteriezellen und die zuverlässige Montage der Energiespeicher zunehmend an Bedeutung. Inzwischen besitzt Grob umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen in der Produktion hochkomplexer Batteriesysteme. Dazu werden in den Fertigungslinien große, wannenähnliche Gehäuseteile in aufwändigen Prozessschritten mit Batteriemodulen bestückt, diese fixiert und elektrisch verbunden. Die so entstehenden Batteriepacks bilden den gesamten Unterboden eines Elektroautos. Bereits acht Batterielinien installiert Acht große Produktionslinien für die Batteriemodulmontage von prismatischen Zellen und Pouchzellen hat der Maschinenbauer bereits an die deutsche Automobilindustrie geliefert. Auch Großanlagen für die Endmontage kompletter Batteriepacksysteme werden in Mindelheim entwickelt und produziert. Im Sinne des strategischen Ziels, den kompletten elektrischen Antriebsstrang zu beherrschen, erforschte Grob neue Verfahren, Materialien und Technologien hinsichtlich ihrer Einsetzbarkeit im Automobilbau. „Die Anforderungen unserer Kunden stehen dabei immer im Mittelpunkt – die individuelle Anpassung von Automatisierungsgraden, Taktzeiten und Ausbringungsmengen können wir gewährleisten“, unterstreicht Wankmiller. In den vergangenen beiden Jahren haben sich die Pläne der Automobil- und Zulieferindustrie konkretisiert, auch in Europa Gigafactories zur Produktion von Batteriezellen zu bauen. Grob hat sich auf diese Entwicklung frühzeitig eingestellt und begonnen, zukunftsorientierte Produktionstechnologien zu entwickeln. Dabei spezialisierten sich die Mindelheimer auf die fürs Herstellen der Elektrodenformate, das Bild: Grob Kontaktieren sowie die Zellmontage erforderlichen Prozesse. Entscheidend sind auch hier extrem kurze Taktzeiten. Noch in diesem Jahr wollen die Mindel heimer ihre erste große Produktionslinie für Batteriezellen in einer europäischen Gigafactory installieren. Die Allgäuer rechnen damit, dass bis 2030 allein in Europa ein Bedarf von 1000 GWh Batteriespeicherkapazität entsteht (2019: 49 GWh). Das Investitionsvolumen für diesen Prozessschritt soll mehr als 6 Mrd. Euro betragen. Entsprechend sieht der Maschinenbauer in diesem Bereich das größte Entwicklungspotenzial für sich. German Wankmiller betont: „Die europäische Autoindustrie braucht – schon allein um Richtlinien wie die CE-Kennzeichnung zu erfüllen und einen effizienten, zuverlässigen Service sicherzustellen – europäische Partner für die Fertigungssysteme.“ Parallel hierzu investiert Grob in die Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie, um hier ebenfalls zeitnah Produktionsan lagen anbieten zu können. Zerspanung weiter starkes Standbein Doch auch im angestammten Tätigkeitsfeld, den Anlagen für die spanende Bearbeitung anspruchs - voller Automobilteile, wollen die Allgäuer weiterhin Akzente setzen. Etwa mit den neuen Maschinen der F-Baureihe. Sie sind konzipiert fürs Bearbeiten leichter und komplex strukturierter Aluminiumteile für die Karosserie und das Fahrwerk von Elektrofahrzeugen. Und für den additiven Aufbau anspruchsvoller Werkstücke hat Grob eine Maschine namens GMP300 entwickelt. Sie arbeitet nach dem Liquid Metal Printing-Prinzip und kommt ohne Pulverbett aus. Aktuell setzt Grob mit Zerspanungsmaschinen rund 400 Mio. Euro um. Die neuen Systeme für die Großanlagen für die Batteriemodul- und die Batteriepackmontage hat Grob bereits an die Automobilindustrie ausgeliefert. In diesem Jahr erwarten die Mindelheimer den ersten Auftrag für ihre innovative Anlage zur Großserienproduktion von Batteriezellen in einer Gigafactory in Europa. Bild: Grob 52 Industrieanzeiger » 10 | 2022

Elektromobilität tragen bereits 380 Mio. Euro zum Umsatz bei – Tendenz steigend. Auch wenn er die großen Wachstumsmärkte eher in den neuen Technologien sieht, ist Christian Grob dennoch überzeugt, dass die Zerspanungstechnik für das Familienunternehmen mit rund 7500 Mitarbeitern weiterhin wichtig bleibt. „Dazu erschließen wir mit unseren Universalmaschinen neue Einsatzfelder abseits der Automobiltechnik, etwa im Flugzeugbau, im Werkzeugbau oder in der Medizintechnik.“ Der Strukturwandel in der Automobilindustrie verlangt nicht nur neues Know-how, sondern auch die Anpassungsbereitschaft der Mitarbeiter und des Service. Denn: Im Bereich zerspanender Maschinen unterscheidet sich der Service wesentlich von den Dienstleistungen für die E-Mobilität. Dort gilt es unter anderem zu berücksichtigen, dass für die meisten Kunden sowohl das Betreiben als auch die Instandhaltung der Anlagen noch Neuland ist. „Umso wichtiger sind eine perfekte Planung und das frühzeitige Erarbeiten von Bevorratungskonzepten für eine optimale Ersatzteilversorgung“, betont Wankmiller. Frisches Denken auch im Service nötig Damit sich eine zuverlässige Produktion beim Kunden gewährleisten lässt, entwickelten die Mindelheimer Service-Spezialisten ein neues Tool – die „Grob- Bevorratungsempfehlung für kritische Ersatzteile“. Ausgebaut wurde zudem die Task-Force „Neue Technologien“, deren Aufgabe es ist, eine nachhaltige Betreuung der Anlagen über deren gesamten Lebenszyklus sicherzustellen. Um all dem gerecht zu werden, hat Grob im Bereich Elektromobilität viele neue Servicestellen eingerichtet, etwa für Elektro-Inbetriebnehmer, Servicetechniker, Schulungsreferenten, SPS-Programmierer oder technische Berater. Aber auch in die nötige Infrastruktur wurde investiert, unter anderem in ein eigenes Prüflabor mit elektrischem Prüfstand, ein geometrisches Messlabor, ein CT- Gerät, eine Laserschweißanlage sowie ein Röntgengerät. Damit sind die Spezialisten in der Lage, verschiedenste Prozesse mit höchsten technischen Anforderungen zu testen und zu optimieren. Um den enormen Zuwachs an Projekten in der E-Mobilität und das – selbst für Grob überraschend – konstante Wachstum in der Zerspanungstechnik bewältigen zu können, baut das Unternehmen nicht nur das Stammwerk in Mindelheim aus; auch im US- Werk in Bluffton und im chinesischen Dalian wird investiert. „Damit wir eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens sicherstellen können, hat sich unsere Familie früh entschlossen, diesen Weg mit der Geschäftsführung zu gehen, und die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen“, schließt Christian Grob. Das Herz der Metallbearbeitung schlägt in Stuttgart! JETZT TICKET SICHERN! Industrieanzeiger amb-messe.de » 10 | 2022 53

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