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KEM Konstruktion 07-08.2023

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AUTOMATISIERUNG »

AUTOMATISIERUNG » Schaltschrankbau Effizienz in der gesamten Prozesskette steigern Vom Schaltplan zum Schaltschrank Heutzutage stehen Schaltschrankbauer vor zahlreichen Herausforderungen: Zum zunehmen - den Zeit- und Kostendruck gesellen sich noch Fachkräftemangel und lange Lieferzeiten für Kom ponenten – und das bei stetig steigender Komplexität und Varianz der Schaltschränke. Die Engineering-Software Clipx Engineer setzt hier an und unterstützt von der Planung bis zur Fertigstellung des gesamten Schaltschranks. M. Eng. Timo Tarrach, Produktmanager Software BU ICS, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg Die optimale Zusammenarbeit zwischen Planung und Fertigung kann die Produktionszeiten im Schaltschrankbau erheblich verkürzen. Hier werden mit Hilfe der Engineering-Software Clipx Engineer die fehlenden Artikel im CAE-System hinzugefügt. Obwohl die Digitalisierung im Schaltschrankbau zunimmt und Planer CAE-Systeme einsetzen, durchsuchen die Projektverantwortlichen häufig noch Produktkataloge und vergleichen technische Datenblätter. Nach Erstellen des Schaltplans entstehen Stücklisten manuell in Excel. Im Anschluss werden Projektmappen ausgedruckt und in großen Ordnern an die Fertigung übergeben. Die steigende Komplexität und Varianz der Schaltschränke verstärkt den Zeit- und Kostendruck. Fachkräftemangel INFO Mehr Details zur Engineering-Software Clipx Engineer: hier.pro/PxjP2 Bild: Phoenix Contact und lange Lieferzeiten für Komponenten tun ihr Übriges. Die Ausgangssituation für die Weitergabe von digital erstellten Schaltschränken ist allerdings sehr gut. Denn sobald digitale Tools im Bereich Engineering, Planung und Projektierung zum Einsatz kommen, ist die Erstellung von Schalt-, Aufbau- und Verdrahtungsplänen auf Basis der digitalen Modelle aller Komponenten im CAE-System (Computer Aided Engineering) möglich. Nahezu alle gängigen Systeme verfügen über eine Exportfunktion bzw. eine direkte Schnittstelle zu einer Engineering-Software wie beispielsweise Clipx Engineer von Phoenix Contact. Im Anschluss an den Export übernimmt die Software alle Komponenten, Bauteile, Funktionen, Anschlussquerschnitte und Kennzeichnungsinformationen und zeigt diese digital an. Die Engineering-Software ergänzt dabei den erstellten Schaltplan mit den digitalen Daten des Herstellers der eingesetzten Artikel und Komponenten. Autokorrektur spart Zeit Die Zuweisung der Zubehörartikel ist eine weitere zeitintensive Tätigkeit in der Projektierung. Für die Platzierung des minimal erforderlichen Zubehörs wie Deckel und Endhalter bietet die Software eine Autokorrektur-Funktion. Zudem verfügt sie über Konfiguratoren, welche den Anwender über technische Attribute schnell und einfach zu den für die jeweilige Aufgabe benötigten Komponenten durch die digitalen Kataloge führen. So unterstützt Clipx Engineer etwa beim Einfügen und Aufbau einer Reihenklemme. Diese Komponente hat im Schaltschrank eine hohe funktionale Vielfalt mit umfangreichem Zubehör und stellt den Anwender häufig vor große Herausforderungen: • Welche Reihenklemme ist die richtige für die jeweilige Aufgabe? • Wann ist welches Zubehör mindestens gefordert, um einen Berührschutz zu integrieren und die Klemme sicher auf der Tragschiene zu platzieren? • Welches Zubehör ist erforderlich, um den funktionalen Umfang einer Reihenklemme zu erweitern? • Welche Stegbrücken, Stecker, Adapter und Markierungen werden benötigt? 40 KEM Konstruktion » 07-08 | 2023

Vom Schaltplan zum fertigen Schaltschrank: Mit intelligenten Funktionen und der bidirektionalen Schnittstelle zu den CAE-Systemen vereinfacht die Software Clipx Engineer den Planungsprozess im Schaltschrankbau. Bild: Phoenix Contact Digital unterstützter Arbeitsplatz mit Werkerassistenz-Software: Auch bei hoher Auftragsvarianz ist die Arbeitsweise effizient und digital durchgängig. Bild: Phoenix Contact Diese zeitraubende Aufgabe nimmt die Software dem Anwender ab und fügt diese über die vorhandene Schnittstelle automatisch ein. Bidirektionaler Datenaustausch sichert Aktualität Über die neue bidirektionale Schnittstelle im Clipx Engineer lassen sich Daten auch an das führende CAE-System zurückschreiben. Diese werden dann beispielsweise an Verbindungspunkten hinterlegt, wenn das Datenportal im CAE-System aktiv eingesetzt ist. Werden etwa eine Klemmenleiste eines Schaltschranks im CAE-System erstellt und Verbindungspunkte gesetzt sowie einzelne Verbindungspunkte beschriftet, lässt sich über einen Export in den Clipx Engineer eine Drahtbrücke durch eine Stegbrücke automatisch ersetzen. Dies spart im späteren Montageprozess nicht nur Verdrahtungszeit ein, sondern erfordert auch weniger Verbindungsleitungen – und somit weniger Klemmenpunkte auf den verwendeten Klemmen. Auch Beschriftungsmaterialien sowie die Beschriftungen werden platziert. Somit vervollständigt sich die digitale Beschreibung eines Projekts durch die Software. Sie dient damit als zentrale digitale Datenbasis für die unterschiedlichen Varianten eines Schaltschranks. Nach der korrekten digitalen Beschreibung einer Klemmenleiste oder eines Schaltschranks lassen sich nun die erstellten digitalen Projektdaten direkt in der Fertigung bei der Klemmenleistenmontage oder Bestückung von Klemmenleisten nutzen. Der Einsatz von digital unterstützten Arbeitsplätzen, ausgestattet mit der Werkerassistenz-Software von Phoenix Contact, gestaltet die Arbeit in diesem Prozessschritt effizienter. Das Zusammenspiel mit Clipx Engineer stellt zudem eine Datendurchgängigkeit von der Planung in die Fertigung sicher. Die relevanten Projektinformationen werden dabei aus Clipx Engineer an die Werkerassistenz-Software in der Fertigung übergeben. Die bereitgestellten Informationen unterstützen bei der Bestückung der projektierten Klemmenleiste mit Reihenklemmen, Zubehör, Brücken oder Markierungsschildern und werden als Arbeitsanweisungen über einen Bildschirm dargestellt. »Gemeinsam mit den Schaltschrank bauern wollen wir die Verschwendung von Zeit und Ressourcen in Planungs- und Fertigungsprozessen sowie Medienbrüche zwischen Engineering und papierbasierter Schaltschrankfertigung aufdecken.« Werkerassistenz für mehr Effizienz Als weitere Unterstützung kann ein Pick-by-Light- System angeschlossen werden, welches die Greifbehälter oder Magazine mit den Bauteilen für den nächsten Arbeitsschritt anzeigt. Hierdurch lässt sich das aufwendige Sichten und Interpretieren von Fertigungsunterlagen sowie das fehleranfällige und zeitintensive Zusammensuchen von benötigten Komponenten einsparen – alle erforderlichen Informationen und Bauteile sind am Arbeitsplatz vorhanden, die gesamte Konzentration bei der Montage gilt vollkommen der Bestückung und Beschriftung. Der große Vorteil dabei ist, dass diese Arbeitsschritte auch von angelernten Mitarbeitenden durchgeführt werden können. Die Facharbeitenden können gleichzeitig die Tätigkeiten der Verdrahtung und Prüfung übernehmen. Es findet dabei eine Fokussierung des qualifizierten Personals auf die qualifizierte Arbeit statt. (co) www.phoenixcontact.com KEM Konstruktion » 07-08 | 2023 41

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