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LE-3-2022

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LOGISTIK express Journal 3/2022

LOGISTIK express

LOGISTIK express 3/2022 | S26 ECOMMERCE LOGISTIK Messbarer ökologischer Fußabdruck macht Paketsendungen nachhaltig GASTBEITRAG: LOGISTIC-NATIVES E.V. Über vierhundert Millionen Kurier-, Express- und Paketsendungen (KEP) werden in Österreich 2022 zugestellt, gut zehn Prozent mehr als im Jahr davor. Eine große Herausforderung für die Logistikbranche, denn auch das Bewusstsein der Kund*innen für die Gefahren des Klimawandels ist gewachsen. Gefordert wird Nachhaltigkeit beim Transport der Sendungen. Die Methodiken zur Berechnung und Ausweisung von Treibhausgas-Emissionen und Luftschadstoffen bei der Paketbeförderung sind dabei eine wichtige Grundlage zur Umsetzung und zum Nachweis des Einhaltens der Klimaschutzziele. Digitalisierung ermöglicht Ökologisierung Der digital gestützte Einzelhandel mit seinen Konsument*innen und dessen Zustellung in Form von Paketsendungen ermöglicht erst die Ökologisierung. Daten zu jedem Paket, zu dessen Inhalt sowie Verpackung werden digital gesammelt und verknüpft mit Informationen zu Annahme, Transport, Fracht, Lager, Depots sowie Abgabe der Paketsendungen. Die dazu notwendigen Grundlagen werden in der europäischen und weltweiten Normung erarbeitet. Mit OSCAR (Online Solution for Carbon Analysis and Reporting) haben die 192 Mitgliedsstaaten des Weltpostvereins (Sonderorganisation der Vereinten Nationen) ein sektorspezifisches Mess- und Berichtswesen zur Darstellung des ökologischen Fußabdrucks von Warensendungen entwickelt. Über eine interaktive Online-Plattform können Postunternehmen, und bald auch Versender weltweit, in über den Weltpostverein ihre Treibhausgasemissionen analysieren, melden sowie Möglichkeiten zur Verringerung der Treibhausgasemissionen identifizieren. So findet eine Ende-zu-Ende Messung auf Einzelsendungsebene statt: lokal, regional und weltweit. Normung als Grundlage der Geschäftstätigkeit Nachhaltigkeitsberichte und Nachweise folgen gesetzlichen und normativen Vorgaben. OSCAR basiert z. B. auf der Messmethodik des Greenhouse Gas-Protokolls und ist ebenso mit der internationalen Norm ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme sowie der Global Reporting Initiative abgestimmt. Normen ermöglichen dabei Zertifizierungen und Audits, aber auch politische Lenkungsmaßnahmen, wie z. B. Förderungen, Quotenregistrierung und Re-finanzierung. Für die Wirtschaftsbeteiligten ist es bei der fortschreitenden Digitalisierung und Ökologisierung des Einzelhandels entscheidend genau zu wissen, wie Datenstrukturen und Prozesse miteinander Hand in Hand funktionieren. Dies basiert auf österreichischen, europäischen und internationalen Normen. „Leuchtturmbeispiel“ von Normung für Konsumenten Mit verbindlichen, postsektorspezifischen Messnormen zum ökologischen Fußabdruck in der

Paketzustellung kann die CO²- oder THG- Belastung pro Paketsendung dargestellt werden. Wettbewerber werden diese verbindliche Norm nutzen, um sich von ihren Konkurrenten abzugrenzen. Auch die EU-Kommission unterstützt die Harmonisierung des unionsweiten ökologischen Zustellmarktes auf Basis der Postdienste-Richtlinie durch ein fünftes Mandat an die europäische Normungsorganisation CEN. Als Grundlage hierfür wurde die Europäischen Norm ÖNORM EN 17837 "Ökologischer Fußabdruck der Paketzustellung - Methodik zur Berechnung und Deklaration von THG-Emissionen und Luftschadstoffen von Paketlogistik-Zustelldiensten" erarbeitet. Der Norm-Entwurf liegt seit kurzem zur Prüfung und Stellungnahme im Normen-Entwurf-Portal von Austrian Standards vor. Nach Erscheinen wird die Norm nach den Vorgaben des Unionsrechts im Amtsblatt der EU-Kommission als „Stand der Technik“ für den Postmarkt der EU veröffentlicht. CO² und THG-Emission Messnormen als Grundlage eines verbindlichen Berichtswesens Die normierte Ende-zu-Ende Messung auf Einzelsendungsebene, gestützt auf ein lokal, regional und weltweit verankertes Berichtswesen von 192 Staaten wird die Einzelhandelswarenzustellung nachhaltig und transparenter machen. Jene, die allerdings nicht über die notwendigen Daten, Nachweise oder Berichte verfügen, oder aber Transport- und Zustelllösungen einsetzen die mäßig oder nicht den Vorgaben einer nachhaltigen Zustellung entsprechen, werden mit entsprechenden Steuerungsmaßnahmen rechnen müssen. (RED) Wer weitere Details über das Thema erfahren möchte oder aktiv an der Ausgestaltung der Zukunft mitarbeiten möchte, wendet sich bitte an Florian.Seikel@logistic-natives.com oder an Walter.Trezek@logistic-natives.com. logistic-natives e.V.,

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