Motocross Enduro - 03/2015

RALLYE 68 MCE März

RALLYE 68 MCE März '15

Marc Coma gewinnt seinen 5. Titel und zieht mit Cyril Despres gleichauf Dakar 2015 Das härteste Wüstenrennen, das die Rallyewelt zu bieten hat Die diesjährige 37. Ausgabe der Rallye Dakar war unter den Teilnehmern die unumstritten härteste Ausgabe, seitdem dieses Format in Südamerika ausgetragen wird. Bereits die Vorjahresausgabe zählte in der langen Dakar-Geschichte zu einer der schwierigsten, doch 2015 sollte härter denn je werden! Wie in jedem Jahr lagen auch heuer Erfolg und Misserfolg dicht beieinander. Am Anfang stellte sich die Frage, ob es KTM nach 13 erfolgreichen Jahren wieder gelingen würde, die Dakar zu gewinnen Seit 2013 setzt die Honda-Werkstruppe alles daran, das Bollwerk KTM zu knacken. HRC-Teammanager Wolfgang Fischer hatte eine stolze Truppe, allen voran Joan Barreda und Paulo Goncalves, in die Wüste geschickt, um endlich einen Dakar-Sieg für Honda einzufahren. KTM entsandte seinerseits Marc Coma, um auch den 14. Sieg in Folge nach Mattighofen zu bringen. Die in den 90ern so dominierende Yamaha-Truppe versuchte auch in diesem Jahr, mit einem neu entwickelten Bike an alte Erfolge anzuknüpfen. Zudem hatte man Alessandro Botturi verpflichtet, der Italiener sollte zusammen mit Michael Metge und Olivier Pain für den größtmöglichen Erfolg sorgen. Rallye Dakar - 4.-17.1.2015: Gesamt: 1. Marc Coma, E, KTM; 2. Paulo Goncalves, P, Honda; 3. Toby Price, AUS, KTM; 4. Pablo Quintanilla, RCH, KTM; 5. Stefan Svitko, SK, KTM; 6. Ruben Faria, P, KTM; 7. David Casteu, F, KTM; 8. Ivan Jakes, SK, KTM; 9. Laia Sanz Pla-Giribert, E, Honda; 10. Olivier Pain, F, Yamaha. Wie gewaltig die Ausmaße der Rallye sind, zeigt der Blick auf die Zahlen. Alleine das Starterfeld ist gigantisch, 2015 gingen 665 Starter aus 53 Nationen an den Start. Am 4. Januar rollten sagenhafte 414 Fahrzeuge von der berühmten Startrampe in Buenos Aires, um die Rallye mit einer Gesamtlänge von über 9000 Kilometern zu bestreiten! Quasi die Hälfte, genauer 4578 Kilometer davon waren Wertungsprüfungen. Auf den 13 Etappen durchquerte der Rallye-Tross mit Argentinien, Bolivien und Chile drei Länder, wobei die Akteure zeitweise auf über 3500 Höhenmetern unterwegs waren. dakar.com I @dakar I #dakar2015 Besonders die Motorrad-Kategorie dieser Rallye dürfte für den Normalbürger eine schier unlösbare Aufgabe darstellen. Der Mission Dakar 2015 hatten sich insgesamt 168 Starter gestellt. Das Ziel in Buenos Aires erreichten allerdings nur 78! Obwohl es zunächst nicht danach aussah, hatte es Marc Coma nach 14 knallharten Tagen tatsächlich geschafft, seinen Sieg aus 2014 zu wiederholen. In den ersten Tagen entwickelte sich die Rallye zu einer wahrhaftigen Hitzeschlacht. Die materialmordenden Wertungsprüfungen gleich zu Beginn der Dakar machten schnell klar, was da noch kommen würde. Zunächst kam das Honda- BUENOS AIRES IQUIQUE BUENOS AIRES HAVAS SPORTS & ENTERTAINMENT - CRÉDIT PHOTO : DPPI Duo Joan Barreda und Paulo Goncalves am besten zurecht. Barreda übernahm die Führung und Goncalves folgte dahinter auf Rang 2. Die KTM-Werkstruppe kämpfte indes mit den Tücken der brutalen Wertungsprüfung. Marc Coma hatte am zweiten Tag Probleme mit einem sich auflösenden Mousse und Teamkollege Sam Sunderland verfuhr sich hoffnungslos. Der Brite büßte dabei mehr als zwei Stunden auf den Führenden Barreda ein geriet so aussichtslos in Rückstand. Auf der dritten Etappe dann die Überraschung, Österreichs Matthias Walkner gewann als Dakar-Neuling seine erste Etappe! Dieser erfreulichen Nachricht folgte sogleich eine sehr bittere. Der polnische Motorradfahrer Michal Hernik verstarb auf dieser Etappe. Er wurde leblos etwa 300 Meter abseits der Strecke gefunden. Wie später bekannt wurde, erlag Hernik den extremen klimatischen Bedingungen aufgrund einer Dehydration. Leider gehören diese tragischen Umstände zur Dakar und die Piloten sind sich des hohen Risikos bewusst. 69 MCE März '15