TIPPS & TRICKS Passform
TIPPS & TRICKS Passform Der wohl wichtigste Punkt ist die richtige Passform. Ein Helm muss angenehm auf dem Kopf sitzen, die Helmpolster dürfen an den Wangen anliegen, aber nicht die Wangen zusammendrücken. Einfach darauf achten: Wenn der Helm auf dem Kopf sitzt, sollte man noch problemlos reden können oder auch mal einen Schluck Wasser trinken oder gar einen Müsliriegel essen können, ohne sich dabei gleich innen auf die Wangen zu beißen. Außerdem sollte der Helm im verschlossenen Zustand bei schnellen Kopfbewegungen mit dem Kopf mitgehen und nicht zu locker sitzen und sich dadurch auf dem Kopf verdrehen. Achtet darauf, dass oben an der Stirn zwischen Helm und Kopf noch ein Finger reinpasst, ansonsten kann der Druck auf den Kopf zu stark sein und es können bei längeren Fahrten Kopfschmerzen auftreten. Neben der Passform ist ebenso die Balance zwischen Helmvorderteil und Hinterteil entscheidend. Wenn der Helm schlecht ausbalanciert ist, dann können schon nach kurzer Zeit Kopfschmerzen oder Nackenschmerzen auftreten. Ein weiterer Punkt ist der freie Platz zwischen Helmvorderteil und Brille bzw. Nase. Je nach Belieben sollte dort mindestens ein Zentimeter oder gar mehr Platz sein, um ausreichend Luft zu bekommen. Zum Helmkauf sollte auch die Wunschbrille mitgenommen werden, um eine gute Passgenauigkeit zu gewährleisten. Die Brille sollte im aufgesetzten Zustand gut in den Helmausschnitt passen und leicht auf dem Gesicht aufsitzen und damit abschließen. Wer eine Brille mit Nasenschutz verwendet, muss besonders den oben genannten Punkt „freier Platz zwischen Helmvorderteil und Brille“ beachten. sicher verschlossen. Wir haben dieses System über viele Betriebsstunden bei sämtlichen Streckenbedingungen getestet und können definitiv sagen, es hält! Außerdem ist es sehr schnell zu öffnen und schließen und auch mit Handschuhen problemlos zu betätigen. 1 2 Die Brille sollte gut in den Helmausschnitt passen Verschlusssysteme Mittlerweile gibt es einige verschiedene Verschlusssysteme für die Enduro- bzw. Crosshelme. Wichtig ist, dass es ein Verschlusssystem ist, das auch zugelassen ist und der aktuellen Norm entspricht. Das wohl am häufigsten verwendete System ist der Doppel-D-Ring-Verschluss. Dieses System verschließt den Helm sicher, benötigt aber ein wenig Fingerspitzengefühl und Übung, um den Helm sicher zu verschließen. Ein weiteres System ist der Ratschenverschluss. Hier kommt eine Schnalle mit geriffelter Oberfläche zum Einsatz, die in eine Klemme eingeschoben und somit arretiert wird. Das System ist recht einfach zu verschließen und öffnen, außerdem problemlos mit Handschuhen zu betätigen. Ein ganz neues System, das uns bisher nicht so geläufig war, ist der Magnetverschluss. Zwei Magnete sind an den Helmriemenenden befestigt, werden zusammengeführt und durch die Hakenform bleibt der Verschluss auch 3 1 Doppel-D-Ring-Verschluss 2 Ratschenverschluss 3 Magnetverschluss 36 MCE November '18
Belüftung Wer schnell ins Schwitzen kommt und einen kühlen Kopf benötigt, sollte außerdem auf eine gute Belüftung achten. Hier gibt es enorme Unterschiede bei den aktuellen Helmmarken. Neben der Passform ist dieses Kriterium für die meisten Fahrer sehr wichtig. Dabei ist zu beachten: Je mehr oder größere Lüftungseinlässe sowie -auslässe vorhanden sind, desto mehr kann die Luft zwischen Helm und Kopf zirkulieren. Außerdem sollte auf das Innenpolster geachtet werden, das nach Möglichkeit aus atmungsaktivem Material besteht, um viel Schweiß aufzunehmen und auch schnell zu trocknen. Ein nicht zu verachtender Punkt ist das Gewicht eines Helmes. Auf der einen Seite ist ein leichter Helm angenehmer zu tragen, auf der anderen Seite besitzt ein leichter Helm zu wenig Material, um ausreichend Schutz zu bieten. Am besten lässt es sich überprüfen, ob eine Helmschale genug Stabilität aufweist, indem man die beiden Unterseiten mit beiden Händen zusammendrückt. Je weniger sich die Helmschale zusammendrücken lässt, desto stabiler ist der Helm. Ein guter Helm sollte mindestens 1000 Gramm wiegen und die oben genannten Punkte erfüllen. Ein weiterer Punkt ist das einfache Entfernen der Wangenpolster im Falle eines schweres Sturzes. Dazu haben viele Helme ein rotes Band oder einen roten schmalen Riemen an beiden Wangenpolstern links sowie rechts zwischen Polster und Helmschale fixiert. Damit können Helfer vor Ort mit einem Griff die Wangenpolster entfernen und einem gestürzten Fahrer danach den Helm ohne Kraftanstrengung abnehmen. Falls der Helm Schäden an der Außenschale oder am Kinnriemen aufweißt, sollte er durch einen neuen Helm ersetzt werden. Helmschirme oder Polster können bei Beschädigung ausgetauscht werden. 1 Mit Hilfe des roten Bandes kann ein Helfer vor Ort mit einem Griff die Wangenpolster entfernen und einem gestürzten Fahrer danach den Helm ohne Kraftanstrengung abnehmen 2 3 1 Viele kleine Lüftungseinlässe 2 Viele große Lüftungsauslässe 3 Verschließbare Lüftungseinlässe Sicherheit Leider steht das Thema Sicherheit bei vielen Fahrern/innen nicht ganz oben auf der Liste beim Helmkauf. Viele kaufen einen Helm, weil er ein besonders cooles Design hat oder weil er sehr leicht oder weil er einfach günstig ist. Dabei ist der Kopf mit das wichtigste Körperteil, das auch dementsprechend geschützt werden sollte. Neben der Passform und dem Verschlusssystem ist also auch die Helmschale mit diversen Aufbauformen entscheidend für den nötigen Schutz im Falle eines Sturzes. Dazu haben diverse Helmmarken verschiedene Schutzsysteme entwickelt. Dazu gehört unter anderem das MIPS-System (Multi-directional Impact Protection System). Diese Systeme verringern den Aufprall und verteilen diesen besser über die gesamte Helmschale, um schwere Kopfschäden zu verringern. Um den Aufprall zusätzlich zu minimieren, ist eine „runde“ Helmschale besser als eine Helmschale mit integriertem Spoiler. Weiterhin haben viele Helmmarken die Auflagenflächen für diverse Nackenschutzsysteme (Neckbraces) angepasst. Dabei sind die untere Rückseite und gegebenenfalls die Seitenflächen breiter gezogen, um die Kraft bei einem Sturz besser auf das Nackenschutzsystem zu übertragen. Wer ein Nackenschutzsystem verwendet, sollte auf Kompatiblität achten, ansonsten ist eine breitere Auflagenfläche nicht notwendig. DMSB-Schutzhelmbestimmungen 2018 (Auszug) 1.1 Zugelassen für den Einsatz im Motorradsport sind alle Schutzhelme, die den anerkannten Prüfnormen gemäß FIM-Artikel 01.70 entsprechen. Europa: ECE 22-05 „P“, „NP“, „J“ Japan: JIS T 8133:2007 (gültig bis 31.12.2019), JIS T 8133:2015 USA: SNELL M 2010 (gültig bis 31.12.2019), SNELL M 2015 Am Kinnriemen ist die ECE-Norm eingenäht. Es sollte nur ein Helm gekauft werden, der die aktuelle Norm erfüllt Was noch? Folgende Punkte können sich noch positiv auf eine Kaufentscheidung auswirken: • Herausnehmbare/waschbare Innenpolster inkl. Kinnriemenpolster • Schweißabsorbierende, gegebenenfalls antibakterielle Innenpolster • Helmschild sollte sich während der Fahrt mit angezogenen Handschuhen in der Höhe verstellen lassen • Herausnehmbares, waschbares Mundstück 1 1 Herausnehmbare/waschbare Innenpolster 2 Das Helmschild kann mit der großen Schraube einfach auch mit Handschuhen umgestellt werden 2 37 MCE November '18
