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OCEAN7 2015-01

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California Dreamin'. Eine Reise in eine andere Welt. Ein OCEAN7 Team war im mexikanischen Mar de Cortez unterwegs, dem Golf von Kalifornien an der Pazifikküste und schildert Begegnungen Auge in Auge mit Seelöwen, Walhaien und Teufelsrochen. Es ist ein einzigartiges Revier, das der große Meeresforscher Cousteau wegen seiner Artenvielfalt das "Aquarium der Welt" genannt hat.

Yacht Club Austria Text:

Yacht Club Austria Text: Albrecht Frank, Gerald Lutz | Fotos: Christian Laussegger Ein YCA-Clubtörn der besonderen Art Überstellungstörn von Malta nach Trogir – 650 Sm FB3-Praxis vom Feinsten Ende September haben sich zwei Oberösterreicher, zwei Kärntner und ein Steirer zu einem YCA-Clubtörn der besonderen Art zusammen gefunden. Eine Bavaria 39C sollte von Malta nach Trogir überstellt werden. Geplant war dabei die 650 Seemeilen lange Strecke, welche durch das Ionische Meer und quer über die Adria führte, in fünf Etappen zu bewältigen. Karl und ich übernahmen die „Just4fun“ am 19. September in der Grand Habour Marina, Valetta von jener Crew, die zuvor von Trogir nach Malta gesegelt waren. Am Abend war unsere Mannschaft dann komplett. Christian, Gerald und Peter waren mit der Abendmaschine aus Wien gekommen. Nach dem Einkauf von Lebensmitteln und Getränken machten wir mit unserem Boot noch eine kurze Rundfahrt durch den umtriebigen Hafen und verließen laut Logbuch, um 16.30 Uhr den Grand Harbour von Valetta in Richtung Sizilien. Um die nun folgenden fünf Etappen mit ihren jeweils geplanten 90–150 Seemeilen auch reibungslos absolvieren zu können, wurde bereits im Voraus eine genaue Wacheinteilung vorgenommen. Zwei Stunden Dienst am Ruder, zwei Stunden Bereitschaft im Cockpit bzw. Navigationsdienst und danach sechs Stunden Ruhe, so sah der Ablauf der nächsten Tage aus. Die Etappen waren so geplant, dass wir tagsüber in den jeweiligen Häfen zu liegen kamen, um auch die Ortschaften besuchen und das Land ein wenig kennen lernen zu können. Der Plan war also, eher in den Nachtstunden zu fahren. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang und einer ruhigen Nachtfahrt erreichten wir am frühen Vormittag nach 90 Seemeilen bereits Sizilien und damit die Marina von Syracus. Wir unternahmen zunächst einen Rundgang durch die Altstadt und besichtigten das berühmte griechische Amphitheater. Beeindruckend war auch das „Ohr des Dionysios“, jener Steinbruch von wo einst das Baumaterial für sämtliche antiken Bauten in Sizilien stammte. Nach einer ruhigen Nacht im Hafen von Syracus verließen wir am Vormittag Sizilien und peilten unser nächstes Ziel an: Le Castella in Kalabrien. Bei 15 bis 25 Knoten Wind machten wir gut Fahrt und erreichten nach 150 Seemeilen gegen Mittag des nächsten Tages den kleinen Ort Le Castella. Die Einfahrt in die Marina war in unserem Hafenführer mit nur 2m Tiefe angegeben, das war uns zu wenig für die Bavaria 39C mit ihren 1.85 m Tiefgang. Wir machten deshalb an der örtlichen Fischereimole fest. Der Liegeplatz war zwar wenig komfortabel, doch dafür sparten wir auch die Liegegebühr. Außerdem hatte es einen besonderen Charme, inmitten der an- und ablegenden Fischerboote zu stehen und dem Treiben zuzusehen. Trotz Starkwindvorhersage liefen wir am folgenden Tag um 4.00 Uhr in Richtung Taranto aus. Der Wind kam allerdings exakt von dort, wohin wir eigentlich fahren wollten. Aufgrund der hohen Wellen konnte unsere Just4fun keine Höhe mehr laufen, und vor uns baute sich außerdem eine gewaltige Gewitterfront auf. Wir entschlossen uns deshalb den sicheren Weg zu gehen und kehrten um. Am frühen Vormittag legten wir schließlich wieder an unserer Fischermole in Le Castella an. Wir waren nun gezwungen eine zweitägige Pause einzulegen, um auf Wetterbesserung zu warten. Diese unfreiwillige Unterbrechung gab uns aber auch die Möglichkeit, den hübschen Ort mit seinem imposanten Kastell, die Freundlichkeit der Kalabresen und die hervorragende kalabrische Küche ein wenig kennenlernen zu dürfen. Und – wir waren dankbar für die Hilfsbereitschaft der Leute. Im kleinen Hafen gab es nämlich keine Tankstelle, und so halfen uns Fischer kurzerhand mit 40 Liter Diesel aus. Nach zwei Tagen Le Castella hatten wir das Gefühl, dass uns schon alle im Ort kannten – zumindest wurden wir überall, herzlich aufgenommen. Das nächste Ziel war nun aufgrund der erheblichen Zeitverzögerung Santa Maria de Leuca an der Südspitze von Apulien. Vor dem Auslaufen, wurde vorsichtshalber jedoch noch die Sturmfock angeschlagen – wir ahnten schon, was uns erwartet.

News Jänner/Februar 2015 Der Golf von Taranto empfing uns mit einer ziemlichen Dünung, was sich beim ein oder anderen etwas unangenehm auf den Magen schlug. Die vorhergesagten sieben Windstärken waren es dann zwar doch nicht ganz, jedoch fiel in der Nacht zu allem überdruss plötzlich der Motor aus. Karl fand Gott sei Dank den Fehler und ließ (bei ganz schön starkem Seegang) das Kondensat aus dem Wasserabscheider ab. Das half und der Motor sprang wieder an. So erreichten wir mit vorsichtigen 1.500 U/min nach 100 Seemeilen halbwegs erschöpft gegen Mittag unser Ziel Santa Maria de Leuca. In der örtlichen Servicewerkstatt ließen wir die verschmutzten Dieselfilter tauschen, tankten voll und waren somit wieder startklar. Gegen Nachmittag starteten wir dann unsere nächste Etappe: Ziel war die Stadt Vieste in Apulien. Während der Fahrt entschlossen wir uns kurzerhand unseren Kurs zu ändern und direkt nach Vis zu fahren. Wir hätten Vieste erst spät in der Nacht erreicht und ein Tankstopp wäre somit nicht möglich gewesen. Also fuhren wir während der Nachtstunden unter Motor eben in die Adria ein. Im Morgengrauen zog die schon zu Kroatien gehörende Insel Palagruza an uns vorbei – auch für einen Cafe mit dem Leuchtturmwärter war die Zeit unpassend. Also fuhren wir weiter nach Vis und beeilten uns, um noch rechtzeitig einklarieren zu können. Eine Etappe von 240 Seemeilen lag hinter uns. Per Funk wurde uns mitgeteilt, dass der Hafenkapitän von Vis bis 14.00 Uhr anwesend sei. Um 14.05 Uhr klopften wir an die Tür des Büros – geschlossen. Man sagte uns jedoch, wir könnten auch bei der Polizei einklarieren. Eine sehr junge, freundliche Polizistin begutachtete schließlich die vorbereitete Crewliste, blätterte die Pässe durch und meinte, wir sollen die Liste doch beim Hafenkapitän in den Postkasten werfen. Gesagt, getan und somit hatten wir in Kroatien einklariert – so einfach geht das. Nach einer ausgezeichneten Pizza und dem An- und Ablegen an der Tankstelle war unser letztes Ziel die Marina Seget in Trogir. Wir legten schließlich am 29.10.2014 um 22.00 Uhr wie ursprünglich im Törnplan vorgesehen, in Seget an. Wir hatten unsere Aufgabe erfüllt – die Just4fun war zeitgerecht überstellt. Danke an die Crew für die Unterstützung und ihr seemännisches Verhalten. Albrecht Frank, Skipper YACHT CLUB AUSTRIA Generalsekretariat Lederergasse 88 · A-4020 Linz +43(0)732/781086 office@yca.at · www.yca.at Crew Salzburg Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg +43(0)650/4229647 zimmer_christian@ymail.com Crew Wien, Nö, Burgenland Crew-Commander Christian Schifter Ludwiggasse 3, Haus 4 1140 Wien · +43/(0)1/7109222 cschifter@pantaenius.com Crew Oberösterreich Crew-Commander Thomas Hickersberger Haiderstraße 14 · 4030 Linz +43/(0)676/3067224 thomas.hickersberger@yca.at Crew Tirol und Vorarlberg Crew-Commander Johannes Lindig Scheuchenstuelgasse 9/11, 6020 Innsbruck +43/(0)660/5208136 j.lindig@tsn.at Crew Kärnten Crew-Commander Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf +43/(0)650/3400475 juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at Crew Steiermark Crew-Commander Mike Hecker Raiffeisenstraße 9/3/16 · 8600 Bruck a. d. Mur +43/(0)676/86643046 michael.hecker@stmk.gv.at · www.gebirgssegler.at Crew Jugend Jugendbeauftragter Matthias Eckerstorfer Neufahrergasse 30 - 4040 Linz +43/(0)650/5583470 matthias.eckerstorfer@gmail.com Wir wünschen allen unseren Mitgliedern im Yacht Club Austria, unseren Freundinnen und Freunden ein ruhiges, besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr, Gesundheit und 2015 viel Zeit auf dem Wasser. Wir bedanken uns für die Treue zum Verein, für die vielen Anregungen und für deine Unterstützung. Ausbildung YCA-Ausbildungsleiter von Österreich Jürgen Praprotnik Kirchenstraße 4, 3464 Hausleiten +43/(0)676/6125305 trainingscenter@yca.at · juergen.praprotnik@yca.at Mit seemännischen Grüßen der YACHT CLUB AUSTRIA – das YCA-Team Jänner/Februar 2015 | OCEAN7 01/2015 65

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