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ocean7 4/2021

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Eye of the Wind. Kreuzfahrten wie zu Urgroßvaters Zeiten sind heute noch gut möglich, wie ein 100-jähriger Schoner zeigt. Ewiger Frühling. Familie Mandl verbrachte ein Jahr in „Selbst­quarantäne“ an Bord ihrer Segelyacht Inaya auf den Kanaren. Flottillensegeln. Von geführten Törns für Einsteiger bis zu ausgedehnten „Explorer­“-Rundreisen. Quallen. Harmlos oder gefährlich? Eine Übersicht der faszinierenden Nesseltiere. Excess 12. Testschlag mit dem Missing Link zwischen Ein-­ und Mehrrümpfern. Bavaria C38. Die erfrischendste Neuerscheinung im heiß begehrten 11­-Meter-­Segment. Cranchi E26 Rider. Den noblen Daycruiser gibt es jetzt auch mit Roadster­-Feeling.

Meine liebe Conny, jetzt

Meine liebe Conny, jetzt sitze ich hier in unserem Cockpit und schreibe ein Resümee über unsere Zeit. Normalerweise würde ich über so etwas gar nicht nachdenken. So gut waren wir schon darin, im Moment zu leben und einfach nur die Zeit zu genießen. Nach vorne schauten wir, wenn wir auf See waren, und jetzt am Ende zurückblickend kann ich nur sagen: Es war die schönste Zeit meines Lebens! Damals im November 2019 war es ein unspektakulärer Moment, als wir in unserer Küche standen und nach einer gemeinsamen Entscheidung suchten. Viele Dinge würden anstehen, wenn wir so eine große Veränderung wagen wollen, Wohnung aufgeben usw., dann hab ich einfach gesagt: Ja, wagen wir das, jetzt oder nie!“ Danke, dass du damals mitgemacht hast, es war ja immer meine Spinnerei. Beim Plaudern darüber bei Freunden und Familie hab ich natürlich gemerkt, dass, wenn hier was schief geht und auch nur eines meiner drei Mädels irgendwie Schaden nehmen sollte, alle Schuld auf mir lasten würde. Das war schon eine Bürde, aber zum Glück ist nichts passiert. Es war sicher hundert mal schwerer für dich, alles zurückzulassen, als für mich. Aber wie immer war es ein Leichtes für dich, auch während unserer Zeit an Bord viele neue Freunde zu f inden. Als sich der Bug der Inaya nach Gibraltar in Richtung Atlantik gerichtet hat, hast du gesagt: Jetzt hast du es geschafft, uns hierher zu bringen - mit vielen Frage zeichen und Zweifeln in deiner Stimme. Mittlerweile kennst du the ugly side about sailing nur zu gut, und trotzdem weiß und freue ich mich, dass dir unser Leben an Bord gefallen hat. Wenn ich bei langen Passagen völlig ausgepowert war, hast du dich immer um unsere Mädels gekümmert. Klar waren das anstrengende Momente, die aber das Ankommen umso schöner machten. Und schön haben wir es die meiste Zeit über gehabt! Ich habe die Zeit mit euch so sehr genossen. Wir waren immer draußen in der Natur und auch den Mädls tat das richtig gut. Ja, sie waren hier weit weg von dem gewohnten Komfort in Österreich. Aber sie haben neben deiner Schule an Bord auch die Geschwindigkeit der Natur kennengelernt, gesehen, wie es um unsere Umwelt steht, wie der Ozean atmet, Sterne und Sonne und tausende Eindrücke erlebt, die sie wohl niemals vergessen werden. Wenn die Leona in einem fremden Land im Restaurant einfach aufsteht und auf Englisch Sojasauce nachbestellt oder Emilia dich fragt, wie Häkeln geht, und ein paar Tage danach Großbestellungen an selbstgehäkelten Hauben abarbeitet, sich selbst lernt, Kuchen zu backen, oder am Ankerplatz mit dem SUP kurz mal weg ist, um andere Boote zu besuchen, zeigt mir das, was auch die vielen Freunde, die wir auf den Kanaren kennen und lieben gelernt haben, mir sagten: Du kannst so stolz sein auf deine Mädels. Und das bin ich auch! Ich bin gespannt, ob sie später einmal stolz von dieser Reise erzählen. Wenn ja, würde mich das überglücklich machen. Und nein, die ganze Zeit zu viert auf so engem Raum zu leben hat mich nie gestört. Im Gegenteil, ich genoss die Zeit mit euch so nah um mich, da lebe ich auch gerne in einfachen Verhältnissen. Von mir aus hätten wir noch gut ein weiteres Jahr anhängen können, aber ein neues Kapitel wird aufgeschlagen ... Ob es das letzte Jahr toppen kann? Wir werden sehen :-) Papa Mathias

„Sie haben die Geschwindigkeit der Natur kennengelernt, gesehen, wie es um unsere Umwelt steht, wie der Ozean atmet, Sterne und Sonne und tausende Eindrücke erlebt, die sie wohl niemals vergessen werden.“ Sailin‘ Canaries – ein Jahr, ein Boot, eine Familie Juli 2020: Aufbruch aus dem Winterlager in Arbatax, Sardinien August und September: Spanien/Balearen Oktober: Überfahrt von Gibraltar zu den Kanaren – La Graciosa Bis 15. Juni 2021: Insel-Hopping zwischen allen sieben kanarischen Inseln Seemeilen insgesamt: rd. 3.000 nm Motorstunden / Diesel: rd. 350 h/424 l è www.sailing-inaya.com Die Inaya war fast ein Jahr lang das Zuhause für Conny, Emilia, Leona und Mathias auf den Kanaren. Die Segelyacht Modell/Baujahr Sun Odyssey 37/2000 Länge Breite Tiefgang 11,4 m 3,7 m 1,5 m Kabinen 3 4/2021 33

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