SÜDEUROPA Ein spektakuläres Dach hat das Weingut »Marques de Riscal« in Elciego 6 SÜDITALIEN – MARATEA LOGENPLATZ ÜBER DER FELSENKÜSTE Hierzulande fast noch ein Geheimtipp ist die 32 Kilometer lange Costa di Maratea in der Basilikata im Süden Italiens. Kein Wunder: Zum nächstgelegenen Flughafen in Lamezia Terme sind es 150 Kilometer, zur nächsten Autobahn 31 kurvenreiche Kilometer. Die Anreise lohnt sich, denn die raue Steinküste mit ihren vielen kleinen Buchten und Grotten mit glasklarem Wasser ist ausgesprochen reizvoll. 50 davon sind nur per Boot erreichbar. Größter Strand ist der 200 Meter lange Spiaggia Fiumicello im Norden von Maratea. Im Hafen ankern Luxusjachten und Fischerboote, gibt es Bars und Restaurants. Gut einen Kilometer landeinwärts liegt auf einem Hügel 300 Meter über dem Meeresspiegel, von See aus nicht einsehbar, der alte Ortskern von Maratea. Die »Perle des Tyrrhenischen Meeres« betört bis heute mit engen Gassen, Plätzen, Treppen, Bögen und kleinen Gärten zwischen den Wohnhäusern. Maratea hat nur 5.000 Einwohner – aber 44 Kirchen und Kapellen. Auf einem Bergrücken hoch über der Stadt wurde 1965 eine 21 Meter hohe Christusstatue aus Marmor errichtet, zu der man über Brücken eine weitere kurvenreiche Straße hinauffährt und mit einem spektakulären Ausblick belohnt wird. Gut gebettet ++++ Einst ein Kloster war »La Locanda delle Donne Monache«. Das Hotel thront am Rande der Altstadt über den Dächern von Maratea, der Ausblick ist unschlagbar. Das Gebäude stammt von 1735, aber die 27 Zimmer sind modern und liebevoll eingerichtet. Es gibt ein Restaurant mit einem schönen Wintergarten und eine Terrasse mit Pool und Jacuzzi. Eine Serpentinenstraße führt hinunter zum Meer (6 km). Für Hotelgäste ist der Parkplatz inklusive, eine Rarität in Maratea (Via Carlo Mazzei, 4, www. locandamonache.com, EZ/DZ ab € 157 ÜF). TIPP Eine Oase am Meer ist der »Badegarten« »Mirto Maratea«, in dem man sich zumindest einen Tag gönnen sollte: An der Felsenküste verteilen sich unter Schatten spendenden Olivenbäumen Liegen und Sonnenschirme (€ 30/Tag für Schirm und 2 Liegen). Treppen führen zum Meer, eine Bar verkauft Getränke und Snacks. Schönste Reisezeit Mai bis Oktober Blick auf den Ortskern von Maratea Altstadtgassen in Maratea Fotos: Tim Graham, Francesco Bonino, Valerio Mei / Alamy Stock Photo 36 REISE-PREISE.de 2-2024
5 NORDSPANIEN – RIOJA GENÜSSE AUS KÜCHE UND KELLER Sie lieben Wein und gute Küche? Manche sagen: Was Bordeaux für Frankreich und die Toskana für Italien, ist die Rioja für Spanien. Der Unterschied: In die Rioja verirren sich bislang noch recht wenige Touristen. Dabei ist die Landschaft traumhaft – und nicht wenige Weingüter können mit außergewöhnlicher Architektur und hauseigener Spitzengastronomie glänzen. Spektakulär ist Marqués de Riscal mit einem »Knäuel«-Dach aus goldenen und pinken Stahlplatten von Frank Gehry. Es entstehen immer mehr Luxushotels und Toprestaurants. Allein in Riojas Weinhauptstadt Haro gibt es 20 namhafte Weingüter! Viele haben Höhlenkeller und lassen sich besichtigen. Im hübschen Ort Biones steht das Vivanco Museum der Weinkultur (Führung mit zwei Weinproben € 25). Mitte September beginnt die Weinlese und es wird gefeiert. Zu den kulinarischen Spezialitäten gehören deftige Eintöpfe wie Patatas a la Riojana aus Kartoffeln, Paprika und würziger Chorizo-Wurst. In Pintxo-Bars werden tapasähnliche Häppchen angeboten; in größeren Städten wie Logroño gibt es Dutzende davon. Machen Sie es wie die Einheimischen und ziehen zum Probieren von einer Bar zur nächsten! Gut gebettet ++++ Das »Hotel Viura de Rioja« liegt in Villabuena de Álava, einem 300-Seelen-Dorf mit sage und schreibe 43 Weingütern. Das 2010 eröffnete Haus ist äußerst stylisch, denn es gehört zwei Brüdern mit einer Designfirma. Die 33 riesigen Zimmer und Suiten haben offene Bäder (ohne Wände!), Terrasse oder Balkon. Den Aperitif nimmt man in der Rooftop-Bar, im Restaurant hängt die Decke voller Weinfässer (www.hotelviura.com, EZ/ DZ ab € 150/161 ÜF). TIPP Um bei all dem Schlemmen die Kilos im Griff zu behalten, hilft Wandern! 60 Kilometer führt der Jakobsweg durch die Rioja, ein paar Kilometer sollten Sie auf jeden Fall einplanen! Schönste Reisezeit Mai/Juni bis September Typische Pintxo-Bar in Logroño So eine griechische Insel haben Sie wahrscheinlich noch nie gesehen! »Monemvasia« bedeutet »einziger Zugang«: Ähnlich wie beim französischen Mont St. Michel führt ein Damm übers Wasser, hier zu einem markanten, 300 Meter hohen Tafelberg im Meer, an dessen Südost-Flanke eine alte Festungsstadt klebt. Jahrhunderte hatten die Osmanen in Monemvasia das Sagen, aber auch Venezianer, Franken, Seeräuber und der Vatikan. Trotzdem sieht der herausgeputzte, rund 300 Meter lange Ort typisch griechisch aus: blumenbewachsene Natursteinhäuser, weiß geputzte Kirchen, enge Kopfsteingassen und Plätze mit Tavernen. Tagsüber sind hier Touristen unterwegs, aber abends ist es ruhiger. Monemvasia ist autofrei, für den Gepäcktransport stehen Träger und Schubkarren bereit. Ein steiler Treppenpfad führt fast 200 Meter hoch zu den Ruinen der Burganlage in der Oberstadt. Belohnung für die Kraxelei ist die grandiose Aussicht über die Dächer der Stadt und das Meer. Einen Strand gibt es auf dem Felsen selbst nicht, aber in der Festungsmauer einen Durchgang zum Meer. Die Anreise nach Monemvasia dauert von Athen via Korinth und Sparta mit dem Auto rund vier Stunden, gut fünf mit dem Bus (€ 32,20, https:// ktel-lakonias.gr). 7 Gut gebettet +++ Innerhalb der Burgmauern liegt das »Byzantino Boutique Hotel«. Sie checken ein im Haupthaus an der Hauptgasse und leben dann quasi wie die Einheimischen: Die zwei Dutzend (klimatisierten) Zimmer verteilen sich auf mehrere restaurierte Wohnhäuser im Restaurant in Monemvasia PELOPONNES – MONEMVASIA ALTE FESTUNGSSTADT IM MEER Ort; manche mit alten Rundbogendecken, andere mit Balkonen und Meerblick. Frühstück gibt‘s im »Café Byzantino« am Hauptplatz. Jeden Nachmittag treffen sich alle Gäste auf eine Wein-Stunde (www.hotel byzantino.com, EZ/DZ € 90 ÜF). TIPP Die Felseninsel selbst ist kein Strandziel. Wer über den Damm läuft, kann am Kieselstrand Paralía Monemvasias auf dem Festland kurz ins Wasser hüpfen. Schöner sind die Sandstrände Paralía Porí (5 km nördlich) und Ambelákia (7 km südlich). Schönste Reisezeit April bis Juni, September, Oktober Von Land aus ist Monemvasia nicht zu sehen 2-2024REISE-PREISE.de 37 Fotos: M. Ramirez, robertharding, imageimage / Alamy Stock Photo
