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2-2024 REISE & PREISE

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MAGAZIN Wenn das Gepäck

MAGAZIN Wenn das Gepäck nicht ankommt oder der Flug ausfällt und man hilflos am Airport steht, dann googeln viele Reisende instinktiv schnell die Notfall-Hotline. Doch das kann teuer werden, denn immer häufiger sind Betrüger am anderen Ende der Leitung. von Hans-Werner Rodrian ACHTUNG VOR FALSCHEN REISE-HOTLINES Foto: PeopleImages.com - Yuri A / Shutterstock Reisende tun sich im Chatbot-Zeitalter oft schwer, einen Service-Ansprechpartner zu finden. Denn so allüberall die Reiseverkäufer sind: Sobald das Geld geflossen ist, werden die Kontakte plötzlich kompliziert. Das nutzen Betrüger aus und zocken Reisende mit falschen Hotlines und täuschend echt aussehenden Fake-Webseiten ab. Falsche Kofferreservierung bei Opodo – fast 1.000 Euro abgebucht Eine Urlauberin hatte bei Opodo aus Versehen einen Koffer zu viel für ihre Flugreise gebucht und wollte ihn stornieren. Im Internet suchte sie nach einer Telefonnummer, gelangte aber zu einer Fake-Hotline. Die Dame am anderen Ende der Leitung gab sich als Mitarbeiterin von Opodo aus und versprach Rückerstattung. Die Kundin sollte noch während des Gesprächs eine App installieren und eine Meldung ihrer Bank-App bestätigen. Das tat sie – und schon waren 976 Euro von ihrem Konto abgebucht. Ryanair-Umbuchung: Statt Serviceportal meldet sich ein Betrüger Ein dreistes anderes Beispiel: Dabei haben Betrüger eine gefälschte Ryanair-Webseite ins Netz gestellt und bei Google offenbar so teuer beworben, dass sie bei der Suche vor der echten stand. Unter der dort angegebenen Telefonnummer meldeten sich dann Kriminelle. Sie gaben sich als Mitarbeiter der Fluggesellschaft aus und verwickelten den Anrufer in ein Gespräch. Dabei fragten sie nach Buchungsnummer, Mail-Adresse und Kontodaten. Und natürlich versuchten sie, den Anrufer zu einer schnellen Überweisung zu überreden. Air-Canada-Rückflug gecancelt – 1.500 Euro weg Gefährlich werden kann es auch am Airport. Eine Urlauberin erfuhr in der Warteschlange in Montréal, dass ihr Rückflug nicht stattfindet. Direkt neben den Wartenden standen Telefone bereit, auf denen man per Knopfdruck die benötigte Airline auswählen konnte. Doch in Wirklichkeit war eine Betrügerfirma aus Indien namens PCM Travels am Apparat, die vermutlich durch einen mit den Betrügern kooperierenden Flughafen-Mitarbeiter eingeschleust worden war. Stutzig wurde die Frau erst, als widersprüchliche Mails auf ihrem Handy landeten. Da war die Anzahlung aber bereits von ihrem Konto abgebucht. Via Facebook falsche Lufthansa gefunden Eine weitere Betrugsmasche macht sich Lufthansas heillos überlastete Telefonhotline zunutze: Reisende und sogar Reisebüros versuchen in ihrer Verzweiflung oft, stattdessen LH-Accounts in den sozialen Medien anzufragen. Dort fallen sie immer wieder auf ziemlich echt aussehende, aber falsche Lufthansa-Konten herein. Nachdem sich die Beschwerden gehäuft hatten, warnte Lufthansa selbst auf der Plattform X: »Bitte seien Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit besonders vorsichtig, wenn Sie eine Nachricht von Lufthansa in den sozialen Medien erhalten, und vergewissern Sie sich immer, dass sie von unseren offiziellen Plattformen stammt.« Was tun, wenn man Opfer von Betrügern geworden ist? Karolina Wojtal, Co-Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland, empfiehlt: Nicht blind den von Suchmaschinen vorgeschlagenen Kontakten vertrauen. Eine im Web gefundene Adresse wie »dolphin-app- 9qqkm.ondigitalocean.app« führt nun mal nicht zur echten Ryanair. Keine Apps runterladen. Niemals Bank- und Kreditkarten-Daten am Telefon preisgeben. Und am besten schon vor der Buchung eine offizielle Telefonnummer für Notfälle recherchieren. Wer bereits betrogen worden ist, der sollte unverzüglich bei seiner Bank eine Rückerstattung über das sogenannte Chargeback- Verfahren beantragen. Das funktioniert oft noch mehrere Wochen nach der geleisteten Zahlung. Natürlich ist auch Anzeige bei der Polizei zu erstatten und der Vorfall dem echten Kundenservice der Fluggesellschaft zu melden. Formulare, auf denen solche Betrügereien gemeldet werden können, halten auch das Europäische Verbraucherzentrum, die Bundesnetzagentur und Watchlist Internet bereit. 6 REISE-PREISE.de 2-2024

CHINA DIE REISTERRASSEN VON LONGJI Gerade mal 100 Kilometer sind es vom chinesischen Flusskreuzfahrt-Hotspot Guilin zur großartigen Landschaft der Longji-Reisterrassen, auf Deutsch »Rücken des Drachens«. Die Felder wurden vor über 800 Jahren angelegt und werden von den Reisbauern in reiner Handarbeit bewirtschaftet. Für komfortbewusste Besucher gibt es seit 2012 eine Seilbahn, auf der sie BARCELONA DIE UNVOLLENDETE AUF DER ZIELGERADEN Dagegen ist der Berliner Flughafen ein Nichts: Seit 142 Jahren wird an der Sagrada Família gebaut. Vermutlich ist es genau das, was die mehr als vier Millionen Besucher jährlich so fasziniert. Und obwohl Architekt Antoni Gaudí das Motto ausgab »Unser Kunde ist Gott. Und der hat keine Eile«, steht die berühmteste Dauerbaustelle der Welt jetzt offenbar doch vor der Vollendung. 17 von 18 Türmen sind fertiggestellt – seit November auch die vier Evangelistentürme. Nur der zentrale Christusturm, der einmal der höchste Kirchturm der Welt werden soll, ist noch im Werden. Ob sein letzter, 172 Meter hoher Stein wirklich zum hundertsten Todestag Gaudís 2026 gesetzt wird, darf man bezweifeln. Aber jedenfalls ist das gesamte Vorhaben im Schlussspurt. Oder auch nicht: Während das eine Ende noch nicht fertig ist, wird am andern bereits die Fachada del Nacimiento – die Geburtsfassade – restauriert. vom Touristenort Dazhai über die surreale Szenerie zu einem beliebten Aussichtspunkt schweben können (Roundtrip-Ticket € 13). Dort starten mehrere Wanderwege. Wer lieber die ganze Strecke wandert, der orientiert sich besser in Richtung des Dorfs Ping'an. Die Wanderung zwischen den beiden Orten dauert um die fünf Stunden. Übernachtet werden kann in traditionellen Gästehäusern (€ 30). Zu jeder Jahreszeit sehen die Felder anders aus: Im Frühjahr fast neongrün, glitzern sie im Sommer silbrig und leuchten vor der Ernte goldgelb. Die beste Reisezeit ist von Ende Mai bis zum 10. Juni, wenn der junge Reis gerade umgepflanzt wurde. Von Guilin aus gelangt man per Linienbus nach Longsheng, weiter in die Bergorte mit Kleinbussen. VORBESICHTIGUNG BEREITS MÖGLICH MUSEUM DER PHARAONEN Das größte Museum der Welt steht in den Startlöchern. Nach mehr als 20 Jahren Bauzeit soll es Mitte 2024 so weit sein: Das Grand Egyptian Museum (GEM) in Nähe der Gizeh-Pyramiden wird offiziell eröffnet. Auf mehr als 500.000 Quadratmetern zeigt es dann über 100.000 Ausstellungsstücke. Darunter sind auch Objekte aus Tutanchamuns Grabschatz inklusive seiner Totenmaske. Zum Vergleich: Der bisherige Rekordhalter, der Louvre in Paris, hat knapp 80.000 Quadratmeter. Buchbar ist online beim Museum und bei Agenturen bereits jetzt die Teilausstellung »Tutankhamun – Immersive Exhibition« (€ 36, https://visit-gem.com/en/tut). Fotos: creativefamily / stock.adobe.com; TTstudio / Alamy Stock Photo; ahmedfawzyelaraby/Shutterstock KURZ & KNAPP AB SEPTEMBER 2024 nimmt Condor zwei neue Ziele in den Flugplan auf. Dann geht es ab Frankfurt viermal pro Woche nach Bangkok sowie dreimal wöchentlich nach Phuket. DER »EASTERN & ORIENTAL EXPRESS« geht nach längerer Renovierung seit Februar wieder regelmäßig auf die Reise ab und bis Singapur. TUIFLY-PAUSCHALURLAUBER dürfen jetzt zehn Kilogramm statt bisher sechs mit in die Kabine nehmen. Wer nur das Ticket gebucht hat, muss dafür zehn Euro zahlen. TAGESAUSFLÜGE VON ROM NACH POMPEJI werden durch eine neue Nonstop-Zugverbindung möglich: täglich in zwei Stunden um 8:53 Uhr hin, um 18:40 Uhr zurück. VIETNAM erlaubt Urlaubern jetzt 45 statt 15 Tage ohne Visum im Land zu bleiben. KATAR HAT NEUE STOPOVER-PAKETE für Qatar-Airways-Passagiere aufgelegt , Übernachtungen im Viersternehotel beginnen bei US$ 14/Pers. FÜNF REISEROUTEN QUER DURCH DEN KONTINENT präsentiert die neue gemeinsame Website von sechs südamerikanischen Ländern namens Visitsouthamerica.travel. EINEN ZWISCHENSTOPP IN ISLAND erlaubt die Airline Play Reisenden nach Nordamerika bis zu zehn Tagen ohne Aufpreis. DER FUJI IN JAPAN leidet unter Overtourism. Ab Juli dürfen nur noch 4.000 Besucher pro Tag rauf. »ECO LIGHT« IST NICHT »ECO LIGHT«: Während Condor nur ein 10 cm schmales Gratis täschchen erlaubt, sind bei LH eine 20-cm-Tasche und ein Bordcase drin. 2-2024 REISE-PREISE.de 7

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