GRIECHENLAND Das Leben auf der kleinen Insel Foúrni erinnert an das Griechenland der siebziger und achtziger Jahre (links). Über der Altstadt der »heiligen Insel « Pátmos thront das imposante Johanneskloster (rechts) FOÚRNI Hier scheint die Zeit stillzustehen Bunte Fischerboote im Hafen, helle, flache Häuser und eine lauschige Hauptgasse, die auf die von uralten Platanen beschattete Platía mündet:Auf Foúrni bekommt man einen guten Eindruck davon,wie manch andere griechische Insel vor 20, 30 Jahren ausgesehen haben mag. Insgesamt 21 Inselchen bilden den weltentrückten Archipel, besiedelt sind nur die Hauptinsel Foúrni mit ihrem urwüchsigen Hafenort und die Nachbarinsel Thymaina. Vor allem im Hochsommer kommen Ausflugsschiffe ab Sámos,seine ruhigen Reize entfaltet Foúrni-Ort aber abends beim Bummel am Hafen und der Einkehr in einer der Tavernen, in denen das Preisniveau erfreulich niedrig liegt. Foúrni ist eine erstklassige Adresse für maritime Köstlichkeiten, die zum Beispiel in der Taverne »Nikos« an der Uferstraße auf den Tisch kommen – der stolze Chef berät höchstpersönlich. In einer guten Stunde ist zu Fuß der spektakulärste Badeplatz von Foúrni erreicht: Die Petrokopió-Bucht liegt rund vier Kilometer südlich des Hauptorts an einer Abzweigung der Straße nach Ágios Ioánnis mit einem antiken Marmorsteinbruch im Hinterland. Direkt am Wasser türmen sich halbfertige Säulentrommeln und Sarkophage. Wer Sandstrand bevorzugt, muss nicht ganz so weit laufen:Eine Viertelstunde von Foúrni-Ort liegt die sandige, windgeschützte Kampí-Bucht mit Tavernen und Wassersportmöglichkeiten. Übernachten Die wenigen Privatvermieter kommen beim Anlegen der Fähren zum Hafen – zur Nebensaison ist ein ordentliches, modernes Zimmer oder Studio problemlos für 25 Euro zu bekommen, im Hochsommer steigen die Preise auf über 50 Euro (Übersicht: www.fourni.com/ en/hotels. htm). Hafennah liegen die Studios »Toula« (Tel. 0030-22750-51332, Fax -51114) und »Kosta Reli« (Tel. 0030-22750-51481). IKARÍA Grandiose Natur, authentisches griechisches Leben Bevor er mit seinen Flügeln aus Federn und Bienenwachs übermütig der Sonne zu nahe kam und abstürzte, dürfte Ikaros einen superben Blick auf die zerklüfteten Hänge und tiefen Schluchten eben jener Insel genossen haben, die der Legende nach seinen Namen trägt. Keine zehn Kilometer breit ist sie, aber 40 Kilometer lang, durchzogen von der mehr als 1.000 Meter hohen Gebirgskette Óros Athéras. Von den knapp 6.000 Bewohnern leben rund 2.000 im Haupt- und Hafenort Ágios Kírikos,der Rest verteilt sich auf eine Handvoll Dörfer – übervölkert ist Ikaría sicherlich nicht. Alles andere als ein touristischer Rummelplatz also,stattdessen viel grandiose Natur, ausgedehnte Wälder und wenige, aber reizende Strände. Ikariás Ferienorte sind winzig: Armenistís besteht aus ein paar Fischtavernen, zwei geschwungenen Sandbuchten und einer Handvoll Hotels und Pensionen – das war’s und ist doch so stimmig und entspannend,dass viele Stammgäste Jahr für Jahr wiederkommen. Tempelruinen und fantastische Sonnenuntergänge machen den nahen Weiler Nás zu einem ganz besonderen Platz in der Ägäis. Übernachten Armenistís: Eine sehr schöne Lage über der Felsküste hat das Hotel »Cavos Bay« (Tel. 0030- 22750-71381, Fax -71380, www.cavosbay.com. gr; DZ ab 4 50 inkl. Frühstück), mit Meerwasserpool. Traumhaft an einem Hang zum Meer liegen die individuellen Studios der »Villa Dimitri«,die lauschige Gartenplätze mit Blick besitzt (Tel./Fax 0030-22750-71310,www.villadimitri.de; DZ nach Größe 4 35–70). Nás: Hier gibt es kein Hotel, nur Privatvermieter. Balkone zum Meer haben die Zimmer (ab 4 25) der Tavernen von Thea (Tel. 0030-22750- 71419) und Anna (Tel. 0030-22750-71489). Auch im Sommer sind Ikarías Strände leer. Links im Bild ein orthodoxer Priester. Fotos: Laif/IML, Hollandse Hoogte, Hemispheres, On Location; Bildagentur Huber/Simeone; Torsten Kühn; Thomas Schröder 38 REISE & PREISE 3/2007
PÁTMOS Inselschönheit mit mystischer Vergangenheit Pátmos trägt den Beinamen »Insel der Apokalypse« – lange Zeit hieß es, hier habe Johannes die Offenbarung Gottes erhalten und niedergeschrieben. Die Insel liegt nur 45 Kilometer südwestlich von Sámos, gehört aber bereits zur Dodékanes-Gruppe – und gilt als ihre schönste. Schließlich lässt der Mix aus reizvollen Stränden, versteckten Buchten und dem hübschen, lebendigen Hafenort Skála kaum Wünsche offen.Gekrönt wird das Ensemble von der hoch über dem Hafen thronenden Altstadt Chóra mit dem weltberühmten Johanneskloster, seit 1999 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgewiesen und Anziehungspunkt für Pilger aus Patmos: Jedem Strand seine Taverne aller Welt. Das Kloster mit seinen wuchtigen, grauen Mauern ist der Mittelpunkt der hübsch herausgeputzten, am Abend aber menschenleeren Altstadt. Das weltliche Kontrastprogramm spielt sich in den teils sandigen, teils kiesigen Buchten von Meloi,Agriolivado,Kampos und Lampi im Norden oder Gríkos und Petras im Süden ab, in denen urige Tavernen für das leibliche Wohl sorgen. Am Abend sitzt man an der Promenade von Skála, wo man sowohl schick essen gehen kann als auch günstige griechische Hausmannskost serviert bekommt. Übernachten Skála: Ein Stück ortsauswärts Richtung Kloster liegt in einer sehr schönen Gartenanlage das »Domátia Patmos Garden« mit komfortablen Studios und Apartments in Bungalows rund um einen großen Pool (Tel./Fax 0030-22470- 32895, www.patmosgarden.gr; 2er-Studio ab 4 30). Das soeben renovierte, von der Hafenpromenade in einem Garten zurückversetzte »Hotel Skala« ist das erste Haus am Platz (Tel. 0030- 22470-31343, Fax -31747, www. skalahotel.gr; EZ/DZ je nach Saison 4 45–80/60–110 inkl. Frühstück); freundlicher Service, viele Stammgäste. Gríkos:Das Fischerdörfchen mit schönem Strand am glasklaren Meer ist mit zahlreichen Hotelund Apartmentanlagen die touristische »Hochburg« von Pátmos, außer Strand und zwei Tavernen ist aber nichts geboten. Für Individualreisende ist das familiäre »Hotel Golden Sun« an einem Hügel etwas außerhalb die beste Wahl (Tel. 0030- 22470-32318, Fax -34019, www.hotel-goldensun.com; EZ/DZ ab 4 39/ 59 inkl. Frühstück). Erfahrung Ragna Krückels staatl. geprüfte Bergund Skiführerin INFO SÁMOS Unterkunft (Preise pro DZ) einfach € 20–25 mittel € 30–50 gehoben € 60–100 Mahlzeiten Frühstück € 5 Mittagessen € 3–5 Dinner € 8–15 n FLUG Eine Domäne von LTU und Air Berlin, die ab zahlreichen deutschen Flughäfen Flüge auf die griechische Insel anbieten. Da Samos nicht zu den klassischen Last-Minute-Zielen gehört, liegen die Flugpreise selten unter € 350, in der Hochsaison sogar über € 400. n VERKEHRSMITTEL Mietfahrzeuge: Auf Sámos WAS KOSTET GRIECHENLAND? Getränke Softdrink/Wasser € 1,50 Bier € 2 Wein (! l) € 3–5 Tagesetat € 50 Unterwegs Mietwagen Taxi Bus Mindestausgaben bei einfachen bis mittleren Ansprüchen inkl. ! Doppelzimmer ab € 30/Tag € 1,50/km € 1/10 km und Ikaría lohnt sich ein Auto, Vermieter gibt es in allen Hafenorten, Richtpreis pro Tag ca. € 30. Auf Pátmos reicht ein Scooter (€ 10 /Tag), auf Foúrni ist man zu Fuß unterwegs. Taxi: Das Taxi vom Flughafen nach Pythagório kostet € 8, nach Sámos-Stadt € 17, nach Kokkári € 22. n REISEFÜHRER Neu erschienen ist das Reisehandbuch »Samos« inklusive Abstechern nach Ikaría, Foúrni und Pátmos mit zahlreichen praktischen Tipps und Wandertouren (Michael Müller Verlag, € 15,90). REISE & PREISE 3/2007 39 Futura 26 SL » Women’s Fit Version Serie Wandern www.deuter.com Tel.+49/821/4987-327 sacks and packs for pioneers Getestet und empfohlen vom Verband der Deutschen Berg- und Skiführer
