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2007-3 REISE und PREISE

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NAMIBIA CAPRIVI-ZIPFEL

NAMIBIA CAPRIVI-ZIPFEL und Wiesenlandschaft bricht der Okavango durch Granitschichten, überwindet auf 22 Kilometern Strecke rund 20 Meter Höhenunterschied. Was entsteht, sind eher Stromschnellen als Wasserfälle.Von einer Holzplattform am »N/Goabaca«-Campingplatz haben wir einen herrlichen Blick auf die wildromantische Flusslandschaft.Noch schöner präsentiert sich die Szenerie früh am nächsten Tag, als im Morgengrauen Nebel über dem Okavango aufsteigt und die ganze Umgebung in einen weißen Schleier hüllt. Im Mahango Game Park rund 20 Kilometer südlich versperren Riedgras und Papyrus den Blick auf den Fluss.Während wir auf den sandigen Uferpisten fahren, tauchen immer wieder neugierige Elefanten auf.Antilopen huschen vorbei und in den Bäumen beobachten uns Greifvögel aus sicherer Entfernung. Am nächsten Tag legen wir noch einmal 200 Kilometer gen Osten zurück. Schließlich erreichen wir die Region um den Kwando. Höchste Zeit, um in Kongola Wagen und Ersatzkanister vollzutanken. Die Nacht verbringen wir in der idyllischen »Susuwe Island Lodge« auf einer Insel mitten im Fluss – ein absolutes Highlight unserer Reise. Überall zwitschert und zirpt es,die Lodge ist ein Mekka für Vogelbeobachter. Bei Sonnenuntergang unternehmen wir unseren Picknick-Turn – mit ortskundigem Führer natürlich, denn im Dunkeln ist es nahezu unmöglich, sich auf den versteckten Pfaden zurechtzufinden. Im afrikanischsten Teil Namibias Der nächste Reiseabschnitt führt uns zum Mudumu National Park, rund 50 Kilometer von Kongola entfernt. Auf dem Weg liegt das »Traditional Village Lizauli«, eine Art afrikanisches Freilichtmuseum. Hier stellen Einheimische Besuchern ihre Sitten und Bräuche Abenteuer Freizeit Kultur TESTSPIEGEL Eines der ganz großen Abenteuer – und sicher dazu. Die einzigartigen Fluss- und Savannenlandschaften mit Wildtieren und Sonnenuntergängen wie aus dem Bilderbuch erforscht man am besten mit dem Geländewagen. Nachtleben Nebenkosten Sicherheit vor. Getreide wird zu Mehl zerstampft, Trommeln erklingen und ein Medizinmann tanzt böse Krankheitsgeister fort. Unter seinem Rock aus Holzperlen allerdings lugt eine Jeans hervor. Alles nur Touristennepp? Nein,denn das Leben in Lizauli ist dem Alltag in den umliegenden Dörfern nachempfunden und wirkt keinesfalls gespielt. Nur wenige Kilometer von Lizauli entfernt, bereits auf dem Gebiet des Nationalparks, übernachten wir in der »Lianshulu Lodge«, die sogar ein »eigenes« Krokodil vorzuweisen hat.Immer wieder taucht es direkt unterhalb der Sonnenterrasse im Wasser des Kwando auf. Wir kommen gerade rechtzeitig zum »Sundowner Cruise« auf dem Kwando und erfahren vom Guide derart viele interessante Details über Land und Leute, dass Krokodil und Hippos erst einmal um unsere Aufmerksamkeit buhlen müssen. Vielleicht schlichen die Flusspferde ja deshalb die ganze Nacht um unser dicht am Kwando liegendes Chalet. Auf dem Weg in die Provinzhauptstadt Katima Mulilo liegt der Mamili National Park, der von einem Netzwerk aus Kanälen durchzogen wird. Hier sind die Tiere wesentlich ungestörter als in den anderen Parks.Zum ersten Mal begegnen uns Giraffen. An die Impalas, Kudus und Elefanten haben wir uns schon gewöhnt.Wir fahren weiter in die Provinzhauptstadt Katima Mulilo am Sambesi, um unsere Vorräte und den Tank aufzufüllen, denn in Sambia kostet Sprit beinahe das Doppelte.Die letzte Nacht in Namibia genießen wir mit einem Sundowner in einer Lodge-Bar direkt am Fluss. Am Sambesi zu den Victoria Falls Rund vier Kilometer westlich von Katima Mulilo liegt der Grenzübergang Wanela. Auf der sambischen Seite sind wir beinahe eine Stunde mit den Einreiseformalitäten beschäftigt. Jedes Dokument wird kritisch beäugt.Zum Glück haben wir an die internationale Zulassung für unseren Mietwagen gedacht. Die Kfz-Pflichtversicherung für Sambia kann gleich an Ort und Stelle abgeschlossen werden. Endlich Einbaumfischer auf dem Sambesi (links). Die Gischt über den Victoria Falls ist INFO NAMIBIA n EINREISE Für die Einreise nach Namibia reicht Deutschen, Österreichern und Schweizern ein Reisepass, der am Tag der Rückreise noch sechs Monate gültig sein muss. Für Sambia ist ein Visum erforderlich; am besten schon bei der Botschaft besorgen (Berlin: Tel. 030- 2062940, Fax -20629419, www. sambia-botschaft.de; € 25) oder in Windhoek für US$ 25. n GELD Währung ist der Namibia-Dollar (N$). € 1 = 0,10 N$ (Stand 7/07). Akzeptiert werden ebenfalls südafrikanische Rand, der Kurs ist derselbe. Geld am Automaten bekommt man mit Kreditkarten und PIN. EC- und Maestro funktionieren nur bei der Standard Bank Windhoek. In Sambia bezahlt man mit Kwacha (ZMK). € 1 = ZMK 5.300 (Stand 7/07). Es empfiehlt sich, auch kleine US$- Noten mitzuführen. Von Windhoek aus lässt sich der Trip am besten organisieren. Dort gibt es zuverlässige Geländewagen-Anbieter, mit denen man z. T. sogar auf Deutsch korrespondieren kann, z. B. African Tracks (Eros Airport/ Aviation Road, Tel. 00264-61-245072, Fax -230593,www.africantracks. com). Wer länger als 15 Tage mietet, zahlt hier für einen zweisitzigen Toyota Hilux 2700i mit Hardtop pro Tag € 61, mit Dachzelt kostet das gleiche Modell € 71,50/Tag. Im Angebot ist auch ein Toyota Campervan mit 2 Betten für € 79/Tag. n GESUNDHEIT Keine Impfungen vorgeschrieben. Empfehlenswert ist Impfschutz gegen Tetanus, Diphterie, Hepatitis und Polio. Der Caprivi-Zipfel ist Malaria-Gebiet, informieren Sie sich beim Tropeninstitut über Prophylaxe. n KLIMA Namibia ist eine Ganzjahresdestination. Beste Reisezeit ist jedoch von Mai bis November. Die Caprivi-Region ist wasserreich und im Gegensatz zum restlichen Namibia eher tropisch. Hier fällt auch deutlich mehr Regen als im Rest des Landes. n KOMMUNIKATION Offizielle Landessprache ist Englisch, Umgangssprachen sind Afrikaans und diverse afrikanische Sprachen. Deutsch wird immer noch viel gesprochen. Handys funktionieren nur in und um die Städte, dort findet man auch Mit dem Geländewagen auf Tour Je niedriger die Selbstbeteiligung, desto höher die Versicherungsprämien (ohne SB € 16– 24/Tag). Vermietet werden auch komplette Campingausrüstungen und GPS-Systeme. Die Rückholgebühr für Fahrzeuge, die in VicFalls abgegeben werden, beträgt € 380. Grenzüberschreitende Fahrten sind üblich, die schriftliche Erlaubnis des Vermieters muss allerdings an der Grenze vorgezeigt werden. Pirschfahrten in die Parks unternimmt man am besten mit einem Guide, dann bekommt man mehr zu sehen. 48 REISE & PREISE 3/2007

noch von weitem zu sehen (rechts) können wir die 200 Kilometer entlang des Westufers des Sambesis bis nach Livingstone antreten.Livingstone selbst ist nicht sonderlich spektakulär.Das Zentrum lässt sich leicht überblicken. Es besteht aus Post, Bank, Busbahnhof und einer Handvoll alter Kolonialhäuser.Der Ort verdankt seine Existenz eben hauptsächlich den acht Kilometer entfernten Victoria Falls. Als wir entlang des »Wasservorhangs« spazieren,wird schnell klar,warum die einheimischen Kololo den Wasserfall »Mosi-oa-Tunya«,»Rauch,der donnert«,nennen.Wenn der Sambesi 110 Meter in die Tiefe stürzt, tut er das mit Pauken und Trompeten und den bis zu 300 Meter aufsteigenden Sprühnebel kann man noch in 30 Kilometer Entfernung sehen. Wir erleben ihn wie einen Platzregen im Sommer, der uns bis auf die Knochen durchnässt. Direkt an der Abrisskante bietet der »Devil’s Pool« die einzige Bademöglichkeit im äußerst sauberen Sambesi,weil es dort keine Krokodile gibt! Allerdings nur dann, wenn das Wasser nicht zu hoch steht. Gelungener Abschluss unserer Reise ist der Sambesi-Törn mit dem Ausflugsschiff »African Queen«. Malerischer Sonnenuntergang und Sundowner inklusive – Afrika wie aus dem Bilderbuch. Internetcafés. Die Vorwahl von Namibia ist 00264, bei Anruf aus dem Ausland entfällt die Null der Ortsvorwahl. n UNTERKUNFT In den Städten gibt es Unterkünfte von der einfachen Pension bis zum Luxushotel, auf dem Land reicht die Palette vom einfachen staatlichen Campingplatz im Nationalpark (ab € 3,50/Pers.) über familiäre Gästefarmen (inkl. HP ab € 35/Pers.) bis zu luxuriösen Lodges in z. T. fantastischer Lage (all inclusive ab € 130/Pers.). In Namibia: Tipp auf dem Weg von Windhoek in den Caprivi ist die familiäre »Gabus Game Ranch« (Tel. 067-234291, Fax -234290, www.natron.net/tour/gabus/; EZ/DZ ab € 78–98/Pers. inkl. HP und Game Drive); 8 km nordwestlich von Otavi. Im Caprivi übernachtet man am günstigsten auf Campingplätzen (€3,50–6/Pers.), eine Liste der Plätze gibt es im Internet unter www.nacobta.com.na. Am besten sichert man sich frühzeitig einen Platz über die Reservierungszentrale (Tel. 066-252108, Fax -252518, nacobta@iafrica. com.na). In unmittelbarer Nähe von Katima Mulilo liegen die Mittelklasse- Lodges »Caprivi River Lodge«, Tel. 066-252288, Fax -253158, www.capriviriverlodge.net; EZ/DZ WAS KOSTET DER URLAUB? Unterkunft (Preise pro DZ) Camping ab € 3,50/Pers. mittel € 50–240 gehoben ab € 250 Mahlzeiten Lunch/Snack € 3 Dinner (einfach) ab € 6 Dinner (gehoben) ab € 10 Tagesetat € 70 ab € 53/67 inkl. Frühstück) und »Protea Zambezi River Lodge« (Tel. 066-253149, Fax -253631, www.proteahotels.com; EZ/DZ ab € 37/54 inkl. Frühstück). Sehr schön ist die im Mudumu N. P am Fluss gelegene, in den Dschungel integrierte »Lianshulu Lodge« (Tel. 061-254317, Fax -254980, www.lianshulu.com.na; EZ/DZ ab € 160/260 inkl. HP). Luxuriös und hervorragend gelegen – im Fluss, auf kleinen Inseln – sind die »Island Lodges« »Susuwe«, »Impalila« und »Ntwala Island« (buchbar über Islands in Africa, Südafrika, Tel. 0027-11- 7067207, Fax -4638251, www.islandsinafrica.com; DZ ab US$ 355/Pers. inkl. VP und Aktivitäten). Die »Ntwala Island Lodge« liegt nahe am Chobe National Park und hat dorthin auch Ausflüge im Angebot (1/2 Tag US$ 75). In Sambia: Das »Fawlty Towers« im Zentrum von Livingstone (216s Musi-o-Tunya Rd) bietet einen Campingplatz und Zimmer (EZ/DZ mit eigenem Bad US$ 35, Tel. 00260-3-323432, www.adventure-africa.com/ index.htm). Günstiger über Veranstalter sind die Hotels von Sun International (www.suninter national.de) direkt an den Victoria Falls: das 3-Sterne-»Zambesi Sun Hotel« (über Veranstalter DZ ab € 186 inkl. Frühstück, TUI) und nebenan das Luxushotel »Royal Getränke (im Supermarkt) Softdrink ab € 0,30 Bier ab € 0,40 Flasche Wein ab € 3 Unterwegs Allradfahrzeug ab € 75/Tag Benzin € 0,60/l Bus Windhoek–Vic Falls € 50 Livingstone«, das sogar hauseigene Zebras beherbergt (DZ über Veranstalter € 368, Australia Pacific Travelservice). n VERKEHRSMITTEL Airporttransfer: Vom internationalen Airport Windhoek fahren Shuttle-Busse in die Stadt (45 km), z. B. von Superior Shuttle Services (Tel. 00264-61-271515, supershuttleservice@gmx.net, je nach Personenzahl € 10–18 oneway). Mietwagen: siehe Kasten S. 48. Bus: Die Strecke von Windhoek nach Victoria Falls wird u. a. von den komfortablen Bussen von Intercape bedient (Gesamtstrecke 21 Std., Preis € 49,50, Tel. 00264-61-227847, www.inter cape.co.za). Stopps im Caprivi sind Bagani, Kongola, Katima Mulilo. Flug: Wer direkt zum Caprivi möchte: Air Namibia fliegt täglich außer samstags ab Windhoek nach Katima Mulilo (€ 354 return zzgl.Taxes). FLÜGE Best Price Den einzigen Nonstopflug nach Windhoek bietet derzeit Air Namibia an: viermal wöchentlich ab Frankfurt, die Flugzeit beträgt 10 Stunden, der Preis € 933. Ein paar Euros sparen lassen sich mitSAA (€ 928). Allerdings ist man je nach Verbindung vier bis sieben Stunden länger unterwegs. Flugpreis-Info unter www.REISE-PREISE.de Mindestausgaben inkl. Verpflegung und Bushcamper Linienflug ab € 930 n ESSEN & TRINKEN In den größeren Städten gibt es Restaurants aller Preisklassen, im Caprivi isst man in der Unterkunft. Die Lodges verpflegen ihre Gäste hervorragend. Wer campt, muss seine Verpflegung mitbringen oder im Supermarkt, der bei vielen Camp Grounds zu finden ist, einkaufen. Das Preisniveau der Supermärkte in den Städten liegt rund ein Viertel niedriger als in Deutschland. Gekocht wird auf den Campingplätzen an offenen Feuerstellen. Gut ist das lokale Bier (Windhoek Lager und Tafel Lager, ab € 0,40). Viele Getränke wie Apple- oder Grapetiser (mit Kohlensäure versetzter Saft, € 0,50–1) so wie auch die meisten Weine (Flasche ab € 3) kommen aus Südafrika. n PAUSCHALREISEN Eine Auswahl von Veranstaltern finden Sie auf S. 103, einen Gratis-Preisvergleich von über 40 Veranstaltern unter www.Pauschal reise-Preisvergleich.de. n AUSKÜNFTE Namibia Tourism Board, Tel. 069- 1337360, Fax -13373615, www.namibia-tourism.com; Zambia National Tourism Board, www.sambia-botschaft.de. n REISEFÜHRER »Namibia«, Stefan Loose Travel Handbücher, DuMont 2007, € 22,95. REISE & PREISE 3/2007 49

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