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2010-3 REISE und PREISE

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MAGAZIN

MAGAZIN FLUGREISEN Müssen Dicke bald doppelt zahlen? Manche Übergewichtige benötigen im Flieger mehr als einen Platz. Schlecht für den Sitznachbarn. Immer mehr Airlines denken über eine Extra-Gebühr nach. Wenn Sabine H. fliegt, hat sie immer ein mulmiges Gefühl. »Wird alles glattgehen?«, fragt sich die 32-Jährige. Sabine H. hat keine Flugangst. Sie hat Übergewicht. 166 Kilogramm bringt sie auf die Waage, bei 167 cm Körpergröße. Was schiefgehen könnte, beschäftigt sie schon Tage vorher: »Passe ich in den Sitz? Lässt sich die Armlehne hochklappen, so dass ich mehr Platz in Richtung Nachbarn habe?« Übergewichtige Passagiere haben es nicht leicht – ihre normalgewichtigen Sitznachbarn aber auch nicht. Dorothee K. erzählt: »Letztens hatte ich einen sehr dicken Mann neben mir. Mir war die Tuchfühlung extrem unangenehm.« Als er dann auch noch fragte, ob er sein Getränk auf ihren Tisch stellen könne, platzte ihr der Kragen: »Wenn Sie zwei Sitze brauchen, müssen Sie auch zwei buchen.« In den USA ist das bei einigen Airlines längst Realität. Seit 2009 zahlen Dicke etwa bei Delta oder Continental extra. Dabei gilt die Faustregel: Lässt sich der Sicherheitsgurt nicht schließen oder die Armlehnen nicht herunterdrücken, sind zwei Sitzplätze fällig. Der Passagier hat Glück, wenn zufällig noch zwei Plätze nebeneinander frei sind und er kostenlos umgesetzt werden kann. Bei gutgebuchten Flügen muss er auf eine spätere Maschine umbuchen oder einen zweiten Sitzplatz bezahlen. Auch Ryanair war 2009 mit dem Vorschlag vorgeprescht, eine sogenannte Fat-Tax zu erheben. Doch der Protest ließ hierzulande nicht lange auf sich warten. Schnell stand das Thema Diskriminierung im Raum. »Eine Diskriminierung dürfte das wohl nicht darstellen«, sagt Petra von Rhein von der Verbraucherzentrale Bayern. Sie hält, wenn bei der Buchung darauf hingewiesen wird, eine Extra-Gebühr daher für zulässig. Diese Auffassung teilt auch Rechtsanwalt Paul Degott aus Hannover. »Das Allge- Fotos: Pierre Kamin/Panthermedia, Aida, Archiv KREUZFAHRTEN Online Schiffe weltweit orten Auf welcher Position ist ein bestimmtes Kreuzfahrtschiff gerade? Per AIS (Automatic Identification System) lässt sich jedes größere Schiff auf der Welt problemlos finden. Die Schiffstracker der Kreuzfahrtgesell schaften finden die Informationen bequem per Internet. Tipp: Sie finden alle Links auf REISE-PREISE.de/schiffstracker. Die Positionen der AIDA- Schiffe lassen sich auf der Website aktuell anzeigen. Im Bild die »AIDAvita« Wo ist mein Lieblingsschiff gerade? In welchem Hafen sind unsere Freunde gerade vor Anker gegangen? Das Internet weiß Bescheid. Costa Kreuzfahrten zeigt auf einer Weltkarte die aktuelle Position und Route seiner Schiffe an und über die Karte sind auch gleich die Webcams der jeweiligen Schiffe erreichbar. http://webcams.costa.it/std/global_info.php Carnival nutzt dasselbe System zur Anzeige der Position einiger seiner Schiffe. www.infocruise.it/infoCarnival/Global_Info.asp MSC Kreuzfahrten positioniert seine Kreuzfahrtschiffe auf einer Google-Karte und zeigt hier auch die Webcam-Bilder seiner Schiffe an. www.msc-kreuzfahrten.de/flotte/webcam.html AIDA präsentiert seine Kreuzfahrtschiffe in einer aufwändigen 3D-Weltkugel-Animation einschließlich Webcam-Bilder und Anzeige der jeweiligen Luft- und Wassertemperatur, Wind- und Schiffs-Geschwindigkeit und der lokalen Ortszeit. www.aida.de/index.php?id=21062 Hurtigruten liefert eine optisch sehr nette, technisch etwas wackelige Präsentation, die ihre Schiffe auf einer Landkarte mit kleinen Schiffs-Symbolen, ausführlichen Informationen zu den aktuellen Positionsdaten und einem Webcam-Bild anzeigt. www.hurtigruten.de/norwegen/Schiffspositionen Cunard präsentiert die Position seiner Schiffe weniger attraktiv, aber trotzdem effizient. Die aktuelle Route und ungefähre Position jeweils mit Webcambild gibt es für die »Queen Mary 2« und die »Queen Victoria«. www.cunard.de/fleet/QM/livebilder_qm2.php www.cunard.de/fleet/QV/livebilder_qv.php 108 REISE & PREISE 3/2010

meine Gleichbehandlungsgesetz verbietet eine Benachteiligung nur aus bestimmten Gründen wie etwa der Religion, des Geschlechts oder einer Behinderung. Ob man bei Übergewicht allerdings von einer Behinderung sprechen kann, erscheint mir schon sehr fragwürdig.« Nach Einschätzung des Experten könnten Airlines eine Zusatzgebühr nur erheben, wenn sie bereits beim Kauf des Tickets deutlich machen, dass sie zu einer Buchung nur bereit sind, wenn der übergewichtige Fluggast einen gewissen Aufschlag zahlt. »An - sons ten hat der Passagier einen vertraglichen Anspruch darauf, ohne Zusatzkosten befördert zu werden«, so Degott. Fluggesellschaften könnten allenfalls versuchen, über die Allgemeinen Beförderungsbedingungen eine Rechtsgrundlage für eine höhere Gebühr zu schaffen »Das dürfte jedoch äußerst schwierig sein.« Auf der anderen Seite weist Degott darauf hin, dass ein Fluggast, dessen Sitzqualität erheblich eingeschränkt ist, weil er neben einem übergewichtigen Nachbarn sitzt, möglicherweise Minderungsansprüche geltend machen kann. Damit es zu solchen verfahrenen Situationen gar nicht erst kommt, setzten daher viele deutsche Airlines bei übergewichtigen Fluggästen auf Deeskalation. »Das ist für uns überhaupt kein Thema«, erklärt etwa Thomas Jachnow von der Lufthansa. »Wir setzen einen übergewichtigen Passagier oder den Sitznachbarn einfach um. Es lässt sich immer eine Lösung finden, mit der alle zufrieden sind.« P&O Cruises schließlich zeigt die Schiffspositionen auf einer Google-Karte, darunter die Aufnahmen der Webcams der einzelnen Schiffe. www.pocruises.com/Cruise-Ships/Ship-Webcams Hapag-Lloyd zeigt die Positionen der Schiffe »MS Hanseatic«, »MS Columbus«, »MS Europa« und »MS Bremen« auf einer Seekarten-Anwendung, die über die Schiffpositionen hinaus auch aktuelle Windgeschwindigkeiten und jede Menge weiterer nautischer Informationen weltweit anzeigen kann, und listet außerdem Links zu den Webcams der Schiffe. www.hapag-lloyd-kreuzfahrten.de/redwork/ do.php?layoutid=100&node=190662 Marine Traffic ortet zuverlässig (nicht nur) Kreuzfahrtschiffe. Der Schiffstracker ist meist sehr aktuell und zeigt die verschiedenen Schiffstypen in unterschiedlichen Farben auf der Landkarte an. Es lassen sich – was die Sache deutlich übersichtlicher macht – alle anderen georteten Schiffe außer Kreuzfahrtschiffe ausblenden. www.marinetraffic.com/ais EXOTISCH KOCHEN Wo bekomme ich die Zutaten her? Ob exotische Gewürze für die Küche, Nützliches, Dekoratives oder Skurriles – viele Urlauber entdecken in der Ferne Dinge, die sie zu Hause auch gern hätten. Auch wenn es mittlerweile selbst in den meisten kleineren Orten Asia-Läden gibt – nicht immer und für alle Bedürfnisse wird man am Heimatort fündig. Onlineanbieter hingegen haben eine breite Palette an exotischen Produkten von der Würzpaste bis zum Wok und liefern auch in die entlegensten Orte. REISE & PREISE hat einige Onlineshops auf ihre Auswahl getestet. Chilisoßen, Currypasten und Sushi Die geballte Ladung für Asienfans bietet Kim’s Asia Store (www.kims-asia-store.de): Im Angebot sind z. B. Gewürze und Soßen wie extrascharfe Thai-Chilisoße (455 ml € 3,49), Küchenutensilien wie japanische Kochmesser (ab € 19,95) und Bambus-Dampftöpfe (ab € 8,50), außerdem sogar Samuraischwerter (ab € 49) und Kurioses wie Kung-Fu-Slipper (€ 6,90). »Scharf, Schärfer, www.asiafoodland.de«: Der Onlineshop bietet eine breite Palette an asiatischen Produkten und die »Skala der schärfsten Saucen der Welt« von »pikant« bis »unmenschlich scharf«, die man natürlich gleich für den Selbstversuch bestellen kann (ab € 6). Mit japanischem Char me punktet www.japan-feinkost. de: Da gibt es Zutaten für die Sushi-Zubereitung (Schnupperpaket € 29,95), gesunde Grüntee- Drops (50 g € 2,20), Tees, Sake und japanisches Geschirr. Indien-Fans sollten sich auf www.induversand. de einmal umsehen. Hier gibt es alles, von der indischen Musik über Räucherstäbchen, Kosmetik und ätherische Öle bis zu Kochbüchern und Zutaten für die indische und die ayurvedische Küche – z. B. 100 g Teufelsdreck für € 1,90 und 200 g ayurvedisches Steinsalz für € 7,50. Orientalische Leckereien versendet www.buy-lebanese.com, z. B. Köstlichkeiten wie getrocknete Datteln (1 kg US$ 8,50), arabisches Gebäck (1 kg Baklawa US$ 25) und Rosensirup (50 cl US$ 5,90). Für Liebhaber karibischer Speisen empfiehlt sich ein Blick in den E-Bay-Shop von www.greenisle.de. Dort gibt es die hierzulande schwer er - hältlichen karibischen Pfeffersoßen (z. B. Sauce Piquante Forte mit Papaya aus Dominica für € 2,39 und die etwas »zahmere« Mango Salsa für € 3,49). Auch jamaikanische Jerk-Food- Marinade (€ 4,69) und Bananenketchup (€ 2,79) sind im Angebot. Fans der amerikanischen Küche können bei www.american-style.de z. B. »A-1«-Steak-Soßen zum Marinieren fürs BBQ bestellen (283 g € 3,82), eine Packung »Maccaroni and Cheese« (200 g € 2,79), eine original Pfannkuchen-Backmischung (ab € 3,95) und dazu den unentbehrlichen Ahornsirup (ab € 5,80). Vegemite, Tim Tam und Piri Piri Angeblich kann ein waschechter Australier ohne Vegemite nicht leben. Den gewöhnungsbedürftigen Hefeextrakt schmieren sich die Aussies mit Vorliebe auf Toast und Cracker. Wer sich down under von dieser Gewohnheit hat anstecken lassen, kann ein 150g-Glas für € 4,49 bei www.australien-lifestyle.de bestellen. Der Onlineshop bietet aber noch jede Menge mehr, von Driza-bones, den typisch-australischen Wachstuchjacken (ab € 69,95), über Bumerangs (ab € 9) bis zum Teebaumöl. Auf die Kekse eines australischen Herstellers spezialisiert hat sich der Tim Tam Shop(www.timtam-shop.de): Einen Tim-Tam-Rie gel gibt es dort ab € 4,60. Das muss man sich wert sein… Spezialitäten hat aber auch Europa zu bieten. Wer im Urlaub die scharfe portugiesische Chilisoße Piri Piri schätzengelernt hat, kann sie online über www.spanienladen.de bestellen, 100 g für € 3,20. Der Spanien-Laden hat außerdem Weine, Öle, Oliven, traditionelles spanisches Geschirr und Olivenholzartikel im Angebot. Freunden französischer Delikatessen läuft beim Stöbern auf www.la-zikade.com das Wasser im Munde zusammen: Da gibt es z. B. Orangenkonfitüre mit Blüten und Olivenöl (€ 7,90), Lavendelhonig aus der Provence (€ 8,90) oder gleich einen ganzen Präsentkorb voller Köstlichkeiten (ab € 39). Skandinavien-Fans kommen bei www.little-skandinavien.de auf ihre Kosten: Die Palette reicht von der Elchsalami (350 g € 5) übers Glas Moltebeeren (410 g € 7,50) bis zu Trash-Artikeln wie einer kitschigen Tasse (€ 7,50) zur Hochzeit von Prinzessin Victoria. Gourmet-Spezialitäten aus aller Welt lassen sich über www.gourmondo.de bestellen – z. B. ein edles Gläschen »Püree von Wintertrüffeln«, 25 g à € 24,99. Achtung: Vor der Bestellung sollte ein Blick auf die Versandkosten nicht fehlen. In der Regel sind die Lieferpreise größen- bzw. gewichtsabhängig, einige Shops versenden ab einem bestimmten Warenwert kostenlos. Nur für ein paar Currypasten à € 0,80 lohnt sich eine Bestellung daher nicht. REISE & PREISE 3/2010 109

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