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2017-1 REISE und PREISE

MAGAZIN Reges Treiben an

MAGAZIN Reges Treiben an den Ständen der neuen futuristischen Markthal in Rotterdam STÄDTEREISEN Europas schönste Markthallen Immer mehr Städte richten wieder überdachte Märkte ein. Ein Bummel durch die alten und neuen Schlemmerparadiese europäischer Metropolen. Bogenförmig ist sie und ziemlich futuristisch, die neue Markthal, mit der Rotterdam die Liste der hippen Hauptstädte Europas entert. Erst Ende 2014 eröffnete am Blaak-Platz, wo es schon immer einen Wochenmarkt gab, dieser erste komplett überdachte Lebensmittelmarkt der Niederlande. Dazu gehören 96 Marktstände und 15 Delikatessenläden, mehrere Restaurants und sogar ein Kochstudio. Über den gewaltigen Deckenbogen der Halle zieht sich ein einziges großes Gemälde mit überdimensionalen Früchten und Gemüse – das größte Kunstwerk der Niederlande (Mo–Sa 10–20 Uhr, So 12–18 Uhr, http://markthalrotterdam.nl). Auch erst 2012 eröffnet wurde die Mathallen von Oslo. Hinter den Tresen der hübschen kleinen Stände in einer historischen Industriehalle stehen vorwiegend lokale Produzenten: Bauern, Käser und natürlich Fischer. Meeresfrüchte, Skrei und exzellente Muscheln –einen besseren Platz für ein rustikales Fischmenü kann man sich in Oslo kaum vorstellen (Di–Fr ab 8, Sa/So ab 9:30, bis 13/15 Uhr; Shops und Restaurants von 11–19/20 Uhr; www.mathallenoslo.no). Ungarische Salami, auf Schnüren aufgezogener roter Paprika, Paprikapulver unterschiedlicher Schärfegrade – in Budapests zentraler Markthalle Nagycsarnok gibt es fast alles, was Ungarn lukullisch zu bieten hat. Mit ihren Sandstein-Ecktürmen und den bunt lasierten Ziegeln ist die Ende des 19. Jh. erbaute und liebevoll restaurierte Markthalle herrlich nostalgisch und dabei gourmetmäßig voll auf der Höhe der Zeit. Tipp: Im 1. Stock gibt es einen Stand mit den besten Lángos Budapests – das sind Fladen aus Hefeteig, bestrichen mit Knoblauch (traditionell) oder mit saurer Sahne und Käse (Mo 6–17 Uhr, Di–Fr 6–18 Uhr, Sa 6–15 Uhr). Kutteln auf Marmortischen, Tintenfisch wie Elfenbein drapiert und Saubohnen auf Samt- auslage: Die Standbesitzer des Mercato Centrale in Florenz präsentieren Innereien und Gemüse wie Juweliere ihr Geschmeide. Seit 1784 lockt die mächtige gusseiserne Konstruktion gleich neben der Medici-Grabkirche San Lorenzo kulinarische Genießer. Unten gibt es Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch, im 1. Stock kann man an langen Tischen das Gekaufte sofort probieren. Kult sind die Kuttelbrötchen beim Imbissstand »Da Nerbone« (Mo–Sa 7–14 Uhr, Bistros oben bis Mitternacht). Für Genießer ist der Mercado dos Lavradores in Funchal der schönste Platz auf ganz Madeira. Schon an dem mit Azulejos gefliesten Eingangsbereich des prächtigen Jugendstilgebäudes warten die Blumenverkäuferinnen mit großen bunten Sträußen auf Käufer. Der gesamte Innenraum und auch die Galerie quellen über vor frischen Blumen, Obst- und Gemüsebergen. In der Fischhalle nebenan weden mächtige Thunfische verkauft und natürlich die Spezialität der Insel, die schwarzen Degenfische (Mo–Do 8–19, Fr 7–20, Sa 7–14 Uhr). Helsinkis alte Markthalle verbreitet geradezu mediterranes Flair. Der Feinschmeckertreff nahe dem Marktplatz Kauppatori stammt noch aus der Zarenzeit, wurde aber kurz vor der Jahrtausendwende komplett renoviert. Zu den Delikatessen gehören Rentierschinken und Piroggen, Lachs und Preiselbeermarmelade. Natürlich gibt es auch frischen Fisch, Gemüse und Gebrauchsgegenstände wie Spankörbe – ein nettes Mitbringsel (Mo–Sa 8–18 Uhr, http://van hakauppahalli.fi/en). Direkt an der berühmten Rambla von Barcelona liegt La Boqueria,einer der größten Lebensmittelmärkte der Erde. An den Ständen wird eine unglaubliche Vielfalt an Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch, Pilzen, Kräutern, Schinken, Oliven und kandierten Früchten verkauft. Hier kaufen auch Barcelonas Starköche ein. Sie meiden die überteuerten Stände am Eingang und halten sich an die Delikatessen bei den Händlern am Rand der Halle. Tipp: Ein wunderbarer Ort zur Einkehr nach dem Markttreiben ist das nahe nostalgische »Café de L'Ópera« (La Rambla 74). Der Markt ist geöffnet von Montag bis Samstag von 6–20:30 Uhr (www.boqueria.info). Fotos: Wikipedia, iStockphoto/fazon1 ONLINE-NEBENGEBÜHREN Die Tricks der Airlines Seit Ryanair und Co. wissen Passagiere: Beim Fliegen gibt es kaum noch etwas umsonst – dafür viele zusätzliche Service-Gebühren. Eine Studie im Auftrag des Technologieunternehmens Cartrawler hat die Methoden untersucht, mit denen die Fluggesellschaften Kunden zu höheren Ausgaben animieren. Trick Nummer eins sind Gebühren, um die Reservierung zu halten. Oft sind vor Ticketkäufen Abstimmungen mit den Mitreisenden nötig. Deswegen bieten z. B. Lufthansa, United Airlines und Air France sogenannte Holding Fees an. Bei der Lufthansa z. B. beträgt diese einmalige Hal- tegebühr für 48 Stunden € 30 pro Buchung (»Preisgarantie«). Die Gebühr wird bei Ticketkauf nicht verrechnet. Trick Nummer zwei: Wunschplatz für Anonymus reservieren. Bei der spanischen Vueling kann man sich für € 2 bis zu drei Tage lang nicht nur den eigenen Sitz reservieren, sondern auch den Platz daneben, ohne dass für diesen Personalien angegeben werden müssen (könnte ja eine Überraschung für die Angebetete sein). »Pending Passenger« nennt Vueling diese Möglichkeit. Trick Nummer drei:mehr Tarifstufen anzeigen. Viele Airlines präsentieren gleich drei Preisstufen parallel: Fliegen nur mit Handgepäck, mit aufgegebenem Koffer und/oder der Möglichkeit, jederzeit umzubuchen. Laut der Studie werden dadurch 45 Prozent der Passagiere dazu animiert, einen teureren Tarif zu buchen. Trick Nummer vier: Oft werden Buchungen abgebrochen. Doch sobald jemand in die Buchungsmaske Angaben zu Ziel und Zeit gemacht hat, kann ihn das System zurückverfolgen. Virgin Atlantic nutzt dieses Wissen und schickt dem potenziellen Passagier eine Erinnerungs-Mail – die von 59 Prozent der Adressaten geöffnet wird. So erhöhte Virgin seinen Online-Verkauf um immerhin fünf Prozent. 88 REISE & PREISE 1-2017

SUPER-RIESENRÄDER Hier geht's rund Das größte Riesenrad der Welt entsteht gerade auf Staten Island in New York. Doch auch die kleineren sind weltweit Besuchermagneten. Noch in diesem Jahr wird das New York Wheel an den Start gehen, das gerade auf Staten Island gebaut wird und eine Höhe von 192 Metern erreichen soll. In den 36 Kabinen haben je 40 Passagiere Platz. Eine Runde wird 38 Minuten dauern (www.newyorkwheel.com). Derzeit mit 167,6 Metern noch das größte Riesenrad der Welt ist der Las Vegas High Roller, eröffnet im April 2014 im Vergnügungskomplex The Linq, gegenüber von »Cesar's Palace«. Insgesamt gibt es 28 Kabinen, in denen je 40 Passagiere Platz haben. Eine Riesenrunde dauert 30 Minuten. Ticket: US$ 20–52 (www.caesars.com/linq/high-roller). Der 165 Meter hohe Singapore Flyer steht an der Marina Bay am Stadtrand von Singapur. Bei der Konstruktion wurden Feng-Shui-Kriterien berücksichtigt: So wurde die Laufrichtig des Riesenrads umgedreht, um die Kraft wieder ins Finanzviertel zurückzubringen. Ticket: € 22 (www.singaporeflyer.com). Zu den Riesenrad-Giganten ist auch der Star of Nanchang in der gleichnamigen ostchinesischen Stadt zu zählen, auf halbem Weg von Hongkong nach Shanghai. Bis zu 480 Personen können gleichzeitig die 30-minütige Rundfahrt in bis zu 160 Meter Höhe antreten. Ticket: € 5. Das London Eye ist mit 135 Meter Höhe Europas höchstes Riesenrad. Der Blick aus den fast vollständig verglasten Kapseln mit je 25 Personen Fassungsvermögen auf die Stadt ist umwerfend. An guten Tagen kann man sogar das 40 Kilometer entfernte Windsor Castle erblicken. Das Rad hält bei der 30-minütigen Fahrt nie, denn bei dem gemächlichen Tempo kann man bequem ein- und aussteigen. Ticket: € 25,50 (www.londoneye.com). Nur knapp 65 Meter hoch ist das Riesenrad im Wiener Prater, das älteste sich noch drehende Riesenrad der Welt. Ticket € 9,50 (www.wie nerriesenrad.com). Der 165m hohe Singapore Flyer

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