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2017-4 REISE und PREISE

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INDONESIEN BALIS WILDER

INDONESIEN BALIS WILDER NORDEN & die Gilis Im Süden von Bali tobt der Massentourismus. Im Norden und Osten geht es an überwiegend schwarzen Stränden vor einmaliger Kulisse mit Vulkanen, Reisterrassen und Gewürzplantagen gelassen zu. Nur ein Hüpfer über die Lombokstraße ist es zu den Gilis – drei kleinen Strandschönheiten mit Charakter. VON ELKE HOMBURG Tausende von Menschen in festlicher Kleidung drängen sich im Tempelhof. Männer tragen Schweine, Schildkröten und Hähne, Frauen turmhohe Opfergaben aus Früchten, Reis und Blüten ins Allerheiligste, wo Priester Glöckchen bimmelnd die Gaben in Empfang nehmen. Die Musiker des Gamelanorchesters hämmern lautstark dazu. Ein Tempelfest ist auf Bali keine Seltenheit – schließlich gibt es mehr als 10.000 Tempel, die einmal im Jahr ihren Geburtstag feiern. Doch dieses ist eine Besonderheit. Bei Bedugul im Hochland Nordbalis begeht man eine Woche lang mit allem Pomp ein Fest, das nur einmal im Jahrhundert auf dem Festkalender steht. Das erzählen mir die Frauen in der kleinen Garküche außerhalb des Tempelbezirks, während ich mir Gemüsereis mit Erdnusssoße aus dem Bananenblatt schmecken lasse. Drei Monate haben die Vorbereitungen gedauert, beträchtlich waren die Kosten. Aber es wird den Göttern, die selbstverständlich Ehrengäste sind, gefallen. Im balinesischen Bergland, wo sie auf den Gipfeln der Vulkane wohnen, fühlen sie sich sowieso am wohlsten. Im Meer dagegen hausen die Dämonen, glauben die Balinesen. Kein Wunder, dass sie ihre Strände gern den Touristen überlassen und am liebsten zwischen den kosmischen Polen leben – in kleinen Dörfern im Landesinneren, umgeben von sattgrünen Reisterrassen, die wie Treppen himmelwärts klettern. Schon in den 1930er-Jahren, als sich Künstler aus dem Westen in die Insel verliebten, begann die Tourismuskarriere der Insel und der Süden Balis ist längst bestens erschlossen. Doch die religiösen Traditionen der Götterinsel leben – und faszinieren – wie eh und je. Vor allem im Norden und Osten der Insel finden Besucher auch heute noch viel ursprüngliches Bali. Und hinter den schwarzen Lavastränden ein sensationelles Hinterland. Man kann durch Gewürzplantagen spazieren, unter Wasserfällen duschen oder auf dem Batur-Vulkan Höhenluft schnuppern. Und wer sich im Wasser am wohlsten fühlt, erkundet mit Schnorchel und Flossen die faszinierende Unterwasserwelt vor den Küsten – rund um die Nationalparkinsel Menjangan oder vom Badeort Amed aus, der am Nordostzipfel der Insel liegt. Von dort bringt das Schnellboot Strandliebhaber und Inselhopper außerdem in nur zwei Stunden auf drei kleine, paradiesische Inseln: die Gili-Inseln vor der Nachbarinsel Lombok. 20 REISE & PREISE 4-2017

Im Fischerort Amed an der Ostküste Balis hat derTourismus auf leisen Sohlen Einzug gehalten. Vor allem Traveller und Taucher urlauben hier Das Galungan-Fest ist das wichtigste Fest der Hindus. Es findet alle 210 Tage statt, im nächsten Jahr am 30. Mai. Zehn Tage später werden die Götter wieder festlich verabschiedet Lovina Beach im Abendlicht LOVINA BEACH Zum Sundowner in die Strandbar Familien, Traveller, Paare im besten Alter – zum Sonnenuntergang treffen sich alle Lovina-Fans in den Strandbars. Meist ist es Liebe auf den zweiten Blick: Einen Schönheitspreis wird der mehrere Kilometer lange, schmale, grauschwarze Lavastrand nicht gewinnen. Aber Lovina – eigentlich kein Ort, sondern eine Ansammlung von Dörfern – ist sympathisch ruhig, überschaubar und familiär geblieben. Hotelstrände liegen neben Fischersiedlungen und beim Beachvolleyball kann man sich unter die Dorfjugend mischen. Wer Ruhe sucht, findet sie, aber auch für ein (bescheidenes) Nightlife ist gesorgt. Als Standort zur Erkundung des Nordens ist Lovina sowieso perfekt. Im Ort gibt es Restaurants für jeden Ge - schmack. Spannender ist ein Ausflug zum Nachtmarkt von Singaraja, 2 km östlich von Lovina, wo sich die Einheimischen durch die Garküchen snacken: köstlich und preiswert (z. B. Satay-Spieße € 1,60). In Fisch und Meeresfrüchten schwelgen die Gäste bei Meeresrauschen 1 km westlich von Lovina im »Tanjung Alam« (Grillfisch ab € 2,20). Nett gebettet Das etwas in die Jahre gekommene »Rambutan Boutique Hotel«, 200 m vom Strand entfernt, überzeugt nach wie vor durch sein Preis-Leistungs- Verhältnis (0062-362-41388, www.rambutan.org, EZ/DZ ab € 20/23 ÜF). Ein traumhaftes Strandhotel, das man am liebsten nie wieder verlassen möchte, ist »The Lovina« (0062-362-3435800, www.thelovinabali.com, EZ/DZ ab US$ 126): großzügige, elegante Suiten, toller Pool, Spa – und ein Team, das weiß, wie man Gäste verwöhnt. Nicht versäumen: das Candle-Light- Dinner am Strand. Pauschal 2 Wo ab € 1.348 ÜF, Neckermann Reisen. WUNDERSCHÖNES HINTERLAND Tempel, Seen und saftiges Grün Am Ulun-Danu-Tempel posiert ein Brautpaar nach dem anderen – schließlich hat das Heiligtum am Ufer des Bratan-Sees jede Menge Romantikpotenzial. Und ganz nebenbei sorgt die Göttin, die hier verehrt wird, für die Fruchtbarkeit der Felder. Kein Wunder, dass sich Gemüse und Früchte auf dem Markt gegenüber stapeln. Aber auch Kaffee und Gewürznelken, die im Hochland Nordbalis wie Unkraut wachsen und in Indonesien statt im Kochtopf in Zigaretten landen. Der Weg zu den kulinarischen Schätzen der Insel schlängelt sich oberhalb der Bergseen Buyan und Tamblingan bis nach Munduk –ein charmanter Ort im Hochland, wo der Blick über Reisterrassen und Gewürzplantagen hinweg bis zum Meer reicht. Wer das authentische Bali sucht, erkundet die Umgebung auf Mountainbike-Touren und Wanderungen oder bucht Tanz- und Kochkurse. Ein Schlenker führt von Munduk weiter zur meditativen Stille des buddhistischen Klosters Brahma Vihara und zu heißen Quellen (Yeh Panas), wo man mit Wellness auf volkstümliche Art den Tag abschließen kann. Ein weiterer Ausflug führt von Lovina zum Batur-Vulkan (1.717 m), der inmitten einer Mondlandschaft thront. Zwischen den Lavaströmen der letzten großen Ausbrüche windet sich die Straße in den Einbruchkessel – Ausgangspunkt für den Aufstieg zum aussichtsreichen Gipfel (2–3 Std. Aufstieg). Zum Sonnenaufgang ein besonderes Erlebnis! Nett gebettet – Im »Puri Lumbung« in Munduk sind u. a. Wanderungen, Koch-und Tanzkurse im Angebot. Gemütlich sind die doppelstöckigen Cottages (EZ/DZ ab US$ 83/93 ÜF) im Reisspeicher-Stil mit Ausblicken bis zum Meer (0062-8123874042, www.purilum bung.com). Online Cottage ab € 58 ÜF, agoda. ‘ Händlerinnen bieten am Bratan-See Blumenketten an Fotos: iStockphoto/mazzzur/Bicho_raro/T_o_m_o REISE & PREISE 4-2017 21

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