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2017-4 REISE und PREISE

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NICARAGUA Land der Seen

NICARAGUA Land der Seen und Vulkane Kolonialstädte, Vulkane, Seen, Strände. Dazu freundliche Menschen und Wimmelbilder allerorten. Nicaragua bietet einen bunten, authentischen Mix. Ein echtes Ziel für Entdecker in Mittelamerika. Zumindest noch. VON ANDREAS DROUVE Plötzlich ist da noch etwas. Ein Geräusch, das andernorts als ausgestorben gilt. Nein, nicht das Hufgeklapper der Pferdekutschen, das durch die Straßen hallt. Und nicht der Eisverkäufer, der mit schrillem Glöckchenbimmeln auf Kundenfang geht. All das gehört zum Alltagssound in Granada. Da ist es wieder. Tak, tak, tak. Es hallt durch die Arkaden auf den städtischen Hauptplatz hinaus. Die Neugier treibt zu den Urhebern. Die Türen stehen offen, dann hört und sieht man sie vor Regalen, die sich unter Aktenbergen biegen: Beamtinnen in einem Großraumbüro der Verwaltung. Jede klappert auf ihrer Schreibmaschine. Tak, tak, tak. In Nicaragua ticken die Uhren anders. Entspannt. Liebenswert rückständig. Manches, so scheint es, hat sich in einer Zeitblase ins dritte Jahrtausend gerettet. Maultier- und Eselfuhrwerke holpern über die Panamericana, Ochsenkarren über Land. Altersschwache Busse glaubte man bereits in Museen. Und in Tabakfabriken um Estelí ist alles Handarbeit geblieben. Manpower, Frauenpower. Jede Zigarre wird einzeln gerollt und geprüft, verpackt und in Kisten gesteckt. Wer das alte, authentische Nicaragua kennenlernen will, sollte nicht lange warten. Die Besucherkurve geht nach oben. Bis jetzt ist es weitestgehend ein ursprüngliches Ziel für Entdecker in Mittelamerika. Mittel- bis langfristig könnte der geplante Bau des Nicaragua-Kanals zu gravierenden Umwälzungen führen. Nicaragua ist 130.700 qkm groß, etwa so wie Griechenland. Es ist ein Land der Vulkane und Seen zwischen Pazifik und Karibik. Die Hauptstadt Managua spielt touristisch keine Rolle, aber León und Granada zählen zu den schönsten Kolonialstädten in Mittelamerika. Bei den Highlights darf weder eine Bootstour über den Nicaraguasee fehlen noch der Pazifikort San Juan del Sur. Und ein Sandboarding auf der Vulkanasche des Cerro Negro gibt den richtigen Kick. Überall begegnet man freundlichen, offenen Menschen. Überall blüht der Straßenhandel. Wer etwas Spanisch kann, hat es besser. Nicht jeder versteht Englisch. Nicaragua ist ein einfaches, recht armes Land. Der Bürgerkrieg ist lange vorbei, die Macht liegt in Händen der Sozialisten. Nicaragua gilt als relativ sicher, doch ein gewisses Diebstahlrisiko ist nie auszuschließen. Das wissen auch die Einheimischen, die zur Kathedrale von Granada radeln, um an der Abendmesse teilzunehmen: Sie parken ihre Fahrräder im Innern des Gotteshauses. INFO.REISE-PREISE.DE Direktlinks zu allen Hotelempfehlungen und Tipps. Meta-Preisvergleiche für Flüge, Mietwagen etc. 28 REISE & PREISE 4-2017

Der imposante Vulkan Concepción auf Ometepe im Nicaragua-See (links). Ein Fischer wirft sein Netz aus (rechts) Das Pferdefuhrwerk gehört immer noch zu den bewährten Transportmitteln (links). Tukan im prächtigen Farbengewand (oben rechts). Blick über die Dächer der Kolonialstadt Granada (unten) KOLONIALES GRANADA Nicaraguas schönste Stadt Fassaden leuchten gelb und orange. Kirchen recken ihre Turmhälse empor. In den Straßen sind Karrenschieber, Bauchladenträger, Kutschen unterwegs. Die Pferde tragen Windeln. So bleibt Granada sauber. Nicaraguas schönste Kolonialstadt blickt auf eine Geschichte bis 1524 zurück, bewahrt ihr Flair. Abends, wenn sich die Dämmerung über den grünen Zentralplatz gelegt hat, den Plaza Colón, blüht das Leben aufs Neue auf. Die historische Kulisse gibt den Rahmen. Im Laternenlicht der Calle La Calzada reihen sich Bars und Restaurants. Stühle und Tischchen stehen draußen auf dem Pflaster. Livemusikbands verbreiten Stimmung. Zur Happy Hour gibt’s zwei kleine Cocktails für US$ 2-2,50. Über Tag geben Glockenturmaufstiege klasse Überblicke über die Ziegeldächer bis hin zum Nicaraguasee und Vulkan Mombacho. Das ist in der Kathedrale und in der Kirche La Merced möglich (US$ 1). Auf dem Markt pocht das Leben. Kultureller Fixpunkt ist das Casa de los Tres Mundos, das »Haus der drei Welten« (Eintritt US$ 0,70), wo man einen Blick in den Innenhof und in die Werkstätten werfen darf. Gelegentlich gibt es Kunstausstellungen und Konzerte. Gut schlafen, lecker essen Ein gutes Quartier ist das Boutiquehotel »La Gran Francia« einen halben Block vom Hauptplatz (00505-25526000, www.lagranfrancia.com, EZ/DZ ab US$ 123 ÜF). Am Hauptplatz:t das »Hotel Plaza Colón« (00505-25528489, http://hotelplazacolon.com, EZ/DZ ab US$ 163). Online DZ ab € 111 ÜF, ehotel Einen netten Innenhof hat das Restaurant »El Zaguán« hinter der Kathedrale (Grillfleischteller US$ 17). WELTKULTURERBE LEÓN Mit der Rikscha durch die Stadt der Kirchen Kurz nach sieben. León ist erwacht. Rikschafahrer transportieren menschliche Fracht, Pferdefuhrwerke Waren jedweder Art. Auf einem Straßenmarkt bestückt ein Metzger die Auslagen mit schlachtfrischem Fleisch. Nebenan packen Frauen an Essensständen ein Reis-mit-Bohnen- Frühstück für Kunden in Plastiktütchen zum Mitnehmen ein. Ein paar Straßenzüge weiter wabert Weihrauch aus den Portalen der Kirche El Calvario hinaus, unterlegt von Musik mit Rasseln. Die sakrale Pracht macht León zu einem Schmuckstück der Kolonialarchitektur. In der Stadt gibt es insgesamt 16 Kirchen. Nummer eins ist die Kathedrale, die nach einem Aufstieg in den Glockenturm (US$ 3) den Ausblick vom Dach ins Vulkanland des Westens erlaubt. Farbe ins Leben bringen Fassadenanstriche, Graffiti und Bougainvilleen, die sich um Balkongitter ranken. Dreh- und Angelpunkt ist der Hauptplatz mit Park, Brunnen und Dauergewimmel. Auffällig in der Weltkulturerbe-Stadt der Kirchen sind unglaubliche Kabelgewirre über den Straßen. Pause vom Sightseeing: Stündlich fahren Busse an die ruhigen Pazifikstrände von Las Peñitas und Poneloya (20 km, C 13). Die Strände sind weit und lang (und schattenlos), hier lässt sich baden oder surfen. Ziele für Locals und internationale Surfer, auch Low- Budget-Traveller. Gut schlafen, lecker essen Zentral liegt das »Hotel Austria« (00505- 23111206, www.hotelaustria.com.ni, EZ/DZ ab US$ 55/79 ÜF); im Restaurant werden Gerichte für US$ 9–10 serviert. Treff am Hauptplatz ist »El Sesteo« (http://restauranteelsesteo.online.com.ni): Bier US$ 1,10, Club- Sandwich C 165, Fleischgerichte um US$ 10. Den Blick auf die Kathedralfront gibt’s gratis dazu. Las Peñitas: Klein und freundlich ist die »Simple Beach Lodge« (00505-76582009, http://simple beachlodge.com, EZ/DZ ab US$ 29). ‘ REISE & PREISE 4-2017 29

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