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2018-3 REISE und PREISE

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NEPAL DIE REPORTAGE ist

NEPAL DIE REPORTAGE ist dies mit umgerechnet 25 Euro eine kostengünstige Variante, denn eine konventionelle Verbrennung schlägt mit dem Dreifachen zu Buche. Doch viele traditionsbehaftete Hindus tun sich trotz Armut schwer damit. 25 Kilometer weiter gen Osten, in der Region von Nagarkot, ist die Tradition Gesetz. Eine einzige Sandpiste führt durch die atemberaubende Terrassenlandschaft, im Hintergrund die be - rühmte Bergkette des Mount Everest. Auf den Feldern ernten Bauern mit einer Handsichel Reis und Millet, eine Hirse, aus der sie Rakshi- Schnaps brennen. Auf einem Kartoffelacker nebenan hat einer seinen Wasserbüffel vor den kleinen Pflug gespannt. Eine Frau mit schwerem Bulakhi, dem traditionellen Nasenring, siebt Reis mit einer Bambusschale, eine andere drischt Dhal mit einer Latte. Überall stehen Reisbündel zum Trocknen. Ziegen streunen umher, Wasserbüffel grasen am Pistenrand. Es ist die Region der Tamang, der größten Ethnie im Kathmandutal. Die tibetischen Einwanderer sind als harte Arbeiter und äußerst tapfere Menschen bekannt, die sich noch mit der Jagd in den nahen Wäldern auskennen. Zwar ist die Pirsch in Nepal – außer in einem Reservat im Westen – längst verboten, doch gerade ältere Tamang stellen nachts noch immer Wildschwein, Hirsch oder Wildhuhn nach, um die Beute an reiche Nepalesen zu verkaufen, munkelt man. Die Jungen zieht es eher in die Golfstaaten zum Geldverdienen. Der Tempelbezirk und die Verbrennungsstätten von Pashupatinath am Ufer des Bagmati-Flusses zählen In Nagarkot Town, einer Ansammlung bunter Häuschen am Berghang, unterrichtet ein Lehrer seine Klasse in einem Zelt. Das Erdbeben 2015 hat die Schule zerstört und Geld für einen Neubau fehlt. Auch viele Wohnhäuser waren vom Erdbeben betroffen und sind es noch immer. Die Lokalregierung hat deshalb am Wegesrand Schilder mit einer Anleitung für den Bau eines erdbebensicheren Hauses aufgestellt. Dazu gibt sie finanzielle Unterstützung. Beliebtes Pilgerziel und Wohnort zahlreicher Affen: Stupa Swayambuhunath in Kathmandu Kathmandus Affentempel Morgens um acht Uhr ist es noch ruhig am Stupa Swayambhunath. Im buddhistischen Heiligtum im Westen Kathmandus sind die Affen als erste wach. Am Fuße des 365 Stufen zählenden Aufstiegs hangeln sich Dutzende ihrer Art die Stromleitungen entlang, springen auf die Köpfe der goldenen Buddhafiguren und turnen auf dem Geländer. Ein Wahrsager stellt einen Sonnenschirm am Rande der Treppe auf, ein Shivabild-Sticker packt Stoffe und Wollfäden aus. Oben, am Tempelkomplex, den tibetische Mönche betreuen, drehen die ersten Pilger an Gebetsmühlen, legen am Fuße der Schreine Tagetesblüten, Reis und Rudraksha-Ketten als Opfergaben ab. Nach einer Stunde ist die Ruhe vorbei und aus der beschaulichen Gebetsstätte wird ein Happening-Ort, an dem jung und alt, Buddhisten und Hindus, aufeinandertreffen, vor dem Stupa für Smartphone-Fotos posieren und sich mit selbstgebackenen Reiscrackern, die ein junger Mann verkauft, stärken. Der massive Swayambhunath gilt als eine der ältesten buddhistischen Tempelanlagen der Welt. Eintritt € 1,60. »Meine Eltern erhalten einen kostenfreien Kredit in Höhe von 200.000 Rupien, umgerechnet 1.500 Euro«, sagt Yanesh Khatiwada. Der 27-Jährige kommt aus Dhading, einem Distrikt zwischen Pokhara und Kathmandu. Jetzt arbeitet er in einem Hotel in Pokhara und studiert nebenbei Wirtschaft. »Aber ein Haus mit drei Zimmern und Bad für unsere fünfköpfige Familie kostet über 14.000 Euro. Die Erdbebenaufbauhilfe reicht natürlich nicht«, erklärt er. Seine Eltern sparen deshalb, verkaufen jede überschüssige Tomate, grüne Bohne und Karotte auf dem Markt. Bis das nötige Geld zusammen und die Unterstützung vom Staat endlich genehmigt ist, lebt die Familie in einem Zelt. Vielleicht wird der neue Premierminister etwas ändern. Der im Februar 2018 mit überwältigender Mehrheit gewählte Khadga Prasad Oli hat bereits angekündigt, den trägen Verwaltungsapparat auf Vordermann zu bringen. Auch die Bekämpfung der Korruption im Land und die Verbesserung der Infrastruktur, u. a. durch eine Eisenbahnlinie von Kathmandu nach Indien, sind geplant, dazu Investitionen in Landwirtschaft, Kleingewerbe und Tourismus. Auf dem 66-jährigen Regierungschef liegen große Erwartungen, schließlich hatte diesen Posten in den letzten Jahren niemand länger als ein Jahr inne, auch wegen Streitereien und Intrigen zwischen den Parteien. 86 REISE & PREISE 3-2018

zu den wichtigsten hinduistischen Pilgerzielen DasTouristenörtchenPokhara,zweitgrößte Stadt des Landes, wurde vom Erdbeben verschont. An der Hauptstraße am Phewa-See reihen sich Hotels, Restaurants und Trekkingagenturen. Die Urlauber bestaunen den Staudamm, lassen sich auf dem See zum Barahi-Tempel ru dern, raften auf dem Fluss Seti und spazieren über seine mit Hunderten von Gebetsfahnen geschmückte Hängebrücke. Höhepunkt aber ist eine Wanderung frühmorgens hinauf nach Sarangkot und weiter gen Westen. Die entspannten Bergdörfer garantieren einen einzigartigen Ausblick auf die bis zu 8.000 Meter hohen Himalayagipfel – ein Highlight nicht nur zum Sonnenaufgang. Im Chitwan National Park, im südlichen Terai, ist die Tierwelt die Hauptattraktion. Das ehemalige königliche Jagdrevier wurde 1973 zum ersten Nationalpark Nepals ernannt. »Im letzten Juli gab es nach 14 Jahren mal wieder einen heftigen Monsun. Der hat Tiger, Leopard und Goldschakal ins Unterholz vertrieben«, sagt Himalaya Keshav. »Aber sie sind da«, ergänzt der 53-jährige Guide und zeigt auf frische Tigerkratzspuren an einem Kapokbaum. Auf den Lichtungen grasen Axishirsche, im dichten Salwald streunt ein Panzernashorn, im Fluss Rapti schwimmen Ganges-Gaviale, ein Nilpferdpaar schnauft an seinem Ufer vor sich hin. Vor einigen Jahren siedelte die Regierung rund 20.000 Tharu- Familien um. Sie baute deren Hütten einfach ab und 50 Kilometer gen Norden wieder auf. Seitdem ist der Nationalpark siedlungsfrei und 20 Quadratkilometer größer. Das Militär wacht eisern über diesen Schatz. Wilderer haben keine Chance. Über 3.000 Soldaten in mehr als 100 Armeecamps, dazu rund 1.500 Fallen- und Distanzkameras sorgen dafür. »Eine der letzten Panzernashorn-Populationen lebt hier. Bis 1990 war sie bedroht, seit das Militär aufpasst, ist der Bestand um 20 Prozent gestiegen. Sogar 150 der seltenen Bengalischen Tiger hat man gezählt«, sagt Himalaya und blickt hinüber zum Fluss Rapti, an dessen Ufer Mahouts ihre Elefanten baden, verfolgt von begeisterten Touristen mit ge - zückten Kameras. Die meisten von ihnen werden vor der Rückkehr nach Kathmandu einen Umweg über Lumbini machen, wo ein Stein in einem Tempelschrein die Geburtsstätte Buddhas markieren soll, oder über Bhaktapur. Die alte Königsstadt mit ihren Backsteinpflastergassen, Tempeln und Palästen gilt als eine der saubersten Städte Nepals. INFO Nepal auf Seite 88 Luxus-All-Inclusive in der Karibik - unbegrenzt und jederzeit. Barbados 7 Nächte im All Inclusive Resort Sandals Barbados. Inkl. Flug. 9 Tage Reise ab 2.199 € Bahamas 7 Nächte im All Inclusive Resort Sandals Royal Bahamian. Inkl. Flug. 9 Tage Reise ab 2.599 € Bei allen Sandals Resorts immer inkl.: Bis zu 16 Gourmet-Restaurants und 11 Bars mit Markengetränken, Land- und Wassersportaktivitäten, Flughafentransfers und Trinkgelder. Chitwan- Nationalpark: Ein Elefant in Begleitung seines Mahouts reibt an einem Baum genüsslich sein Hinterteil REISE & PREISE 3-2018 87 Fotos: Martina Katz, Sergio Remanz/HUBER IMAGES Explorer Fernreisen-Center für Sie vor Ort Dortmund • Dresden • Düsseldorf Essen • Frankfurt • Hamburg Hannover • Köln • Mannheim München • Nürnberg • Stuttgart Tel. 0211 - 99 49 09 • info@explorer.de www.explorer.de Preise in Euro gültig p.P. bei 2 Personen im Doppelzimmer. Bild @ Sandals Resorts International Unternehmenssitz: Explorer Fernreisen GmbH, Hüttenstraße 17, 40215 Düsseldorf.

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