FRANKREICH LUBERON Das provenzalische Bilderbuchdorf Gordes gilt als eines der schönsten Frankreichs Im Herzen der Provence Das im Jahr 1128 gegründete Zisterzienserkloster Notre-Dame de Sénanque bei Gordes liegt umgeben von Lavendelfeldern, die im Hochsommer leuchtend violett blühen (links). Szene vor dem »Café de France« im Städtchen L’Isle-sur-la-Sorgue nahe Gordes (rechts) 434 REISE-PREISE.de 1-2021
Fotos: Andrii Gorulko/robertharding/Rob Crandall/Sorin Colac/Andrew Bain/Alamy Stock Photo, Boris Stroujko/Shutterstock In den Gassen von Lourmarin gibt es zahlreiche Galerien und Boutiquen (links). Ockerklippen nahe Roussillon. Der Abbau des farbigen Gesteins, einer Mischung aus Ton, Quarz und Oxiden, war seit der Römerzeit eine Haupteinkommensquelle der Menschen im Luberon (rechts) Pittoreske Bergdörfer und bunte Wochenmärkte, leuchtende Lavendelfelder und Weinberge, so weit das Auge reicht – im sonnenverwöhnten Luberon im Südosten Frankreichs lässt es sich wunderbar entschleunigen. VON BRIGITTE BONDER An diesem frühen Morgen umhüllen noch dichte Nebelschwaden die Bergspitzen der Monts de Vaucluse. Über serpentinenreiche Straßen schrauben wir uns von Carpentras aus in die Höhe und durchbrechen schließlich den weißen Dunst. Endlich liegt es vor uns: Gordes, eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Historische Trockensteinhäuser klammern sich an einen Kalksteinhügel, überragt vom Schloss und der Kirche Saint-Firmin. Die Gassen sind noch leer, nur vor der Bäckerei Le Fournil de Mamie Jeanne hat sich bereits eine kleine Schlange gebildet. Den Duft von frisch gebackenem Baguette in der Nase, spazieren wir die vielversprechende Rue de Belvédèrehinab. Der Name ist Programm und direkt hinter dem Eingang zu den historischen Kellern des Palais Saint-Firmin eröffnet sich ein fantastischer Ausblick über den gesamten Luberon. Olivenhaine und Weinberge prägen das Bild, von Zypressen gesäumte Straßen führen zu Herrenhäusern und Weingütern, ab Mitte Juni tauchen die blühenden Lavendelfelder die Landschaft in ein zartes Lila. Hier am Aussichtspunkt am Fuß der Vaucluse-Berge sind bereits die nächsten Hügel mit ihren pittoresken Bergdörfern auszumachen. Die 60 Kilometer lange Gebirgskette Luberon durchzieht die Provence in Ost-West-Richtung und wird durch die Schlucht von Lourmarin in den Kleinen Luberon im Westen und den Großen Luberon im Osten geteilt. Die Region ist mit dem eigenen Auto oder Mietwagen gut erreichbar – in einer guten Stunde von Marseille oder in 45 Minuten von Avignon. Vor Ort lässt sich die provenzalische Landschaft am besten per Rad auf steigungsarmen, alten Bahntrassen oder aussichtsreichen Themenwegen erkunden. Doch auch Wanderer, Weinliebhaber und Genießer kommen hier voll auf ihre Kosten. GORDES Frankreichs schönstes Dorf Sie thronen hoch auf sanften Hügeln, liegen inmitten von Weinbergen oder sind umgeben von duftenden Lavendelfeldern – die malerischen Bergdörfer des Luberon. Ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region ist das charmante Gordes, das offiziell zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählt und wie eine Hochzeitstorte an den Felsen klebt. Im Zentrum drängen sich provenzalische Häuser entlang enger Gassen um ein Schloss aus dem 11. Jh. Mit etwas Glück findet man im »Le Cercle Républicain« zwischen Einheimischen noch einen Platz für einen starken Kaffee mit bestem Ausblick. Tief hinab geht es dann in die Kalksteinkeller Caves du Palais St. Firmin, in denen früher Oliven und Weizen gelagert wurde (€ 6). Vor den Toren lockt das etwas touristische Village des Bouries mit typisch provenzalischen Steinhütten (€ 6). Tipp: Ein schöner Spaziergang führt in rund einer Stunde zum berühmten Zisterzienserkloster Sénanque, das sich auch besichtigen lässt (mit Histo-Pad € 9,50). Im Juli, wenn der Lavendel blüht, ist die Szenerie besonders schön – leider wird es dann aber auch schnell voll. ➔ 5 GRÜNDE FÜR EINE REISE IN DEN LUBERON Hübsche Bergdörfer Neben Gordes und Lourmarin lockt der Luberon mit weiteren Highlights: Die Ocker-Stadt Roussillon präsentiert sich in prächtigen Farben, Les Taillades beheimatet die höchste Mühle der Region und im beschaulichen Oppède le Vieux reiht sich ein Atelier ans nächste. Wandern und Radfahren Auf steigungsarmen und aussichtsreichen Wanderwegen und Radstrecken lässt sich der Naturpark Luberon aktiv erkunden. Die Landschaft Der provenzalische Mix aus Weinbergen, Lavendelfeldern und Hügel - dörfern ist ein Dorado für Hobbyfotografen. Farbenfrohe Märkte Beinahe jedes Dorf hat einen Wochenmarkt voller bunter Stände mit lokalen Spezialitäten – von Olivenöl über Wein und Lavendel bis Honig. Kulinarische Schätze Ob in der Sterneküche oder im einfachen Bistrot de Pays – gute Weine, feines Olivenöl und sonnengereiftes Gemüse machen die Küche zum Genuss. REISE-PREISE.DE Stornierbare Hotelunterkünfte und Mietwagen finden Sie auf REISE_PREISE.de, passende Flüge auf REISE-PREISE.de/Ferienflug 1-2021REISE-PREISE.de 35
