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2021-1 REISE und PREISE

20 FÜR DEN SOMMER Blick

20 FÜR DEN SOMMER Blick von der kleinen Insel Costaérès auf Saint-Guirec Fotos: Herve Lenain/makasana photo/ImagesEurope/imageBROKER/Andia/Zoonar GmbH/Alamy Stock Photo, Ugis Riba/Shutterstock 3 ROSA GRANITKÜSTE BRETAGNE Wo die Felsen rosa glühen Sie glühen im Abendlicht tatsächlich rosarot, die beeindruckenden bizarren Felsformationen an der Rosa Granitküste im Norden der Bretagne. Nicht umsonst heißt der Roman, in dem Kommissar Dupin dort im Urlaub ermittelt, »Bretonisches Leuchten«. Wer den Film gesehen hat: Sein stilvolles Hotel mit der tollen Terrasse zum Meer steht am kleinen Plage Saint- Guirec und heißt in Wirklichkeit »Castel Beau Site«. Der ehemalige Fischerort Perros-Guirec ein paar Kilometer östlich hat sich zu einem der beliebtesten Ferienorte der Bretagne verwandelt, mit jeder Menge Ferienhäusern, Hotels und Restaurants. Im historischen Zentrum mit seinen typisch bretonischen Steinhäusern liegt die Kirche St.-Jaques. Es gibt ein Kasino und eine große Badebucht. Im Sommer wird es voll. Verwunderlich ist das nicht, denn die Küste ist einfach atemberaubend. Wer sich hier auf den bretonischen Küstenwanderweg GR 34 begibt, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Besonders schön ist der sechs Kilometer lange Abschnitt zwischen dem Plage de Trestraou von Perros-Guirec und Ploumanac’h, auf dem man die beeindruckenden Felsen am Ufer und die Inselgruppe der Sept Îles im Blick hat. Ziemlich am Ende warten der Leuchtturm von Men Ruz, das Schloss von Costaérès auf dem gleichnamigen Inselchen und der Plage Saint-Guirec. Im 46 REISE-PREISE.de 1-2021 Hafen von Ploumanach gönnt man sich zum Abschluss einen Crêpe (ab € 2,50) oder eine herzhafte Galette (ab 3,90) und einen Cidre. In den Buchten kann man gut baden. Bei Ebbe sind die Franzosen mit Eimerchen unterwegs, um Muscheln und Schnecken fürs Abendessen zu sammeln. Meeresfrüchte spielen natürlich auch in den Restaurants eine Hauptrolle. Im Restaurant »Castel Beau Site« bekommt man mittags sechs Austern für € 14, abends feines Petersfischfilet für € 30. Wo wohnen, wie hinkommen? Wer nicht mit dem eigenen Wagen anreisen will, kann von diversen Airports nach Paris fliegen (ab € 150 return) oder gleich mit Air France via Paris nach Brest (ab € 300 return). Ein Mietwagen ist ab € 100/Woche zu haben. Am schönsten sind die alten Strandhotels. Eine hervorragende Lage direkt am Strand und ein sehr gutes Restaurant hat das noble »Castel Beau Site« (0033-296-914087, www.castelbeausite.com, DZ ab € 239). Das »Hôtel Saint-Guirec« gleich gegenüber liegt ebenso gut, ist aber deutlich günstiger (0033-296-914089, www.hotelsaint-guirec.com, DZ mit Meerblick ab € 102). Die meisten Urlauber mieten allerdings ein Ferienhaus (im Mai in Perros-Guirec bei booking.com ab € 550/Woche). Der Leuchtturm von Men Ruz (links). Cafégäste bei Sonnenuntergang in Trégastel (rechts)

Sommerliches Nachtleben in der Altstadt von Marina di Campo (links). Der Strand liegt an einer weit geschwungenen Bucht (rechts) 4 MARINA DI CAMPO ELBA Die Strandperle der Toskana Marina de Campo mit seinem makellosen Sandstrand ist ein perfekter Badeort. Malerisch gelegen am weitläufigen Golfo di Campo ganz im Südwesten Elbas in einer eineinhalb Kilometer langen Bucht, umgeben von einem Pinienwald. Der Fischer- und Touristenort hat ein weitgehend autofreies Centro storico und eine Promenade mit im Frühjahr rosa blühenden Tamarisken, an der es sich an lauen Abenden herrlich flanieren lässt. Oberhalb der Marina thront der Wachturm Torre della Marina aus dem 15. Jh. Lassen Sie es sich in einem der netten Restaurants am Meer gutgehen, schlendern Sie durch die schmalen Gassen mit ihren Boutiquen, Restaurants, Bars und Eisdielen. Offiziell zählt die Kleinstadt nur knapp 5.000 Einwohner, im August, wenn ganz Italien Ferien hat, mögen es fünfmal so viele sein. Marina di Campo ist ein idealer Ausgangspunkt für Inselerkundungen und Aktivitäten. Elbas höchster Berg, der 1.019 Meter hohe Monte Capanne, lässt sich auf verschiedenen Wegen besteigen oder mit der Seilbahn (€ 18) vom sehenswerten Bergdorf Marciana erreichen. Tolle Tagestouren mit dem Mietwagen sind ebenfalls machbar , etwa um die spektakuläre Westküste (50 km, 1,5 Fahrstunden), nach Porto Azzuro an der Ostküste (40 Min.) oder in die pittoreske Hafenstadt Portoferraio im Norden, wo auch die Fähre vom Festland ankommt (30 Min.). Auch Mountain- Biker kommen auf ihre Kosten (€ 15/Tag, Scooter ab € 35/Tag, www.twn-rent.it). Wer sparsam ist, kauft sich die »Elba Card« und entdeckt die Insel ganz konventionell per Bus (6 Tage € 25). Wo wohnen, wie hinkommen? Mit der Fähre von Piombino nach Portoferraio (ab € 13,50/Pers., Auto je nach Größe ab € 45, www.traghetti-elbareservation.it). Den Airport bei Marina di Campo fliegen derzeit nur kleine Regional-Airlines an, etwa Zimex(Schweiz) und Jetfly (Luxemburg). Tipp: Nach Pisa ausweichen und mit dem Mietwagen auf die Fähre (ab € 114/Woche, REISE-PREISE.de/mietwagen). Das Hotel »Montecristo« liegt ziemlich perfekt: Am Pool vorbei geht’s über die Promenade an den Strand, zur Altstadt sind es nur wenige Fußminuten. Die hellen Zimmer haben 15 qm und einen Balkon (0039-0565-976861, www.hotelmontecristo.it, DZ ab € 130 ÜF). 5 SELLIN RÜGEN Feine Ostsee- Dame in Weiß Musterbeispiel klassischer Bäderarchitektur: Sellin mit seiner Seebrücke und der Wilhelmstraße Das charmante Ostseebad Sellin auf Rügen erinnert ebenso wie seine mondäne Nachbarin Binz an die Reisewelle, die Ende des 19. Jh. über die Nord- und Ostsee hereinbrach, als die Leibärzte des Geldadels die heilende Wirkung von Salzwasser ausmachten und ihrer gut situierten Klientel frische Seeluft verordneten. Prächtige Herrenhäuser schmücken die Küsten und Seebäder von Mecklenburg-Vorpommern. Wie an der auf Geheiß des Fürsten zu Putbus gebauten Selliner Wilhelmstraße, die den Ort durchzieht und schnurstracks auf die 30 Meter hohe Steilküste zuläuft. Hübsche Villen der Bäderarchitektur aus der Gründerzeit, in die heute Gästehäuser, Restaurants, kleine Geschäfte und Eigentumswohnungen eingezogen sind, säumen die Vorzeigemagistrale. Am Ende der Straße führt eine Treppe (und ein Fahrstuhl!) hinunter zur vielleicht schönsten Seebrücke Deutschlands, die in der 1970er Jahren abgerissen und zwanzig Jahre später nach historischen Plänen wieder aufgebaut wurde. Auf der Brücke können Besucher gut und zu moderaten Preisen speisen (Hauptgerichte € 12–23) und sich bei Sonnenschein auf der Terrasse über dem Meer Kaffee und Kuchen, Eisbecher und kühle Getränke servieren lassen. Auch der Strand der 2.500-Einwohner zählende Gemeinde mit den für die Ostsee typischen Strandkörben ist für deutsche Verhältnisse Extraklasse, so dass sich der kleine Ort als idealer Urlaubsort an der deutschen Ostseeküste präsentiert. Wo wohnen, wie hinkommen? Rügengäste kommen i. d. R. mit dem eigenen Wagen. Die Insel ist aber auch ans Bahnnetz angebunden (z. B. ab € 17,50 von Frankfurt, Fahrtzeit 8–9 Std.). Vor Ort lässt sich vieles per Fahrrad machen (ab € 7,50–12, E-Bike € 22, www.rental-station.de). In einer der Prunkvillen in der Wilhelmstraße residiert die »Villa Granitz« mit hellen geschmackvollen Apartments verschiedener Größen mit Terrassen und schmiedeeisernen Balkonen, nur 150 m vom Strand (038303- 371199, www.ruegen-domizile.de, Apt. ab € 49). Noch schöner als die 35 qm großen Zimmer im »Seeschloss Sellin« ist der Ausblick auf die Seebrücke (03830-31560, www.seeschlosshotel.de, EZ/DZ mit Meerblick ab € 242 ÜF). ➔ 1-2021 REISE-PREISE.de 47

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