Aufrufe
vor 9 Jahren

Rotary Magazin 04/2015

  • Text
  • Rotary
  • Suisse
  • Liechtenstein
  • Avril
  • Membres
  • Schweiz
  • Menschen
  • Rotarier
Rotary Magazin 04/2015

16 THÈME DU MOIS –

16 THÈME DU MOIS – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – AVRIL 2015

THÈME DU MOIS – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – AVRIL 2015 «ROTARY FOREVER YOUNG» DAS LEBEN IST REAL UND KEIN SAND- KASTENSPIEL Schon die ersten Handbücher von Rotary wiesen darauf hin, die Jugend zu sinnvollem Tun anzuhalten und Aktivitäten etwa der Pfadfinder zu unterstützen. Mit dem Projekt «Jugendlagerplatz» des Distrikts 1980 erfolgt der Beweis, dass man die nächste Generation ernst nimmt und ihnen ermöglichen will, sich nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln. Wie wichtig für die Entwicklung der Jugendlichen genügend Freiräume, Begegnungen mit der Natur und etwas mehr Distanz vor allzu besorgten Eltern sind, zeigt der Jugendpsychologe Prof. Dr. Allan Guggenbühl im Gespräch mit «Rotary CH FL» auf. 17 WIE ERLEBEN SIE DIE HEUTIGEN JUGENDLICHEN? IM SPAN- NUNGSFELD DES ERWACH- SENWERDENS? UND IN AUS- EINANDERSETZUNG MIT DEN ERWACHSENEN? Allan Guggenbühl: Wir erleben eine Infantilisierung der Jugend. Die Erwachsenen bewahren sie – in durchaus guter Absicht – vor allen Herausforderungen und möglichen Risiken. Dadurch wachsen die Jugendlichen in einer Art Scheinwelt auf. Das Leben, auf das sie vorbereitet werden sollten, ist real und kein Sandkastenspiel. Der Mensch wächst an den Herausforderungen, denen er sich stellt. Auch Jugendliche mobilisieren ihre Fähigkeiten, dann wenn sie realisieren, dass sie Verantwor- tung übernehmen und die Konsequenzen ihres Tuns selber tragen müssen. WELCHE BEDEUTUNG HAT ES, JUGENDLICHEN FREIRÄUME BEIZUMESSEN, UM EIGENE ER- FAHRUNGEN MACHEN ZU KÖN- NEN? SIND DAMIT VERBUNDE- NE RISIKEN VERTRETBAR? Durch die Reduktion der Freiräume gehen auch Möglichkeiten verloren, Erfahrungen zu sammeln. Die Jugendlichen müssen durch eigene Fehler lernen, auch mit Frust und Risiko umzugehen. Ich sehe eine grosse Gefahr, dass dies bedroht ist. Viele Erwachsene würden eigentlich noch viel mehr verbieten. Absurderweise gerade auch Herausforderungen, an welchen die Jugendlichen wachsen können. Man misst das Risiko bei Jugendlichen und Erwachsenen mit verschiedenen Ellen. Erwachsene scheitern permanent. Würde man den gleichen Massstab bei den von ihnen verursachten Gefahren anlegen, müsste man nicht nur das Autofahren verbieten. WELCHE AUFGABE ERFÜLLEN JUGENDORGANISATIONEN IM RAHMEN DER GESELLSCHAFT? Pfadi, Jungwacht, CEVI etc. sind eine Ergänzung zur Schule, welche einen Ausbildungsauftrag und klare Normen hat. Die Jugendorganisationen ermöglichen neben Sport und Spiel die Entfaltung der Selbständigkeit. Die Jugendlichen haben das Bedürfnis, etwas Konkretes, Prakti-

Rotary Magazin