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Rotary Magazin 05/2019

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Rotary Magazin 05/2019

ROTARY SCHWEIZ –

ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – MAI 2019 ROTARY AUF DEM BILDSCHIRM ZU HAUSE EIN SINNVOLLES CLUBPROJEKT 38 Weil die physische Teilnahme an den rotarischen Meetings für Raymond A. Wallach immer schwieriger wurde, beschritt sein Club, der RC Basel-St. Jakob, neue Wege – und leistet Pionierarbeit. Es sei dem Verfasser als langjährigem Archivar des RC Basel-St. Jakob gestattet, zunächst etwas aus der Gründungsgeschichte zu berichten: Im Jahre 1972, im Zuge der gescheiterten Wiedervereinigungsinitiative zwischen Basel-Stadt und Basel-Landschaft von 1969, hatten einige prominente Mitglieder der Rotary Clubs Basel und Liestal eine Vision: Was die Politiker nicht fertiggebracht haben, sollte doch auf rotarischer Ebene möglich sein, nämlich ein Club, der die Kantonsgrenzen überschreiten würde. Ein Club, bestehend aus einem Teil Basel-Stadt und einem Teil Basel-Land, mit dem historischen Wirtshaus St. Jakob, nahe dem Schlachtfeld von 1444, als Clublokal. Dies wäre damals ein rotarisches Novum gewesen, denn alle bisherigen Clubs in der Schweiz beruhten auf dem Grundsatz des Gebiets innerhalb der Kantonsgrenzen. Aber die Idee, dass rotarische Freundschaft stärker sein sollte als politischer Antagonismus, war wirklich bestechend. Leider kam das Projekt nicht zustande. Der RC Basel schritt mit der Gründung eines neuen Clubs trotzdem voran und gab ihm, wohl als Erinnerung an eine allzu idealistische Idee, den Namen Basel-St. Jakob. Und so kann vielleicht mit etwas Phantasie behauptet werden, dass der RC Basel-St. Jakob schon bei seiner Gründung ein Gen namens «Freundschaft» besass. Jedenfalls ist es bemerkenswert, dass folgende Worte unseres unvergessenen Freundes, Rotarier Werner Rihm, die Homepage unseres Clubs zieren: «Freundschaft sitzt in der Mitte, am Clubpräsident Alexander Grob filmt die Vorträge, … Ehrenplatz des rotarischen Clublebens, Freundschaft macht das Zentrum rotarischen Denkens und Handelns aus, sie gehört zu den Grundwerten rotarischer Moral … Gelebte Freundschaft ist das Gütesiegel jedes Clubs, sie entscheidet über seine innere Qualität.» Eine weitere Begebenheit aus der Gründungszeit verdient es, hier erwähnt zu werden: Als unser Gründungspräsident Martin H. Burckhardt anlässlich des ersten Governorbesuches auf die Präsenzen im noch jungen Club angesprochen wurde, lautete seine Antwort: Präsenz sei für ihn zweitrangig, wichtig sei für ihn einzig, ob das Mitglied ein «Rotarien de Cœur» sei. Die Pflege der Freundschaft und der Geist des «Rotarien de Cœur» wurden seit der Clubgründung für uns Leitmotive. Und wie geschah dies in der Praxis? Einerseits durch jährliche Reisen. Ob eher philosophisch-kulturell nach Berlin, ob zur Hilfe an die Bergbauern auf Alp Kohlschlag, ob ins hippe New York – immer wieder gaben uns diese Reisen Gelegenheit, einander näherzukommen und uns gegenseitig zu schätzen. Andererseits wurden von Anfang an unsere Damen an alle monatlichen Abendanlässe gebeten. Auch unsere Kinder und Enkel durften manchmal dabei sein. Und so wurde der RC Basel-St. Jakob, neben seinem profunden karitativen und sozialen Engagement, ein echter Freundschafts- und Familienclub. Zurzeit stehe ich im 94. Altersjahr und bin in meinem Club einsame Spitze im «biblischen Alter». Bald aber werden weitere Wellen mit früher engagierten Clubmitgliedern folgen. Ich kann mir vorstellen, dass diese einst Ähnliches empfinden werden wie ich jetzt. Wegen Gehör- und Mobilitätsproblemen kann ich nicht mehr an Rotaryanlässe gehen. Ich habe eine neue, imaginäre Rotarykategorie, AKUP, ersonnen und definiere sie wie folgt: «alters- oder krank-

ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – MAI 2019 39 … damit Raymond A. Wallach sie später am heimischen Computer ansehen kann heitshalber unfreiwillig gewordene Passivmitglieder». Ich bin also ein AKUP. Es wäre schön, im Club auch die Freundschaft zwischen den Aktivmitgliedern und den AKUP zu pflegen. Die Mitgliedschaft in Rotary ist ja lebenslang, aber AKUP ist ein Thema, das man am liebsten verdrängt. Muss aber nicht sein! Was tun? Where there’s a will, there’s a way. Rotary auf dem Bildschirm zu Hause wäre ein gewaltiger Schritt! Ich habe daher unserem Präsidenten Alexander Grob einige Gedanken dazu unterbreitet: ·· Referate, die präsidentielle Ansprache etc. auf den heimischen Bildschirm zu übertragen ·· Im Zeitalter von Rotary eClubs sollte dies möglich sein. ·· Es ist nicht nötig, dass dies «live» erfolgt. Das Ganze sollte für alle Beteiligten möglichst einfach sein. Die Realisierung dieses Projekts wäre eine Pionierleistung unseres Clubs. Ich bin Alexander Grob äusserst dankbar, dass er auf meine Anregung sofort positiv reagiert hat. An der 1. GV unseres Clubs im Dezember 2018 hat er sie gebührend thematisiert. Und gleichzeitig dafür gesorgt, dass ich einem der Höhepunkte des Rotaryjahres, der Weihnachtsansprache von Rotarier (Ex-Münsterpfarrer) Franz Christ, am heimischen Bildschirm in Bild und Wort folgen konnte. Wahrlich ein tolles Weihnachtsgeschenk! Alexander hat in der Folge beschrieben, wie die Übermittlung an mich vor sich geht: «Sobald der Programmchef den Mittagsinput ankündigt, öffne ich auf meinem iPhone die Funktion Videoaufnahme. Ich nehme dann den Vortrag auf, zoome ab und zu auf die Präsentationsfolien des Vortragenden, auf den Vortragenden selber, auf unsere anwesenden rotarischen Freunde in der Zunftstube. Während der Fragerunde versuche ich, auf den Fragenden zu fokussieren und hierauf auf den antwortenden Referenten zu schwenken. Sobald der Vortrag zu Ende ist, beendige ich auch das Videoprogramm. Hierauf wird die QuickTime Datei (Name.MOV) komprimiert und ich sende dir diese Datei auf deine Mailadresse. Da die Datei viel zu gross ist, als dass du diese direkt erhalten kannst, verschicke ich dir diese via MailDrop. Du erhältst dann eine Information, dass für dich eine Datei auf MailDrop gesandt wurde. Die Datei ist dort für einen bestimmte Zeitdauer abrufbar. Innerhalb dieses Zeitraums kannst du die Datei auf Deinen Computer herunterladen und, sofern du diese speicherst, sooft anschauen, wie du möchtest.» Der Download und die Öffnung der Datei funktionieren bei mir problemlos. Abschliessend möchte ich sagen, dass aus meiner Sicht unser Clubprojekt als grosser Erfolg bezeichnet werden kann und nachahmenswert ist. Text und Fotos: Rot. Raymond A. Wallach (raywallach@bluewin.ch)

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