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SaarLorLux ...c'est savoir vivre Sommer/Herbst Edition 2/2019

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Edition 2/2019

arts&cultur

arts&cultur Edition II/2019 GENIE UND GESCHMACK: Konzert mit Sławomir Zubrzycki an der Viola Organista „Wenn man die Augen schließt, hat man das Gefühl, als spielten vier individuelle Musiker. Man hat die Illusion, vor einem Streicherquartett zu sitzen,“ brachte Bernhard Leonardy, Leiter der Internationalen Musikfestspiele Saar, seine Eindrücke auf den Punkt. Gesehen hat das Publikum bei diesem Konzert am 5. Mai 2019 in der Europäischen Akademie Otzenhausen allerdings nur einen: den polnischen Pianisten Sławomir Zubrzycki. Dies hatte weniger mit einer optischen oder akustischen Täuschung zu tun als vielmehr mit einer – wenn man so will – Jahrhunderte alten Weltneuheit: der Viola Organista, einem Instrument, das vor über 500 Jahren von Leonardo da Vinci entworfen wurde. „Wir freuen uns sehr, dass wir durch unsere schon traditionelle Zusammenarbeit mit den Musikfestspielen Saar dieses Konzert nach Otzenhausen holen konnten – zumal Sławomir Zubrzycki in ganz Viola Organista 28 | SaarLorLux ...c›est savoir vivre PR-Anzeigen

Edition II/2019 arts&cultur Europa Erfolge feiert“, hebt Roswitha Jungfl eisch, geschäftsführende Vorsitzende des Vorstands der Stiftung europäische Kultur und Bildung, hervor, die als Kooperationspartner agierte. Das sahen auch die rund 100 Besucher so, die aus dem gesamten Saarland, Frankreich und Luxemburg angereist waren. Wohl die wenigsten von ihnen hatten bisher gehört, wie eine Viola Organista klingt. Zubrzycki, seines Zeichens ebenfalls Musikprofessor an der Universität Krakau, verzauberte die Gäste mit einem etwa einstündigen Barockkonzert mit Werken von 14 Komponisten von Pierre Attaignant bis Adrian Willaert. Seine Musik klang sehr vertraut und doch „anders“ – Klänge aus einem, wie Bernhard Leonardy es bezeichnete, „hochkomplexen System eines genialen Erfi nders“, Klänge aus einer anderen Zeit. Fotos: © Werner Staudt - SaarLorLux ...c´est savoir vivre Genialität war nicht nur dem Erfi nder der „Viola“, Leonardo da Vinci, vorbehalten: Vor zehn Jahren hatte nämlich Zubrzycki die Spuren der Viola Organista entdeckt, die ihn nicht mehr loslassen sollte. Sie existierte nur fragmentarisch auf dem Papier und faszinierte ihn so sehr, dass er sie von 2009 - 2012 in rund 5.000 mühsamen Arbeitsstunden auf der Grundlage der unvollständigen Skizzen nachbaute. Leonardo da Vinci – der fast auf den Konzerttag genau vor 500 Jahren verstarb (am 2. Mai 1519) – ist einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten. Er hatte das Original nie selbst gebaut. Seine Skizzen befl ügelten fast 400 Jahre lang – vergeblich – die Phantasie so manch‘ Instrumentenbauers, bevor es fast in Vergessenheit geriet. Erst Zubrzycki gelang es, dieses Instrument zur Konzertreife zu bringen und – wie in Otzenhausen – ein größeres Publikum zu begeistern. Dies übrigens so sehr, dass es auch nach dem Konzert keine Ruhe gab, den Musikprofessor umringte und mit Fragen zu seiner „Viola“ bombardierte, die er bereitwillig und sympathisch beantwortete. Sein wahrlich einzigartiges Instrument chauffi ert er selbst zu seinen Konzerten – sorgfältig verpackt in Einzelteilen, eines davon über 100 kg schwer. Der Aufbau der Viola Organista, die hauptsächlich aus Holz und Rosshaar besteht, geht relativ rasch vonstatten, nur die Stimmung des Instruments ist schwierig. Hierfür schlägt der Barockmusiker Zubrzycki mühelos eine Brücke in die Zukunft: Er hat selbst eine App programmiert, mit der er die Frequenz pro Anschlag prüfen und gegebenenfalls nachjustieren kann. Nicht nur musikalisch, sondern auch kulinarisch prägte Leonardo da Vinci diese Matinée: Das anschließende Buffet war ebenfalls ein neues Erlebnis und stand unter dem Motto „Italienisches Gaumenfeuerwerk à la Leonardo“ – mit Rezepten, die da Vinci zugeschrieben werden. Viele dieser Rezepte aus dem 16. Jahrhundert klingen erstaunlich aktuell. Nur eines suchte man bei den „original Leonardo-Gerichten“ vergeblich: Tomaten, die heute so typisch für die italienische Küche sind. Sie wurden erst später in dem „Land, in dem die Zitronen blühen“, eingeführt (sta-w) Gruppenbild, u.a. mit Slawomir Zubrzycki (Mitte), Bernhard Leonardy (Leiter der Internationalen Musikfestspiele Saar e.V.), Roswitha Jungfleisch (Geschäftsführende Vorsitzende des Vorstands der Stiftung europäische Kultur und Bildung) und Klaus-Peter Beck (Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Europäischen Akademie Otzenhausen gGmbH) Slawomir Zubrzycki mit Sandra Hemgesberg (Eventmanagement und Organisation, Siftung europäische Kultur und Bildung Virtuosité à la viola organista L’Académie européenne d’Otzenhausen fut le cadre d’un concert d’une qualité acoustique hors du commun. Le pianiste et professeur de musique polonais qui exerce à Cracovie, Stawomir Zubrzycki, joua sur une viola organista - un instrument de musique expérimental inventé par Léonard de Vinci il y a environ 500 ans. C‘est le premier instrument en bois avec des cordes de fils de crin frottées et un clavier. La viola organista est une nouveauté mondiale. Un instrument qui vit désormais une renaissance, car Zubrzycki en était tellement fasciné après l’avoir découverte, qu’il s’est mis lui-même à en construire une, rien qu’avec des fragments d’un plan daté de l’époque de Vinci. Le public était émerveillé des sons et du charme de cet instrument. PR-Anzeigen SaarLorLux ...c›est savoir vivre | 29