32 Schwerpunkt: Regelwerke Im Ergebnis bildete sich dabei das in den H VVA beschriebene Verfahren heraus, in dessen Mittelpunkt das Modifizierte Leichte Fallgewichtgerät steht. auf Basis der Impedanzspektroskopie durchgeführt werden, bedingen jedoch eine Kalibrierung an Bohrkernen oder im Asphaltlabor hergestellten Walzasphaltprobekörpern. In diesem Prozess bleibt die Frage nach dem Verformungsverhalten der verdichteten Walzasphaltdeckschicht, also der Erstbefahrung, völlig offen. Modifiziertes Leichtes Fallgewicht Eine Verkehrsfläche aus Walzasphalt wird vorwiegend dynamisch belastet. Aus diesem Grund wurde zur Beurteilung des Verformungsverhaltens die dynamische Stempeleindringmethode mit dem Modifizierten Leichten Fallgewichtgerät (Mod. LFG) gewählt. Ein Fallgewicht fällt entlang einer Führungsstange in ein Federpaket, das einen Kraftstoß von 9,4 kN auf einen Prüfstempel mit 50 mm Durchmesser überträgt. Die Eindringtiefe des Prüfstempels, allgemein Setzung genannt, ist abhängig von dem Verformungsverhalten des Asphaltes. Das Verformungsverhalten vollständig abgekühlter Walzasphaltdeckschichten zeigt, unabhängig von der Asphaltmischgutsorte, über einen großen Temperaturbereich bei einer Belastung von 4,5 MN/m² Setzungswerte (elastische Verformungen) unter 0,3 mm. Daher wurde dieser Wert als Referenzwert für die Verkehrsfreigabe in die Berechnung des Freigabekennwertes herangezogen. Um den Einfluss der Abstreumaterialien (Abstumpfung) auf die Setzung zu minimieren, erfolgen an jedem Prüfpunkt fünf Belastungsstöße und es wird der Mittelwert aus fünf Messwerten ausgewertet. Dieser wird mit dem Referenzwert verglichen und im Ergebnis als Freigabekennwert AVF [%] ausgegeben. Liegt der Mittelwert der fünf Messwerte (Setzungen) eines Messpunktes unter dem Referenzwert, so werden die für den AVF geforderten 100 % erreicht und die Walzasphaltdeckschicht wäre an diesem Punkt theoretisch schon befahrbar. Hinweispapier Die Grundlage für eine frühere Verkehrsfreigabe bilden die vom Arbeitskreis AK 7.4.2 erarbeiteten „Hinweise zur Verkehrsfreigabe von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt“ (H VVA, Ausgabe 2022) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen. Diese Hinweise betreffen eine von den „Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt“ (ZTV Asphalt- StB 07/13), Abschnitt 1.3 Baugrundsätze abweichenden Verkehrsfreigabe. Es werden der Anwendungsbereich, die Baugrundsätze und die Bestimmung des Zeitpunktes der Verkehrsfreigabe beschrieben. Im Anhang A wird das Verfahren zur Bewertung des Verformungsverhaltens einer Asphaltdeckschicht unmittelbar nach dem Einbau erläutert und im Anhang B werden Hinweise für die Ausschreibung und Beispiele für die Erstellung der Leistungsbeschreibung gegeben. Datenaufzeichnung per Tablet 4|2022
Schwerpunkt: Regelwerke 33 Mit den Messungen wird frühestens bei Unterschreiten einer Oberflächentemperatur von 60 °C begonnen. Mit der Reihenfolge der Messungen ist der Einbaurichtung zu folgen. So lassen sich befahrbare von noch nicht freizugebenden Bereichen unterscheiden und nach einer Wartezeit von ein bis zwei Stunden die Messungen an der zuletzt gemessenen Stelle fortsetzen. Die Software lässt problemlos Unterbrechungen und Wiederholungen der einzelnen Messpunkte zu. AUTOR Klaus Rönnebeck Entwicklung Zorn Instruments GmbH & Co. KG asphalttester@zorninstruments.de Anwendung Prüffeld in digitaler Form Messfeld Da beim Einbau von Walzasphalt die Temperatur und die Dicke der Walzasphaltdeckschicht schwanken können, ist es sinnvoll, ein Messfeld anzulegen, das einen möglichst großen Einbaubereich umfasst. In den H VVA wird die Anlage eines Messfeldes von mindestens 100 m Länge empfohlen, das am Einbauende mit drei Messstationen im Abstand von je mindestens 50 m einzurichten ist. An jeder Messstation sind fünf Messpunkte in gleichen Abständen quer zur Fertigerbahn anzulegen. In der Baupraxis von Walzasphaltdeckschichten gibt es zahlreiche Situationen, angefangen vom kommunalen Straßen- bis hin zum Autobahnbau, die eine Abkehr von den Standard-Abkühlfristen nach ZTV Asphalt-StB 07/13 (24 h/36 h) für eine Verkehrsfreigabe erfordern. Zumeist geht es um den Fall, die Standard-Abkühlfristen deutlich zu unterschreiten. Andererseits kann es jedoch auch erforderlich werden, die Verkehrsfreigabe später vorzunehmen, da die Randbedingungen vor Ort dies erfordern, wie beispielsweise die Temperatur der Unterlage oder hohe Luft-Temperaturen. Eine hierfür notwendige bauvertragliche Handhabung gestaltete sich bislang schwierig oder entfiel. Die H VVA beschreiben eine Vorgehensweise und ein Prüfverfahren, die den Vertragspartnern eine klare Regelung diesbezüglich ermöglicht. In Abhängigkeit von der Wettersituation lassen sich zwei Extremfälle unterscheiden. Wird an kalten Tagen (Lufttemperatur unter 10 °C) eine Asphaltdeckschicht auf einer kalten Asphaltbinderschicht eingebaut, so ist eine Befahrbarkeit schon nach sechs Stunden zu erwarten. Sinkt aber an warmen Sommertagen die Lufttemperatur nachts nicht unter 20 °C (tropische Nacht) und scheint die Sonne länger als zwölf Stunden am Tag, reicht eine Abkühlfrist von 36 Stunden nach ZTV Asphalt-StB nicht aus, um den Verkehr freizugeben. In beiden Fällen bringt die Prüfung des Verformungsverhaltens Sicherheit in die Entscheidung zur Verkehrsfreigabe. • BAUMA 2022 Halle: B2 | Stand: 151 NEU: VORSTELLUNG AUF DER BAUMA Long-Life Verschleißschutz für Doppelwellenmischer WIR STOPP!EN DEN VERSCHLEISS! Kompletter Verschleißschutz der Mischorgane • Nie wieder Arme wechseln • Einfacher Schaufelwechsel • Innovatives, verschleißoptimiertes Schaufeldesign • Bewährter, abrasionsbeständiger DE-Werkstoff • Langlebiger Schutz von Mischerwelle und Armen Wir liefern optimalen Verschleißschutz! Besuchen Sie uns: BAUMA | 24.–30. Oktober 2022 München | Stand-Nr.: B2.151 DETLOFF GmbH Lindachstraße 18 | D-73098 Rechberghausen Tel. +49 7161 9582 0 | Fax +49 7161 9582 25 info@detloff.de | www.detloff.de 4|2022
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