36 VERSCHLEISSSCHUTZ UND WERTERHALTUNG FLICKENTEPPICH: Anlagenteile verschleißen und müssen regelmäßig aufwendig geschweißt und gekittet werden. Tecthan sorgt in solchen Fällen – auch wenn sie sehr herausfordernd sind – für dauerhafte Abhilfe. Fotos: Polytec EIGENE FORMELN: Am Lager- und Laborstandort Marchtrenk werden anwendungsspezifische neue Rezepturen entwickelt. Elastischer Verschleißschutz der neuen Generation Im Aufbereitungs- und Fördertechnikbereich wird sehr genau auf hohe Anlagenverfügbarkeit geachtet, da ein Ausfall von wenigen Stunden beachtliche Summen verschlingen kann. Zahlreiche Praxisbeispiele belegen: Durch verschleißfeste und dämpfende Bauteile aus Polyurethan können die Wartungsintervalle verlängert und somit die Instandhaltungskosten gesenkt werden. Bereits seit der Gründung 1986 beschäftigt sich Polytec mit der Entwicklung von anwendungsoptimierten Polyurethan- Systemen sowie mit der Herstellung von elastischen und verschleißfesten Polyurethan-Bauteilen, um Anwendern zu helfen, spezielle Herausforderungen zu meistern. Mit einem lösungsund kundenorientierten Team, vor allem in den Bereichen Entwicklung, Formenbau und Vertrieb, kann Polytec gemeinsam mit Interessenten und Auftraggebern optimale Produkte entwickeln, erproben und schlussendlich am Markt etablieren. Schlüsselgröße Energieeintrag Unterliegen Anlagenteile im Prozessablauf Verschleißangriffen, ist es vorteilhaft, auf Verschleißschutz-Bauteile zurückzugreifen, die Energie aufnehmen bzw. abbauen können. Der Einsatz von harten Verschleißblechen ist daher nicht in jedem Einsatzfall die beste Lösung. Gummi wiederum hat im Vergleich zu Polyurethan (PUR) um ein Vielfaches schlechtere mechanische Eigenschaften. Polyurethan dagegen bietet für derartige Anwendungen die notwendige Elastizität und Widerstandsfähigkeit. Das von Polytec Industrial entwickelte Hochleistungs-Polyurethan zielt genau darauf ab und ist am Markt unter dem Begriff Tecthan bekannt. Tecthan hat im Vergleich zu anderen Materialien einen wesentlichen Vorteil: Da es sich um ein heiß vergossenes Elastomer handelt, vereint es die wichtigen Eigenschaften Elastizität VERSANDBEREIT: Tecthan-Platten mit eingegossenem Lochblech, Stufenplatten und Förderbandabstreifer werden für die Auslieferung an ein Hartsteinwerk vorbereitet. und Festigkeit. Besonders durch die ständige Weiterentwicklung der Zusammensetzung im eigenen Labor und Optimierung der Bauteilgeometrien kann Tecthan immer mehr Verschleißprobleme exzellent lösen. Eingesetzt werden die Bauteile zur Standzeitverlängerung unter anderem in der gesamten Produktionskette der Betonherstellung, aber natürlich auch in Gesteinsunternehmen. Abhängig von individuellen Anforderungen, wie u. a. Gesteinsart, Korngröße, Rund-/ Kantkorn und Aufprall, bzw. Gleitwinkel, werden Materialien und geeignete Artikel zum Ersatz der meist noch in Gummi GESTEINS Perspektiven 1 | 2024
zw. Verschleißstahl ausgeführten Anlagenteile verwendet. Dabei tragen die elastischen und doch zähen Eigenschaften von Tecthan maßgeblich zum Erfolg derartiger Aus- oder Umrüstungen bei. Durch die hohe Elastizität ergibt sich eine optimale Dämpfung. Die kinetische Energie des schweren Schüttguts wird ohne Materialbeschädigung abgefedert. Man könnte nun annehmen, dass Gummi aufgrund seiner Weichheit eine möglicherweise kostengünstigere Alternative zu Polyurethan wäre, dem ist aber nicht so – zumindest nicht im Hinblick auf den gewünschten Schutzeffekt. Gummi hat aufgrund der chemisch nicht vernetzten Füllstoffe nämlich den Nachteil, dass mechanische Eigenschaften, wie Abrieb- und Reißfestigkeit, deutlich schlechter sind, was einen schnelleren Verschleiß zur Folge hat. Dass Tecthan in bestimmten Fällen und Anlagenbereichen gar Verschleißstählen wie Hardox überlegen sein kann, darüber staunt auch Gerhard Groiss, Mischmeister der Betonmischanlage St. Pölten: „Die Auskleidung von der Zuschlagstoffwaage zum Mischer musste mit 8 mm Verschleißstahl etwa alle sechs Monate bei 40.000 m³ verarbeiteten Zuschlagstoffen erneuert werden. Die 6-mm- Tecthan-Auskleidung dagegen hält nun bereits seit 23 Monaten und ungefähr 130.000 m³ Materialdurchlauf mit minimal sichtbarem Verschleiß.“ Zusätzlich sorgt die Dämpfung bereits von der Kiesgrube bis ins Betonwerk dafür, dass Rundkorn nicht ungewollt bricht. Bei intakter Körnung kann der Wasseranteil im Beton und somit das Wasser-Bindemittel-Verhältnis (w/b-Wert) kostengünstig niedrig gehalten werden. Somit wird ein wichtiger Beitrag zum Produzieren von Betonsorten höchster Güte geleistet. Weiterhin profitieren die Werke der Anwender von der Ölbeständigkeit und der antihaftenden Oberfläche. So wird das Tecthan im Gegensatz zu Gummi nicht durch Mischerschutz- oder Schalöle beschädigt, was regelmäßig zu vorzeitigen Ausfällen von Betonauslauftrichtern und -manschetten führt. Auch die tägliche Reinigung reduziert sich auf das Abwaschen per Wasserstrahl. Anbackungen auf den Förderwegen der Zuschlagstoffe brechen selbstständig ab. Wo neu erschlossene Kieslagerstätten näher an bewohnte Gebiete heranrücken, helfen flächendeckende Tecthan-Auskleidungen dabei, die Dezibelwerte des Schalldruckpegels deutlich zu verringern. So lassen sich kommunale Vorschriften leichter umsetzen und zusätzlich verbessern sich auch die Arbeitsplatzbedingungen der Beschäftigten. Für eine schnelle Verfügbarkeit des Werkstoffes und der Teile sorgt ein großes Lager am Standort Marchtrenk, in dem STANDZEITMEISTER: Mischmeister Gerhard Groiss freut sich über den gesunkenen Revisionsaufwand dank Tecthanauskleidung.
Laden...
Laden...
Laden...