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Taxi Times Berlin - Juli 2018

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WETTBEWERB „DENK ICH

WETTBEWERB „DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT…“ Das aktuelle Steuerungs- und Kontrolldefizit hat System, nicht nur im Taxigewerbe – findet ein Berliner Taxiunternehmer, der dieses Land nicht mehr versteht. Wundert sich wirklich noch jemand darüber, dass immer mehr Menschen Zuflucht am politischen Rand unserer Gesellschaft suchen? Menschen, denen die Perspektive fehlt und die sich von denen, die eigentlich Politik im Sinne einer gerechten Gesellschaft machen sollten, nicht mehr verstanden, nicht mal mehr gesehen fühlen. Mich wundert das schon lange nicht mehr, auch wenn es mich ärgert, dass populistische Rattenfänger gerade Hochkonjunktur haben. Sharing-Community! Digitalisierung! Moderne Start-Ups! „Zauberworte“, vor denen Politiker erstarren wie das Kaninchen vor der Schlange. Firmen, die hier keine Steuern zahlen, oder denen unsere Gesetze egal sind, werden von Politikern hofiert, anstatt sie in die Schranken zu weisen. Gewachsene, über Jahrzehnte bewährte Gewerbe werden milliardenschweren Multis schutzlos ausgesetzt, selbst wenn Gesetze existieren, für deren Durchsetzung der Staat verantwortlich ist. Doch allerorten überforderte Behörden und Gerichte – und die fast sklavische Unterwerfung der Politik unter die Interessen der Multis ermöglicht nahezu jede Schweinerei. Fragen Sie deutsche Spediteure, welches Geschäft ihnen noch geblieben ist. Bestenfalls noch auf nationalen, meist nur noch bei lokalen Routen sind Unternehmen, die sich an deutsches Recht halten und Mindestlöhne zahlen, gegenüber mehrheitlich «Die Unterwerfung der Politik unter die Interessen der Multis ermöglicht fast jede Schweinerei.» osteuropäischen Firmen konkurrenzfähig. Schauen Sie sich die Entwicklung der Mietpreise in Innenstädten mit Tourismuspotential an: Keine normale Familie kann sich dort noch eine Wohnung leisten, weil Portale wie AirBnb dafür gesorgt haben, dass dort Wohnungen massenhaft als Ferienwohnungen missbraucht werden und die Mietpreise explodiert sind. Zahlt nicht jeder deutsche Handwerksbetrieb mehr Steuern in Deutschland als beispielsweise Google oder Amazon? Gewachsene Strukturen und Existenzen werden zerstört, Verbraucherschutz und sichere Jobs beseitigt, Märkte übernommen und am Ende Preise und Bedingungen diktiert. Der Staat schaut weg oder spielt mit und ebnet den Weg für den Untergang eines selbstbestimmten und durch Gesetze geschützten Wettbewerbs. Er verkauft unsere Wirtschaft und damit unser Land und seine Bürger. Auf diesem Weg ist auch die Personenbeförderung. In die vorbildliche Infrastruktur des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) unserer urbanen Zentren nisten sich Parasiten ein, die Fortschritt vorgaukeln, aber die Kannibalisierung des Systems betreiben. Es ist bei Weitem nicht nur das Taxigewerbe, das in seiner Existenz gefährdet ist. Bedroht ist der gesamte ÖPNV, der, genau wie Taxis, das Geschäft in den nachfragestarken Gebieten und Zeiten braucht, um Daseinsvorsorge auch FOTO: stock.adobe.com 10 JUNI-JULI/ 2018 TAXI

WETTBEWERB GRAFIK: Stanislav Statsenko / Taxi Times Das Taxi muss gläsern sein. Und die Mietwagen? in Randgebieten und -zeiten gewährleisten zu können. Die neuen Anbieter sind Rosinenpicker, die nur Hotspots in der Primetime bedienen, und denen „öffentliches Verkehrsinteresse“ fremd ist. Eine Zusammenarbeit der BVG (mit Ramona Pop an der Spitze des Aufsichtsrats) und BerlKönig (einem Startup von Via und Mercedes) verhöhnt nicht nur jahrzehntelange, erfolgreiche Zusammenarbeit von BVG und Taxigewerbe, sie führt auch eine Zielsetzung unserer Wirtschaftssenatorin für nachhaltige urbane Mobilität ad absurdum: Neben dem ungenutzten, erfolgreich erprobten Potential tausender Taxis werden zusätzliche Mietwagen in den Verkehr gebracht und öffentlicher Raum weiter verstopft. Dass diese Mietwagen nur dann und nur da eingesetzt werden sollen, wo auch Geld zu verdienen ist, liegt in der Natur der ausschließlich profitorientierten neuen Anbieter. Die Ordnungsbehörde darf diesen Irrsinn nicht zulassen und muss die beantragte Erprobung versagen! Mietwagen wird es immer leichter gemacht. Für die Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung brauchen Mietwagenfahrer, anders als Taxifahrer, keine Ortskenntnisse mehr nachzuweisen. Die Einhaltung der Rückkehrpflicht und illegales Bereithalten werden de facto nicht kontrolliert, so dass Mietwagen mittlerweile massenhaft wie Taxis eingesetzt werden, ohne alle Pflichten, die Taxis zu erfüllen haben. Es gibt keine mit Fiskaltaxametern vergleichbare Datenerfassung in Mietwagen, in Berlin nicht einmal Wegstreckenzähler. Einer „fantasievollen“ Buchführung sind Tür und Tor geöffnet. Wie sollen Taxis dagegen konkurrieren? Welchen Plan verfolgt die Politik, wenn das Taxigewerbe gläsern sein soll, dasselbe Geschäft aber völlig unkontrolliert mit Mietwagen ausgeübt werden kann? Ist nicht allen klar, dass der Betrug dann nur Hellelfenbein abstreift und weitergeht, so wie es Taxi Times bereits im letzten Jahr in einem viel beachteten Beitrag bewiesen hat? Oder ist das dann egal, weil das Zahlen von Steuern bei den künftigen Flottenbetreibern sowieso nicht zu erwarten ist? Wie pervers ist es, wenn Unternehmer mit bescheidenen Gewinnen hohe Investitionen in gesetzlich geforderte Technik eines INSIKA-Verfahrens tätigen, um den Betrügern im eigenen Gewerbe das Handwerk zu legen und selbst wieder konkurrenzfähig zu werden, und dieser Effekt total verpufft, weil die Schwarzarbeit nur umzieht? Doch auch intern ist im Taxigewerbe bisher keine der Erwartungen erfüllt worden, für die Betriebe investiert und sich „nackt gemacht“ haben. Wie auch immer, der Betrug in den Mafiabetrieben, die immer größer werden, geht ungebremst weiter. Ehrliche Unternehmen haben jetzt, erdrückt zwischen Mietwagen und Taxi-Mafia, überhaupt keine Chance mehr. Sie bekommen zu bezahlbaren Löhnen keine Fahrer mehr: Die bekommen in den bekannten Betrieben wie gehabt 50 Prozent netto von den Brutto-Einnahmen unterm Tisch, verdienen aber auf dem Papier so wenig, dass zusätzlich noch staatliche Transferleistungen kassiert werden. Das zahlen die Doofen, die ehrlich Steuern und Die Taxameter mit integrierter Sim Karte zur sicheren digitalen Aufzeichnung F1+ Taxameter € 799,-- inkl. Einbau All-in-One, keine extra „Blackbox“ Integrierte, verplombte SIM Karte Digitale Signatur auch ohne TIM Karte Komfortable Fahrer App Übersichtliches Unternehmer-Portal Für die gesicherte Aufzeichnung und für die Nutzung des Unternehmerportals ist ein Servicevertrag mit der VBS Taxameter Datensicherungs GmbH erforderlich durch den weitere Kosten entstehen. Alle Preise Netto zzgl. 19% MwSt TAXI JUNI -JULI/ 2018 M1+ Spiegeltaxameter € 899,-- inkl. Einbau 11 VBS Taximeter Datens. GmbH Buckower Chaussee 110-113 12277 Berlin Tel: 030/760 065 05 0151/246 977 08 www.digitax-berlin.de

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