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wd Frühling 2022

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wd PORTRAIT Bier-Refugium. Rettenberg. Kammeregger Weg. Am Fuße des Grünten. Hier treffe ich heute Petra und Bernhard Göhl. Bevor mich die Beiden empfangen, bin ich mehr oder weniger zufällig Zeuge eines Verkaufsgesprächs im Bier-Shop von Bernardi Bräu. Ein etwas älterer Herr deckt sich ein. Vom „Steinbock“ über den „Gigglstuinar Märzen“ bis zu „Petra's Nummer 1“ findet sich am Ende fast jede Sorte in seinem Tragerl. Der Satz mit dem sich der Herr von der Verkäuferin verabschiedet, bleibt mir in Erinnerung: „Wissen Sie, euer Bier ist so außergewöhnlich und charaktervoll, dass sich der Weg hierher und jeder Cent mehr im Vergleich zu den Großbrauereien lohnt“. Wenn man hier nun – acht Jahre später – in der Bier-Alp sitzt, kann man getrost sagen, dass der Traum von Petra und Bernhard Realität geworden ist. Sie haben sich ein kleines Bier-Refugium geschaffen, gleichzeitig die höchstgelegene Privatbrauerei Deutschlands. „Ebbas Bsonderes“ ist dabei nicht nur so ein Slogan, sondern gelebter Alltag bei den Göhls. Das beginnt in der Brauerei. Natürlich braut Berni nach dem Reinheitsgebot von 1516. Wichtiger Bestandteil in seiner Zutatenliste ist dabei das Gebirgswasser aus der eigenen Quelle. „Die Qualität und der Charakter unserer Biere sticht auch durch die Quellwasser- Verwendung hervor“, sagt der Braumeister, der es innerhalb Als ich einige Minuten später mit Petra und Bernhard in der 90 Plätze umfassenden Bier-Alp sitze, erzähle ich von der Begegnung im Laden nicht. Ich weiß aber, dass die Aussage des Kunden Bernhard Göhl sehr freut. Denn genau deshalb hat der Rettenberger im Jahr 2014 seine eigene, kleine Brauerei eröffnet. Den schon immer experimentierfreudigen Diplom-Braumeister und Getränketechniker verschlug es nach der Ausbildung auf eine Reise durch Brauereien in ganz Europa, als Berater für Abfüllung und Verpackungstechnik. Natürlich kommt man da mit vielen Biersorten in Berührung. Bei Bernhard Göhl reifte dabei der Wunsch einer eigenen Brauerei und Bieren, die sich von der Masse abheben. Kurz gesagt: „Ebbas Bsonderes“. 76

wd PORTRAIT kurzer Zeit geschafft hat, sich auf dem hart umkämpften Markt rund um eines der Grundnahrungsmittel in Bayern einen Namen zu machen. Die erhöhte Nachfrage führte dazu, dass Bernardi Bräu seine Produktionsflächen vergrößerte, eigene Abfüllanlagen installierte und die BierAlp wenige Meter entfernt von den „heiligen“ Brauräumen im Fuße des Grünten erbaute. Auch, wenn wir heute – morgens um 10 Uhr – beim Kaffee anstatt einem Bier zusammensitzen, kann ich in der Bier-Alp dieses authentische Flair spüren. Der perfekte Rahmen zum Ausschank der Göhl´schen Erzeugnisse gepaart mit passendem Essen. Apropos Küche: hier wird „sauber gekocht. Kein Fine Dining, sondern regionale Hausmannskost mit Charakter“ – wie es Bernhard Göhl nennt. Convenience-Produkte findet man quasi keine, alle Soßen sind hausgemacht ohne Konservierungsstoffe, es wird qualitativ hochwertiges Dinkelmehl verwendet und Pulled Pork oder Spare Ribs für die Thementage (von ‚Bier+Tier‘ bis ‚Bier+Burger‘) sind handgemacht. Auch hier gilt: „Ebbas Bsonderes“. So, wie es der ältere Herr im Laden treffend in seinem Satz verpackte. Autor: Marcel Reiser Unsere aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier: www.bieralp.de und www.bernardibraeu.de 77