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wd | Frühjahr 2019

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Nur wirklich Cabrio

Nur wirklich Cabrio fahren ist was anderes. Also runter mit den Textilien, Jacke und Kappe aufgesetzt, Sitzheizung an und los geht’s Richtung Arabba. Am Golfplatz vor dem Pass röhrt der Mini, als ob er seine ganze Freude über die Kurvenorgie rausbrüllen will. Überholvorgänge vorbei an braven Urlauberlimousinen - eine Sache von Sekunden. Gut dass Stefanie weiß, wo gewöhnlich die Carabinieri lauern. 116 Arabba ist die nächste Station auf der Sella Ronda. Im Winter ein beliebter Skiort mit einer großen Seilbahn auf die Porta Vescovo. Jetzt ist es hier ziemlich ruhig. Unterwegs begegnen uns Erlkönige von BMW und Audi, die Bremsen- und Fahrwerkstests auf den Passstraßen absolvieren. Jetzt zwischen dem Ende der Wintersaison und dem Beginn der Sommer-Hochsaison ist die ideale Zeit für alpine Ausflüge. Auf der gut acht Kilometer langen Bergauffahrt zum Pordoipass begegnen uns kaum Autos. Stefanie jagt den Cooper S herzhaft durch die Kehren, was der Mini beim Herausbeschleunigen mit leichtem Ruckeln an der Vorderachse quittiert. Mit seinem geringen Gewicht und kompaktem Format ist er wie geschaffen für Bergstraßen ist. Mit offenem Dach natürlich, auch wenn der Wind mächtig pfeift. Aber der Blick auf die Marmolada links und den Piz Boe rechts entschädigt für die strengen Temperaturen. Oben auf dem 2242 m hohen Pass gibt es für den Mini eine kurze Pause, für die Passagiere Zeit für Fotos von der berüchtigten Pordoischarte, einer verwegenen Skiabfahrt. Die Sella Ronda soll ja auch keine Stressfahrt werden, auch wenn das Cabrio zur flotten Gangart animiert. Wir lassen es gemütlich rollen bergab Richtung Canazei und Fassatal, biegen dann rechts ab und fahren hinauf zum 2244 m hohen Sella Joch. Cruisen ist jetzt angesagt. Auch das geht mit dem Cooper S, der auch aus dem Drehzahlkeller ordentlich Dampf machen kann. Vor uns baut sich der mächtige Langkofel auf, eine Skulptur von einem Berg. Zum Aufwärmen schließen wir zwischendurch das Verdeck, was die Herzen wärmt bei acht Grad Außentemperatur. Aber beim Rangieren rückwärts ist das Verdeck ein echtes Hindernis und der serienmäßige rückwärtige Parkpilot erweist sich nicht nur als sinnvoll, sondern dringend notwendig. Kurz vor Wolkenstein im Grödner Tal geht es rechts ab zum berühmten Grödner Joch. Zuerst viele Kurven, dann eine lange, fast ebene Gerade und dann die finalen Kehren bis zur Passhöhe. Hier gönnen wir uns endlich einen Espresso. Auf dem großen Parkplatz warten einige Reisebusse auf ihre Passagiere, die sich im Souvenirladen nach Beutestücken umsehen. Spazierstöcke, Schnapsflaschen, T-Shirts, Ferngläser. Was man so eben braucht im Gebirge. Die letzte Etappe ist nun die Fahrt hinunter nach Corvara vorbei an Kolfuschg mit einem Blick rechts ins Mittagstal. Unten in Corvara sitzen wir in der Frühjahrssonne bei einem Cappuccino. Stefanie will noch auf den Falzaregopass. Der gehört zwar nicht zur Sella Ronda, aber wir müssten den unbedingt noch sehen. Lagazuoi und Cinque Torri. Eine Traumlandschaft, verspricht sie. Zuvor kommt noch eine klassische Mini-Strecke. Viele Kurven

SÜDTIROL bis zum Pass, ein weiter Blick auf Alta Badia und hinüber zum Grödner Joch. Auf der anderen Seite die bizarren Felstürme der Cinque Torri. Fünf Türme heißen sie auf Deutsch. Kann man gut verstehen. Die Landschaft ist eine traumhafte Kulisse für den Mini-Ausflug. Aber eben nur Kulisse. Auch in den Dolomiten spielt beim Cooper S das Fahren die Hauptrolle. Sella Ronda Die 55 km lange Fahrt rund um den Sellastock zählt zu den schönsten und beliebtesten Panoramastrecken in den Alpen. Dabei erklimmt man vier Pässe, von denen das Grödner Joch, das Sellajoch und der Pordoipass rund 2200 m hoch liegen. Der Campolongopass misst zwar nur 1875 m, besitzt aber auf der Nordseite nach Alta Badia zahlreiche anspruchsvolle Kehren. Auf der Sella Ronda passiert man die Ortschaften Corvara, Arabba und Wolkenstein. Canazei im Fassatal wird nur am Rande gestreift. Die beste Zeit für die Sella Ronda ist während der Nebensaison. Zur Hauptsaison ist auf den Passstraßen relativ viel Verkehr, vor allem viele Motorradfahrer. Zu dieser Zeit weicht man besser auf die Morgen- und Abendstunden aus. Die Sella Ronda ist auch Schauplatz ungewöhnlicher Radveranstaltungen: Der Maratona dles Dolomites ist ein Volksrennen rund um die Sella und hat seit Jahren Kultstatus. Rund 9000 Radsportler aus 36 Nationen gehen am 7. Juli bei dem Rennen auf die Strecke. Es gibt verschiedene Varianten zwischen 55 und 138 km. www.maratona.it Alta Badia Das Tal in dem Dolomiten zählt zu den angesagtesten Destinationen Italiens. Vor allem im Winter ist hier die italienische High Society zuhause, was nicht nur an der malerischen Berglandschaft liegt, sondern vor allem auch an den zahlreichen Nobelhotels und der exzellenten Gastronomie. Das Tal der Sterne wird Alta Badia auch genannt. Kein anderes Tal in den Alpen hat eine vergleichbare Dichte an Restaurants mit Michelinsternen. Neben dem Stüa di Michil im Hotel La Perla in Corvara (ein Stern) und dem Restaurant La Siriola im Hotel Ciasa Salares bei St. Kassian mit zwei Sternen ist es vor allem das Restaurant St.Hubertus im Relais Chateaux Hotel Rosa Alpina in St. Kassian mit drei Sternen. www.altabadia.org Dolomiten 117