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Ivars Silârs RÇRIHI KURZEMÇ*

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Rçrihi Kurzemç 77<br />

DIE RÖRICHS IN KURLAND.<br />

LEGENDEN UND ARCHIVURKUNDEN<br />

<strong>Ivars</strong> <strong>Silârs</strong><br />

Über die Abstammung von Nikolai Rörich sind in zahlreichen Werken<br />

und Abhandlungen, verfasst und veröffentlicht in verschiedenen Zeiten, auch<br />

in verschiedenen Staaten und Sprachen sowie im Internet unterschiedliche Daten<br />

zu finden. All diesen Angaben ist gemeinsam, dass sie auf keinen Tatsachen<br />

beruhen. Im besten Falle liegen diesen Daten wenig geprüfte Überlieferungen<br />

zugrunde, zu deren Verbreitung Nikolai Rörich selbst einiges beigetragen hat.<br />

Es gibt keine Belege für die Behauptung, dass die Rörichs aus Schweden<br />

kommen und ihr Stammvater der legendäre Gründer der russischen Monarchie,<br />

der Waräger Rurik (Hrureke) gewesen sei. Es stimmt auch nicht, dass die Rörichs<br />

nach dem Nordischen Krieg (1700–1721) aus Russland nach Kurland gezogen<br />

seien, nachdem ein Vertreter dieser Familie, General in der Armee Karl XII.,<br />

durch besondere Gnade des russichen Zaren Peter I. Ländereien im Gebiet<br />

Kostrom erworben hätte. Auch die weit verbreitete Meinung, dass der Vater<br />

Nikolai Rörichs in Hasenpoth geboren sei und als ein hervorragender Jurist an<br />

der Vorbereitung der Reform zur Freilassung der russischen Bauern teilgenommen<br />

hätte, entspricht nicht der Wahrheit.<br />

Laut schriftlichen Überlieferungen gab es bereits in der ersten Hälfte des<br />

17. Jahrhunderts in Kurland Personen, die den Namen Rörich führten. Vor allem<br />

waren es wandernde deutsche Handwerker, die hauptsächlich im Südwesten<br />

Kurlands – in der Hasenpothischen Oberhauptmannschaft – lebten; im<br />

19. Jahrhundert aber finden sich die Namensträger Rörich beinahe in ganz<br />

Kurland.<br />

In Kirchenbüchern der deutschen Gemeinden in Kurland kommen sogar im<br />

18. Jahrhundert Fälle vor, wo sich schwer feststellen lässt, ob unter dem dort<br />

verzeichneten Namen eines Handwerkers, der sein Kind taufen ließ, sein<br />

Vorname oder Nachname zu verstehen ist. Im 20. Jahrhundert aber kommen<br />

diese deutschen männlichen Vornamen in verschiedenen Einwohnerlisten<br />

Lettlands als Familiennamen vor. Diese Tatsache legt die Vermutung nahe, dass<br />

auch der Familienname Rörich/Roerich aus dem alten deutschen Männernamen<br />

Roderich abgeleitet worden ist, jedoch im Laufe der Zeit den Buchstabe „d“<br />

eingebüßt hat. Man kann jedoch die Möglichkeit nicht ausschließen, das<br />

zugrunde dieses Familiennamens ein anderes deutsches Substantiv, und zwar<br />

„Röhricht“, liegt.<br />

Der älteste in den Archivurkunden überlieferte Vorfahre Nikolai Rörichs<br />

väterlicherseits, der bis jetzt festgestellt werden konnte, ist sein Ururgroßvater,<br />

der Schuhmacher auf dem Gut Alt-Sexaten, Johann Heinrich Rörich. Der<br />

Urgroßvater N. Rörichs ist der 1763 geborene Sohn des Alt-Sexatenschen

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