2015-02-vdoe-position
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HOCHSCHULEN<br />
UNIVERSITÄT HOHENHEIM<br />
Orange oder Saft – was ist gesünder?<br />
Eine aktuelle Studie der Universität Ho -<br />
henheim zeigt: Nährstoffe werden aus<br />
Orangensaft besser vom Körper aufgenommen<br />
als aus der Frucht. Der menschliche<br />
Körper kann die wertvollen Nähr -<br />
stoffe der Orange demnach besser aus<br />
Saft als aus frischen Früchten verwerten.<br />
Zu diesem Ergebnis kamen Wissen -<br />
schaftler der Universität Hohenheim.<br />
Da mit widersprechen sie der Ansicht<br />
einiger Kritiker, die Orangensaft aufgrund<br />
des Zuckergehaltes ebenso einschätzen<br />
wie Cola.<br />
Die Studie aus Hohenheim widerlegt diese<br />
Vorbehalte gegenüber Orangensaft. Ihre<br />
Ergebnisse zeigen, dass der Körper die<br />
Nährstoffe aus dem Saft potenziell besser<br />
aufnehmen kann als aus der Frucht selbst,<br />
sagt Prof. Reinhold Carle, Inhaber des<br />
Lehrstuhls für Technologie und Analytik<br />
Foto: © clipdealer<br />
Orangensaft – gesünder als die Frucht<br />
pflanzlicher Lebensmittel und Initiator der<br />
Studie. Das Team um Prof. Carle benutzte<br />
für die Studie ein In-vitro-Modell des<br />
menschlichen Verdauungstraktes, ein<br />
weltweit übliches Standardverfahren zur<br />
Bestimmung der Freisetzung von Nähr -<br />
stoffen aus Lebensmitteln. So stieg die<br />
Frei setzung der Carotinoide, die als Pro -<br />
vitamin-A eine wichtige Rolle im menschlichen<br />
Körper spielen, von 11 % in der<br />
Frucht auf über 28 % im Frischsaft und bis<br />
zu 40 % im pasteurisierten Saft.<br />
Damit sind Carotinoide aus dem Saft<br />
potenziell vierfach besser bioverfügbar als<br />
aus der Frucht. „Nimmt man die Er -<br />
gebnisse aus unserer Publikation, ist<br />
Orangensaft die bessere Quelle für<br />
Carotinoide als die Frucht an sich“, so das<br />
Fazit der Forscher. „Die Inhaltsstoffe im<br />
Saft werden bei der Pasteurisierung besser<br />
freigesetzt als beim Verzehr der ganzen<br />
Frucht und können so vom Körper besser<br />
aufgenommen und verstoffwechselt werden.<br />
Eine eben abgeschlossene Human -<br />
studie bestätigt die Ergebnisse unserer<br />
Modellversuche.“<br />
Quelle: Pressemitteilung<br />
Uni Hohenheim, C. Schmid / Klebs<br />
HOCHSCHULE MÜNSTER<br />
Abfälle vermeiden in Heimen und Institutionen<br />
Frisches, schmackhaftes Essen, das in<br />
angenehmer Atmosphäre serviert wird,<br />
ist für das eigene Wohlbefinden förderlich.<br />
Besonders für Menschen, die in<br />
Pflegeeinrichtungen leben, spielen auch<br />
die sozialen Aspekte einer Mahlzeit eine<br />
wichtige Rolle. Doch viel zu viele Le -<br />
bens mittel werden weggeworfen. Das<br />
Projekt „Nachhaltig Gesund“ hat ge -<br />
zeigt, welche positiven wirtschaftlichen<br />
Effekte sich mit einer durchdachten<br />
Speisenversorgung im Gesundheits we -<br />
sen erzielen lassen.<br />
Um die Ressourceneffizienz zu verbessern<br />
und die Zufriedenheit mit den Mahlzeiten<br />
zu steigern, hat das Institut für Nach -<br />
haltige Ernährung und Ernährungs wirt -<br />
schaft (iSuN) der FH Münster gemeinsam<br />
mit den niederländischen Partnern Stich -<br />
ting Landwaard und Diverzio die Spei -<br />
senversorgung in Einrichtungen des Ge -<br />
sundheitswesens in der Grenzregion<br />
Rhein-Waal untersucht, um deren Nach -<br />
haltigkeit zu steigern. Das Ergebnis kann<br />
sich sehen lassen: Innerhalb eines Jahres<br />
reduzierten vier Krankenhäuser und Pfle -<br />
ge einrichtungen ihre Lebensmittelabfälle<br />
teilweise um fast die Hälfte, was zu erheblichen<br />
Kosteneinsparungen führte. Be -<br />
sonderes Erfolgsmerkmal des Projekts ist<br />
die ganzheitliche Betrachtung der Spei -<br />
sen versorgung gewesen.<br />
Zunächst wurden die Prozesse<br />
in den Häusern analysiert und<br />
Lebensmittel ab fallmessungen<br />
durchgeführt, wie Chris tina<br />
Strotmann vom iSun erläutert.<br />
Darauf basierend wurden<br />
anschließend gemeinsam mit<br />
den Mitarbeitern Maßnah -<br />
men entwickelt. Da zu zählen<br />
etwa die Er ste llung eines kontinuierlichen<br />
Feed back pro zes -<br />
ses entlang der Lieferkette,<br />
Foto: © Bart Nijs<br />
die Ein füh rung eines festen Ver pflegungs -<br />
katalogs für die Patienten im Kranken haus<br />
und die Indivi duali sierung der Speisen ver -<br />
sorgung zur besseren Iden tifizierung der<br />
Bedürfnisse einzelner Bewohner im Se nio -<br />
renheim. Nun sei es Auf gabe der beteiligten<br />
Ein richtungen, ihre Prozesse dauerhaft<br />
zu optimieren.<br />
Quelle: Pressestelle FH Münster<br />
Die Speisenversorgung in Einrichtungen des Ge sund -<br />
heits we sens hat das iSuN der FH Münster ge meinsam<br />
mit niederländischen Partnern untersucht.<br />
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