Drachenpost 103
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TCM<br />
Traditionelle Chinesische Medizin im Institut NatuRen<br />
Gesund durch ausbalancierte Dualität<br />
Nora Bratke<br />
Zentral in Düsseldorf, nur wenige Minuten vom<br />
Hauptbahnhof entfernt, liegt das „NatuRen Institute<br />
for Traditional Chinese Medicine and<br />
Health“. Das Institut steht ganz in der Tradition<br />
der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).<br />
Die beiden Gründerinnen des Instituts, Lijun<br />
Ren und ShuQin Wang, verbindet eine lebenslange<br />
Geschichte mit TCM.<br />
Lijun Ren kennt die Traditionelle Chinesische<br />
Medizin von Kindesbeinen an. Bereits ihr Vater<br />
und Großvater waren Ärzte in China und behandelten<br />
nach dieser über 2000 Jahre alten Methode.<br />
Auch heute noch arbeiten Familienmitglieder<br />
von Lijun Ren in dieser Familientradition<br />
in Krankenhäusern in China, beispielsweise ihr<br />
Bruder in Beijing. Lijun Ren verschlug es 2005<br />
nach Deutschland mit zunächst ganz anderen beruflichen<br />
Aktivitäten. Im Jahr 2012 zog sie nach<br />
Düsseldorf, wo ihre eigene Arbeit in der Tradition<br />
der Familie mit TCM begann.<br />
ShuQin Wang hat bereits über 30 Jahre klinische<br />
Erfahrung. Nach der Absolvierung ihres<br />
Medizinstudiums an der Beijing University of<br />
Traditional Chinese Medicine war sie als klinische<br />
Lehrkraft am Beijing National Acupuncture<br />
Center tätig und bildete dort Ärzte aus verschiedenen<br />
Ländern aus. Daran schloss sich eine<br />
Dozententätigkeit in Ägypten für mehr als zwei<br />
Jahre an, bevor sie vor 25 Jahren nach Deutschland<br />
kam und seitdem in Ihrer eigenen Praxis<br />
tätig war.<br />
Die Gesundheitslehre der Traditionellen Chinesischen<br />
Medizin ist mehr als 2000 Jahre alt.<br />
TCM versteht sich als eine Wissenschaft, die den<br />
Jahreszeiten und Energien folgt. Sie ist eng mit<br />
der Kultur und Philosophie des Reichs der Mitte<br />
verbunden. So findet sich auch in der Sicht bei<br />
TCM das Prinzip von Yin und Yang wieder. Die<br />
Lehre der Dualität der Dinge, in der das eine das<br />
andere bedingt und beides nicht ohne einander<br />
existieren kann, ist entscheidend bei der Betrachtung<br />
von Gesundheit und Krankheit. Gesundheit<br />
ist nach dieser Ansicht nur möglich wenn Balance<br />
herrscht. Ein Zuviel von einer Qualität bedeutet<br />
automatisch ein Zuwenig der entgegengesetzten<br />
Qualität. Leichte Schwankungen und ein stetiges<br />
sich gegenseitig immer wieder ausgleichen sind<br />
dabei normal und stellen einen gesunden Organismus<br />
dar. Nimmt jedoch eine Qualität so sehr<br />
überhand, dass die konträre Kraft zu stark verdrängt<br />
wird, dann entsteht aus diesem Ungleichgewicht<br />
Krankheit. TCM setzt hier an, um den<br />
Ausgleich zu schaffen und so Gesundheit wieder<br />
herzustellen.<br />
Aus dieser Betrachtung wird schnell deutlich,<br />
dass die Herangehensweise von TCM sehr verschieden<br />
zur westlichen Medizin ist. In der westlichen<br />
Medizin steht die Betrachtung von Krankheit<br />
als Symptom und der dazu auszumachenden<br />
Ursache im Vordergrund. Dies wird isoliert von<br />
der Person, die die Krankheit hat, betrachtet.<br />
Die Traditionelle Chinesische Medizin betrachtet<br />
den Menschen mit dem Symptom insgesamt.<br />
Hier spielen Anblick, Stimme, Puls und ähnliches<br />
eine relevante Rolle. Und erst in der Kombination<br />
von Mensch und Symptomen wird eine Diagnose<br />
erstellt. Daher führen aus westlicher Sicht<br />
gleiche Krankheiten in der chinesischen Medizin<br />
mitunter bei verschiedenen Personen zu sehr unterschiedlichen<br />
Therapiemethoden.<br />
Wang Shuqin und Ren Lijun Behandlung der Volkskrankheit Nr. 1 Rückenmassage<br />
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