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Pressekonferenz zur Einreichung der Volksinitiative Schweizer Recht statt fremde<br />
Richter (Selbstbestimmungsinitiative) vom 12. August 2016<br />
Staatsstreich gegen den Souverän<br />
von Christoph <strong>Blocher</strong>, Verantwortlicher Strategie SVP Schweiz, Herrliberg (ZH)<br />
Oberster Gesetzgeber unseres Landes – so hält es die Bundesverfassung fest –<br />
ist das Schweizer Volk und die Kantone. Doch in aller Stille entmachten<br />
Parlament, Regierung, Verwaltung, Justiz und Rechtslehre in<br />
unheimlichem Zusammenspiel den Verfassungsgeber. An Stelle zahlloser Fälle<br />
seien hier als Beispiele genannt:<br />
• Internationales Recht – also nicht nur zwingendes Völkerrecht – soll<br />
generell über der Verfassung stehen. 1<br />
• Vom Bundesgericht wird das Völkerrecht nicht nur "beachtet", sondern –<br />
entgegen der Verfassung – über die Verfassung gestellt. 2<br />
• Bundesrat und Parlament missachten immer häufiger missliebige<br />
Normen der Bundesverfassung. 3<br />
• Bundesrat und Parlament arbeiten daran, wie man Volksinitiativen von<br />
vornherein mit immer neuen Hindernissen verhindern kann. 4<br />
• Durch einen Rahmenvertrag soll in zahlreichen Fällen zwingend EU-<br />
Recht übernommen und die EU-Gerichtsbarkeit akzeptiert werden.<br />
Die Absicht ist eindeutig, die direkte Demokratie, d.h. die schweizerische<br />
Besonderheit, wonach die Bürger den Souverän bilden, soll<br />
eingeschränkt, ja gar ausgeschaltet werden. Das ist ein Staatsstreich<br />
gegen die von der Verfassung geltende Rangordnung im Staat.<br />
Die Volksinitiative "Schweizer Recht – statt fremde Richter"<br />
(Selbstbestimmungsinitiative), stellt sicher, dass die Bundesverfassung<br />
wieder die oberste Rechtsquelle der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />
ist und dass – mit Ausnahme des zwingenden Völkerrechts – die in der<br />
Verfassung festgeschriebene schweizerische Rechtsordnung gilt.<br />
1<br />
Gutachten über mögliche Formen der Umsetzung und Anwendung der Bilateralen Abkommen:<br />
https://www.eda.admin.ch/content/dam/dea/de/documents/studien/Gutachten-ueber-moegliche-<br />
Formen-Umsetzung-u-Anwendung-BA_de.pdf<br />
2<br />
BGE vom 12. Oktober 2012:<br />
http://relevancy.bger.ch/php/clir/http/index.php?lang=de&zoom=&type=show_document&highlight_doc<br />
id=atf%3A%2F%2F139-I-16%3Ade<br />
BGE vom 26. November 2015: http://www.bger.ch/press-news-2c_716_2014-t.pdf<br />
3<br />
Verwahrungsinitiative, Unverjährbarkeitsinitiative, Pädophileninitiative und viele mehr<br />
4<br />
Verhältnismässigkeitsprinzip soll als zwingendes Völkerrecht erklärt werden, die Unterschriftenzahl<br />
erhöht, der Kreis der Initianten beschränkt werden, etc.