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Dr. Georg Doerr -- Kurzbesprechung von B. Röllin: Nietzsches Werkpläne vom Sommer 1885: eine Nachlass-Lektüre. Philologisch-chronologische Erschließung der Manuskripte. Fink: München [u.a.] 2012. Universität Basel, Diss., 2011.

Erschienen in: GERMANISTIK – Internationales Referatorgan mit bibliographischen Hinweisen Bd. 54. Heft 3/4. 2013. S. 546-547. Diese Promotion ist aus der praktischen Editionsarbeit hervor-gegangen, ihr materialer Ausgangspunkt ist hierbei Nietzsches einmaliger Gebrauch violetter Tinte im Zeitraum von Anfang Juni bis Mitte September des Jahres 1885. Die Leitfrage dieses ‚span-nenden’ Buches lautet: ergibt die chronologisch-werkgeschicht-liche Rekonstruktion von Nietzsches Manuskripten aus dem Sommer 1885, den er in Sils-Maria verbrachte, neue Einsichten in seine Philosophie? Nach der Lektüre von B. Röllins Buch kann man diese Frage dahingehend beantworten, dass die weitere Entwicklung von Nietzsches Philosophie im Jahre 1885, dreiein-halb Jahre vor seinem geistigen Zusammenbruch, viel weniger festgelegt war, als man vermutet hätte. Es handelt sich um ein Tasten, ein Versuchen des Philosophen, das zu neuen Ergeb-nissen führt, konkret zum Werk "Jenseits von Gut und Böse". ...

Erschienen in: GERMANISTIK – Internationales Referatorgan mit bibliographischen Hinweisen Bd. 54. Heft 3/4. 2013. S. 546-547.

Diese Promotion ist aus der praktischen Editionsarbeit hervor-gegangen, ihr materialer Ausgangspunkt ist hierbei Nietzsches einmaliger Gebrauch violetter Tinte im Zeitraum von Anfang Juni bis Mitte September des Jahres 1885. Die Leitfrage dieses ‚span-nenden’ Buches lautet: ergibt die chronologisch-werkgeschicht-liche Rekonstruktion von Nietzsches Manuskripten aus dem Sommer 1885, den er in Sils-Maria verbrachte, neue Einsichten in seine Philosophie? Nach der Lektüre von B. Röllins Buch kann man diese Frage dahingehend beantworten, dass die weitere Entwicklung von Nietzsches Philosophie im Jahre 1885, dreiein-halb Jahre vor seinem geistigen Zusammenbruch, viel weniger festgelegt war, als man vermutet hätte. Es handelt sich um ein Tasten, ein Versuchen des Philosophen, das zu neuen Ergeb-nissen führt, konkret zum Werk "Jenseits von Gut und Böse". ...

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<strong>Georg</strong> DOERR: <strong>Kurzbesprechung</strong> <strong>von</strong> B. Röllin: <strong>Nietzsches</strong> Werkpläne <strong>vom</strong><br />

<strong>Sommer</strong> <strong>1885</strong>: <strong>eine</strong> <strong>Nachlass</strong>-Lektüre. <strong>Philologisch</strong>-<strong>chronologische</strong><br />

<strong>Erschließung</strong> <strong>der</strong> <strong>Manuskripte</strong>. München [u._a.] <strong>Fink</strong> <strong>2012.</strong> 238 S. Zur<br />

Genealogie des Schreibens; 15. Teilw. zugl.: Univ. <strong>Basel</strong>, <strong>Diss</strong>., <strong>2011.</strong><br />

Erschienen in: GERMANISTIK – Internationales Referatorgan mit<br />

bibliographischen Hinweisen Bd. 54. Heft 3/4. 2013. S. 546-547.<br />

Die Leitfrage dieses ‚spannenden’ Buches (teilw. zugl.: Univ. <strong>Basel</strong>, <strong>Diss</strong>.,<br />

2011) lautet: ergibt die chronologisch-werkgeschichtliche Rekonstruktion <strong>von</strong><br />

<strong>Nietzsches</strong> <strong>Manuskripte</strong>n aus dem <strong>Sommer</strong> 1985, den er in Sils-Maria<br />

verbrachte, neue Einsichten in s<strong>eine</strong> Philosophie? Nach <strong>der</strong> Lektüre kann man<br />

diese Frage dahingehend beantworten, dass die weitere Entwicklung <strong>von</strong> N.s<br />

Philosophie im Jahre 1985, dreieinhalb Jahre vor s<strong>eine</strong>m geistigen<br />

Zusammenbruch, viel weniger festgelegt war, als man vermutet hätte. Es handelt<br />

sich um ein Tasten, ein Versuchen des Philosophen, das zu neuen Ergebnissen<br />

führt, konkret zum Werk Jenseits <strong>von</strong> Gut und Böse. Diese Promotion ist aus <strong>der</strong><br />

praktischen Editionsarbeit hervorgegangen, ihr materialer Ausgangspunkt ist<br />

hierbei N.s einmaliger Gebrauch violetter Tinte im Zeitraum <strong>von</strong> Anfang Juni<br />

bis Mitte September <strong>1885</strong>. An<strong>der</strong>s als s<strong>eine</strong> Vorgänger E. F. Podach, an dessen „<br />

‚schaffensanalytischen’ Ansatz im Rückgang auf die <strong>Manuskripte</strong>“ (91) er<br />

anschließen will und M. Montinari, <strong>der</strong>, wie R. nachweist (90), das Jahr 1985<br />

stiefmütterlich behandelt hat, kann R. „nunmehr alle <strong>Manuskripte</strong>, auch frühere<br />

Hefte o<strong>der</strong> lose Blätter mit Aufzeichnungen“ (91) für s<strong>eine</strong> Untersuchung<br />

heranziehen. R. gelingt es zu zeigen, zu welchen Schlussfolgerungen <strong>eine</strong><br />

genaue editionsgeschichtliche Arbeit in Hinblick auf N.s philosophische<br />

Intentionen im <strong>Sommer</strong> <strong>1885</strong> führt.<br />

<strong>Georg</strong> <strong>Doerr</strong>, Tübingen

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