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Programm zum Theaterstück

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isherige<br />

theaterstücke am mpg<br />

1989 Dosio Kofler<br />

Die deutsche Walpurgisnacht<br />

1991 Klaus Mann<br />

Athen<br />

1992 Hasenclever/Tucholsky<br />

Kolumbus oder die<br />

Entdeckung Amerikas<br />

1993 Friedrich Wolf<br />

Professor Mamlock<br />

1994 Ilka Boll<br />

Das Frauenfreudenfest<br />

1995 Luigi Pirandello<br />

Sechs Personen suchen<br />

einen Autor<br />

1996 Elias Canetti<br />

Die Befristeten<br />

1997 Neill Simon<br />

Gerüchte, Gerüchte<br />

1998 Max Frisch<br />

Rip van Winkle<br />

1999 Andrew Carr<br />

Sofortige Erleuchtung<br />

inkl MWSt<br />

2000 Florance Landéda<br />

Die Wand des Schweigens<br />

2001 Janusz Korczak<br />

Senat der Verrückten<br />

2002 Ingo Sax<br />

Adel verpflichtet zu nichts<br />

2003 Aristophanes/Wendler<br />

Die Vögel<br />

2004 Arthur Miller<br />

Spiel um Zeit<br />

2005 William Shakespeare<br />

Viel Lärm um nichts<br />

2006 Ariel Dorfman<br />

Der Fluss<br />

2007 Josef Maria Frank<br />

Ein gewisser Herr Bothwell<br />

2008 Jürgen Neff<br />

Schwitzkasten<br />

2009 Marc Israel-Le Pelletier<br />

Bobby<br />

2010 Václav Havel<br />

Die Gauneroper<br />

2011 Cen Campbell<br />

Mr Pilks Irrenhaus<br />

2012 Dirk Daniel Zucht<br />

Die Puppe – Edelweißpiraten<br />

schauspielerinnen<br />

und schauspieler<br />

(in der Reihenfolge ihres Auftritts)<br />

Karin Jelka Weber<br />

Walter Mario Rudner<br />

Georg Jonathan Fischer<br />

Charly Clara Sax<br />

Magdalena Nina Hoinkis<br />

Rita nachher Peggy-Sue Kaiser<br />

Erna Martha Mundas<br />

Rita vorher Luna Arnold<br />

Helmut Julian Bauer<br />

Sara Dina Dizdaric<br />

Lydia Bianca Schmidt<br />

Offizier Benjamin Trippe<br />

Gestapo-Mann • Soldat Ernst Nicholas Zörner<br />

Nachbarin Lisa Claus<br />

Bertha Katharina Metzen<br />

Frau Kaminski Ann-Sophie Vossmann<br />

Willy Lutz Heißler<br />

Anna Pia Soltendieck<br />

Schnür Sarah Busch<br />

Mann Tamim Anani<br />

Frau Elena Bock<br />

Paula Anna Hausmann<br />

Stimm-Coach Klaus Rafalski<br />

Technik Paul Seydell • Tim Stoll<br />

Hans Bäckel • Jan Würthwein<br />

Bühnenbau Philippe Heyl • Hugi Hugel<br />

Grafik Peter Brümmer, drazilgraphix de<br />

Fee Waltraud Schlindwein<br />

Regie Birgit Voigt<br />

Spielzeit ca 100 Minuten<br />

die puppe<br />

edelweißpiraten<br />

<strong>Theaterstück</strong> in drei Akten von Dirk Daniel Zucht<br />

Plausus Theaterverlag Heike Stuch Bonn<br />

fr. 3. 02. 12<br />

sa. 4. 02. 12<br />

fr. 10. 02. 12<br />

sa. 11. 02. 12


der autor geschichtlicher<br />

hintergrund<br />

Der Regisseur, Schauspieler und<br />

Dramaturg Dirk Daniel Zucht ist 37<br />

Jahre alt und schrieb das Stück 2004<br />

für seine damalige Jugend-Theatergruppe<br />

„mit dem Ziel der Förderung<br />

spezieller Schauspieltechniken Es<br />

hätte mich gelangweilt, ein Jugendstück<br />

‚von der Stange‘ zu nehmen “<br />

Was hat Sie an diesem Thema gereizt?<br />

Mich hat gereizt, dass der Widerstand<br />

nicht nur durch Intellektuelle (Weiße Rose) oder hohe Offiziere<br />

(Stauffenberg) geführt wurde. Nein, es war das einfache Volk,<br />

noch schlimmer rebellierende Jugendliche, die sich ‚ihre Straßen‘<br />

gegen die HJ eroberten und behaupteten Deutschland<br />

war nie nur ein Land der Ducker und Mitläufer. Letztes Jahr<br />

durfte ich den Hitler-Attentäter Georg Elser auf der Bühne darstellen<br />

– das Thema geht mich also weiterhin an, berührt mich.<br />

Haben Sie sich bei der Ausarbeitung der Figuren an noch<br />

lebenden Edelweißpiraten orientiert?<br />

Das Thema verlangt auch eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit den realen Personen, die unter Lebensgefahr für ihre Ideale<br />

eingetreten sind Das NS-Dokumentationszentrum in Köln<br />

hat den Edelweißpiraten eine Dauerausstellung gewidmet.<br />

Durch das Museum konnte ein reger Kontakt zu überlebenden<br />

ehemaligen Edelweißpiraten hergestellt werden.<br />

Weshalb spielt das Stück auf zwei Zeitebenen?<br />

Der Zuschauer weiß von Anfang an, dass jemand überlebt<br />

hat – wer die beiden sind, erschließt sich erst während des<br />

Stückes. Das Leben geht weiter. Das Kind der Beiden fragt<br />

nach der vergangenen Zeit und stellt diese naiven Fragen<br />

auch stellvertretend für das Publikum<br />

Die Figur Rita gibt es zweifach. Weshalb?<br />

Rita ‚vorher‘ ist eine junge Frau, deren Eltern während eines<br />

Bombenangriffs vor ihren Augen verbrannt sind Rita ‚nachher‘<br />

ist ihr alter ego; sie repräsentiert die Gefühle, die die stark traumatisierte<br />

Rita ‚vorher‘ nach außen nicht zeigen kann Außer<br />

den Edelweißpiraten und dem in Rita verliebten Helmut zeigt<br />

die Bevölkerung wenig Mitgefühl und äußert sich überwiegend<br />

abfällig<br />

Wofür steht die Puppe?<br />

Die Puppe ist für Rita ein Symbol, das die heile Welt ihrer<br />

Kindheit konserviert Die Nazi-Diktatur und der Krieg hat vielen<br />

Kindern und Jugendlichen ein unbeschwertes Leben gestohlen<br />

Die Theater - AG dankt ihren Sponsoren für die großzügige<br />

finanzielle Unterstützung.<br />

Die Edelweißpiraten waren rebellische Jugendliche vor allem<br />

aus dem Rhein-Ruhrgebiet, die sich der Indoktrination der Hitlerjugend<br />

entzogen<br />

Sie waren überwiegend junge Arbeiter im Alter zwischen 14<br />

und 18 Jahren Auch Mädchen, die die „Frau- und Mutterrolle“<br />

der Nazis ablehnten, gehörten den Gruppen an Die Jugendlichen<br />

hatten kein politisches <strong>Programm</strong> und keinen Dachverband:<br />

Sie wollten frei und unabhängig sein.<br />

Der Widerstand der Edelweißpiraten gegen das NS-Regime<br />

äußerte sich anfangs in der Durchführung verbotener Fahrten<br />

und Zeltlager Sie verprügelten HJ-Führer, versteckten Juden<br />

und geflüchtete Zwangsarbeiter, für die sie Lebensmittelmarken<br />

stahlen<br />

Während des Krieges ging ein Teil der Edelweißpiraten (Ehrenfelder<br />

Gruppe) in den Untergrund und verübte Anschläge<br />

auf leitende NS-Funktionäre<br />

Regelmäßig hörten sie nachts den „Feindsender“ BBC London<br />

ab und schrieben die Informationen auf Schuhkartons, die sie<br />

in der Stadt verteilten<br />

Das NS-Regime bestrafte die oppositionellen Jugendlichen mit<br />

Fürsorgeerziehung, Gefängnis, Jugend-KZ und schreckte auch<br />

vor der Todesstrafe nicht zurück. Am 10.11.1944 wurden 13 Edelweißpiraten<br />

ohne Gerichtsverfahren in Köln öffentlich gehängt.<br />

Der Jüngste, Bartholomäus Schink, war erst 16 Jahre alt.<br />

Selbst als dieser in der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter<br />

der Völker“ geehrt wurde, betrachteten die westdeutschen<br />

Behörden die Edelweißpiraten weiterhin als Ansammlung<br />

krimineller Elemente. Sie wurden erst im Jahre 2003 als<br />

politisch Verfolgte und Widerstandskämpfer anerkannt

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