Projekttage 2009 - Staudenmaier
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Leiter: Hans-Jürgen <strong>Staudenmaier</strong><br />
Gruppe 1: Energie<br />
(Andreas Melzer, Markus Theimer, Hannes Weber)<br />
Gruppe 2: Erneuerbare Energien und Klimaschutz<br />
(Hanno Bänsch, Daniela Schäfer, Christoph Tabler, Markus Xander)<br />
Gruppe 3: Biodiversität (Lutz Heissler, Michael Theimer)<br />
Umweltpolitik<br />
Leitlinien einer Energiepolitik für Europa (Gr.1)<br />
Umweltaspekt<br />
Sparsamer Umgang mit Energie<br />
Energieversorgung<br />
- gesichert,<br />
- wettbewerbsfähig,<br />
- nachhaltig<br />
Reduzierung der Treibhausgasemissionen<br />
Politischer Aspekt<br />
Geschlossenes Auftreten der EU auf der internationalen Bühne<br />
Ziele der Energiepolitik (Gr.1)<br />
80 % der Treibhausgase stammen aus der Energieerzeugung!<br />
- Aktionsplan für Energieeffizienz 2007-2012<br />
- -20% Emissionen (EU, bis 2020)<br />
- -30% Emissionen (international, bis 2020)<br />
- +20% erneuerbare Energien (Transportwesen und Industrie, bis 2020)<br />
- Umweltfreundliche Technologien (Wirkungsgrad verbessern!) *)<br />
- Zusammenarbeit mit Nicht-EU-Ländern und internationalen Institutionen<br />
- Schaffung von Umweltbewusstsein bei Bürgern und Industrie<br />
( U m d e n k e n ! )<br />
weniger Treibhausgase!<br />
*) Vereinbarkeit von Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit!<br />
Konkurrenzfähigkeit umweltfreundlicher Produkte!
Erneuerbare Energien (Gr.2)<br />
Verwertbare Energiequellen *)<br />
- Sonne,<br />
- Wind,<br />
- Biomasse (z.B.: Biosprit **) , Methangas aus Kläranlagen),<br />
- Geothermie / Fernwärme / Kraft-Wärme-Kopplung<br />
*) Problematik: Herkunftsnachweis (Stammt der Strom tatsächlich aus erneuerbaren<br />
Energiequellen?)<br />
**) Problematik: Nahrungsmittelverknappung in Entwicklungsländern, sehr<br />
schlechte CO2-Bilanz<br />
Wer verwendet bereits erneuerbare Energien?<br />
(Beispiele aus 2005)<br />
Anteil an erneuerbaren Energie EU-Land<br />
39,0 % Schweden<br />
23,0 % Österreich<br />
5,8 % Deutschland<br />
2,4 % Niederlande<br />
1,3 % Großbritannien<br />
Eine Übersicht über staatliche Fördermöglichkeiten findet man in Literatur (3).<br />
Vorteile erneuerbarer Energien<br />
- Bei Energiemix mit 20% erneuerbaren Energien: ca. 750 Mio t CO2 / a<br />
Einsparung,<br />
- sinkende Abhängigkeit von Importen (Öl, Gas, Kohle),<br />
- Schonung der natürlichen Ressourcen durch nachwachsende Energieträger
Die Kernenergie im Interessenkonflikt (Gr.1)<br />
keine treibhausgasrelevanten CO2-Emissionen<br />
+<br />
Kernenergie<br />
Keine gemeinsame europäische Regelung,<br />
jeder Mitgliedsstaat entscheidet selbst!<br />
ungeklärte Endlagerung,<br />
Anfälligkeit gegen terroristische Anschläge<br />
Wichtige Vertragswerke der EU mit Umweltaspekt<br />
(Gr.1)<br />
1951: EGKS-Vetrag (Gründung d. „Europ. Gemeinschaft für Kohle u. Stahl“)<br />
1957: Euratom-Vertrag<br />
2007: „Energiepaket der Europäischen Kommission“
Biodiversität (Gr.3)<br />
Begriffserklärung<br />
Biodiversität bezeichnet<br />
- die Vielfalt der Arten,<br />
- die Vielfalt aller Gene.<br />
Artendiversität<br />
- die Vielzahl an Arten in einem Ökosystem<br />
Genetische Diversität<br />
- innerhalb einer Art (= genetische Variation),<br />
- innerhalb eines Ökosystems.<br />
Ökologische Stabilität<br />
Störeinflüsse auf Ökosysteme<br />
Ökosysteme Ökosysteme gestört<br />
ohne Biodiversität (Zusammenbruch)<br />
Störeinflüsse auf Ökosysteme<br />
Ökosysteme Ökosysteme nicht gestört<br />
mit Biodiversität (kein Zusammenbruch)<br />
Biodiversität wirkt auf Ökosysteme stabilisierend!
Gefährdung der ökologischen Stabilität durch menschliche<br />
Einwirkungen<br />
Umweltverschmutzung *)<br />
Raubbau **)<br />
Massenproduktion ***) Artenarmut<br />
von Flora<br />
und Fauna<br />
(Nachhaltigkeit!)<br />
(Monokulturen)<br />
Flächenversiegelung ****)<br />
*) direkte Schadstoffeinwirkung (z.B. Waldsterben)<br />
**) bekanntes Beispiel: Überfischung<br />
***) erhöhte Anfälligkeit gegenüber Schädlingen<br />
****) z.B. Verlust an Feuchtgebieten<br />
Die Biodiversität zu schützen (also eine Verarmung an Arten zu verhindern) ist<br />
Ziel der Artenschutzverordnung.<br />
Solche Verordnungen gibt es auf nationaler und europäischer Ebene.<br />
Verstöße gegen die Artenschutzverordnung zählen als Ordnungswidrigkeiten.<br />
Nachhaltige Störungen der Biodiversität durch Klimaveränderung<br />
Infolge des Klimawandels neu eingewanderte Arten verändern den Genpool und<br />
verdrängen die einheimischen Arten (z.B. Verdrängung des einheimischen<br />
Siebenpunkts durch den chinesischen Marienkäfer). Diese Neuankömmlinge<br />
wirken sich nachhaltig negativ auf die Biodiversität aus.
Beispiele hierfür aus dem Bereich der Neophyten: siehe Anhang.<br />
Literatur<br />
(1) http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/I27067.thm<br />
(2) http://www.erneuerbareenergien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/foerderrichtlinie_waerme.pdf<br />
(3) http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?type=IM-<br />
PRESS&reference=20080331STO25142&language=DE
Anhang:<br />
Neophyten als Gefahr für die Biodiversität<br />
Wenn Pflanzen zum Problemfall werden:<br />
Ärger mit Neophyten<br />
Nicht alle Pflanzen, die heute in Mitteleuropa vorkommen,<br />
gab es hier schon immer.<br />
Und noch heute wandern fremde Pflanzenarten bei uns ein –<br />
mit Handelsgütern (Getreide, Futtermittel, Baumwolle, Wolle)<br />
über Häfen, Flugplätze und Bahnhöfe.<br />
Waren- und Personenaustausch durch Verkehr und Handel<br />
überwinden die natürlichen Ausbreitungsschranken<br />
→ transkontinentale Ausbreitung,<br />
die auf natürlichem Wege nicht möglich gewesen wäre<br />
Etwa 50 % der Neophyten sind absichtlich eingeführt<br />
(z.B. Kartoffel, Mais),<br />
etwa 50 % der Neophyten sind unbeabsichtigt eingeschleppt<br />
(z.B. Riesen-Bärenklau, Kanadische Goldrute, Japanischer<br />
Staudenknöterich, Ambrosie).
Warum sich Neophyten bei uns durchsetzen können:<br />
- Es fehlen die natürlichen Feinde ihrer Heimat.<br />
- Die meisten von ihnen haben eine große Samenproduktion.<br />
- Viele bilden mit unterirdischen Ausläufern (Stolonen)<br />
oft meterhohe, undurchdringliche Bestände.<br />
Warum manche *) Neophyten Schaden anrichten:<br />
- Sie konkurrieren mit einheimischen Arten um den Lebensraum.<br />
- Sie verändern den Genpool einheimischer Pflanzen durch Einkreuzen<br />
(Bstardierung).<br />
- Sie verändern oft ökologische Kreisläufe (z.B. durch Stickstoffanreicherung<br />
im Boden).<br />
- Sie führen zu gesundheitlichen Problemen (z.B. Allergien).<br />
- Sie lockern z.B. Dämme und verhindern eine sinnvolle Nutzung der<br />
Fläche.<br />
Die Folgen sind:<br />
→ Störung des ökologischen Gleichgewichts,<br />
→ Zerstörung der Biodiversität durch einseitige Dominanz,<br />
→ Erschwernis von Land- und Forstwirtschaft.<br />
*) Die meisten Neophyten,<br />
die sich bei uns ansiedeln konnten,<br />
sind jedoch harmlos,<br />
und es geht von ihnen keine Gefahr aus<br />
für unsere Natur und unsere Gesundheit.<br />
Die wenigen wirklich gefährlichen Neophyten<br />
müssen aber bekämpft werden durch<br />
- regelmäßige Kontrollen (z.B. im eigenen Garten),<br />
- flächendeckende Untersuchungen (z.B. in den Gemeinden).<br />
Die Bekämpfung einer Invasion ist umso einfacher und billiger,<br />
je früher sie bemerkt wird !
Steckbrief:<br />
Riesen-Bärenklau = Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)<br />
Familie: Doldengewächse<br />
Ursprüngliche Heimat: Kaukasus<br />
Aussehen: bis 5 m hoch,<br />
Blätter gezähnt,<br />
weiße Blütendolden bis 50 cm Durchmesser;<br />
Standorte: ursprünglich Zierpflanze in Gärten,<br />
heute an nährstoffreichen Standorte<br />
an Bachufern;<br />
Verbreitung: hohe Samenproduktion;<br />
Probleme:<br />
Berührung der Pflanze<br />
führt zu Hautverbrennungen;<br />
Bekämpfung: Mähen vor der Samenreife.
Steckbrief:<br />
Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)<br />
Familie: Korbblütengewächse<br />
Ursprüngliche Heimat: Nordamerika<br />
Aussehen: Höhe 50 bis 200 cm,<br />
Blätter lanzettlich, blassgrün,<br />
reichblütige, gelbe Blütentrauben,<br />
Standorte: einstmals Gartenpflanze,<br />
heute auf Brachflächen, an Böschungen<br />
und Wegrändern;<br />
Verbreitung: hohe Samenproduktion,<br />
Ausläufer (Stolonen);<br />
Probleme:<br />
Verdrängung der heimischen Flora;<br />
Bekämpfung: Ausreißen und<br />
Mähen vor der Blüte.
Steckbrief:<br />
Japanischer Staudenknöterich = Riesenknöterich (Reynoutria<br />
ja- ponica)<br />
Familie: Knöterichgewächse<br />
Ursprüngliche Heimat: Ostasien<br />
Aussehen: bis 2,5 m hoch,<br />
Blätter herzförmig,<br />
unscheinbare, weiße Blüten;<br />
Standorte: Bach- und Flussufer, Böschungen,<br />
undurchdringliche Standorte;<br />
Verbreitung: Ausläufer durch kleinste Wurzelstücke;<br />
Probleme:<br />
Verdrängung der heimischen Flora;<br />
Lockerung von Ufern und Dämmen;<br />
Bekämpfung: mehrfache Mahd,<br />
Abdecken des Bodens.
Steckbrief:<br />
Ambrosie = Beifußblättriges Traubenkraut = „Wilder Hanf“<br />
(Ambrosia artemisifolia)<br />
Familie: Korbblütler<br />
Ursprüngliche Heimat: Amerika<br />
(erst kürzlich bei uns eingeschleppt)<br />
Aussehen: hohe, einjährige Pflanze,<br />
Blätter doppelt gefiedert,<br />
unscheinbare, grünliche Blütenrispen;<br />
Standorte: Ackerland, Brachflächen, Wegränder;<br />
Verbreitung: Samen,<br />
in Vogelfutter verschleppt;<br />
Probleme:<br />
Pollen verursachen mit die stärksten<br />
überhaupt bekannten Allergien;<br />
Bekämpfung: Ausreißen vor der Blüte und anschließende<br />
Entsorgung in Verbrennungsanlagen.