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Schlösslipost 2009/2010 - Schloessli Ins

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SCHLÖSSLIPOST<br />

Zeitschrift der Schul- und HeimgemeinschafT Schlössli <strong>Ins</strong><br />

AUSGABE<br />

10/11


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Themen<br />

EDITORIAL 4<br />

ERLEBNISPÄDAgogik 6<br />

sommertagung 16<br />

besinnung 18<br />

schlössli-schule 19<br />

adventskrippe 20<br />

gesundheitsschwester 22<br />

jahrmarkt 25<br />

SChlösslipost 10 / 11<br />

Zeitschrift und mitteIlungsblatt der<br />

Schul- und heimgemeinschaft schlössli ins<br />

Herausgeber<br />

Verein Schlössli ins<br />

www.schloessli-ins.ch<br />

Redaktion<br />

sVen coliJn, ruedi büchler<br />

gestaltung<br />

www.mediaparx.ch<br />

auflage<br />

7000 ExemplarE, einmal jährlich<br />

Projekte<br />

holland 26<br />

schwarze spinne 28<br />

l andwirtschaft 30<br />

BAuhüTTE 31<br />

dolobore 32<br />

Chronik<br />

schlössli-chronik <strong>2009</strong> / <strong>2010</strong> 34<br />

Kalender<br />

<strong>2010</strong> 40<br />

2011 41<br />

theater 42<br />

Adressen 44<br />

Bilanz<br />

bilanz <strong>2009</strong> 46<br />

erfolgsrechnung <strong>2009</strong> 47<br />

Druck<br />

GRaf AG druckerei, 3280 murten<br />

schlösslipost 3


EDITORIAL<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Eltern, liebe Leser/innen<br />

Sven Colijn<br />

Das vergangene Schlösslijahr stand<br />

stark unter dem Stern der Reflexion.<br />

Wir haben eine Betriebsanalyse, eine<br />

Evaluation zur Führung im Rahmen<br />

der Qualitätssicherung, sowie eine<br />

Umfrage zum Gewölbe gemacht, einen<br />

Leitbildprozess geführt und uns<br />

gefragt, wohin wir wollen. Es war<br />

mir ein grosses Anliegen, genau hinzuschauen,<br />

wo wir stehen und dabei<br />

die Wahrnehmung so breit wie möglich<br />

abzustützen. Die Auswertungen,<br />

die Resultate und Antworten sind<br />

nun da und das Bild, welches wir vom<br />

Schlössli haben, ist klarer. Die Frage<br />

ist jetzt, was machen wir damit?<br />

Vorneweg, was kam denn bei dieser<br />

Reflexion heraus? Wir gingen sprichwörtlich<br />

vom Hundertsten ins Tausendste<br />

und das bei einem sehr komplexen<br />

und dynamischen Betrieb.<br />

Dementsprechend differenziert und<br />

vielseitig sind auch die Resultate, sie<br />

lassen sich aber auf einen Nenner<br />

bringen und das freut mich sehr. Das<br />

Schlössli ist ein Ort, wo Kinder und<br />

Jugendliche sich wohl fühlen und sich<br />

entwickeln können, dies geschieht auf<br />

der Grundlage des anthroposophischen<br />

Menschenbildes und um diesem Anspruch<br />

gerecht zu werden, müssen WIR<br />

uns ständig weiter entwickeln. Dies hätte<br />

ich letztes Jahr auch aufschreiben<br />

können, was ich aber nicht gewusst<br />

hätte ist, ob dies wirklich der gemeinsame<br />

Wille ist und was noch konkret<br />

ansteht in der Entwicklung des<br />

Schlössli.<br />

Diesen konkreten Entwicklungsbedarf<br />

zu eruieren hat sich gelohnt, denn für<br />

die Umsetzung müssen wir ebenso unsere<br />

Defizite kennen, auch dies lässt<br />

sich allgemein beschreiben. Im Schlössli<br />

ist über die Jahre sehr vieles angelegt<br />

worden und auch erhalten geblieben,<br />

das macht das Schlössli unter<br />

anderem so wertvoll, diese Anlagen,<br />

diese Impulse und Ideen müssen aber<br />

auch belebt sein und damit sie belebt<br />

werden, auch verwandelt werden.<br />

In diesem Sommer ist ein neues Buch<br />

erschienen, mit dem Titel «Ritual im<br />

Wandel» von Ulrike Lichtinger, welches<br />

exemplarisch an unserem Morgenkreis,<br />

dem Gewölbe, die Bedeutung von Ritualen<br />

erarbeitet hat. Ulrike Lichtinger<br />

hat das Gewölbe erforscht und die Resultate<br />

mit der Geschichte vom Gewölbe<br />

verglichen, sie hat dabei eine enge<br />

Relation von der Gestalt des Gewölbes<br />

zu der entsprechenden geschichtlichen<br />

Phase des Schlössli festgestellt. Das<br />

Gewölbe hat sich also mehr oder weniger<br />

bewusst mit den<br />

Veränderungen im<br />

Betrieb gewandelt<br />

und ist so lebendig<br />

und aktuell geblieben,<br />

ohne dabei<br />

seine Kraft und<br />

Bedeutung zu verlieren.<br />

Es gibt das geflügelte Wort, «es muss<br />

stimmig sein», oder einfacher «es<br />

muss stimmen». Unsere Grundlagen,<br />

der Gründungsimpuls des Schlössli,<br />

und unser Fachwissen sind das Eine<br />

aber diese Ideen müssen immer in<br />

die Zeit gesetzt werden, wir müssen<br />

genau hinschauen, auf das, was uns<br />

entgegenkommt und wie wir es ineinander<br />

fügen und weben, damit es<br />

stimmt!<br />

Herzlich Sven Colijn<br />

4 schlösslipost schlösslipost 5


THEMEN Erlebnispädagogik<br />

erlebnispädagogik THEMEN<br />

Die Grundkräfte des Menschen im anarchischen<br />

ethischen Individualismus und in der Liebe<br />

Ueli Seiler-Hugova<br />

In der modernen Massengesellschaft<br />

verschwindet immer mehr das, was<br />

den Menschen eigentlich ausmacht:<br />

der Individualismus und die Liebe.<br />

Das Schlössli versucht als <strong>Ins</strong>titution<br />

und in seinem Erziehungsauftrag<br />

diese Grundkräfte zu fördern.<br />

Gerade am Ende des Schuljahres<br />

erlebten wir an der Präsentation der<br />

9. Klässler, wie dieser anarchische<br />

Impuls zu wirken vermag, wenn wir<br />

die Jugendlichen auffordern in die<br />

eigene Tiefe zu gehen, um ihr Ureigenstes<br />

herauf zu holen. Hier erfuhren<br />

wir das Intuitive, aber auch die<br />

Liebe zu dem, was einem durch intensives<br />

Studium Herzensangelegenheit<br />

geworden ist.<br />

Wir veröffentlichen hier Texte von<br />

Rudolf Steiner und Diether Rudloff.<br />

Im Berichtsjahr sind es gerade 21<br />

Jahre nach dem Erdenabschied von<br />

Diether Rudloff (19. Januar 1989).<br />

Dieses Alter bedeutet ja die Geburt<br />

des Ichs.<br />

Rudolf Steiner ist einer der konsequentesten<br />

Verfechter des anarchischen<br />

ethischen Individualismus.<br />

In seinem Vorwort zur Philosophie<br />

der Freiheit, der Erstausgabe 1894,<br />

schreibt er folgendes:<br />

Ich glaube einen Grundzug unseres<br />

Zeitalters richtig zu treffen, wenn ich<br />

sage: der Kultus des menschlichen<br />

Individuums strebt gegenwärtig dahin,<br />

Mittelpunkt aller Lebensinteressen zu<br />

werden. Mit Energie wird die Überwindung<br />

jeder wie immer gearteten<br />

Autorität erstrebt. Was gelten soll,<br />

muss seinen Ursprung in den Wurzeln<br />

der Individualität haben. Abgewiesen<br />

wird alles, was die volle Entfaltung<br />

der Kräfte des Einzelnen hemmt …<br />

Wir lassen uns keine Ideale aufdrängen,<br />

wir sind überzeugt, dass in jedem<br />

von uns etwas lebt, das edel ist und<br />

wert, zur Entwicklung zu kommen,<br />

wenn wir nur tief genug, bis in den<br />

Grund unseres Wesens, hinabzusteigen<br />

vermögen. Wir glauben nicht mehr<br />

daran, dass es einen Normalmenschen<br />

gibt, zu dem alle hinstreben sollen …<br />

Nicht das, was jeder andere auch kann,<br />

wollen wir hervorbringen, sondern,<br />

was nach der Eigentümlichkeit unseres<br />

Wesens nur uns möglich ist, soll als<br />

unser Scherflein der Weltentwicklung<br />

einverleibt werden. Niemals wollten<br />

die Künstler weniger wissen von Normen<br />

und Regeln der Kunst als heute.<br />

Jeder behauptet ein Recht zu haben,<br />

das künstlerisch zu gestalten, was<br />

ihm eigen ist. Es gibt Dramatiker, die<br />

lieber im Dialekt schreiben, als in einer<br />

von der Grammatik geforderten<br />

Normalsprache.<br />

Keinen besseren Ausdruck kann ich<br />

finden für diese Erscheinungen als<br />

den, sie gehen hervor auf dem bis aufs<br />

Höchste gesteigerten Freiheitsdrang<br />

des Individuums. Wir wollen nach<br />

keiner Richtung abhängig sein, und<br />

wo Abhängigkeit sein muss, da ertragen<br />

wir sie nur, wenn sie mit einem<br />

Lebensinteresse unseres Individuums<br />

zusammenfällt.<br />

Hartwig Vollbehr hat uns an der Pädagogischen<br />

Tagung <strong>2010</strong> auf diesen Text<br />

von Rudolf Steiner aufmerksam gemacht.<br />

Allerdings hat Steiner diesen<br />

Text 1918 wieder herausgenommen.<br />

Ein anderer Vertreter des anarchischen<br />

ethischen Individualismus war Diether<br />

Rudloff. Einer der bedeutensten anthroposophischen<br />

Kunsthistoriker,<br />

der den Kunstbegriff bis zur Kunst<br />

– Idee eines Joseph Beuys erforschte.<br />

Er war auch ein Freund des Schlösslis<br />

und starb leider schon 1989. Wir veröffentlichen<br />

hier Briefauszüge. Er fand<br />

gerade im Schlössli das kreativ Anarchische<br />

und Ethische.<br />

Mein lieber Freund Ueli Seiler<br />

(Cunit, Spanien, 5. April 1985,<br />

Karfreitag, nachmittags)<br />

Ja was meinen Sie, wie wir es bedauert<br />

haben, im Sommer nicht nach <strong>Ins</strong> kommen<br />

zu können. Mir blutet das Herz,<br />

wenn ich daran denke. Ich fühle mich,<br />

darüber brauche ich nicht mehr nachzudenken,<br />

<strong>Ins</strong> und seinen Bestrebungen<br />

tief verbunden, schicksalsmässig.<br />

Aber es ist eben auch echtes, schmerzliches<br />

Karma, dass es mir zunächst<br />

jedenfalls verwehrt ist, physisch in <strong>Ins</strong><br />

anwesend zu sein, wo mir von Lehrern,<br />

Mitarbeitern und nicht zuletzt von<br />

Schülern so viel entgegenkommt, so<br />

dass ich nicht nur ein Viertel oder weniger,<br />

sondern ungeteilt mein ganzes<br />

Wesen dort im Lehren, Mitleben und<br />

Miterleben zur Geltung bringen kann.<br />

Das ist sehr selten heute, wo es meist<br />

nur Achtelsmenschen gibt (und auch<br />

die werden weniger). Ich kann bei<br />

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THEMEN Erlebnispädagogik<br />

Erlebnispädagogik THEMEN<br />

Ihnen ganz aus dem Vollen meines<br />

Wesens schöpfen und die Dinge so<br />

hinstellen, wie ich es, wie ich sie als<br />

Wahrheit empfinde.<br />

Und es ist dann ein grosses Echo da,<br />

das mich enthusiasmiert. Wenn ich<br />

bei Ihnen bin und spreche, habe ich<br />

das Gefühl aus der Fülle meiner<br />

«Lebensernte» meines nicht immer<br />

ganz einfachen Lebens Brot statt<br />

Steine verteilen zu können. Und ich<br />

möchte es immer mehr.<br />

Aber … und da ist der Schicksalsknoten.<br />

Sie sagen: «Fahrende Hochschule»<br />

– das ist sehr gut charakterisiert. Das<br />

kann ich aber nur, wenn ich ganz aus<br />

dem bei mir vielleicht extrem ausgebildeten<br />

Willensorganismus lebe und der<br />

hängt natürlich mit meiner zu klein<br />

geratenen Gestalt unmittelbar zusammen<br />

(das ist auch ein anschaubar gewordenes<br />

Mysterium!). Doch das Leben<br />

und Wirken aus dem Willen, dem echten<br />

Willen, zerstört natürlich nach<br />

Steiner extrem auch den physischen<br />

Leib. Denn der Wille lebt aus dem<br />

Feuer und verbrennt alles Physische<br />

(siehe Vincent van Gogh z.B.). Und so<br />

komme ich mir in letzter Zeit einfach<br />

manchmal so vor wie eine Kerze, die<br />

man an beiden Enden angezündet<br />

hat. Das kann natürlich nicht gut<br />

gehen, zu viel vom alchemistischen<br />

Sulphur in sich zu haben. Und so<br />

bin ich gezwungen, wider meine eigene<br />

Natur, mich zu bremsen, es leiser angehen<br />

zu lassen, wenn ich noch etwas<br />

leben will. Denn das möchte ich. Diese<br />

trotz allem schöne Erde mit ihren herrlichen<br />

Freuden auch des Leibes vorschnell<br />

zu verlassen ist eigentlich nicht<br />

meine Absicht. Nur: ich muss lernen,<br />

mich zu beherrschen!<br />

Doch vorerst freuen wir uns auf die<br />

Aussicht, Sie mit den Seminaristen<br />

im Februar 1986 vielleicht in Cunit zu<br />

sehen. Das wäre ganz grossartig, wenn<br />

es klappte! Es ist zu dieser Zeit alles<br />

frei und ich bin bereit, Ihnen schöne<br />

Sachen zu zeigen und Enthusiasmierendes<br />

zu erzählen! Die Atmosphäre<br />

des Hauses ähnelt, aufs Spanische<br />

übertragen, der von <strong>Ins</strong>. Die Besucher<br />

fühlen sich wohl, geborgen, aber auch<br />

nur dann, wenn sie den Zug zur Persönlichkeit<br />

und zum Sozialen haben! …<br />

Lieber Freund Ueli, ich muss schliessen.<br />

Ich danke Ihnen nochmals für<br />

Ihren freundschaftlichen Brief und<br />

schliesse Sie alle, die lieben Freunde<br />

aus dem Schlössli, geistig in meine<br />

Arme, wie es auch meine Frau tut.<br />

Ihr Diether Rudloff<br />

Wir besuchten dann Rudloffs mit<br />

dem Schlössli-Seminar in Spanien.<br />

Er führte uns eindrücklich in die<br />

romanische Kunst Katalaniens, wie er<br />

dies in seinem Buch im Urachhaus-<br />

Verlag dargestellt hatte. Dieses Buch<br />

ist kürzlich mit der finanziellen Hilfe<br />

der Stiftung für Heimpädagogik Schlössli<br />

<strong>Ins</strong> in katalanischer und spanischen<br />

Sprache herausgekommen.<br />

Diether, begleitet von Waldraut, seiner<br />

Frau, reiste z. T. mit Schlössli – Hilfe in<br />

die Schweiz und hielt Vorträge.<br />

Am 22. September 1988 stirbt Waldraut<br />

an Krebs, die ihn als Ehefrau die letzten<br />

14 Jahre in Spanien betreut hatte.<br />

Diether war seit seiner Geburt körperlich<br />

behindert. Er schreibt am 9.November<br />

1988 folgenden Brief an seine Freunde,<br />

wo er seine Troubadour – Liebe zu<br />

seiner Frau wunderbar beschreibt.<br />

Hier kommt zur Freiheit die Liebe, hier<br />

exemplarisch in diesem Brief dargestellt.<br />

Rudolf Steiner zeigt diesen Zusammenhang<br />

in der Philosophie der<br />

Freiheit mit folgendem Zitat:<br />

Leben in der Liebe zum Handeln im<br />

Verständnisse des fremden Wollens<br />

ist die Grundmaxime der freien<br />

Menschen.<br />

«Die höchste Ausdrucksform<br />

des Eros ist die aufopfernde<br />

Liebe, die sich in die Gemeinschaft<br />

mit dem anderen<br />

hineinbegibt, in zweckfreier<br />

Freude und im Dienst am<br />

geliebten Menschen oder an<br />

Gott.»<br />

Leonardo Boff<br />

Liebe Freunde, die Sie sich Waltraud<br />

Anna Rudloff verbunden fühlen!<br />

Es ist bei mir eine solche Fülle von<br />

schriftlichen Zeugnissen der Anteilnahme<br />

am Tode unserer geliebten<br />

Verstorbenen eingegangen, die selbst<br />

mich überrascht hat, der ich doch<br />

um ihre grosse Ausstrahlung wusste.<br />

Fast immer ist von der tiefen Betroffenheit<br />

die Rede, jemanden sterben<br />

sehen zu müssen, der doch so gesund,<br />

jung und heiter schien, von dem man<br />

es also am wenigsten erwartet hätte.<br />

Jedem von Ihnen möchte ich am<br />

liebsten persönlich antworten, aber<br />

die Überfülle Ihrer Teilnahmebriefe<br />

macht es mir unmöglich. So verzeihen<br />

Sie bitte, dass ich die Form dieses<br />

Allgemeinbriefes wähle, in dem ich<br />

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THEMEN Erlebnispädagogik<br />

Erlebnispädagogik THEMEN<br />

versuchen werde, einige Umrisse<br />

ihres Wesens, so wie ich es während<br />

der 14 Jahre unserer Ehe erlebte,<br />

zu skizzieren.<br />

Manche Ihrer Briefe betonen ihre<br />

Engelhaftigkeit: «Sie war ein Engel»<br />

(mehrfach); «ein sanfter Engel»;<br />

«ein Engel, aber im Irdischen beheimatet».<br />

Ich habe es von Anfang an<br />

nie anders erlebt. Sie besass eine<br />

königliche Würde, die streng alles<br />

abwies, was ihren hohen Massstäben<br />

nicht genügte. Daraus erfloss aber<br />

auch ihre gleichmässige Freundlichkeit<br />

und Güte, mit der sie jedem Menschen<br />

begegnete. So ist es verständlich,<br />

dass ihr Wesen von Ihnen mit<br />

verschiedenen Weltkunstwerken in<br />

Beziehung gesetzt wurde: mit einem<br />

ägyptischen Königspaar in Stein,<br />

einem ägyptischen Mumienporträt,<br />

manch frühen russischen Ikonen,<br />

romanischen Madonnen aus Katalonien<br />

oder Bildnissen von El Greco.<br />

Der letzte Vergleich scheint mir der<br />

zwingendste: Toledo ist ihre Stadt,<br />

Toledo und sie gehören zusammen.<br />

In dieser mystischen Stadt, wo sich<br />

nach Rilke Himmel und Erde ständig<br />

durchdringen, lebten viele Jahrhunderte<br />

die drei Weltreligionen,<br />

die das Antlitz Europas prägten,<br />

tolerant und friedlich miteinander.<br />

So machte auch dies die Vielschichtigkeit<br />

und Unergründlichkeit ihres<br />

Wesens aus, dass sich in ihm Duft,<br />

Märchenhaftigkeit und Musikalität<br />

des Maurentums, Stolz und Freiheitsliebe<br />

des westgotisch-arianischen<br />

Christentums sowie die dunklen Abgründe<br />

(«Duende») des kabbalistisch<br />

geprägten spanischen Judentums<br />

vereinten.<br />

Hinzu komme, dass Waltraud Anna<br />

Rudloff eindeutig venus-bestimmt war.<br />

Denn Anael ist der Erzengel der Venus,<br />

Venus aber bedeutet Fähigkeit zur Seelenwärme,<br />

Sinn für die Kunst, Schönheit,<br />

für die Grazie des Lebens und für<br />

die wahre Liebe. Sie bedeutet das<br />

selbstlose Schaffen von inneren und<br />

äusseren Räumen, damit anderes<br />

entstehen kann. So sah sie auch ihre<br />

Aufgabe darin, ihre geliebte Masia<br />

Torrents in Cunit zu einer Begegnungsstätte<br />

zu machen, in der sich geistige,<br />

religiöse und künstlerische Prozesse<br />

bilden können, unabhängig von jedem<br />

Dogma, jeder <strong>Ins</strong>titution, in Freiheit.<br />

Fast bis zuletzt las sie in dem Buch des<br />

Franziskaners Leonardo Boff aus Brasilien:<br />

«Zärtlichkeit und Kraft». Dieser<br />

Titel charakterisiert zusätzlich ihr<br />

Venus-Wesen und dies im schärfsten<br />

Gegensatz zum Ungeist unserer Zeit,<br />

der fast nur noch Brutalität aus<br />

Schwäche kennt. Sie aber tat alles<br />

aus der Kraft der Leichte, fast unbemerkt<br />

und ertrug so ihre schwere<br />

Krankheit; mit heiterer, anmutiger<br />

Lebensgelassenheit und nie versiegender<br />

Fröhlichkeit. Dies alles aber<br />

auf dem Untergrund einer tiefen<br />

Lebenstragik, um die kaum jemand<br />

etwas ahnte.<br />

Schliesslich ist sie in individueller und<br />

höchst intimer, ganz moderner Weise<br />

mit der Gralsströmung verbunden, die<br />

gerade hier in Katalonien beheimatet<br />

ist. Aber dies mag ich hier, an dieser<br />

Stelle nicht weiter erörtern. Nur so<br />

viel: Hineingeboren in die Kräfte des<br />

aufsteigenden äusseren Lichtes am<br />

6. Februar 1929 (am 2. Februar ist Mariä<br />

Lichtmess), starb sie würdig und voll<br />

bewusst in meiner Gegenwart in ihrer<br />

Masia Torrents am 22. September<br />

1988 zur Tag- und Nachtgleiche um<br />

18 Uhr 45, in die beginnende Michaeli-<br />

Woche hinein, wo das äussere Licht<br />

dann wieder seinen Abstieg beginnt.<br />

Für mich war sie Eins und Alles, die<br />

Erfüllung meines Lebens. Uns verbindet<br />

eine mystisch-irdische Liebesgemeinschaft,<br />

die alle Grenzen bürgerlicher<br />

Konvention einfach sprengen<br />

musste. Sie war mir zugleich inspirierende<br />

Muse, Weg-Leiterin zu einer<br />

modernen, freiheitlichen und integralen<br />

Spiritualität, treusorgende mütterliche<br />

Ehefrau, ein ununterbrochener<br />

kluger, kritischer Gsprächspartner<br />

und schliesslich – last not least! – die<br />

entzückendste Geliebte, die ich mir<br />

überhaupt vorstellen kann, die mein<br />

troubadourhaftes Traumbild sogar<br />

noch in der irdischen Realität überstieg.<br />

So beginnt sich auch langsam für mich<br />

die unermessliche Trauer um ihren<br />

physischen Verlust in eine tiefe Dankbarkeit<br />

zu verwandeln, dass ich durch<br />

sie, mit ihr 14 erfüllte Jahre das Wunder<br />

und das Glück der Liebe kosten<br />

durfte. Denn solche Eros-Liebe ist wohl<br />

das kostbarste Himmelsgeschenk. Man<br />

darf es nur ehrfurchtsvoll empfangen,<br />

jedoch irgendeinen Anspruch, dass es<br />

dauern möge, kann man daraus<br />

niemals ableiten.<br />

Dadurch hat sich für mich natürlich<br />

die Notwendigkeit eines völligen<br />

Neu-anfangs in meinem 63. Lebensjahr<br />

ergeben müssen. Nach einem schweren<br />

körperlichen Zusammenbruch habe ich<br />

alle Rechte auf die Masia Torrents aufgegeben<br />

und bin dort ausgezogen. Ich<br />

bleibe aber in Katalonien. Ich besitze<br />

einen Teil eines Castillos aus der Zeit<br />

der Reconquista, aus dem 13./14. Jahrhundert<br />

in La Floresta, Provincia de<br />

Lérida, den meine Frau in weiser Voraussicht<br />

für mich vollkommen neu<br />

10 schlösslipost<br />

schlösslipost 11


THEMEN Erlebnispädagogik<br />

Erlebnispädagogik THEMEN<br />

ausbauen und einrichten liess. Das<br />

kleine Dorf (etwa 200 Seelen) nimmt<br />

mich mit offenen Armen auf. Mit Hilfe<br />

meines alten Freundes Felix, des aussergewöhnlichen<br />

Steinmetzen und mit<br />

der von meist jüngeren studentischen<br />

Freunden aus Deutschland hoffe ich<br />

auch auf eine Metamorphose meines<br />

kunstpädagogischen Wirkens in La<br />

Floresta.<br />

Ihnen allen nochmals herzlich Dankend<br />

für Ihr liebendes Gedenken an<br />

die teure Verstorbene, das sie ihr<br />

auch in Zukunft erhalten möchten.<br />

Als Nachtrag schrieb Diether noch von<br />

Hand persönlich, das wir hier als<br />

Faksimilie dokumentieren:<br />

Dieser handgeschriebene Anhang zeigt<br />

den Zusammenhang mit dem südamerikanischen<br />

Franziskaner Leonardo<br />

Boff, der in seinem Buch Zärtlichkeit<br />

und Kraft die Theologie der Befreiung<br />

beschreibt. Es ist die Überzeugung<br />

des Heiligen Franziskus, dass nicht<br />

der Reichtum ein zukünftiges Ideal<br />

sein kann, sondern die Armut. Nur<br />

wenn wir uns bescheiden auf die relative<br />

Armut, können wir als Menschheit<br />

überleben. Freiheit und Liebe<br />

heisst auch ein Titel eines Spätwerk<br />

von Rudloff. Der Untertitel heisst:<br />

Grundlagen einer Ästhetik der Zukunft<br />

(Freies Geistesleben).<br />

Wir besuchten Diether noch Ende des<br />

Jahres 1988 in Spanien. Zwei Wochen<br />

später starb er. Ich fuhr sofort nach<br />

Spanien. Meine Tagebuchnotizen sollen<br />

diese Persönlichkeit charakterisieren.<br />

Diether Rudloffs Erdenabschied<br />

Aus Tagebuchaufzeichnungen von<br />

Ueli Seiler-Hugova<br />

20. Januar 1989<br />

Der Zug fährt von Barcelona südwestlich<br />

ins Landesinnere, am Montserrat<br />

vorbei. Die Januar-Sonne scheint mild<br />

ins Abteil. An mir gleitet die karge<br />

Landschaft vorbei. Viel Gestein und<br />

braunrote Erde. Beim genaueren<br />

Hinsehen entdecke ich in den Feldern<br />

einen Schimmer Grün. Die erstarrte<br />

Erde wird wieder geboren. Das Leben<br />

triumphiert erneut über den Tod.<br />

Der holprige Zug fährt in Richtung<br />

Lévida. Das rhythmische Rumpeln<br />

des Wagens lässt mich eindösen. Als<br />

ich wieder erwache, sind wir mitten<br />

im Nebel. So ist also der Nebel in<br />

Lévida – seit ich am Jahresende hier<br />

unten war – nicht verschwunden.<br />

Ich sitze an deinem Sarge. Du schläfst<br />

in Dich hinein und hinauf zu Deiner<br />

vor vier Monaten gestorbenen geliebten<br />

Frau. Dein Gesicht ist etwas zur<br />

Seite geneigt, ist zur Ruhe gekommen.<br />

Dein weisser Bart schmückt Deinen<br />

nun für immer stumm gewordenen<br />

Mund. Deine buschigen Augenbrauen<br />

und das weisse Haar liegen wie Rauhreif<br />

um Dein stilles Gesicht. Deine<br />

runde feinfühlende Nase hat die Seele<br />

ausgeatmet. Deine grossen Augen<br />

sind geschlossen. Dein Blick ist für<br />

Aeonen nach innen gerichtet.<br />

Der Sarg ist aufgebahrt an der Stelle,<br />

wo wir Dich noch vor zweiundzwanzig<br />

Tagen Deinen ersten und letzten Vortrag<br />

in Floresta halten hörten. Es<br />

waren über dreissig Spanier hier. Alle<br />

waren über Deinen Freund Felix, den<br />

Steinmetzen und Anarchisten, hierher<br />

gekommen. Mit diesem ins Spanische<br />

übersetzten Vortrag über die Bedeutung<br />

der Kunst Katalaniens eröffnetest<br />

Du hier ein Kulturzentrum. Hier<br />

sollte der Katalanische Geist neu erweckt<br />

werden, Du integriertest hier die<br />

uralte magische keltiberische Höhlenmalerei<br />

mit der katalanischen romanischen<br />

Kunst und mit den modernen<br />

Neuschöpfungen eines Picasso, Miro<br />

und Tapies. Du vereintest Jean Gebsers<br />

in Spanien gewonnene <strong>Ins</strong>piration<br />

des integralen Bewusstseins mit Rudolf<br />

Steiners ethischem Indiviualismus<br />

und dem gelebten katalanischen<br />

Anarchismus. Obwohl Felix die deutsche<br />

Sprache nicht verstand, verfolgte<br />

er den Vortrag von Herz zu Herz und<br />

verstand.<br />

Felix hatte einen Meister gefunden,<br />

der ihm in Worte formulierte, was er<br />

schon immer gelebt und gewusst hatte.<br />

12 schlösslipost<br />

schlösslipost 13


THEMEN Erlebnispädagogik<br />

Erlebnispädagogik THEMEN<br />

Es ist Nacht geworden. Ich halte Totenwache.<br />

Draussen liegt immer noch<br />

Nebel. Seit einem Monat hüllt er Dein<br />

Castello ein, als möchte er verbergen,<br />

was in aller Stille hier weltabgewandt<br />

geschieht. – Der Tod eines Menschen<br />

ist immer eine Erschütterung, ein<br />

Erdbeben. Felix nennt Deinen Tod<br />

eine Katastrophe. Das Unfassbare<br />

annehmen ist schwer. Jeder echte<br />

Schwellenübergang ist tragisch, da er<br />

unwiderruflich ist. Er entzieht sich dem<br />

Mitmenschen. Jeder ist dabei allein.<br />

Hinter dem Sarg steht das Kruzifix.<br />

Auch Du, Diether, lebtest als Gekreuzigter<br />

in Deinem zusammengestauchten<br />

Leibe. Kaum hatten Deine Lunge<br />

und Dein Herz Platz darinnen. Du<br />

selbst warst erstaunt, dass es möglich<br />

wurde, über sechzig Jahre in diesem<br />

eingeengten Körper zu leben. Und Du<br />

überwandest diese Behinderung. Wir<br />

erlebten Dich weitherzig und Deine<br />

Seele atmete tief in Dich hinein und<br />

hinaus in die Welt der Gegenwärtigkeit,<br />

in die Gleichzeitigkeit von «Ursprung<br />

und Gegenwart».<br />

Über Dein Gesicht huscht das Kerzenlicht<br />

und plötzlich lebt es: Deine Verschmitztheit,<br />

Dein Schalk, das Koboldische<br />

und Polemische, wie liebe ich<br />

es. Du kindhafter Weiser, Du katalanischer<br />

Troubadour, der Du die Liebe<br />

und Freiheit stets aufs neue besungen<br />

hast! Dein immer noch lebendig aussehendes,<br />

leicht gerötetes Gesicht, es<br />

erinnert mich an all die Begegnungen<br />

mit Dir, die immer geistesgegenwärtig<br />

und zeitdicht waren. Und nun liegst<br />

Du in Deiner Bibliothek, bei Deinen<br />

geliebten Büchern. Was hast Du hier<br />

nicht alles integriert an Wissen und<br />

Weisheit.<br />

Wie vermochtest Du Geistesfunken aus<br />

diesen Büchern zu schlagen. Nun halten<br />

auch diese Bücher Totenwache. Die<br />

weissen Gladiolen und Astern hinter<br />

dem Sarg deuten auf die Katharsis hin,<br />

auf die Reinigung. Phönix, Du, Du<br />

entschwandest uns lautlos. Einfach so.<br />

Doch ich gönne Dir die Ruhe.<br />

Ich sitze nun im Wohnzimmer beim<br />

Holzofen: Hier sassest Du noch um die<br />

Jahreswende. – Vor ein paar Tagen<br />

gabst Du, Diether, einer Tageszeitung<br />

in Lévida ein umfängliches Interview<br />

über Deine Ideen. Wir glaubten nur an<br />

eine vorübergehende Müdigkeit, wollten<br />

vielleicht nicht wahrnehmen und<br />

wahrhaben, dass Du uns wegstarbst<br />

aus einem grenzenlosen Heimweh nach<br />

Deiner geliebten Frau Waltraud. – Du<br />

wurdest von den Betreuern Rüdiger<br />

und Anette liebevoll umsorgt. Sie beide<br />

wussten nicht, dass sie hierher kamen,<br />

um die letzten Tage Deines Lebens mit<br />

Dir zu verbringen. In diesem Stuhl<br />

liessest Du die Füsse massieren. Und<br />

dann – Deine Augen schliessend – entschliefest<br />

Du, einfach so, ohne Todeskampf.<br />

Du entzogst Dich dieser Welt,<br />

weil sie für Dich ohne Waltraud nicht<br />

mehr lebbar war. Dein letzter Wunsch<br />

war der Liebesdienst einer Fussmassage.<br />

Diese urchristliche Gestik spricht<br />

für sich selbst. Suche nichts hinter den<br />

Phänomenen. Sie selbst sind die Lehre.<br />

21. Januar 1989<br />

Und nun tragen wir den äusserlich<br />

prunkvollen Sarg in die daneben<br />

liegende, vor Kitsch protzende Kirche.<br />

Du wirst sicher schmunzeln, dass<br />

Deine Abdankung in solch einem kitschigen<br />

Decor und solcher Architektur<br />

geschieht. Du wirst mit Milan<br />

Kundera (dessen Buch «Die unerträgliche<br />

Leichtigkeit des Seins» Du so<br />

liebtest) sagen, dass Kitsch, wenn er<br />

entlarvt ist, nichts Totalitäres mehr<br />

in sich hat, sondern rührend, wie jede<br />

andere menschliche Schwäche ist.<br />

Keiner von uns ist ein Übermensch,<br />

der völlig gegen den Kitsch gefeit wäre.<br />

– Die Dorfbewohner, die Dich kaum<br />

ein paar Wochen kannten, füllen die<br />

Kirche. Sie alle sind gekommen, um<br />

dem Professore die letzte Ehre zu<br />

geben. Der Priester Konradin, der<br />

liebenswürdige katalanische Rebell<br />

und Anarchist, liest die Messe. Und<br />

Felix hält eine erschütternde Rede.<br />

Priester und Steinmetz gestalten<br />

ihrem anarchistischen Freund die<br />

Totenmesse! Hier ist nicht mehr<br />

Kitsch, sondern hier lebt das Republikanische,<br />

der anarchistische, ethische<br />

Individualismus.Wir treten aus<br />

der Kirche. Der Nebel hat sich zurückgezogen.<br />

Die Sonnenscheibe ist seit<br />

Wochen wieder zu sehen; wir geleiten<br />

den Sarg auf den Friedhof. Ein langer<br />

Trauerzug bildet sich. Und dann schauen<br />

wir zu, wie der Sarg in eine Grabnische<br />

eingemauert wird. Hier in der<br />

spanischen kargen Landschaft, wirkt<br />

dies echt. Keine Sentimentalität. Der<br />

Tod gehört zum Leben. Die Armut und<br />

Nacktheit der katalanischen Erde, so<br />

lehrtest Du uns, ist etwas Übersinnliches.<br />

Das Wenige wird hier mehr.<br />

22. Januar 1989<br />

Sonne und Mond in Opposition. In<br />

dieser Spannung lebtest Du zeitlebens:<br />

Du hast Dich liebevoll und tief mit dem<br />

Werk Rudolf Steiners verbunden und<br />

doch rangest Du Dich frei und musstest<br />

die Anthroposophie nicht als<br />

Nachbeterei betreiben. Du hast uns<br />

Rebellen Mut gemacht, den ethischen<br />

Individualismus auch auf die Anthroposophie<br />

anzuwenden und so Brücken<br />

zum Zeitgeist und seinen Vertretern<br />

bauen zu können. Dafür danke ich Dir.<br />

14 schlösslipost<br />

schlösslipost 15


THEMEN sommertagung <strong>2010</strong><br />

sommertagung <strong>2010</strong> THEMEN<br />

39. Pädagogische Sommertagung<br />

Thema: Kommunikation und Gewalt<br />

Amanda Manda Seiler<br />

Kaum hatte die Schlange<br />

dieses ehrwürdige Bildnis<br />

angeblickt, als der König<br />

zu reden anfing und fragte:<br />

«Wo kommst du her?»<br />

«Aus den Klüften» versetzte<br />

die Schlange «in<br />

denen das Gold wohnt».<br />

«Was ist herrlicher als<br />

Gold?» fragte der König.<br />

«Das Licht» antwortete<br />

die Schlange.<br />

«Was ist erquicklicher<br />

als Licht?» fragte jener.<br />

«Das Gespräch»<br />

antwortete diese.<br />

Johann Wolfgang Goethe<br />

Einfach zusammengefasst könnte es<br />

heissen: Diese Tagung wollte <strong>Ins</strong>piration<br />

und Anregung schenken für ein<br />

LEBENDIGES GESPRÄCH vom «Ich<br />

zum Du zum Wir!»<br />

«Hör mir bitte zu …, lass mich ausreden<br />

… unterbrich mich nicht immer!»<br />

Das ist eine Aussage, die wir alle kennen,<br />

die wir erleben in den Familien,<br />

am Arbeitsplatz und in der Gemeinschaft,<br />

sowohl mit Kindern und Jugendlichen,<br />

als auch mit Erwachsenen.<br />

Da ist Achtsamkeit und GUTES GE-<br />

HÖR gefragt … meistens sind wir alle<br />

so mit uns selbst und unseren Gedanken<br />

und Anliegen beschäftigt, dass<br />

wir das Gegenüber wenig wahrnehmen.<br />

In der pädago-gischen Arbeit ist das<br />

lebendige Gespräch jedoch ein wichtiges<br />

Arbeitsinstrument.<br />

Gerda Salis Gross hat über primäre<br />

und sekundäre Kommunikation gesprochen.<br />

Sie spricht dem Sinne nach,<br />

über die grosse Notwendigkeit für den<br />

Menschen, «auf dem guten mütterlichen<br />

Grund stehen zu können und im<br />

echten Sinne von innen heraus ernährt<br />

zu werden» – Daraus kann inspiriertes<br />

und kraftvolles ErWachsen gewährleistet<br />

werden.<br />

Eine weitere Bereicherung und für unsere<br />

Sommertagung ganz neu, waren<br />

die pantomimischen Darstellungen<br />

von Samuel Sommer. Er hat uns durch<br />

seine genaue Beobachtungsgabe von<br />

Vorträgen und dem Tagungsgeschehen<br />

einige herzerfrischende Momente geschenkt!<br />

Dann war da in der Mitte der Woche<br />

Abends, auf der Rosenhof Arena ein<br />

Zigeuner Feuer ausgebrochen, dass<br />

Stunden und Tage zuvor hunderte<br />

von Schweizern trotz Sommerferien<br />

beschlossen haben eine Reise ins<br />

Seeland zu unternehmen – Musique<br />

Simili spielte, sang und juchzte zu<br />

den vielen Menschen und alten Bäumen<br />

hin, es war ein heiteres Fest der<br />

besonderen Art!<br />

Zum guten Schluss dieses Berichtes<br />

ein Augenmerk auf die vielen Helfer<br />

(und hier können längst nicht alle aufgezählt<br />

werden), die so eine Sommertagung<br />

möglich machen: DANKE, den<br />

Köchen für ein so mun-diges Essen,<br />

den Hauseltern für die Übernachtungsmöglichkeiten<br />

der externen Tagungsteilnehmer,<br />

der Bauhütte für das Einrichten<br />

von so vielem, den Kursleitern<br />

und Vortragenden für ihr inspiriertes<br />

Weitergeben und Mitdenken, dem<br />

Tagungs Vorbereitungskreis für das<br />

Vordenken, Sven Coljin für die aufmerksame<br />

Gesamtleitung und dem<br />

SCHLÖSSLI selbst mit seinen Wegen<br />

und Steinen, Tieren und wunderschönen<br />

Häusern, dem singenden Gewölbe<br />

und seinen Geschichten, den Bäumen,<br />

Gräsern und Rosenbögen, und all jenen<br />

ein Dank, die diesen Ort impulsieren<br />

und kraftvoll durchtragen!<br />

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THEMEN Besinnung<br />

schlössli-schule THEMEN<br />

Besinnung auf das Wesentliche<br />

Benjamin Frank<br />

Die Schule im Schlössli ist unescoassoziiert<br />

Christophe Zuber<br />

Wie oft geschieht es, dass im dahin<br />

fliehenden Alltagsstress Wichtiges<br />

untergeht?<br />

Aufmerksamkeit braucht jedes Kind.<br />

Viele Kinder im Schlössli kämpfen<br />

mit diversen Mitteln um die Achtung<br />

und das Interesse der Mitmenschen.<br />

Wir alle kennen Situationen, in denen<br />

eigene Interessen, persönliche Bedürfnisse<br />

und anderes, auch aus der<br />

Aufgabe heraus, sich vordrängelt und<br />

Platz einnimmt, der für die Kinder<br />

bestimmt wäre.<br />

Es geht bei dem Geben von Aufmerksamkeit<br />

nicht um die Organisation<br />

eines Superevents, der einmal im Jahr<br />

stattfindet, auch nicht um besonders<br />

grosse und viele materielle Geschenke,<br />

sondern um tägliche wertvolle Begegnungen<br />

im Alltag. Was macht aber eine<br />

Begegnung wertvoll? Ich denke, dass<br />

es die Wertschätzung des anderen, in<br />

diesem Fall die der uns anvertrauten<br />

Kinder und Jugendlichen ist. Dies soll<br />

in diesem Moment heissen, dass der<br />

junge Mensch mit all seinen Schwierigkeiten<br />

und seinem vermeidlichen Unvermögen,<br />

mit dem grösstmöglichen<br />

Ringen um Verständnis unsererseits<br />

begleitet werden muss.<br />

Wenn wir sie schätzen lernen und ihnen<br />

täglich mit neuer Energie begegnen<br />

können, so werden sie unsere Begleitung<br />

dankbarer annehmen können<br />

und eine Vertrauensebene kann beide<br />

Seiten bereichernd nähren. Wenn die<br />

Kinder und Jugendlichen merken, dass<br />

sich die Erwachsenen wirklich bemühen<br />

sie zu verstehen, dann werden sie<br />

sicherlich auch uns wohlgesinnter<br />

gegenüberstehen, denn dann merken<br />

sie, dass wir auch nur Menschen sind,<br />

die, im stetigen Versuch sie zu verstehen,<br />

täglich ihr Bestes geben.<br />

Seit 1999 ist die Schule im Schlössli<br />

Mitglied der unescoassoziierten Schulen<br />

der Schweiz. Jährlich treffen sich<br />

Vertreter der Schulen im November<br />

und stellen ihre Projekte dar, leiten<br />

Arbeitsgruppen und setzen sich mit<br />

den Leitgedanken der Unesco auseinander.<br />

Diese Treffen sind immer mindestens<br />

zweisprachig geführt, deutsch<br />

und französisch. Im November <strong>2010</strong><br />

wird eine Vertretung von zwei Schülerinnen<br />

und Schülern und einer Lehrperson<br />

nach Neuchâtel eingeladen<br />

und vom aktuellen Projekt erzählen.<br />

Dieses Projekt heisst:<br />

Jumelage du Schlössli avec l‘école<br />

Caid-Lamrasse au Maroc, près de<br />

Beni-Mellal.<br />

Neben dem Austausch von methodischdidaktischen<br />

Fragen zum Schulunterricht<br />

und dem Kontakt via Internet ist<br />

eines der Ziele ein Schüleraustausch<br />

zwischen diesen zwei Schulen.<br />

Französischunterricht zu schreiben.<br />

Französisch zu unterrichten ist an<br />

der Sprachgrenze in der Schweiz so<br />

interessant wie mitten im Marokko.<br />

Ein steter Versuch das künstliche<br />

mit dem reellen Leben zu verbinden,<br />

eine stete Aufgabe im kompliziert<br />

Aufwendigen das Schöne, die Melodie,<br />

die Freiheit zu finden und zu sehen.<br />

Mit den Schülerinnen und Schülern<br />

zusammen, schriftlich und mündlich,<br />

auf eine Prüfung hin oder als Arbeit<br />

an der Oberfläche. Mit dem Putzen zu<br />

vergleichen.<br />

Der Lehrer Abdeharrim Said-Eddine<br />

kommt seit zwei Jahrzehnten regelmässig<br />

in die Schweiz. Er kennt das<br />

Bildungsystem in Marokko recht gut.<br />

Neben seiner Arbeit als Lehrer an<br />

der erwähnten Schule ist er Vater und<br />

Ehemann, ist Muslim, interessiert sich<br />

sehr für die methodisch-didaktischen<br />

Schriften von Rudolf Steiner und ist<br />

daran, eine Doktorarbeit über den<br />

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THEMEN adventskrippe<br />

adventskrippe THEMEN<br />

Die Adventskrippe im Gewölbe<br />

Inge Maksuti<br />

Das Wort Advent kommt aus dem Lateinischen<br />

und bedeutet Ankunft.<br />

Die Adventszeit kann als eine Zeit der<br />

Erwartung auf das, was da ankommen<br />

will, gesehen werden. In diesem Fall<br />

ist die Christgeburt gemeint.<br />

Man bereitet sich vor, wartet auf etwas,<br />

was da kommt.<br />

Die Frage ist, wie kann das in ein Bild<br />

gebracht werden.<br />

Wir versammeln uns jeden Morgen um<br />

acht Uhr am Gewölbeplatz und es ist<br />

im Dezember um diese Zeit noch dunkel.<br />

Wenn wir nach den Mitteilungen<br />

in den Gewölberaum gehen, steht nach<br />

dem 1. Adventssonntag ein runder<br />

Tisch in der Mitte, der sehr karg anmutet:<br />

umhüllt mit einem blauen Tuch<br />

und darauf in einem helleren Blau ein<br />

Tuch, welches eine Spirale andeutet.<br />

Blau ist dem Organ Lunge zugeordnet,<br />

die das irdischste Organ ist. Nach Rudolf<br />

Steiner kann man, wenn man die<br />

Farben innerlich erlebt und sie nicht<br />

nur anschaut, zu einem moralischen<br />

Erleben kommen. Lässt man sich auf<br />

die Farbe Blau ein, so entsteht das<br />

Bedürfnis, immer weiter fortzuschreiten,<br />

den Egoismus in sich zu überwinden<br />

und makrokosmisch zu werden.<br />

Es entwickelt sich Hingabe und göttliche<br />

Barmherzigkeit kommt einem<br />

entgegen.<br />

Blau ist die Farbe, die zur Adventund<br />

Weihnachtszeit gehört.<br />

Die Spirale ist ein Symbol, ist eine Urbewegung,<br />

von der alles Lebendige und<br />

die Entstehung der Welt ausgeht. Nur<br />

ein einziges kleines Kerzenlicht ist an<br />

den Anfang dieser Bewegung gesetzt.<br />

Die Kerze, die nur leuchten kann, wenn<br />

sie sich selbst opfert.<br />

Mit jedem Tag der uns näher zum<br />

Christgeburtsfest bringt, wird dieser<br />

Tisch im Gewölbe reichhaltiger und<br />

für die Kinder gibt es jeden Tag etwas<br />

Neues zu entdecken. Es wird jeden Tag<br />

um ein Licht heller und wie in der Schöpfungsgeschichte<br />

werden die verschiedenen<br />

Reiche, Mineral-, Pflanzen-,<br />

Tierreich und der Mensch nacheinander<br />

sichtbar. Nach dem feinen Sand<br />

und verschiedenen Kristallen entdeckt<br />

man Moose, Flechten, Tannen, Christrosen,<br />

Silberdisteln, Rosen von Jericho<br />

und kleine Sämlinge, die den spiralförmigen<br />

Weg schmücken, den später die<br />

Menschen beschreiten werden. Bevor<br />

es so weit ist, kommen noch die verschiedenen<br />

Tiere, die etwas mit der<br />

Weihnachts-geschichte zu tun haben:<br />

Schafe, Ochs und Esel.<br />

Erst dann treten die Menschen in<br />

Erscheinung.<br />

Die Hirten hüten die Schafe, Esel und<br />

Ochs begleiten Maria und Josef, die<br />

langsam, Schritt für Schritt, jeden Tag<br />

näher auf den Platz zugehen, der als<br />

Ziel für die Geburt vorbereitet ist.<br />

Von der Dunkelheit ins Licht, vom Ursprung<br />

fortschreitend weiter zum Ziel,<br />

zu der Vollendung des Mensch-Seins.<br />

Wir sind alle auf dem Weg.<br />

Kenne ich mein Ziel?<br />

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THEMEN gesundheitsschwester<br />

gesundheitsschwester THEMEN<br />

Ein Tag im Leben einer Gesundheitsschwester<br />

Beatrice Omlin<br />

Es ist 06.15 Uhr – ich verlasse meinen<br />

Wohnort Solothurn und pendle täglich<br />

im Zug nach <strong>Ins</strong>. Die Fahrt mit der BTI<br />

dem Bielersee entlang und durch das<br />

grosse Moos ist immer wieder neu ein<br />

Erlebnis, je nach Jahreszeit verändert<br />

sich die Landschaft, die Stimmung.<br />

Spätestens ab Täuffelen ist fertig mit<br />

Träumen – ich sammle mich innerlich<br />

und stelle mich langsam auf den<br />

Schlösslialltag ein. Oft sitzen auch<br />

Schüler und Mitarbeiter im gleichen<br />

Zug, auch sie sind eher noch still.<br />

Um 07.30 Uhr öffne ich die Schlössli-<br />

Praxis. Sehr oft ist auch der Vorraum<br />

schon mit lebhaftem Geplauder erfüllt<br />

– es warten Kinder und Mitarbeiter<br />

auf mich. Ich lasse sie eintreten und<br />

sie setzen sich erst mal an den runden<br />

Tisch. Ich höre nun einfach mal zu, was<br />

so ansteht. Was sehr persönlich ist oder<br />

was länger dauern könnte bestelle ich<br />

nach der Morgenfeier ein.<br />

Manche Kinder möchten nicht in die<br />

Schule gehen und klären mich über ihre<br />

«Leiden» auf. Anderen geht es wirklich<br />

nicht gut, sie möchten aber trotzdem<br />

nicht im Hof bleiben. Wieder andere<br />

sind vielleicht gar nicht aufgestanden<br />

und werden von den Erziehern krank<br />

gemeldet. Ja da ist mein gutes «Gspüri»<br />

gefragt. Entschuldigungen für Lehrer<br />

schreiben, Hof informieren, Behandlungen<br />

verordnen und überwachen,<br />

Krankenbesuche machen. Nach der<br />

Morgenfeier (Gewölbe) stehen vielleicht<br />

3 Schüler für eine Urin-Abgabe vor der<br />

Türe mit ihren Betreuern. Sie sind in<br />

einem Programm (Drogen), da wir im<br />

Schlössli die Null-Toleranzgrenze anstreben.<br />

Mittlerweile kennen die Jugendliche<br />

das Prozedere und sie wissen, um<br />

was und wie es geht.<br />

Viele können unterdessen direkt zugeben,<br />

wenn sie gekifft haben und sie<br />

kennen die Konsequenzen. Erfreulicherweise<br />

sind wir auf sehr gutem Weg<br />

und es geben noch vereinzelte positive<br />

Ergebnisse ab. Die Jugendlichen sind<br />

im Grunde genommen dankbar, dass<br />

wir streng sind und Ihnen helfen, davon<br />

loszukommen.<br />

Schon bald ist 10.00 Uhr Pause – und<br />

schnell in die Apotheke um Rezepte zu<br />

bringen und bestellte Medi-kamente<br />

abholen und an die Höfe verteilen. In<br />

der Pause ist Gelegenheit Infos auszutauschen<br />

mit Lehrern, Höfen, Bauhütte<br />

und Büro.<br />

Mein Handy klingelt – ein Notfall. Ein<br />

Kind wurde von einer Wespe gestochen:<br />

Zurück in die Praxis, Hilfe leisten.<br />

Um 10.30 Uhr erwarte ich einen<br />

2. Klässler für ein Öl-Dispersionsbad.<br />

Mit z.B. Rosenöl zur Harmonisierung<br />

für mehr Hülle, um sich besser abzugrenzen.<br />

Nach 20 Min. Bad wird das<br />

Kind in warme Tücher gehüllt und ruht<br />

ca. 45 Min. auf dem Bett, um die Wirkung<br />

des Heilbades in der Wärme voll<br />

zu entfalten. Ich setze mich zu ihm und<br />

erzähle eine Geschichte, Meistens ein<br />

Märchen. Oft wählen die Kinder selber<br />

aus, welche Geschichte sie hören möchten,<br />

was jemanden gerade bewegt. Ein<br />

Knabe wünschte über ein Jahr lang<br />

«Der Wolf und die 7 Geisslein» zu hören.<br />

Er identifizierte sich sehr stark mit dem<br />

kleinsten im Uhrenkästli. Am Ende der<br />

Geschichte schlief er tief und ruhig eine<br />

Stunde lang. Meist verlassen diese Schüler<br />

die Praxis entspannt und zufrieden<br />

– mit der Gewissheit, dass sie für 1 1 ⁄ 2<br />

Stunden die «wichtigste» Person gewesen<br />

sind.<br />

Es ist 12 Uhr – ein Lehrling steht vor<br />

der Türe hat Staub in die Augen bekommen;<br />

Ich erkläre ihm, dass wir es ausspülen<br />

werden – aber das ist nicht so<br />

einfach. Angst ist bei ihm ein Thema.<br />

Beru-higen, Augentropfen, Notfalltropfen.<br />

Bestelle ihn für morgen wieder.<br />

12.30 Uhr – Mittagspause<br />

Um 13.00 Uhr der nächste Termin.<br />

Eine Hausmutter mit einem Schüler –<br />

er möchte eine Bachblüten-Beratung.<br />

Die Hausmutter findet, das täte ihr<br />

auch gerade sehr gut und so entsteht<br />

eine gemeinsame Basis, denn auch<br />

die Erwachsenen brauchen Zuwendung<br />

und Unterstützung. Bachblüten sind<br />

eine wunderbare Möglichkeit, auf seelischer<br />

Ebene unmittelbar zu wirken.<br />

13.30 Uhr Diabetiker-Sitzung<br />

Schüler mit Diabetes treffen sich mit<br />

ihren Betreuern ca. 2x pro Quartal in<br />

der Praxis zum Austausch, Fragen<br />

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THEMEN gesundheitsschwester<br />

jahrmarkt THEMEN<br />

Jahrmarkt zum 100. Todestag von Albert Anker<br />

Ursula Perrot<br />

werden beantwortet, Werte-Büchlein<br />

kontrolliert und ich erkundige mich<br />

nach fehlenden Medis und Messgeräten.<br />

Alle Kinder wohnen im selben Hof. Es<br />

läuft hervorragend, ich bin stolz auf den<br />

gesamten Hof, denn es erfordert eine<br />

ungeheure zusätzliche Verantwortung<br />

und sehr viel Zeit.<br />

Es ist in erster Linie ihr Verdienst,<br />

dass das Schlössli im <strong>Ins</strong>elspital so<br />

einen guten Ruf geniesst, im Umgang<br />

mit Diabetiker-Kinder.<br />

14.00 Uhr Durchatmen – das nächste<br />

Kind meldet sich für eine Massage.<br />

Anschliessend erledige ich die Medi-<br />

Bestellung, vereinbare einen Zahnarzttermin,<br />

trage meine Beobachtungen<br />

der Therapien nach.<br />

Um 16.00 Uhr wartet noch ein Mitarbeiter<br />

auf eine Behandlung.<br />

17.30 Uhr Feierabend für heute<br />

Ich schreibe noch ein paar Notizen für<br />

das morgige Standortgespräch und für<br />

die Sitzung, wo es um Übergewicht<br />

geht.<br />

Bewusst setze ich mich rückwärts<br />

hin im Zug und lasse so langsam den<br />

Schlössli-Tag ausklingen, müde, aber<br />

erfüllt und zufrieden.<br />

Wie jedes Jahr findet im Monat Mai und<br />

Oktober der grosse <strong>Ins</strong>er Märit statt.<br />

Für den Schlössli-Laden sind das immer<br />

ganz spezielle Arbeitstage. Dieses<br />

Jahr ganz besonders speziell, da es der<br />

100. Todestag von Albert Anker ist.<br />

Durch das Organisations-komitee <strong>Ins</strong><br />

wurden wir im Laden aufgefordert,<br />

uns für diesen besonderen Anlass alte<br />

Kleider anzuziehen.<br />

Die Idee kam bei den Laden-Frauen<br />

gut an und alle machten sich auf die<br />

Suche nach einem originellen Kleidungsstück.<br />

Am Vortag des Markttages müssen diverse<br />

Vorbereitungsarbeiten gemacht<br />

werden. Im Laden wird eine kleine Kaf-<br />

feestube eingerichtet und von den<br />

Ladenfrauen werden Butterzöpfe<br />

und diverse Süssigkeiten gebacken.<br />

All unsere Kunden werden nämlich<br />

am Markttag gratis mit Kaffee, Tee<br />

und Kuchen verwöhnt. Nicht zu vergessen<br />

das feine Schlösslibrot, das am<br />

Morgen früh von Schlössli-Mitarbeitern<br />

und Kindern im eigenen Ofenhaus<br />

gebacken wird. Dieses Brot wird immer<br />

rege gekauft.<br />

Der Markt im Monat Mai war für den<br />

Schlössli-Laden ein voller Erfolg.<br />

Alle Mitarbeiterinnen gingen am Abend<br />

müde aber zufrieden nach Hause.<br />

Wir freuen uns schon auf den nächsten<br />

<strong>Ins</strong>er-Märit!<br />

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PROJEKTE holland<br />

holland PROJEKTE<br />

Erinnerung an Holl and<br />

Niels Berghuis<br />

Denkend an Holland<br />

seh ich breite Gewässer<br />

träg durch unendliches<br />

Flachland gehn,<br />

Reihen undenkbar<br />

schmaler Pappeln<br />

wie hohe Federn<br />

vor den Wolken stehn,<br />

und in dem gewaltigen<br />

Raume versunken<br />

die Bauernhöfe<br />

verstreut übers Land<br />

Baumgruppen, Dörfer,<br />

die stumpfen Türme,<br />

Kirchen und Ulmen<br />

in weitem Verband.<br />

Die Luft hängt tief<br />

und die Sonne wird langsam<br />

in graue vielfarbene<br />

Dämpfe gelöst<br />

und in allen Provinzen<br />

wird die Stimme des Wassers<br />

mit seinem ewigen Unheil<br />

verflucht und gehört.<br />

hendrik Marsman<br />

Auch dieses Jahr fuhren wir wieder<br />

ins Projekt, mit den Kindern der<br />

7./8. Klasse und wir freuten uns besonders,<br />

weil wir nach Holland gingen.<br />

In Holland haben wir fietsen (Fahrräder)<br />

gemietet und sind rund um<br />

das IJsselmeer, ein ursprüngliches<br />

Meer zwischen dem heutigen Nord-<br />

holland und Friesland, gefahren.<br />

Ungefähr ein Fünftel der Landesfläche<br />

ist mit Wasser bedeckt, wovon das<br />

IJsselmeer den größten Teil ausmacht,<br />

eine ehemalige Bucht der Nordsee<br />

namens Zuiderzee, die 1932 durch<br />

einen 29 km langen Abschlussdeich<br />

eingepoldert wurde.<br />

Ungefähr die Hälfte des Landes liegt<br />

weniger als einen Meter über, rund<br />

ein Viertel des Landes, unterhalb des<br />

Meeresspiegels. Die flachen Gebiete<br />

werden in der Regel durch Deiche vor<br />

Sturmfluten geschützt, die insgesamt<br />

eine Länge von ca. 3.000 km haben.<br />

Teile der Niederlande, wo wir durchgefahren<br />

sind, wurden durch Landgewinnung<br />

dem Meer abgewonnen.<br />

Sie werden als Polder bezeichnet.<br />

Diese Route ist knapp 400 km lang.<br />

Wir waren während acht Tagen vor-<br />

wiegend an Deichen und haben zwei<br />

Tage an einem See ausgeruht. Dort<br />

hat Niels den Kindern Segelunterricht<br />

auf einem holländischen Segelschiff<br />

erteilt. Das war ein einmaliges Erlebnis<br />

für viele.<br />

Den Einen konnte es nicht schief und<br />

schnell genug sein, während Andere<br />

froh waren, als sie wieder festen Boden<br />

unter den Füssen hatten.<br />

Wir waren mit 18 Kindern und 5 Erwachsenen<br />

unterwegs und haben mal<br />

auf einem Campingplatz, mal beim<br />

Bauer, oder einfach unter den Sternen<br />

übernachtet.<br />

Das Wetter war sehr holländisch, das<br />

heisst sehr unbeständig. Am beständigsten<br />

war der Wind, der blies immer<br />

fest aus süd-westlicher Richtung und<br />

hat uns die ersten 4 Tage ganz angenehm<br />

durch Holland gestoßen. Doch<br />

die letzten vier Tage hatten wir Gegenwind<br />

und die Kinder meinten einstimmig,<br />

dass man dann doch noch besser<br />

in der Schweiz bergauf fährt.<br />

Der Verbleib am letzten Tag in Amsterdam<br />

war sicher für viele Kinder der<br />

Höhenpunkt: «Niels, die Holländer sind<br />

mega schräg!» Und weil ich so eine Aussage<br />

nicht auf mir sitzen lassen konnte,<br />

sind wir wieder nach Hause gefahren …<br />

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PROJEKTE THEATER<br />

THEATER PROJEKTE<br />

die SCHWARZE SPINNE<br />

M. Miranda/E. Binzer<br />

Das ganze Abenteuer begann nach<br />

den Frühlingsferien, mit dem Lesen<br />

der Schwarzen Spinne von Jeremias<br />

Gotthelf.<br />

Wie immer, am Anfang einer Wanderung<br />

gibt es viel «Gemecker» und «Gejammere».<br />

Wir stolperten über urchige<br />

bärndeutsche Wörter, wie Wehmuetter,<br />

Kindbettilüt und Tubaken – es gab fast<br />

so viel zum Übersetzen wie im Französisch-Unterricht!<br />

Auch das Verständnis der damaligen<br />

Ereignisse, die Menschen und deren<br />

Leben, in den verschiedenen Zeiten,<br />

mussten wir in die heutige Zeit umwandeln.<br />

Sie haben herausgefunden, dass die<br />

Teufel der heutigen Zeit Drogen und<br />

Alkohol sind, die Pest von damals das<br />

heutige Aids, das Los der Leibeignen<br />

und Knechte haben, Arbeiter aus den<br />

Dritt-Weltländern. Die wichtigste Erkenntnis<br />

in der Geschichte der Menschheit,<br />

war wohl, dass sich viele Sachen<br />

wiederholen und Sachen wie Missgunst,<br />

Neid, Fremdenhass, Macht und Habgier<br />

bleiben.<br />

Einige Szenen waren ihnen auf Anhieb<br />

klar. Die machtlosen Knechte und Mägde,<br />

welche die hundert Buchen auf dem<br />

Bäregghügel pflanzen sollten, die Weihnachtsszene<br />

mit den betrunkenen Bediensteten,<br />

die die Spinne herauslassen.<br />

Der Anfang und der rote Faden fehlten<br />

noch. Plötzlich kam ich auf die Idee<br />

einer Baustelle (vielleicht wurde ich<br />

durch die langen Bauarbeiten im <strong>Ins</strong>er<br />

Oberdorf inspiriert) in der heutigen<br />

Zeit mit dem immermüden Lehrling<br />

und seinem mängelnden Meister<br />

und dem Ätti, der die Geschichte von<br />

dem mysteriösen Balken kennt und<br />

an die nächste Generation weitergibt.<br />

Von da an ging es los, die Rollen wurden<br />

klar.<br />

Die E-Mails zwischen Eliane und mir<br />

liefen auf Hochtouren, Szenen wurden<br />

unabhängig voneinander geschrieben,<br />

dann zusammengefügt und all das<br />

zwischen zahnenden, fiebrigen Kleinkindern<br />

und beziehungsgefrusteten<br />

älteren Kindern, die uns auch noch<br />

brauchten. Dann ging es weiter mit<br />

Lesen und Übersetzen in ihre eigenen<br />

Dialekte. Hier und dort kamen noch<br />

weitere Szenen von ihnen, wie z.B. der<br />

Pakt mit dem Teufel und die Vertreibung<br />

der Lindauerin, die im direkten<br />

Spiel von den SchülerInnen eingeflochten<br />

wurden. Ein weiterer Meilenstein<br />

in diesem Prozess: Wie bringt<br />

man pubertierende Jugendliche dazu,<br />

einfache, urchige Volkslieder zu singen?<br />

Ganz einfach! Zum Glück gibt<br />

es Musiker wie Bligg, den zumindest<br />

einige gut finden. Einen Rapp einzustudieren<br />

fanden doch alle ganz witzig,<br />

und es ist bis zur Premiere ein<br />

Geheimnis unter uns geblieben. Um<br />

die Jugendlichen an das laute Sprechen<br />

zu gewöhnen, haben wir an verschiedenen<br />

Orten im Freien geübt, bis wir<br />

dann auf der Arena im halbgeschlossenen<br />

Zelt an den verschiedenen Szenen<br />

arbeiteten. Nach und nach kamen<br />

die Ideen mit dem Bühnenbild.<br />

Elianes Ideen mit den verschiedenen<br />

Schattenspielen und die musikalischen<br />

Einlagen von Ch. Zuber, D. Bongi und<br />

T. Odermatt, gaben dem ganzen Stück<br />

die nötige Umrandung, sowie Heiterkeit.<br />

Die Bühnenbilder von R.Schmid und<br />

B.Krakenberger, sowie der ganze Aufbau<br />

der Bühne und Sitzplätze wurden<br />

erst am Tag vor der Premiere fertig.<br />

So war die Premiere vor dem Schlösslipublikum<br />

eine echte Premiere!!! Die<br />

Jugendlichen waren so in ihren Rollen<br />

und im Spielen vertieft, dass, wenn<br />

man es nicht wusste, es nicht bemerkt<br />

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PROJEKTE THEATER<br />

LANDWIRTSCHAFT CHRONIK<br />

Jahresrückblick Landwirtschaft<br />

Max Schaufelberger<br />

wurde. Die jungen Schauspieler haben<br />

alle sehr viel Flexibilität, Geduld und<br />

Freude am Spielen gezeigt. Es war eine<br />

sehr grosse Leistung und die Begeisterung<br />

der Schauspieler hat sich wohl<br />

auch auf das Publikum übertragen.<br />

Wir wurden alle mit viel Lob und Applaus<br />

beschenkt.<br />

Nach dieser anstrengenden Zeit sind<br />

wir zum Abschluss nach Thun gefahren<br />

und mit zwei Booten auf der Aare<br />

bis nach Bern «geraftet». Das war<br />

genau so abenteuerlich wie das ganze<br />

Theater und wurde von den Jugendlichen<br />

sehr geschätzt.<br />

Nun haben wir schon ein Quartal hinter<br />

uns, aber trotzdem merkt man den<br />

Zusammenhalt zwischen den Schüler-<br />

Innen und das Vertrauen in uns Lehrkräfte,<br />

was dieses Theaterprojekt trotz<br />

und mit all seinen Schwierigkeiten<br />

allen gegeben hat.<br />

Am letztjährigen Erntedankfest<br />

hat unsere älteste Kuh «Blüemli»<br />

am Abend, etwas unerwartet,<br />

ihr wahrscheinlich letztes Kalb<br />

geworfen.<br />

Bis heute trägt sie nicht mehr, gibt<br />

aber mit 14 Jahren immer noch am<br />

meisten Milch. Am 29. November –<br />

Michaelitag, haben wir die biologisch<br />

dynamischen Präparate in die Erde<br />

eingegraben und im April in gutem<br />

Zustand herausgenommen, um sie dem<br />

Kompost beizugeben. Vor einem Jahr<br />

konnten wir bei idealen, trockenen Verhältnissen<br />

Gerste, Dinkel und Weizen<br />

säen und diesen im Sommer bei ebenso<br />

guten Bedingungen ernten.<br />

Wir hatten letzten Herbst noch lange<br />

Zeit Gras zum Füttern und mussten<br />

den Heustock erst am Martinistag<br />

anschneiden. Der eigene Futtervorrat<br />

war bei vollem Stall und den beiden<br />

Pferden von Claudia Husy überhaupt<br />

optimal, so dass wir nichts zukaufen<br />

mussten. Bis kurz vor Weihnachten<br />

haben wir etwa 1000 Liter Most aus<br />

den vielen Birnen und wenig Äpfeln<br />

gemacht.<br />

Der Winter, vor allem der Januar und<br />

Februar, waren kalt und schneereich.<br />

Die vier Kühe, von denen drei im März<br />

gekalbt haben und das Jungrind,<br />

konnte Mitte April wieder das erste<br />

Mal auf die Weide. Der April war zu<br />

trocken und zu kalt sodass wir das<br />

Gepflanzte schon früh bewässern<br />

mussten. Der Zuckermais kam schon<br />

gar nicht – trotz zweimaliger Saat.<br />

Der Frühling und Vor-Sommer waren<br />

überhaupt zu trocken. Die Gewitterund<br />

Regenzonen kamen zwar in regelmässigen<br />

Abständen vom Jura<br />

her, zogen aber über uns hinweg und<br />

entluden sich mehr im Osten und in<br />

den Bergen. Wir hatten meist nur den<br />

trockenen Wind. Das Unkraut wuchs<br />

uns trotzdem über den Kopf.<br />

Wir konnten es nicht einmal ausreissen,<br />

weil der Boden zu hart war.<br />

So mussten wir nehmen, was es gibt<br />

– vor allem Kartoffeln, Zwiebeln und<br />

etwas Wintergemüse. Auch die frühe<br />

Heuernte fiel mässig, aber gut aus.<br />

Gegen Ende Juli, wir hatten gerade<br />

das Getreide unter Dach, hatte es<br />

dann das erste Mal wieder richtig<br />

geregnet, was das Unkraut nochmals<br />

zum Explodieren, das Gras zum<br />

Wachsen brachte.<br />

Alles in Allem kann man sagen, dass<br />

es für uns ein gutes Jahr war. Wir<br />

haben viel Milch und viele Milchprodukte<br />

von gesunden Tieren, schöne<br />

Getreidekörner, viel Gras für den<br />

Herbst und wieder reichlich Most.<br />

Auch die Wollschweine waren überaus<br />

fruchtbar und gesund.<br />

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CHRONIK BAUHüTTE<br />

bauhütte CHRONIK<br />

Bauhüttenchronik <strong>2009</strong> / <strong>2010</strong><br />

Ruedi Büchler<br />

Jetzt wo der Alemannenhof fertig<br />

gestellt ist und es sich eingebürgert<br />

hat, dass die Bauhütte ein neues<br />

Zentrum hat, hatten wir wieder vermehrt<br />

Zeit, uns auf die Wohn- und<br />

Schulhäuser zu konzentrieren.<br />

So erhielt der Battenhof eine neue<br />

Küche und wir renovierten drei<br />

Zimmer im Obergeschoss. Auf dem<br />

Dach der Landwirtschaft erstellten<br />

wir eine 12m 2 grosse Solaranlage zur<br />

Erzeugung von Warmwasser.<br />

Die Haupttüre des Lilienhofes wurde<br />

komplett neu und wintertauglich gemacht.<br />

Unser Gasnetz wurde im Herbst<br />

an das Gemeindenetz gehängt, da unsere<br />

eigenen Gaszuleitungen erneuerungsbedürftig<br />

waren.<br />

Im Zivilschutzkeller wurde ein Raum<br />

renoviert und im Bärwolfhauskeller<br />

ein neuer Boden reingemacht.<br />

Wie schon letztes Jahr wurden während<br />

der Sommertagung in Zusammenarbeit<br />

mit den Tagungsteilnehmern<br />

Pulte für die Klassen hergestellt. Auch<br />

wurden viele andere Möbel hergestellt,<br />

wie Betten, Tische und Schränke, wir<br />

halfen dem Kulturverein Schüxenhüsli<br />

mit dem Bau einer Bar.<br />

Im Rosenhof wurden die sanitären<br />

Räume im Dachgeschoss komplett erneuert.<br />

Die Esel und Pferde erhielten<br />

einen neuen Auslauf und im Treibhaus<br />

ersetzten wir die Gläser.<br />

Das Dach des Heimdahlhofes wurde<br />

erneuert, da das alte nicht mehr dicht<br />

und Teile des Dachstockes faul waren.<br />

Wir schlossen die Projektphase von der<br />

Aufstockung und dem Einbau zweier<br />

neuer Schulzimmer in der alten<br />

Bauhütte ab, so dass wir im nächsten<br />

Winter mit dem Bau beginnen können.<br />

Nebst all diesen sichtbar bleibenden<br />

Tätigkeiten, halfen wir beim Auf- und<br />

Abbau des Schülerbandfestivals, des<br />

Lachfestivals in Erlach und unseren<br />

heiminternen Veranstaltungen. Wie<br />

schon in den letzten Jahren, wendeten<br />

wir viel Zeit auf für die Betreuung der<br />

Lehrlinge, sei es im Praktischen oder<br />

im Theoretischen.<br />

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VERABSCHIEDUNGEN<br />

VERABSCHIEDUNGEN<br />

Das Schlössli verabschiedet<br />

Verena Brauen an Weihnachten <strong>2009</strong><br />

Sven Colijn<br />

Ursula fischbacher<br />

Ueli Seiler-Hugova<br />

Liebes Vreni,<br />

Du hast 20 Jahre im Schlössli<br />

gewirkt, das Schlössli<br />

mitgetragen und mit aufgebaut.<br />

Du hast stets das Schlössli als Ganzes<br />

im Blick gehabt und wenn man weiss,<br />

was für eine bewegte Zeit die letzten<br />

zwanzig Jahre im Schlössli waren, so<br />

wird einem klar, dass Du einen riesigen<br />

Beitrag geleistet hast und es fällt mir<br />

schwer, dies entsprechend zu würdigen.<br />

Du warst viele Jahre Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

hast die Verwaltung<br />

geleitet und dieses zentrale Organ mit<br />

all seinen Schnittstellen und Netzwerken,<br />

sowohl nach innen, wie auch nach<br />

aussen, aufgebaut und mit einer unglaublichen<br />

Übersicht gepflegt. Du<br />

warst verantwortlich für die Finanzen<br />

– das war wahrlich keine leichte Aufgabe,<br />

denn die Mittel, die Dir zur Verfügung<br />

standen, waren immer sehr<br />

knapp und Du musstest den Drahtseilakt<br />

vollbringen, die Balance zwischen<br />

den Einnahmen und den Ausgaben zu<br />

halten. Du hast die Finanzsituation<br />

des Schlössli ent-scheidend verbessert<br />

und entwickelt, ohne diese Entwicklung<br />

wäre vieles heute nicht mehr<br />

möglich.<br />

Ich möchte Dir an dieser Stelle auch<br />

nochmals herzlich danken für die<br />

Unterstützung, welche Du mir stets<br />

geleistet hast. Seit ich im Frühling<br />

2000 im Schlössli begonnen hatte,<br />

hast Du mich bei meinen Aufgaben<br />

unterstützt und mich, wo nötig,<br />

auch ergänzt, ich habe viel von Dir<br />

gelernt.<br />

Vor den Sommerferien <strong>2009</strong> musste<br />

Ursula Fischbach ihre Stelle bei uns<br />

aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig<br />

aufgeben.<br />

Sie war in den letzten zehn Jahren<br />

eine unserer Therapeutinnen für<br />

Legasthenie / Dyskalkulie und ADS-<br />

Therapie nach der Methode von Ron<br />

Davis. Sie verhalf vielen Kindern und<br />

Jugendlichen deren Schulleistungsschwächen<br />

zu mildern, oder sogar zu<br />

heilen. Mit ihrer unerschrockenen Mut<br />

machenden Art gab sie vielen Kindern<br />

und Jugendlichen das Rüstzeug, um<br />

wieder ein Selbstvertrauen aufbauen<br />

zu können.<br />

Sie packte jede Teilbehinderung praktisch<br />

individuell an und zeigte den<br />

Kindern und Jugendlichen didaktisch<br />

geschickt, wie sie selbst übend aus<br />

ihren Schwierigkeiten mehr und mehr<br />

hinaus wachsen konnten. Sie war für<br />

uns ein Beispiel, wie Therapie zu wirken<br />

vermag, wenn sie aus der wärmenden<br />

Begeisterung des Therapeuten<br />

dem Kinde gegenüber praktiziert wird.<br />

Sie bemerkte wie bei den Kindern und<br />

Jugendlichen immer mehr autistische<br />

Züge sich bemerkbar machten.<br />

So begann sie eine zusätzliche Ausbildung,<br />

um auch bei diesen Behinderungen<br />

helfen zu können.<br />

Leider erlitt sie im Frühling eine<br />

schwere Herzattacke, die sie aber<br />

schicksalshaft überwand und nun heute<br />

arbeitet sie wieder als Legasthenie-<br />

Therapeutin in Orpund weiter.<br />

Ihren Impuls für ihre so wirksame<br />

Therapie bekam sie schon 1990, als ihr<br />

Sohn im Schlössli in die Schule ging<br />

und auch Schulschwierigkeiten hatte.<br />

Ihr Sohn hat dann nachträglich erfolgreich<br />

weitere Schulen besucht, u.a.<br />

Schauspielschule in Berlin, wo er heute<br />

Schauspieler ist.<br />

Ursula hatte im Februar <strong>2009</strong> in der<br />

Radiosendung «Persönlich» auf das<br />

Schlössli begeistert hingewiesen.<br />

Wir danken ihr für ihre<br />

segensreiche Arbeit<br />

und wünschen ihr vor<br />

allem gute Gesundheit.<br />

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SCHLÖSSLI-CHRONIK <strong>2009</strong> / <strong>2010</strong><br />

<strong>2009</strong> / <strong>2010</strong> SCHLÖSSLI-CHRONIK<br />

Oktober<br />

Abdeharrim Saif-Eddine, Lehrer in Beni Mellal, Marokko besucht uns<br />

28.10. Cornelia Schneider spielt Lieder aus aller Welt<br />

29.10. Filmabend im Druidenhofsaal «Bienvenue chez les Ch’tis»<br />

November Wir sammeln Geld für die Strassenkinder in Bolivien<br />

01.11. Rosmarie Gerber Tellenhof 1 beginnt ihre Arbeit<br />

04.11. Die Gruppe «NoCrows» spielt für uns<br />

Februar<br />

An einer Schülerkonferenz stellt Christophe Zuber eine mögliche<br />

Partnerschaft mit der Schule Caid-Lamrasse in Marokko in Aussicht<br />

01.02. Erwin Roth und Daniela Scherrer fangen ihre Arbeit im Schlössli an<br />

01.02. – Lehrlingslager in La Brévine<br />

05.02.<br />

08.02. – Ueli unterrichtet in Prag die Edda und die Kalevala<br />

21.02.<br />

03<br />

15.11. Werkausstellung<br />

13.02. Fasnacht im Schlössli<br />

04 05<br />

18.11. Ethno Jazzgruppe «Es» im Druidenhofsaal<br />

20.11. Tag des Kindes – Event auf dem Bärenplatz<br />

29.11. Adventsgärtli im Druidenhof<br />

03.12. Bleigiessen mit Ueli<br />

01.03. – Die Schüler sind im Skilager<br />

05.03.<br />

09.03. Vortrag in der Bibliothek über Medienpädagogik mit Uwe Buermann<br />

12.03. – Die Mitarbeiter sind auf Visionssuche in Guggisberg<br />

13.03.<br />

06<br />

07.12. Der Samichlaus kommt ins Schlössli<br />

16.12. Mitarbeiter führen das «Oberuferer Weihnachtsspiel» auf<br />

18.12. Verabschiedungen von:<br />

Verena Brauen<br />

Marco Schneider<br />

Darko Vociv<br />

01<br />

20.03. Jahresversammlung der Stiftung für Heimpädagogik<br />

Die Klasse von Gerda führt einen Zirkus auf<br />

25.03. Frühlingsausflug<br />

07<br />

08<br />

01.01. Andreas Beers fängt im Fenishaus als Erzieher an<br />

Peter Roost arbeitet neu im Sekretariat<br />

22.01. – Ueli unterrichtet an der schweizerischen LehrerInnentagung<br />

23.01. in Dornach<br />

03<br />

27.01. Ausflug auf den Chasseral<br />

02<br />

31.01. Corinne Heinz-Brauen verlässt das Schlössli<br />

06 04<br />

05<br />

01 02<br />

07<br />

08<br />

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SCHLÖSSLI-CHRONIK <strong>2009</strong> / <strong>2010</strong><br />

<strong>2009</strong> / <strong>2010</strong> SCHLÖSSLI-CHRONIK<br />

26.03. – Ueli unterrichtet Pädagogik an der Universität Osijek (Kroatien)<br />

03.04.<br />

05.06. – Hofausflüge<br />

06.06.<br />

13<br />

17.04. Wolfgang Held (Herausgeber des Sternenkalenders) besucht das Astrolabium<br />

24.04. Olda Hozzmann, ein tschechischer Architekt für organisches Bauen,<br />

besucht das Schlössli<br />

09.06. BMX Vorstellung auf dem Pausenplatz<br />

Vorstellung der praktischen Arbeiten unserer 8. Klässler<br />

10.06. Besuch einer Zirkusaufführung in der Steinerschule Biel<br />

30.04. Werkstattaufführung im Druidenhofsaal mit den SeminaristInnen<br />

und Manda Seiler<br />

01.05. Marianna Siegrist fängt im Sekretariat an<br />

09<br />

11.06. Kindergartenausflug<br />

16.06. – Vorträge der 8. Klässler<br />

18.06.<br />

14<br />

13.05. Auffahrt<br />

23.06. Johannifeuer<br />

15<br />

16<br />

16.05. Öffentlicher Schlösslitag<br />

17.05. Olympiade der Steinerschulen auf dem Gurten<br />

17.05. – Ueli unterrichtet in Tschechien den Parzival<br />

30.05.<br />

10<br />

25.06. Diplomvorträge der Seminaristinnen:<br />

Susanne Anghern über Tierpädagogik und von Georgia Garangounis<br />

über Zimmergestaltung<br />

26.06. Theateraufführung der «Geschwister Scholl» – Klasse<br />

17<br />

27.05. Konzert im Druidenhofsaal mit der russischen Gruppe «Familia Tradycia»<br />

29.05. Mitarbeiterausflug auf die Petersinsel<br />

31.05. Ueli stellt im Kulturzentrum Kairo in Bern sein neues Buch<br />

«Sternenkunde integral», das im AT-Verlag erschienen ist, vor.<br />

04.06. Schülerbandfestival<br />

11<br />

12<br />

17<br />

13<br />

09 10<br />

15<br />

11 12<br />

14 16<br />

38 schlösslipost schlösslipost 39


SCHLÖSSLI-CHRONIK <strong>2009</strong> / <strong>2010</strong><br />

<strong>2009</strong> / <strong>2010</strong> SCHLÖSSLI-CHRONIK<br />

28.06. – Abschlussreise der 9. Klasse<br />

29.06.<br />

18<br />

19<br />

09.08. – Ueli gibt in Oborcice (Tschechien) einen Kurs über integrale Sternenkunde<br />

14.08.<br />

30.06. Laudatio im Druidenhofsaal<br />

Verabschiedung von<br />

Familie Andreas und Lucia Wyss<br />

Simon Wolters<br />

Patricia Henking<br />

Angelika Jenal<br />

Brigitte Widmer<br />

Claudia Husy<br />

Susanne Anghern<br />

Georgia Garangounis<br />

Philip Buscher<br />

Heinz Kräuchli<br />

Jakob Hummel<br />

Landwirtschaft und Laden<br />

Lehrling<br />

Lehrerin<br />

Lehrerin<br />

Lehrerin<br />

Therapie<br />

Seminaristin<br />

Seminaristin<br />

BFF FABE<br />

BFF FABE<br />

Seminarist<br />

20<br />

23.08. Ulrike Lichtinger (Universität Regensburg) überreicht offiziell dem<br />

Schlössli ihre Doktorarbeit über das Schlössli-Gewölbe-Ritual<br />

31.08. Ivan König, Markus Bürgi und Christa Rickli verlassen das Schlössli<br />

01.09. Wilke Brandt fängt als Leiter der Landwirtschaft an<br />

Milan Bartak fängt als Mitarbeiter der Bauhütte an<br />

10.09. Ehemalige und jetzige SchulinspektorInnen des Kantons Bern halten<br />

im Schlössli ihre jährliche Zusammenkunft unter der Leitung von<br />

Radwina Seiler, selber Schulinspektorin und ehemalige Schlösslischülerin<br />

11.09. Schüxenhüslifest und Strassenfestival<br />

16.09. Erntedankfest<br />

23<br />

01.07. Generalversammlung der Schlössli <strong>Ins</strong> AG<br />

Stiftungsratssitzung der Stiftung Seiler<br />

Sitzung der Patronalen Wohlfahrtsstiftung<br />

01.08. Ludger Schulte-Remmert fängt als Betreuungsleiter der Lehrlinge an<br />

Andrea Sommer fängt als Heilpädagogin an<br />

02.08. – 39. Sommertagung unter dem Thema «Gewalt und Kommunikation»<br />

06.08.<br />

22.09. Das Theatro Kuno spielt im Schlössli<br />

23.09. Michaeli<br />

25.09. – Herbstlager in der Toscana<br />

01.10.<br />

08.10. – Seminarreise nach Prag<br />

15.10.<br />

24 25<br />

26<br />

27<br />

11.08. Erster Schultag<br />

21<br />

22<br />

18 19<br />

23 26<br />

20 21 22<br />

24 25 27<br />

40 schlösslipost schlösslipost 41


KALENDER <strong>2010</strong><br />

2011 KALENDER<br />

November<br />

12.11. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

14.11.<br />

19.11. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

21.11.<br />

25.11. DO Bleigiessen (Intern)<br />

28.11. SO Adventsgärtli<br />

06.11. MO Nikolaus (Intern)<br />

dezember<br />

03.12. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

05.12.<br />

10.12. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

12.12.<br />

19.12. SO Quartalsfeier mit Werkausstellung<br />

22.12. MI 19.30 Uhr Oberuferer Christgeburtsspiel<br />

23.12. DO 09.30 Uhr Abschlussgewölbe Weihnachtsferien<br />

Seminarwoche<br />

Januar<br />

17.01. MO 08.00 Uhr Gewölbe MitarbeiterInnen<br />

18.01. DI 16.00 Uhr Rückkehr der internen SchülerInnen<br />

19.01. MI 08.00 Uhr Schulbeginn (Gewölbe)<br />

28.01. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

30.01.<br />

februar<br />

11.02. – FR – SO Heimgehwochenende (Skimaterial bereitstellen und mitbringen)<br />

13.02.<br />

20.02. – FR – SO Winterprojektwoche<br />

25.02.<br />

25.02. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

27.02.<br />

märz<br />

05.03. SA Schlösslifasnacht (intern)<br />

11.03. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

13.03.<br />

Ferienordnung<br />

18.03. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

20.03.<br />

Weihnachten / Neujahr <strong>2010</strong> / 2011 Do. 23.12.<strong>2010</strong> bis Di. 18.01.2011<br />

Frühling 2011 Fr. 01.04.2011 bis Di. 26.04.2011<br />

Pfingsten 2011 do. 09.06.2011 bis Di. 14.06.2011<br />

Sommer 2011 Fr. 08.07.2011 bis Di. 16.08.2011<br />

Herbst 2011 Fr. 30.09.2011 bis Di. 25.10.2011<br />

Weihnachten / Neujahr 2011 / 2012 Fr. 23.12.2011 bis Di. 17.01.2012<br />

Änderungen bleiben vorbehalten<br />

42 schlösslipost<br />

43 schlösslipost


KALENDER <strong>2010</strong> theater<br />

Buchvorstellung des Hausvaters vom Battenhof, Holger Johannes Jahn<br />

Die Welt gestalten – WIR!<br />

8. Klass-Theater<br />

24.03. DO 19:30 h intern<br />

25.03. FR 19:30 h<br />

26.03. SA 19:30 h öffentlich<br />

27.03. SO 15:00 h<br />

31.03. DO Frühlingsfest<br />

01.04. FR 09.30 Uhr Abschlussgewölbe Frühlingsferien<br />

Seminarwoche<br />

26.04. DI 16.00 Uhr Rückkehr der internen SchülerInnen<br />

27.04. MI 08.00 Uhr Schulbeginn (Gewölbe)<br />

06.05. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

08.05.<br />

20.05. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

22.05.<br />

27.05. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

30.05.<br />

09.06. DO 14.00 Uhr Heimreise Pfingstferien<br />

14.06. DI 20.00 Uhr Rückkehr der internen SchülerInnen<br />

15.06. MI 08.00 Uhr Schulbeginn (Gewölbe)<br />

22.06. MI Johanni<br />

22.06. – MI – FR Diplom – Vorträge der 9. Klasse<br />

24.06. (Druidenhofsaal öffentlich) sep. Einladung<br />

24.06. – FR – SO Heimgehwochenende<br />

26.06.<br />

08.07. FR 09.30 Uhr Abschlussgewölbe Sommerferien<br />

<strong>Ins</strong>, im Oktober <strong>2009</strong>. <strong>2010</strong>. Änderungen bleiben vorbehalten<br />

da werden Sie sich sagen, natürlich tun wir das und überhaupt,<br />

muss man darüber ein Büchlein schreiben?<br />

Auch wenn wir uns in unserem Alltagsleben, in der Arbeitswelt und Familiengemeinschaft<br />

die größte Mühe geben mögen – die Welt ist dennoch so<br />

geworden, wie sie heute ist und offen gestanden ist das nicht so ein sonderlich<br />

gutes Gefühl.<br />

Unsere Welt benötigt viel mehr neue Gestaltungsimpulse «von unten»,<br />

viel mehr Engagement und Mut von jeder und jedem von uns. Hier vor Ort<br />

können wir das recht gut nachvollziehen, wenn Kinder dem Schuldruck nicht<br />

mehr gewachsen sind, weil dieser technisch-maschinell geworden ist.<br />

Kinder halten es zu Hause immer weniger aus, weil Eltern die Gesellschaft<br />

und den darin lebenden Druck auch nicht mehr aushalten. Begleiterinnen von<br />

Ämtern und Behörden kommen vor Überarbeitung kaum noch zu Rande, sich<br />

um jedes zu begleitende Kind wirklich intensiv zu kümmern. Wohin führt das?<br />

Ich, als Autor meines ersten kleinen Werkes, habe das System erlebt, welches<br />

als Kommunismus in der ehemaligen DDR zu Stande kam.<br />

Dann folgte jenes der sogenannten Demokratie im Kapitalismus, welchen man<br />

ja schon gar nicht mehr gerne beim Namen nennt, als ob es diesen Welt –<br />

umspannenden Mechanismus schon nicht mehr gäbe.<br />

Aus diesen biographisch prägenden Beobachtungen, aus meiner aktiven<br />

zehnjährigen Greenpeace- und Vereinszeit, stellt sich die Frage immer wieder<br />

neu – Was will werden? Was können wir tun, damit es besser wird? Uns weiter<br />

über Presse und Politik aufregen oder so tun als ob sich alles von selber regeln<br />

würde? Das glaubt die heutige Weltwirtschaft mit dem Marktmechanismusgedanken<br />

eben auch, aber das passiert nicht.<br />

Ich versuche anhand des durch die Französisch Bürgerliche Revolution<br />

hineingekommenen Impulses der Dreigliederung, Freiheit-Gleichheit-<br />

Brüderlichkeit, welcher dann um 1919 von Rudolf Steiner erneut mutig<br />

ergriffen worden ist aufzuzeigen, wie wir wieder mehr auch persönlich mit<br />

gestalten könnten.<br />

Viel Freude beim Lesen!<br />

Holger Johannes Jahn<br />

ISBN-10:3-940490-15-6<br />

Fr. 15.90<br />

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schlösslipost 45


ADRESSEN<br />

ADRESSEN<br />

Leitung DEr Schul- und Heimgemeinschaft<br />

Adressen / Bereiche / Leitungsstrukturen<br />

GESCHÄFTSLEITUNG<br />

Schlösslileiter Sven Colijn Tel. 032 313 16 67<br />

Sven.colijn@schloessli-ins.ch<br />

Internat Christine Stump Tel. 032 313 51 67<br />

c.stump@schloessli-ins.ch<br />

Schule Martin Ebling Tel. 032 313 16 01<br />

m.ebling@schloessli-ins.ch<br />

Leitung Administration Karin Buchmüller Tel. 032 313 40 75<br />

info@schloessli-ins.ch Fax 032 313 40 25<br />

Leitung Finanzen Jürg Maurer Tel. 032 313 44 45<br />

j.maurer@schloessli-ins.ch<br />

Bauhütte / Darius Omlin Tel. 079 262 87 10<br />

Landwirtschaft / Garten<br />

Therapien Anja Meierhans Tel. 032 313 24 66<br />

Übrige Bereiche<br />

Seminar Ueli Seiler-Hugova Tel. 032 313 31 29<br />

Heimarzt Stephan Grubenmann Tel. 032 313 24 66<br />

Gesundheit Beatrice Omlin Tel. 032 313 24 66<br />

Schlössliladen Ursula Perrot Tel./Fax 032 313 11 09<br />

HausverantwortungeN<br />

Battenhof Holger Jahn / Lora Incir Tel. 032 313 10 63<br />

Fenishaus Inge Maksuti Tel. 032 313 31 25<br />

Rosenhof Alexander Binzer / Pablo Mezza Tel. 032 313 19 60<br />

Tellenhof 1 Kristina Kildentoft Tel. 032 313 14 56<br />

Tellenhof 2 Vakant Tel. 032 313 53 60<br />

Druidenhof Benjamin Frank Tel. 032 313 29 03<br />

Lilienhof Ludger Schulte-Rommert Tel. 032 313 25 89<br />

«SCHLÖSSLI INS» SCHUL- UND HEIMGEMEINSCHAFT auf Grundlage<br />

der Rudolf Steiner-Pädagogik<br />

Verein Schlössli <strong>Ins</strong><br />

CH-3232 <strong>Ins</strong><br />

Tel. 032 313 40 75, Fax 032 313 40 25<br />

www.schloessli-ins.ch<br />

info@schloessli-ins.ch<br />

Schule und Heim<br />

Kindergarten, 1. bis 9. Klasse<br />

(auch Externat), 10. Schuljahr,<br />

Sonderschulklassen, Wohngruppen<br />

im Rosenhof, Fenishus, Druidenhof,<br />

Battenhof und Tellenhof<br />

Therapeutikum<br />

Heimarzt, Gesundheitsschwester,<br />

Heilpädagogik, Heileurythmie,<br />

Logopädie und Legasthenietherapie,<br />

Rhythmische Massage nach<br />

Dr. Ita Wegman<br />

Freies Heimpädagogisches<br />

Seminar für ErzieherInnen<br />

Praktikum (1/2 bis 1 Jahr)<br />

berufsbegleitende ErzieherInnenausbildung<br />

(3 Jahre)<br />

Bauhütte<br />

Schlösslihandwerker<br />

Lehrlingsausbildung<br />

Landwirtschaft<br />

Biologisch-dynamischer Anbau<br />

Schlössliladen<br />

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Träger<br />

Verein Schlössli <strong>Ins</strong><br />

Liegenschaften<br />

Stiftung Seiler <strong>Ins</strong> und Schlössli <strong>Ins</strong> AG<br />

Spenden<br />

Stiftung für Heimpädagogik Schlössli<br />

<strong>Ins</strong> CH-3232 <strong>Ins</strong><br />

Postcheck 30-35653-7<br />

Spenden aus dem Ausland<br />

Stiftung für Heimpädagogik Schlössli<br />

<strong>Ins</strong> CH-3232 <strong>Ins</strong><br />

UBS AG, <strong>Ins</strong><br />

Konto 272-8C572171.0<br />

Vorstand des Vereins Schlössli <strong>Ins</strong><br />

Präsident:<br />

Andreas Lüscher, Sutz<br />

Beisitzer:<br />

Christina Djurovic-Meier, Bern<br />

Marianne Kammermann, Sutz<br />

Ueli Bichsel, Lützelflüh<br />

Urs Kühnis, Bellmund<br />

Hans Flury, Bolligen<br />

Kathrin Hofmann, Montezillon<br />

Linda Thomas, Dornach<br />

46 schlösslipost<br />

schlösslipost 47


BILANZ 20 09<br />

<strong>2009</strong> erfolgsrechung<br />

BILANZ PER 31. 12. <strong>2009</strong><br />

erfolgsrechnung 01. 01. <strong>2009</strong> – 31.12. <strong>2009</strong><br />

Bezeichnung Saldo Vorjahr<br />

Aktiven<br />

Total Zahlungsmittel 12 936.40 16 533.54<br />

Total PC-Guthaben 7 953.23 6 634.54<br />

Total Bankguthaben 233 121.92 295 057.25<br />

Total Wertschriften 4.00 4.00<br />

Total Debitoren 828 437.91 694 292.41<br />

Total Übrige Debitoren 89 678.51 65 485.17<br />

Total Vorräte 67 500.00 67 000.00<br />

Total Transitorische Aktiven 118 446.80 252 449.60<br />

Total Umlaufvermögen 1 358 078.77 1 397 456.51<br />

Total Immobilien 1.00 1 850.00<br />

Total Maschinen und Einrichtungen 10 660.00 14 141.00<br />

Total Fahrzeuge 19 968.00 8 960.00<br />

Total Anlagevermögen 30 629.00 24 951.00<br />

Total Aktiven 1 388 707.77 1 422 407.51<br />

Passiven<br />

Total Kreditoren – 433 485.85 – 401 218.35<br />

Total Vorauszahlungen – 10 456.80 – 34 023.10<br />

Total Übrige Kreditoren – 360 613.65 – 351 991.10<br />

Total Darlehen – 216 250.00 – 250 000.00<br />

Total Fonds 0.00 – 70 000.00<br />

Total Rückstellungen 0.00 – 50 000.00<br />

Total Transitorische Passiven – 230 760.80 – 51 592.10<br />

Total Kurzfristiges Fremdkapital – 1 251 567.10 – 1 208 824.65<br />

Total Eigenkapital – 137 140.67 – 213 582.86<br />

Total Eigenkapital – 137 140.67 – 213 582.86<br />

Total Passiven – 1 388 707.77 – 1 422 407.51<br />

Bezeichnung Saldo Vorjahr<br />

Aufwand<br />

Total Besoldungen – 4 565 971.05 – 4 295 624.15<br />

Total Sozialleistungen – 766 550.30 – 691 148.90<br />

Total Personalnebenaufwand – 85 223.47 – 66 713.86<br />

Total Honorare für Leistungen Dritter – 14 374.48 – 10 225.95<br />

Total Personalaufwand – 5 432 119.30 – 5 063 712.86<br />

Total Medizinischer Bedarf – 48 260.25 – 38 377.94<br />

Total Lebensmittel und Getränke – 646 539.77 – 628 131.55<br />

Total Haushalt – 96 619.02 – 87 535.72<br />

Total Unterhalt/Reparaturen – 122 946.94 – 127 405.10<br />

Total Anlagennutzung – 1 058 370.20 – 950 802.67<br />

Total Energie und Wasser – 151 506.11 – 163 559.75<br />

Total Schulung und Ausbildung – 471 713.16 – 535 583.99<br />

Total Büro– und Verwaltung – 248 292.63 – 205 235.14<br />

Total Übriger Sachaufwand – 124 462.56 – 94 916.30<br />

Total Betriebsaufwand – 2 968 710.64 – 2 831 548.16<br />

Total Aufwand – 8 400 829.94 – 7 895 261.02<br />

Ertrag<br />

Total Ertrag aus Leistungsabgeltung innen 2 430 139.75 2 582 926.10<br />

Total Ertrag aus Leistungsabgeltung aussen 4 162 284.60 3 640 666.05<br />

Total Ertrag aus anderen Leistungen 390 348.00 249 466.00<br />

Ertrag aus Leistungsabgeltung 6 982 772.35 6 473 058.15<br />

Total Ertrag aus DL, Handel und Produktion 575 417.25 640 268.10<br />

Total Ertrag aus übrigen DL an Betreuten 119 526.55 151 187.75<br />

Total Kapitalzinsertrag 47 116.10 54 997.50<br />

Total Ertrag aus Nebenbetrieben 10 172.90 16 478.90<br />

Total Ertrag aus Leistungen an Personal 358 714.30 347 811.16<br />

Total Betriebsbeiträge und Spenden 7 463.15 17 240.70<br />

Total Betriebsertrag 8 101 182.60 7 701 042.26<br />

Total a.o. Aufwand und Ertrag 153 205.15 138 500.95<br />

Total Ausserordentlicher Aufwand und Ertrag 153 205.15 138 500.95<br />

Total Ertrag 8 254 387.75 7 839 543.21<br />

Total Freie Fonds 0.00 0.00<br />

Total Fonds 0.00 0.00<br />

Total Separatenrechnung 0.00 0.00<br />

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Öffnungszeiten<br />

Mo – Fr 6.00 – 19.00 Uhr<br />

Sa 7.00 – 18.00 Uhr<br />

So 8.00 – 12.30 Uhr<br />

13.30 – 18.00 Uhr<br />

Reisebüro<br />

Mo -- Fr 8.30 – 12.00 Uhr<br />

13.00 – 18.30 Uhr<br />

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Mitarbeiter und Kinder, ist eine CD Produktion und ab Anfang Dezember <strong>2010</strong><br />

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In wunderbarer Weise hat sich eine künstlerische Zusammenarbeit zwischen den<br />

Musikern Marc Hänsenberger, Juliette Du Pasquier von Musique Simili und der<br />

Sängerin Amanda Manda Seiler und dem Klarinettist Claudio Puntin ergeben.<br />

So geht ein langgehegter Wunsch der Sängerin, die ihre Kindheit im Schlössli<br />

verbracht hat und im Schlössli einen Lehrauftrag für Gesang hat, in Erfüllung –<br />

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Broschuere.qxd: inhalt 18.11.2008 15:49 Uhr Seite 48<br />

Bern<br />

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Ritual im Wandel<br />

«Ritual im Wandel» zeigt auf, welchen Stellenwert<br />

Veränderungsprozesse für gelingende schulische Ritualpraxis<br />

haben.<br />

Im theoretischen ersten Teil werden dazu zentrale<br />

wissenschaftliche Ritualdiskurse vorgestellt und das<br />

Ritual in den beiden Disziplinen der Schulpädagogik<br />

und Kulturwissenschaft verortet, die als ineinander<br />

verwoben verstanden werden. Leitend für diese Einordnung<br />

ist der Gedanke, dass Schulen konkrete kulturelle<br />

Praxisfelder darstellen und Orte individueller und<br />

gemeinschaftlicher Erfahrungen sind. Die Verbindungslinien von Ritual und<br />

Schule werden gezeichnet und das Ritualereignis in seinem performativen<br />

Charakter im zweiten Teil am konkreten Beispiel eines Morgenrituals – des<br />

sogenannten «Gewölbe»-Rituals der Bildungseinrichtung «Schlössli <strong>Ins</strong>» qualitativ<br />

erforscht, die Befunde beschrieben. Die Ritualgestaltung wird hierbei in<br />

Verbindung zur Ritualgemeinschaft betrachtet und über pädagogische Intentionen<br />

und Umsetzungen hinaus untersucht. Gleichzeitig wird die Betrachtung<br />

dynamisiert, das pädagogische Ritual als Indikator für kulturelle Prozesse<br />

fokussiert. Kontinuität und Wandel stehen als zentrale Bezugsgrößen im Mittelpunkt<br />

der wissenschaftlichen Beschreibung.<br />

Dr. Ulrike Lichtinger ist Gymnasiallehrerin und arbeitet nach langjährigem<br />

Einsatz an Schulen seit 2002 als Dozentin am Lehrstuhl für Schulpädagogik<br />

der Universität Regensburg. Zentral beschäftigt sie sich derzeit neben Fragen<br />

zum Ritual in der Schule u. a. mit der Öffnung des Unterrichts und der Bedeutung<br />

des Performativen für die Unterrichtsgestaltung.<br />

Artikelnummer: ISBN 978-3-89783-699-0<br />

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