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Kurt Wanski - Internum

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ISOLA ART BRUT<br />

Patrick Lofredi


Dieser Katalog wurde herausgegeben anlässlich der Ausstellung <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>: <strong>Internum</strong><br />

in der Galerie Isola Art Brut, Frankfurt am Main, vom 24. September bis 7. November 2015<br />

This catalogue has been published to mark the exhibition <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>: <strong>Internum</strong><br />

at Isola Art Brut, Frankfurt am Main, from September 24 to November 7, 2015<br />

Isola Art Brut<br />

Falkstrasse 40<br />

60487 Frankfurt am Main<br />

www.galerie-isola.de


KURT WANSKI<br />

<strong>Internum</strong><br />

24. September - 7. November 2015<br />

ISOLA ART BRUT<br />

Patrick Lofredi


Inhaltsverzeichnis<br />

Table of contents<br />

Vorwort von Patrick Lofredi 7<br />

Preface by Patrick Lofredi<br />

Der Zeichner <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> von Jürgen Köhler 12<br />

The Draughtsman <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> by Jürgen Köhler<br />

Zeichnungen 19<br />

Drawings<br />

Biografie und Auststellungen 75<br />

Biography and Exhibitions<br />

5


6


Vorwort<br />

Patrick Lofredi<br />

<strong>Kurt</strong> WanZki! oder WanSki! - wer weiß es genau!<br />

Der Mann, der auf vielen seiner Zeichnungen mit<br />

Ausrufezeichen unterschrieb, wurde mit seinem<br />

Zwillingsbruder in der Weimarer Republick geboren,<br />

beide wurden während des Dritten Reiches<br />

zwangssterilisiert, er erlebte den Aufbau der Mauer<br />

und ihren Abriss. Er durchlebte dieses wechselhafte<br />

20. Jahrhundert mit den sich ständig ändernden<br />

Normalitäten, in die er nie passte. Stets waren neue<br />

Figuren und Idole auf Magazinen zu sehen. Er<br />

sammelte diese Magazine und benutzte die Bilder.<br />

Nicht um diese Bilder nachzuahmen oder als Vorlage<br />

zu benutzen, sondern um einen inneren Prozess<br />

zu aktivieren.<br />

Art Brut einzugrenzen ist beinahe unmöglich. Im<br />

Gegensatz zu anderen Strömungen, die von Künstlern<br />

selbst oder von Kunsthistorikern definiert<br />

werden, kann man sich bei der Art Brut kaum auf<br />

etwas Festes stützen.<br />

Symptomatisch ist zum Beispiel, dass sich selbst<br />

Art Brut Künstler zu nennen eher ausschließt, tatsächlich<br />

ein solcher zu sein.<br />

Experten können durch Anwendung bestimmter<br />

Kriterien einen «Art Brut Autor» erkennen. Die<br />

Entwicklung dieser Kriterien ist aber stark von<br />

unserer kulturellen Wahrnehmung beeinflusst und<br />

kaum anwendbar für Autoren, die nicht zu dieser<br />

Wahrnehmung passen. Diese Kriterien sind aus<br />

unserem jetzigen kulturellen Standpunkt entstanden<br />

und dadurch sehr starr und statisch. Wenn wir dem<br />

Schaffen eines Art Brut Autors folgen, dann erwarten<br />

wir Art Brut. Wenn wir ein Werk finden, das<br />

möglicherweise Art Brut ist, erwarten wir dahinter<br />

einen Art Brut Künstler. Wir entwickeln klischeehafte<br />

Erwartungen. In der modernen und medialen<br />

Kunstwelt sind Kunstwerk und Künstler voneinander<br />

untrennbare Kategorien. Wir wollen den<br />

gleichen Filter für Art Brut nutzen, weil wir uns an<br />

einer Kunst orientieren, bei der Erwartungen und<br />

das Spiel mit ihnen eine zentrale Funktion einnehmen.<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> hat ein für die Art Brut zentrales Werk<br />

geschaffen, weil bei ihm die Dynamik des kreativen<br />

Prozesses wichtiger ist als die Erfüllung statischer<br />

Kriterien. Er zeigt uns, wie dynamisch und verinnerlicht<br />

die Prozesse der Art Brut sind, indem er<br />

seinen Arbeiten Bilder zugrunde legt, die unsere<br />

äußere Welt schafft, <strong>Wanski</strong> sie uns aber so zeigt,<br />

wie sie in unserer inneren Welt aussehen.<br />

Die Art Brut gehört zu den internen Künsten.<br />

7


Künstler und Kunstwerk sind dabei nur die sichtbaren<br />

Teile eines dynamischen internen Prozesses, der<br />

die Innenwelt in Einklang bringt und im Gleichgewicht<br />

hält. Es ist die Wahrnehmung und Verinnerlichung<br />

dieser Gesamtheit, die die Besonderheit der<br />

Art Brut ausmacht. Der Betrachter muss verschwinden,<br />

um die Erwartungen verschwinden zu lassen.<br />

Dann kann die gesamte Tiefe sichtbar werden.<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> wird von vielen Berliner Künstlern<br />

als einer der besonders begabten und besonders<br />

prägenden Zeichner der Stadt anerkannt. Für ihn<br />

selbst waren seine Zeichnungen ein gleichwertiger<br />

Teil seiner restlichen Aktivitäten: Zeitungen sammeln,<br />

noch brauchbare Gegenstände retten, musizieren<br />

und seine Mitbürger unterhalten.<br />

Wenn wir seine Bilder zulassen, dann eröffnet sich<br />

uns eine Welt, die wir als verloren abgeschrieben<br />

hatten. Das ist die Magie der Art Brut…die Kraft<br />

der inneren Kunst und das Wunder von <strong>Wanski</strong>…<br />

8


Preface<br />

Patrick Lofredi<br />

<strong>Kurt</strong> WanZki! or WanSki! – who would know<br />

exactly when it comes to the man who signed many<br />

of his works with an exclamation mark. Born in<br />

the Weimar Republic, he and his twin brother had<br />

to undergo forced sterilization during the Nazi<br />

time; later, he witnessed both the construction and<br />

fall of the Berlin Wall. He lived through the ups<br />

and downs of this 20th century with its constantly<br />

changing normalities – without ever fitting in. Time<br />

and again, new faces, new role models appeared on<br />

the covers of magazines, which he collected to use<br />

these images – not to imitate them or to turn them<br />

into templates, but to activate an internal process.<br />

To define the limits of Art Brut is close to impossible.<br />

As opposed to other trends, which are defined<br />

by art historians or the artists themselves, not much<br />

is set in stone with Art Brut.<br />

For instance, it is pretty symptomatic that someone<br />

who calls himself an Art Brut artist is unlikely to<br />

actually be one.<br />

Applying certain criteria, experts can indeed identify<br />

an “Art Brut author.” However, the development<br />

of these criteria is always strongly influenced<br />

by our cultural perception and can hardly be applied<br />

to authors who do not fit in with the specific<br />

perception. These criteria have developed from our<br />

current cultural position, which makes them extremely<br />

rigid and static. If we follow an Art Brut<br />

author we expect to see Art Brut, and if we see a<br />

work that could be Art Brut we expect the creator<br />

to be an Art Brut artist – hence the clichéd expectations.<br />

In our modern, media-dominated art world,<br />

artists and their oeuvres have become inseparable.<br />

So we want to apply the same filter to Art Brut,<br />

based on an understanding of art in which expectations<br />

and playing with expectations have taken on<br />

a central role.<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> created a key oeuvre of Art Brut<br />

because he concerned himself more with the dynamics<br />

of the creative process than with meeting<br />

static criteria. His works demonstrate just how<br />

dynamic and internalized the Art Brut processes<br />

truly are as they are based on images created by our<br />

outer world; however, they are presented to us in a<br />

way that shows how they look in our inner world.<br />

Art Brut is an internal art form, with artist and oeuvre<br />

serving only as the visible parts of a dynamic internal<br />

process, which reconciles and balances the inner<br />

world. It is the perception and internalization of this<br />

entirety that makes Art Brut so special. The observer<br />

9


has to disappear to make the expectations disappear<br />

as well. Only then, the full depth can become apparent.<br />

Many Berlin-based artists consider <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong><br />

one of the exceptionally talented artists whose<br />

works have defined their city like few others. As for<br />

himself, he regarded his drawings as one element<br />

among many activities of equal value: collect newspapers,<br />

salvage items that could still be used, play<br />

music, entertain his fellow citizens.<br />

If we open up to his images, a world unfolds that<br />

we have previously written off as lost. This is the<br />

magic of Art Brut – the power of internal art and<br />

the miracle of <strong>Wanski</strong> …<br />

10


Der Zeichner <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong><br />

Jürgen Köhler<br />

Wenn die Türklingel eine Unendlichkeit lang schrillte,<br />

wusste jeder in unserem Haus, dass es <strong>Kurt</strong> war,<br />

der vor der Tür stand. Er drückte seinen Finger so<br />

lange auf den Klingelknopf, bis die Tür sich öffnete.<br />

Natürlich wollte er sicher sein, dass man ihn nicht<br />

überhörte, denn schließlich waren seine Anliegen<br />

immer von größter Dringlichkeit. Sei es, dass es ihn<br />

nach Kaffee und Kuchen verlangte, er Geld brauchte<br />

oder es so spät am Abend war, dass er sich nicht<br />

mehr allein nach Hause traute. Am Eingang des katholischen<br />

Stiftes wachte ein Respekt einflößender<br />

Nachtportier.<br />

Seit wir uns in den frühen achtziger Jahren kennen<br />

lernten, kam er regelmäßig zu Besuch. Wir wohnten<br />

nicht weit voneinander entfernt. Zum Heim, in dem<br />

er lebte, waren es knapp zehn Minuten Fußweg, wir<br />

waren quasi Nachbarn. Zumeist kam er spät am Tag<br />

von einem seiner regelmäßigen Stadtgänge zurück.<br />

Manchmal hatte er Geld verdienen können. Zur<br />

Freude seines Publikums spielte er dafür auf seiner<br />

Mundharmonika, tanzte oder führte Kopfstände<br />

vor. Oder er hatte in der Schrotthandlung Buntmetall<br />

verkauft, das er mit seiner Schubkarre gesammelt<br />

hatte.<br />

Wenn er dann am Abend zu uns kam, war er beladen<br />

mit Beuteln voll von Dingen, die Leute achtlos<br />

weggeworfen und die längst nicht ihren Zweck er-<br />

füllt hatten. <strong>Kurt</strong> sammelte sie aus Müllcontainern<br />

und ärgerte sich beständig über die maßlose Verschwendung.<br />

Die Fundstücke breitete er dann vor uns aus, bedachte<br />

jedes Teil mit eingehenden Kommentaren<br />

und war zufrieden, was er da alles vor dem sicheren<br />

Verfall gerettet hatte.<br />

Man konnte alles finden: Noble Kleidungsstücke,<br />

Spielzeug, Uhren, Schmuck. Nicht zu vergessen die<br />

breite Palette von Zeitschriften und Broschüren, die<br />

über Politik, High Society und das laszive Gewerbe<br />

informierten. Sie interessierten <strong>Kurt</strong> besonders,<br />

weil in ihnen die Zeit angehalten schien, das hektische<br />

Getriebe der Welt in den Abbildungen geradezu<br />

erstarrt war. So konnte er ungestört bewundern<br />

und untersuchen, was im normalen Tagesablauf<br />

so schnell an ihm vorüberflog und das er doch so<br />

besonders liebte. Diese Welt stand plötzlich still, er<br />

konnte sie mit in sein Zimmer nehmen, um nach<br />

strengen Grundsätzen auszuwählen, was sich für<br />

eine zeichnerische Ausführung als würdig erwies.<br />

Wann <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> mit dem Zeichnen begann ist<br />

nicht wirklich bekannt. Doch mit Sicherheit war es<br />

für ihn eine Arbeit, bei der er Ruhe fand und ganz<br />

mit sich allein sein konnte. Es war eine anstrengende<br />

Arbeit, darüber war er sich sehr wohl im Klaren.<br />

12


Und dass er zeichnen konnte wie kein anderer, das<br />

wusste er auch.<br />

<strong>Kurt</strong> besaß eine besondere Gabe, darüber waren wir<br />

uns als Künstler von Anfang an einig. Eine solche<br />

Gabe war keinem von uns beschieden. Deshalb liebten<br />

wir seine Zeichnungen, manche blickten darauf<br />

mit Neid.<br />

Er, der in früher Jugend als bildungsresistent eingestuft<br />

wurde und Hilfsschulen besuchte, dem ein<br />

Zurückgebliebensein in einem kindlichen Stadium<br />

attestiert wurde und der sein ganzes Leben in Anstalten,<br />

Krankenhäusern und Heimen verbrachte,<br />

verfügte über bildnerische Fähigkeiten wie keiner<br />

von uns.<br />

Vielleicht hätte sein Leben anders verlaufen können<br />

mit mehr Zuwendung, ohne die frühe Ausgrenzung<br />

und die körperlichen und seelischen Verletzung, die<br />

ihm während der Zeit des nationalsozialistischen<br />

Systems widerfahren sind. Dass alles so kam, hat<br />

jedoch seine Entwicklung beeinflusst, wie wir es uns<br />

kaum vorstellen können. Darüber erzählen wollte<br />

und konnte er wohl auch nicht.<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>s zeichnerisches Oeuvre wirkt wie eine<br />

Gegenreaktion auf das entbehrungsreiche Dasein,<br />

das ihm das Schicksal auferlegt hatte. Wie hätte<br />

man das auch alles aushalten können ohne die Trost<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>, Berlin 2006<br />

spendende Wirkung von Schönheit und Zauberei,<br />

ohne Träume und Wunder, ohne das phantastische<br />

Reich einer geheimen inneren Welt.<br />

Diese innere Welt war für ihn so lebenswichtig<br />

geworden, dass er fast jeden Tag an ihr arbeitete.<br />

Indem er zeichnete, kommunizierte er mit der Außenwelt<br />

und erfand dabei seine eigene Welt immer<br />

wieder neu.<br />

Natürlich gab es Zeiten, in denen er krank war. Die<br />

grauen kurzen Tage des Winters und die Regenzeiten<br />

im Herbst waren immer Tiefpunkte seiner Kreativität.<br />

Nicht sehnlicher wünschte er sich dann die hel-<br />

13


len warmen Sonnentage des Frühlings und des Sommers<br />

herbei.<br />

Doch wenn er zeichnete, verschaffte er all jenem<br />

Einlass in sein Herz, das ihm so begehrenswert erschien:<br />

Porträts von Prominenten, Clowns und Akrobaten<br />

aus der Welt des Zirkus, Tiere und Technik.<br />

Nicht zu vergessen die christliche Familie, die<br />

ihm aus der häuslichen Umgebung des katholischen<br />

Stiftes vertraut war. Und natürlich Frauen. Sie waren<br />

für <strong>Kurt</strong> zeitlebens von einem besonderen Geheimnis<br />

umhüllt und die eigentlichen Musen seiner<br />

Phantasie.<br />

So ist es ihm über all die Jahre gelungen, vor uns<br />

eine zeichnerische Welt auszubreiten, die angefüllt<br />

ist mit Geheimnissen und den seltsamsten Verwicklungen.<br />

Sein Leben habe ich immer als eine enorme Energieleistung<br />

bewundert. Die künstlerische Arbeit<br />

nahm darin einen selbstverständlichen Platz ein.<br />

Was er brauchte, um eine Zeichnung von größter<br />

Genauigkeit und feinstem Kolorit zu schaffen,<br />

war letztlich wenig. Einen Radiergummi benutzte<br />

er nie. Dafür war das Anspitzen der Stifte eine<br />

unumgängliche Prozedur vor dem Beginn jeder<br />

Arbeit. Insbesondere bei den frühen Zeichnungen<br />

sind die Bleistiftlinien tief eingegraben in das<br />

Papier. Das mag davon zeugen, dass er sich lange<br />

über die Genauigkeit einer Formulierung vergewissern<br />

musste oder dass es ihm um eine besondere<br />

Klarheit und Entschiedenheit ging. Auch benutzte<br />

er so ziemlich jedes Papier, das ihm in die<br />

Hände fiel. Trat ein Mangel ein, hat ihn nichts davon<br />

abgehalten, die leeren Rückseiten der bereits fertigen<br />

Blätter zu bezeichnen. Später, als zunehmend<br />

auch Kreiden und Filzstifte als Materialien hinzukamen,<br />

wurden seine Zeichnungen expressiver ohne<br />

jedoch an Genauigkeit zu verlieren.<br />

Wenn wir berührt sind von seinen Zeichnungen,<br />

dann wohl deshalb, weil sie gefüllt sind mit Poesie<br />

und Heiterkeit. Aber vielleicht auch, weil ihre<br />

Unmittelbarkeit an etwas erinnert, das wir in uns<br />

spüren und das wir schon einmal erlebt zu haben<br />

glauben, gleich einem Déjà-vu. Lange bevor Sprache<br />

in der uns geläufigen Form existierte, haben wir<br />

uns mittels Zeichen und Zeichnungen verständigt.<br />

<strong>Kurt</strong> hatte ohne Zweifel einen direkten Zugang<br />

zu diesem Speicher kulturellen Unterbewusstseins,<br />

einem Bildgedächtnis, das weit in unsere Entwicklungsgeschichte<br />

zurückgreift.<br />

14


The Draughtsman <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong><br />

Jürgen Köhler<br />

If the doorbell rang out with an interminable screech,<br />

everyone in our building would know it was <strong>Kurt</strong>. He<br />

kept his finger on the button until the portal sprang<br />

open. Obviously he wanted to be sure we had heard<br />

him. After all, his business was always of the utmost<br />

urgency, whether he wanted a cup of coffee and a<br />

piece of cake, or needed some cash, or it was so late<br />

that he didn’t dare return alone: the entrance to his Catholic<br />

care home was guarded by a night porter who<br />

commanded respect.<br />

<strong>Kurt</strong> came to visit regularly, ever since we met in the<br />

early eighties. We didn’t live far apart. It took hardly<br />

ten minutes to walk to the residence, and that made us<br />

almost neighbours. He usually arrived late in the day<br />

after his regular excursions into town. Sometimes he<br />

had managed to earn some money. He would delight<br />

an audience by playing his mouth organ, dancing or<br />

performing headstands. Or he might have collected<br />

some scrap in his wheelbarrow and sold it to a dealer.<br />

By the time he turned up in the evening, he tended to<br />

be laden with bags. In them were things people had<br />

thoughtlessly thrown away and which had long ceased<br />

to function as they ought. <strong>Kurt</strong> discovered these objects<br />

in skips and was always infuriated by such shameless<br />

waste.<br />

He would spread his finds out before us, celebrate<br />

every item with a detailed commentary, and glow with<br />

Beim Zeichnen/While drawing, 2006<br />

satisfaction at rescuing so many treasures from certain<br />

decay.<br />

There was everything you could want: classy clothes,<br />

toys, clocks, jewellery. Not to mention a broad spectrum<br />

of magazines and brochures packed with valuable<br />

information about politics, high society and the more<br />

licentious professions. <strong>Kurt</strong> found these especially useful<br />

because they froze the hectic workings of the world<br />

in frames. The illustrations brought time to a standstill<br />

and gave him a chance to wonder undisturbed, to<br />

investigate the things that flew by during the normal<br />

course of events, things he especially loved. The world<br />

16


had stopped fidgeting, and he could take it to his room<br />

and pick, according to strict criteria of his own, whatever<br />

seemed worthy of conversion into a drawing.<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> in seinem Zimmer/in his room, 2006<br />

Nobody really knows when <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> began to<br />

draw. But with certainty it was a task that brought him<br />

peace and let him be entirely himself. It was hard work,<br />

that he knew. He also knew that he could draw like no<br />

one else.<br />

<strong>Kurt</strong> had a special gift. As artists we agreed on that<br />

from the start. None of us possessed a gift like his.<br />

That is why we loved his drawings, and some of us<br />

envied them too.<br />

He had been labelled unfit for schooling as a boy, placed<br />

in remedial education, certified as retarded with the<br />

mental age of a child, and housed all his life in institutions,<br />

hospitals and homes, but he surpassed us all with<br />

his pictorial skills.<br />

Perhaps his life could have been different if he had<br />

been given more attention, and not ostracised in his<br />

young years, or hurt physically and mentally under the<br />

Nazi regime. All these things left their mark on his development<br />

in ways we can hardly imagine. He could<br />

not talk about it and he did not want to.<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>’s graphic œuvre comes across as a counter-reaction<br />

to the life of deprivation destiny had imposed<br />

on him. How could he have borne all this without<br />

the consolations of beauty and magic, without<br />

dreams and marvels, without the realm of fantasy with<br />

its secret inner world?<br />

This inner world was now so vital to him that he<br />

applied himself to it almost daily. By drawing, he communicated<br />

with the outside world, continually reinventing<br />

his own in the process.<br />

Of course there were times when he fell ill. In the<br />

autumn rains and the short grey days of winter, his<br />

creativity ebbed to its lowest point. Then he longed<br />

for nothing more than bright warm days in spring and<br />

summer sunshine.<br />

17


But when he was drawing, he opened his heart to everything<br />

that seemed to him so desirable: portraits of<br />

celebrities, clowns and acrobats from the big circus,<br />

animals and gadgets. Not to mention the holy family<br />

familiar to him from his domestic surroundings in the<br />

Catholic home. And women, of course. Shrouded in<br />

particular mystery for <strong>Kurt</strong> as long as he lived, they<br />

were the real muses for his fantasy.<br />

And so he was able, all those years, to lay his graphic<br />

universe before us, full of enigma and the strangest<br />

little complexities.<br />

I always admired the immense energy he put into life.<br />

His artistic work had an undisputed place within that.<br />

Ultimately he did not need much to produce a drawing<br />

of the most meticulous accuracy and the most exquisite<br />

colour. He never needed an eraser. Sharpening<br />

pencils, on the other hand, was an indispensable preliminary<br />

to any piece of work. In his early drawings<br />

especially, the lines cut deep into the paper. That might<br />

be an indication that he had thought long and hard<br />

about the proper formulation, or that clarity and resolve<br />

were particularly important to him.<br />

He would also use just about any paper that came his<br />

way. If there was a shortage, nothing could stop him<br />

from using the empty backs of finished works. Later,<br />

as he made more use of crayons and felt pens, his dra-<br />

wings became more expressive, while losing none of<br />

their precision.<br />

If we are moved by these drawings, it is probably<br />

because of their poetry and good cheer. But perhaps<br />

too because their directness reminds us of something<br />

we can sense too and that we think we might have experienced<br />

in ourselves some time, like déjà vu. Long<br />

before language came to us in the form we now know<br />

it, we communicated through signs and drawings. <strong>Kurt</strong><br />

would doubtless have found his way straight into this<br />

storehouse of the cultural subconscious, this pictorial<br />

memory with roots way back in evolution.<br />

18


Zeichnungen<br />

Drawings


20<br />

Freunde am Tisch/Friends at the Table<br />

Buntstift auf Papier/Colored pencil on paper . 59,3 x 42,0 cm


22<br />

Neapel Fischermädel/Naples Fishermans Girl<br />

Bleistift und Filzstift auf Papier/Pencil and felt pen on paper . 59,3 x 42,0 cm


24<br />

Frau mit Vögeln/Woman with Birds<br />

Bleistift und farbige Kreide auf Papier/Pencil and colored crayon on paper . 42,0 x 59,5 cm


26<br />

Nach Rembrandt/After Rembrandt<br />

Buntstift und Filzstift auf Papier/Colored pencil and felt pen on paper . 43,5 x 61,3 cm


28<br />

Show 1984<br />

Bleistift, Buntstift und Filzstift auf Papier/Pencil, colored pencil and felt pen on paper . 59,4 x 41,9 cm


30<br />

Israbel<br />

Farbige Kreide und Filzstift auf Papier/Colored crayon and felt pen on paper . 42,0 x 59,7 cm


32<br />

Pudeldressur/Poodle Dressage<br />

Bleistift auf Papier/Pencil on paper . 23,0 x 31,2 cm


34<br />

Frau mit Stola/Woman with Scarf<br />

Bleistift und Buntstift auf Papier/Pencil and colored pencil on paper . 42,0 x 29,6 cm


36<br />

Frau und Rose/Woman and Rose<br />

Bleistift und Buntstift auf Papier/Pencil and colored pencil on paper . 41,9 x 59,1 cm


38<br />

Flugzeug/Aircraft<br />

Bleistift und Buntstift auf Papier/Pencil and colored pencil on paper . 29,7 x 42,0 cm


40<br />

Nach Modigliani/After Modigliani<br />

Bleistift und Buntstift auf Papier/Pencil and colored pencil on paper . 39,7 x 29,5 cm


42<br />

Fuchsfell/Fox Fur<br />

Bleistift, Buntstift und Filzstift auf Papier/Pencil, colored pencil and felt pen on paper . 59,3 x 41,9 cm


44<br />

Leopard<br />

Bleistift und farbige Kreide auf Papier/Pencil and colored crayon on paper . 31,0 x 43,0 cm


46<br />

Ingrid Steger (Tango)<br />

Buntstift, Kreide und Filzstift auf Papier/Colored pencil, crayon and felt pen on paper . 54,0 x 34,5 cm


48<br />

Zirkus Busch/Circus Busch<br />

Bleistift, Buntstift und Filzstift auf Papier/Pencil, colored pencil and felt pen on paper . 41,9 x 59,3 cm


50<br />

Mädchen und Tiger/Girl and Tiger<br />

Farbige Kreide und Filzstift auf Papier/Colored crayon and felt pen on paper . 42,0 x 59,3 cm


52<br />

Paar auf dem Balkon/Couple on the Balcony<br />

Bleistift und Buntstift auf Papier/Pencil and colored pencil on paper . 42,0 x 59,3 cm


54<br />

Catherine Deneuve<br />

Bleistift und Buntstift auf Papier/Pencil and colored pencil on paper . 43,0 x 61,3 cm


56<br />

Teresa Berganza<br />

Bleistift und farbige Kreide auf Papier/Pencil and colored crayon on paper . 45,0 x 30,7 cm


58<br />

Sommerfest/Summer Party<br />

Kugelschreiber und Buntstift auf Papier/Ballpoint pen and colored pencil on paper . 42,0 x 59,3 cm


60<br />

Engel mit Rosenzweig/Angel with Rose Sprig<br />

Bleistift und Buntstift auf Papier/Pencil and colored pencil on paper . 42,0 x 29,7 cm


62<br />

Das Paar/The Couple<br />

Schwarze und farbige Kreide auf Papier/Black and colored crayon on paper . 24,4 x 30,4 cm


64<br />

Tätowierter/Tattooed Man<br />

Farbige Kreide und Kugelschreiber auf Papier/Colored crayon and ballpoint pen on paper . 58,6 x 42,0 cm


66<br />

Der Gitarrenspieler/The Guitar Player<br />

Bleistift und Buntstift auf Papier/Pencil and colored pencil on paper . 40,7 x 29,5 cm


68<br />

Frau mit Geige und Schmetterling/Woman with Violin and Butterfly<br />

Bleistift, farbige Kreide und Filzstift auf Papier/Pencil, colored crayon and felt pen on paper . 66,5 x 45,6 cm


70<br />

Tiger<br />

Buntstift und Filzstift auf Papier/Colored pencil and felt pen on paper . 28,7 x 30,1 cm


72<br />

Bass<br />

Kugelschreiber und farbige Kreide auf Papier/Ballpoint pen und colored crayon on paper . 42,0 x 29,3 cm


Biografie und Ausstellungen<br />

Biography and Exhibitions


Biografie und Ausstellungen<br />

1922. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> wird zusammen mit seinem Zwillingsbruder<br />

Fritz am 26. April in Altglienicke bei<br />

Berlin geboren. Die häuslichen Verhältnisse sind unklar.<br />

Festzustehen scheint, daß die Familie zeitweise<br />

in der Reichenberger Straße in Berlin-Kreuzberg gewohnt<br />

hat und die Mutter einen Lebensmittelstand<br />

in der Markthalle in der Wrangelstraße besaß. Bis<br />

zum fünften Lebensjahr lebten beide Brüder in einem<br />

Kinderheim.<br />

1928. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> besucht die Hilfsschule in Altglienicke.<br />

Er lernt Mundharmonika spielen und<br />

beginnt zu zeichnen. Als Jugendlicher wird er von<br />

einer Bauernfamilie in Zehlendorf in Pflege genommen.<br />

Die Arbeit auf dem Feld und im Stall bereitet<br />

im Freude; auch in den Kliniken, wo er später vor<br />

allem in der Landwirtschaft und in der Küche tätig<br />

ist, wird er als freundlicher und tüchtiger Arbeiter<br />

geschätzt.<br />

1939-1945. Über <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>s Aufenthalt in den<br />

Kriegsjahren gibt es in den Akten keine Angaben.<br />

Nach den Angaben des Bruders Fritz werden beide<br />

Brüder mit 21 Jahren zwangssterilisiert. Aus <strong>Kurt</strong>s<br />

Erzählungen lässt sich weiter schließen, daß er in<br />

Berlin-Rummelsburg inhaftiert war und mit anderen<br />

Gefangenen im Heizkraftwerk Klingenberg arbeitete.<br />

Er erlebte dort die Bombardierung Berlins.<br />

1946. Von Juli 1946 bis April 1947 wird <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong><br />

als Insasse der Haftanstalt Alt-Moabit geführt. Delikt<br />

unbekannt.<br />

1947. Am 12. April Haftentlassung und Einweisung<br />

in die Wittenauer Heilstätten als „Oligophrener mit<br />

dissozialen Tendenzen“.<br />

1951. Von Januar bis April ist <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> erstmals<br />

im St.-Joseph-Krankenhaus in Berlin-Weißensee.<br />

Die folgenden Jahre lebt er als Patient in der Einrichtung<br />

Wuhlgarten.<br />

1966. Überweisung in das Psychiatrische Krankenhaus<br />

Berlin-Herzberge.<br />

1971. Seit dem 21. April lebt <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> im St.-Joseph-<br />

Krankenhaus<br />

1982. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>s Zeichnungen werden von<br />

Freunden gesammelt<br />

1984. Erste Ausstellung von <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>s Zeichnungen<br />

im Ateliergebäude in der Sredzkistraße, Berlin-Prenzlauer<br />

Berg<br />

1992. Uraufführung des Dokumentarfilm-Porträts<br />

„<strong>Kurt</strong> oder Du sollst lachen“ von Gerd Kroske<br />

Ausstellung der Zeichnungen im Brecht-Haus in<br />

BerlinWeißensee anlässlich seines 70. Geburtstages<br />

(Katalog)Ausstellungsbeteiligung in der Galerie im<br />

Turm, Berliner Kabinett- Zeichnungen I<br />

1997. Umzug in das neugebaute Bischof-Ketteler-Haus<br />

im St.-Joseph-Krankenhaus in Berlin-Weißensee,<br />

wo er ein Einzelappartement bezieht. <strong>Kurt</strong><br />

76


<strong>Wanski</strong> wohnt dort bis zu seinem Lebensende.<br />

2001. Ausstellung der Zeichnungen im Museum<br />

Haus Cajeth in Heidelberg anlässlich der Eröffnung<br />

des Prinzhorn-Museums der Universität Heidelberg.<br />

Galerie im Turm, Berlin, 10 Jahre Berliner Kabinett<br />

2002. Ausstellung der Zeichnungen im Brechthaus in<br />

Berlin-Weißensee anlässlich seines 80. Geburtstages<br />

Ausstellung in der Galerie Susanne Zander, Köln<br />

Ausstellung in der Galerie Hofmann + Kyrath, Karlsruhe<br />

Ausstellung in der Galerie Endart, Berlin<br />

2003. Ausstellung im Leonhardi-Museum Dresden<br />

2004. Ausstellung in der Galerie Monika Beck,<br />

Homburg<br />

2010. Die Parasiten des Ruhms, Ausstellung in der<br />

Guardini-Galerie, Berlin<br />

2012. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> stirbt neunzigjährig am 16. August<br />

Beteiligung an der Ausstellung Pomme Fritz in der<br />

Galerie Alte Schule, Berlin<br />

2013. Ausstellung im Kulturhaus der Bayer AG,<br />

Leverkusen<br />

2014. Outsider Art Fair Paris vertreten von Isola Art<br />

Brut, Frankfurt/Main<br />

2015. Eine Frau für Großvater, Galerie Parterre, Berlin<br />

Kunstmesse Frankfurt/Main<br />

Ausstellung in der Galerie Isola Art Brut,<br />

Frankfurt/Main<br />

Öffentliche Sammlungen<br />

Collection ABCD, Montreuil, France<br />

Lam, Lille Métropole Musée d’art moderne, d’art<br />

contemporain et d’art brut, France<br />

Sammlung des Kunstamtes Berlin-Pankow<br />

Ausgewählte Literatur<br />

Berliner Kabinett-Zeichnungen I, Galerie im Turm,<br />

Berlin, 1993<br />

Ein gesundes Fest! mit Texten von Bernd Wagner, Hans<br />

Scheib, Edition Kronenberg, Berlin 1992<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>, Zeichnungen, Heft anlässlich des 80sten<br />

Geburtstages, Text von Matthias Flügge, herausggeben<br />

vom Kulturamt Pankow und Jürgen Köhler,<br />

Berlin 2002<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> Zeichnungen, Bayer, Kulturhaus Bayer mit<br />

Texten von Matthias Flügge, Jürgen Köhler, Bernd<br />

Wagner, Leverkusen 2013<br />

Sämtliche Zeichnungen sind undatiert. Sie entstanden<br />

in den Jahren 1980 bis 2004.<br />

77


Biography and Exhibitions<br />

1922. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> is born on 26 April in Altglienicke<br />

near Berlin, together with his twin brother Fritz.<br />

The domestic arrangements are unclear. It seems certain<br />

that the family lived for a while in Reichenberger<br />

Strasse in the Berlin district of Kreuzberg, and that<br />

<strong>Kurt</strong>’s mother had a grocery stall in the covered market<br />

on Wrangelstrasse. The two brothers lived in a<br />

children’s home until they were five.<br />

1928. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> attends a school in Altglienicke for<br />

children with learning difficulties. He learns to play<br />

the mouth organ and begins to draw. As a teenager<br />

he is fostered by a farming family in Zehlendorf. He<br />

enjoys working in the fields and stables. Later, when<br />

employed by the hospitals that take him in – mostly<br />

on the farm or in the kitchen – he is regarded as friendly<br />

and hard-working.<br />

1939-1945. There is nothing in the records about where<br />

<strong>Kurt</strong> spent the war years. His brother Fritz claimed<br />

that they both underwent compulsory sterilisation at<br />

the age of 21. <strong>Kurt</strong>’s stories suggest that he was held<br />

in Rummelsburg prison in Berlin and set to work with<br />

other prisoners at Klingenberg power station. That is<br />

where he experienced the air raids over Berlin.<br />

1946. From July 1946 to April 1947 <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> is<br />

listed as an inmate of Alt-Moabit Prison. Offence<br />

unknown.<br />

1947. Released from prison on 12 April and admitted<br />

to Wittenauer Heilstätten as “oligophrenic with dissocial<br />

tendencies”.<br />

1951. From January to April <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> resides for<br />

the first time at St Joseph’s Hospital in the Berlin district<br />

of Weissensee. He spends the following years as<br />

a patient of the Wuhlgarten institution.<br />

1966. Admitted to the Psychiatric Hospital in Herzberge<br />

(Berlin).<br />

1971. From 21 April onwards <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> lives at St<br />

Joseph’s Hospital.<br />

1982. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>’s drawings are collected by friends.<br />

1984. First exhibition of <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>’s drawings at<br />

the art studios on Sredzkistrasse in the Berlin district of<br />

Prenzlauer Berg.<br />

1992. Premiere of the documentary portrait “<strong>Kurt</strong><br />

oder Du sollst lachen” by Gerd Kroske. Exhibition<br />

of drawings at “Brecht’s House” in Weissensee to<br />

mark his 70th birthday, accompanied by a catalogue.<br />

Participates in an exhibition at the Galerie im Turm,<br />

Berliner Kabinett, Drawings I<br />

1997. Moves to Bischof-Ketteler-Haus, the new wing<br />

of St Joseph’s Hospital Weissensee, where he is given<br />

his own flat. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> lives there until his death.<br />

2001. Exhibition of drawings at Museum Haus Cajeth<br />

in Heidelberg to coincide with the opening of<br />

the Prinzhorn Museum at Heidelberg University<br />

Exhibition at the Galerie im Turm, Berlin, 10 Years<br />

78


of the Berliner Kabinett<br />

2002. Exhibition of drawings at the Brechthaus in<br />

Weissensee to mark his 80th birthday (catalogue)<br />

Exhibition at Galerie Susanne Zander, Cologne<br />

Exhibition at Galerie Hofmann + Kyrath, Karlsruhe<br />

Exhibition at Galerie Endart, Berlin<br />

2003. Exhibition at the Leonhardi Museum, Dresden<br />

2004. Exhibition at Galerie Monika Beck, Homburg/<br />

Saar<br />

2010. The Parasites of Fame, exhibition at the Guardini<br />

Galerie Berlin<br />

2012. <strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> dies on 16 August at the age of<br />

ninety.<br />

Pomme Fritz, exhibition participitation at the Galerie<br />

Alte Schule, Berlin<br />

2013. Exhibition at Culture House Bayer, Bayer AG,<br />

Leverkusen<br />

2014. Outsider Art Fair Paris, represented by Isola<br />

Art Brut, Frankfurt/Main<br />

2015. Eine Frau für Großvater, exhibition participation,<br />

Galerie Parterre, Berlin<br />

Art Fair Frankfurt/Main<br />

Exhibition at Galerie Isola Art Brut, Frankfurt/Main<br />

contemporain et d’art brut, France<br />

Collection of the Cultural Office Berlin-Pankow<br />

Selected Literature<br />

Berliner Kabinett-Zeichnungen I, Galerie im Turm,<br />

Berlin, 1993<br />

Ein gesundes Fest!, with texts by Bernd Wagner,<br />

Hans Scheib, Edition Kronenberg, Berlin 1992<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong>, Zeichnungen, booklet on the occasion of<br />

the 80th birthday, text by Matthias Flügge, edited by<br />

Kulturamt Pankow, and Jürgen Köhler, Berlin 2002<br />

<strong>Kurt</strong> <strong>Wanski</strong> Zeichnungen, Bayer, Kulturhaus Bayer,<br />

with texts by Matthias Flügge, Jürgen Köhler, Bernd<br />

Wagner, Leverkusen 2013<br />

All drawings are undated. They were made in the<br />

years between 1985 and 2004<br />

Public Collections<br />

Collection ABCD, Montreuil, France<br />

Lam, Lille Métropole Musée d’art moderne, d’art<br />

79


Fotografie| Photography: Jürgen Köhler, Vincent Hansen<br />

Übersetzung|Translation: Micha Goebig (Text.P.L.) Katherine Vanovitch (Text J.K.)<br />

Gestaltung|Layout: Jürgen Köhler<br />

Redaktion|Editing: Patrick Lofredi<br />

© 2015 Isola Art Brut und bei den Autoren/and by the authors<br />

Isola Art Brut . Falkstrasse 40 . 60487 Frankfurt am Main<br />

Telefon/Fax +49 6978904949 . Mobil +49 157 34922372 . info@galerie-isola.de<br />

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