07.03.2019 Aufrufe

MNA Newsletter 1-2019

Unser Newsletter 1-2019 zum Frühlingsanfang ist online. Wir haben wieder interessante Beiträge, Informationen zu einer angebotenen Albanien-Rundreise und weitere Anregungen für Sie bereitgestellt. Schauen Sie herein. Lesen Sie und lassen sich begeistern was mit Ihrer Unterstützung möglich ist.

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1 | <strong>2019</strong><br />

NEWSLETTER<br />

Liebe Leser, Unterstützer und Wegbegleiter,<br />

vor 30 Jahren führte der Wunsch<br />

nach Meinungs- und Reisefreiheit<br />

in Europa zu großen Verände -<br />

rungen. Friedliche Demonstrationen<br />

aus dem Volk heraus haben<br />

die politischen Machtblöcke – mit<br />

all ihren Auswirkungen – zum<br />

Zerbrechen gebracht. Dieser<br />

friedlichen Revolution gingen<br />

schon Jahre zuvor ab 1982 die<br />

Friedensgebete in der Leipziger<br />

Nikolaikirche (und auch in vielen<br />

anderen Gebetskreisen) voraus.<br />

Diese Gebete, so glaube ich, waren ein wesentlicher Schlüssel zur<br />

friedlichen Revolution, die in die Wiedervereinigung beider deutscher<br />

Teile mündete. Gebet überwindet Mauern! Der Mauerfall und<br />

die Wiedervereinigung Deutschlands sind daher für mich ein lebendiger<br />

Beleg dafür, dass Gott auch heute noch machtvoll antwortet.<br />

Auch in Albanien begann der Geist der Freiheit neu zu wehen. Vor<br />

30 Jahren war Albanien noch das „Nordkorea Europas“: Es war ein<br />

hermetisch abgeriegeltes Land. Jegliche religiöse Aktivität wurde<br />

im ersten religionsfreien Land unterbunden. Aktive religiöse Ausübung<br />

wurde mit der Todesstrafe belegt. Die Machthaber herrschten<br />

und bestraften hart und erbarmungslos.<br />

Im November 1990 fand der erste freie Gottesdienst nach 23 Jahren<br />

religiöser Unterdrückung statt. Albanien öffnete nach 45 Jahren<br />

erstmals seine Grenzen. Diese Berichte schockierten damals die<br />

freie Welt. Der Wunsch zu helfen war enorm groß. Vor 25 Jahren<br />

machten sich Ärzte und Pflegekräfte aus Deutschland auf, um in<br />

Albanien privat organisierte Nothilfeeinsätze zu leisten.<br />

Dies war der Grundstein für die Arbeit der Medizinischen Nothilfe<br />

Albanien e. V.<br />

Heute, 25 Jahre später, hat sich in Albanien vieles verändert.<br />

Durch die große, anhaltende Hilfsbereitschaft aus dem Ausland –<br />

sowie den spürbaren Willen der Albaner, ihr Land voranzutreiben –<br />

sind schon viele Früchte erkennbar. Trotz aller Anstrengungen ist<br />

Albanien heute noch immer das Armenhaus Europas. Tiefe innere<br />

und äußere Wunden heilen nur langsam und brauchen gute Pflege.<br />

Dankbar blicken wir zurück auf den oft steinigen und mühsamen<br />

Weg.<br />

Manchmal sind wir an unsere Grenzen gestoßen,<br />

Kraft und Vision sind uns fast abhandengekommen.<br />

Doch im Rückblick schauen wir heute dankbar<br />

auf die Früchte unserer <strong>MNA</strong>-Arbeit.<br />

Der Weg hat sich gelohnt!<br />

Das ist ein Grund zum Feiern! Deshalb werden wir im Sommer<br />

dieses Jubiläum im Reha-Zentrum in Pogradec mit einem ökumenischen<br />

Gottesdienst und einem Festakt „25 Jahre Medizinische Nothilfe<br />

in Albanien“ feiern. Aus diesem Anlass bieten wir eine<br />

<strong>MNA</strong>-Albanien-Rundreise an. Dies und vieles mehr erfahren Sie in<br />

dieser <strong>Newsletter</strong>-Ausgabe.<br />

Viel Freude beim Lesen und herzlichen Dank für Ihre vielfältige<br />

Unterstützung über all die Jahre – bleiben Sie beschützt,<br />

Ihr<br />

Peter Braun<br />

1. Vorstandsvorsitzender der <strong>MNA</strong>


Aus 20.000 Euro werden 40.000 Euro<br />

Verdoppelungswunder – ein Jubiläumsgeschenk<br />

Im Januar 2015 – vor über 4 Jahren – erhielten wir zur Fertigstellung unseres Reha-Zentrums<br />

ein zinsfreies Privatdarlehen in Höhe von 30.000 Euro, denn zuvor mussten wir den Bau einstellen,<br />

da keine weiteren Spenden zur Verfügung standen. Dank dieses Darlehens und vieler<br />

weiterer Spenden konnten wir das <strong>MNA</strong>-Reha-Zentrum schließlich doch fertigstellen und im<br />

Oktober 2015 feierlich eröffnen. Bis heute sind wir oft an die Grenzen unserer finanziellen Möglichkeiten<br />

gekommen. Bemerkenswert war, dass stets im letzten Augenblick eine Türe aufging,<br />

und auf wundervolle Weise wurden wir aus den jeweiligen Krisen herausgeführt. Für uns ist<br />

das ein Treuebeweis und ein lebendiges Zeugnis, dass wir mit vielen Unterstützern – und vor<br />

allem mit Gottes Begleitung – unterwegs sind.<br />

WIE KANN ICH BEIM VERDOPPELN HELFEN?<br />

Alle Spenden zur Verdopplungsaktion, die bis zum 1. November <strong>2019</strong> auf das <strong>MNA</strong>-Konto eingehen,<br />

werden verdoppelt. Im besten Fall können Sie dazu beitragen, dass wir bis zu 40.000<br />

Euro Spendeneinnahmen erhalten. Wir von der <strong>MNA</strong> sind begeistert, dass durch solche Spendengeschenke<br />

unsere gemeinnützige Organisation tatkräftig unterstützt wird. Für uns ist jede<br />

Spende ein Vertrauensbeweis und eine weitere Motivation, den oft mühevollen Weg in Albanien<br />

weiterzugehen. Danke für Ihre Wegbegleitung.<br />

Foto: AdobeStock<br />

Zum 25-jährigen<br />

<strong>MNA</strong>-Arbeitsjubiläum<br />

verdoppelt ein Unterstützer-Ehepaar<br />

alle eingehenden Spenden<br />

bis 20.000 Euro!<br />

Im <strong>Newsletter</strong> 3/<strong>2019</strong> informieren wir Sie über den Stand der Spendenverdoppelung.<br />

Wir danken Ihnen schon heute, dass Sie beim Verdoppeln mithelfen.<br />

<br />

Zusammenarbeit ist uns wichtig<br />

„Runder Tisch“ zu Gast im Reha-Zentrum<br />

Im Sommer 2018 konnten wir Partner gewinnen, die unsere Idee der Vernetzung mit verschiedenen<br />

(im Sozial- und Förderbereich tätigen) Organisationen in Pogradec mittragen. Gemeinsam<br />

mit „Nehemiah Gateway Albania“ luden wir zum „Runden Tisch“ ein. Beim ersten Treffen wurde<br />

zunächst die Idee des „Runden Tisches“ vorgestellt. Es ist unser Wunsch, dass dieser Austausch<br />

keine Eintagsfliege bleibt. Umso mehr haben wir uns gefreut, im Dezember 2018 beim<br />

zweiten „Runden Tisch“ in unserem Reha-Zentrum viele neue interessierte Teilnehmer begrüßen<br />

zu dürfen. Wir stellten unser Pilotprojekt „Frühförderung für Kinder mit Entwicklungsverzögerung<br />

und/oder Behinderung“ vor. Bei regem Gedankenaustausch zeigten sich die mannigfaltigen<br />

Probleme und Bedürfnisse unterschiedlicher Organisationen und Einrichtungen der Sozialarbeit.<br />

Ein Ziel des „Runden Tisches“ ist es, über den eigenen Tellerrand zu schauen und zur Zusammenarbeit<br />

zu ermutigen. Wir sind überzeugt, dass nur in gutem, engem Miteinander ein Netzwerk<br />

zum Wohle der Bedürftigen entstehen kann. Eine Organisation wird nie alle Aufgaben<br />

abdecken können! Für uns bedeutet dies beispielsweise, dass wir benachteiligte Kinder therapeutisch<br />

so fördern, dass sie künftig trotz ihres Handicaps in eine Folgeeinrichtung, z. B. in den<br />

Kindergarten oder die Schule gehen können.<br />

Der „Runde Tisch“ entwickelt sich weiter. Anfang April <strong>2019</strong> findet eine gemeinsame Aktionswoche<br />

in Pogradec statt. Im Fokus steht die Aufklärungsarbeit. Ein wichtiger Aspekt dabei ist<br />

es, der Gesellschaft und den Betroffenen zu vermitteln, wie wichtig individuelle Förderung und<br />

Unterstützung sind.<br />

<br />

Für Ihren Kalender<br />

<strong>MNA</strong>-Freundestreffen vom 4. bis 6. Oktober<br />

Auch <strong>2019</strong> setzen wir diese Tradition fort! Damit unsere Mitglieder, Unterstützer und Wegbegleiter<br />

aus ganz Deutschland eine möglichst kurze Anfahrt haben, findet unsere Jahrestagung<br />

auch diesmal in der Mitte Deutschlands statt. Wir laden schon heute herzlich ins Evangelische<br />

Allianzhaus nach Bad Blankenburg ein.<br />

Wir werden viel von unserer Arbeit, dem großen Jubiläumsfest und der Albanienreise berichten.<br />

Seien Sie neugierig, es lohnt sich!<br />

Rechtzeitiges Anmelden schont den Geldbeutel und erleichtert uns die Planung.<br />

Ab sofort nimmt die Geschäftsstelle in Görlitz Ihre Anmeldung gerne entgegen.<br />

Teilnahmekosten pro Übernachtung und Person:<br />

Frühbuchervorteil bis 1. Juli <strong>2019</strong>: EZ mit Vollpension: 62 € | DZ mit Vollpension: 52 €<br />

ab 2. Juli <strong>2019</strong>: EZ mit Vollpension: 85 € | DZ mit Vollpension: 75 €


Schlechte Prognose – wir geben nicht auf<br />

Jeder Mensch hat ein Recht auf medizinische, therapeutische und seelische Hilfe. Körperliche<br />

Erkrankungen führen oft zu tiefen seelischen Nöten, vor allem, wenn keine Aussicht auf<br />

körperliche Heilung besteht. In unserem Fall ist ein 9-jähriges Mädchen mit der Diagnose<br />

„Arnold-Chiari-Malformation“, einer Entwicklungsstörung, die Kleinhirnteile aus dem Schädelinneren<br />

in den Wirbelkanal verdrängt, in großer Not.<br />

Nach einer langen Odyssee, die zu unterschiedlichen Ärzten in Albanien und auch des<br />

angrenzenden Auslands führte, sind die Eltern mit der kleinen Rezarta in unser Zentrum gekommen.<br />

Erst mit Unterstützung durch unseren medizinischen Beirat in Deutschland konnte<br />

die Diagnose gestellt werden.<br />

In Deutschland würde man bei einer solchen Diagnose operieren. Diese Operation kann jedoch<br />

von den Eltern nicht finanziert werden. In Albanien gibt es leider kein Krankenkassensystem,<br />

wie wir es von Deutschland her kennen, das die Kosten übernimmt. Für unsere<br />

albanischen Mitarbeiter im Reha-Zentrum, auch für uns <strong>MNA</strong>ler in Deutschland und vor allem<br />

für die betroffenen Eltern, ist diese unheilvolle Situation sehr schwer auszuhalten.<br />

Was bleibt zu tun? Wir werden das kleine Mädchen und seine Eltern natürlich begleiten,<br />

egal wie der Weg weitergeht. Auf der einen Seite versuchen wir durch unterschiedliche therapeutische<br />

Maßnahmen eine schnelle Zunahme körperlicher und geistiger Beeinträchtigungen<br />

zu verhindern. Auf der anderen Seite schenken wir Trost und Hoffnung durch Zuwendung,<br />

Liebe und Anteilnahme.<br />

Krankheitssituationen wie diese stellen eine extreme Belastung dar. Hier wollen wir für unsere<br />

Patienten zu treuen Wegbegleitern werden. Wie viele Fragen, Sorgen und Zweifel erwachen<br />

in solch schweren Lebensphasen, gerade auch in Bezug auf das Warum und Weshalb, beim<br />

eigenen Kind. Viele Fragen können wir nicht beantworten, auch nicht als Christen! Anteilnahme<br />

und Zuhören sind hier wichtige Faktoren. Wir teilen die Tränen der Trauer, die Freude<br />

kleiner Lichtblicke und schöner Lebensmomente. Wir können hören, zuhören und das laute<br />

sowie das unausgesprochene Wort aufnehmen. Wir können gerade dann hoffen und beten,<br />

wenn die Betroffenen ohne Hoffnung leer und ausgebrannt sind.<br />

Möglicherweise befanden auch Sie sich einmal in einer Lebensphase, in der der sichere<br />

Boden unter Ihren Füßen wich. Wie wichtig und wegweisend sind dann Hilfe und Zuwendung!<br />

Denn durch einfühlsame Wegbegleiter können Schritte der inneren Heilung beginnen.<br />

Das Leben wird wieder wertvoll, wenn Gottes Licht in das verwundete Herz hineinleuchten<br />

kann und Veränderung bewirkt. Neben körperlicher Heilung ist uns und unseren albanischen<br />

Mitarbeiter im <strong>MNA</strong>-Reha-Zentrum auch das seelische Heilwerden wichtig, kurz: Der ganze<br />

Mensch wird gesehen.<br />

Danke, dass Sie durch Ihre Unterstützung helfen, so dass wir unseren Patienten<br />

mit Fachwissen, Zeit und Liebe begegnen können.<br />

<br />

Jubiläum und Reiseangebot – wir haben noch wenige Plätze frei<br />

Zwei Jubiläen – reisen und feiern Sie mit uns!<br />

Dankbar blicken wir zurück und feiern am 22. Juni <strong>2019</strong> in Pogradec ein großes Jubiläumsfest.<br />

25 Jahre „Medizinische Nothilfe“ in Albanien und 10-jähriges Bestehen unserer albanischen<br />

Partnerorganisation „Qendra Drita e Shpresës“ sind Grund zum Feiern!<br />

Damit viele Freunde und Unterstützer unserer Arbeit persönlich im Reha-Zentrum mitfeiern können,<br />

verbinden wir den Festakt mit einer Albanien-Rundreise. Auf unserer Reise zeigen wir Ihnen<br />

die vielen verschiedenen Gesichter des Landes. Albanien wird gern mit grandiosen Landschaften,<br />

kultureller Vielfalt, gastfreundlichen Menschen und guter Balkanküche vorgestellt. Was<br />

„normale“ Touristen nicht sehen, ist das alltägliche Leben. Wir zeigen Ihnen beide Seiten. In<br />

unserer deutschsprachig geführten Reise stellen wir Ihnen Albanien mit all seinen unterschiedlichen<br />

Facetten vor. Neben den touristischen Highlights besuchen wir auch entlegene Dörfer.<br />

Werfen Sie selbst einen Blick auf das „normale und alltägliche“ Leben und knüpfen dabei persönliche<br />

Kontakte zu Albanern. Ein besonderer Höhepunkt dieser Reise ist der große Jubiläums-Festakt<br />

in Pogradec, hier werden Sie unsere Albanienarbeit vor Ort kennenlernen.<br />

Versprochen – von dieser Reise nehmen Sie viele wertvolle Eindrücke mit.<br />

Die Reisekosten mit Flug, Übernachtungen (HP), Transfers und großem Jubiläumsfest in<br />

Pogradec betragen 1.500 Euro. Bei Anmeldung nach dem 31.3. können die Reisekosten (je<br />

nach Flugpreis) eventuell steigen. Haben wir Ihren Reisewunsch geweckt? Die Teilnehmerzahl<br />

ist begrenzt – bei Interesse melden Sie sich bitte schnell an. Weitere detaillierte Informationen<br />

zur 10-tägigen Albanienreise vom 20. – 29. Juni <strong>2019</strong> erhalten Sie in der <strong>MNA</strong>-Geschäftsstelle.


Das Interview<br />

Melissa Schenk (Jahrgang 1994) lebt in Geislingen bei Balingen<br />

(Baden-Württemberg) und ist katholisch. Sie arbeitet im Büro einer<br />

CDU-Landtagsabgeordneten in Stuttgart. Dort ist sie u. a. für die<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Berufsbegleitend<br />

absolvierte sie ein Fernstudium zur akademischen PR-Beraterin in<br />

Heidelberg. In ihrer Freizeit singt sie im Balinger Gospelchor „Voices,<br />

Hearts & Souls“. Ein weiteres Hobby ist Yoga<br />

<strong>MNA</strong>: Sie haben im vergangenen Jahr Ihre akademische PR-Facharbeit<br />

zum Thema „Augen auf für Albanien!“ geschrieben. Welche<br />

inhaltlichen und persönlichen Gründe haben Sie bewogen, die<br />

<strong>MNA</strong> zum Thema Ihrer Abschlussarbeit zu machen?<br />

Melissa Schenk: Das Thema durfte ich frei wählen. Da war für mich<br />

schnell klar, dass ich diese Arbeit über eine gemeinnützige Organisation<br />

schreiben möchte. Ich habe mich für die „Medizinische Nothilfe<br />

Albanien e. V.“ entschieden, da mich das Konzept persönlich angesprochen<br />

hat. Die Fotos auf der Internetseite haben mich betroffen gemacht.<br />

Mir war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst, wie arm die<br />

Menschen in Albanien sind. Auf der anderen Seite habe ich auch gesehen,<br />

dass die <strong>MNA</strong> sehr viel Potenzial hat und wie groß das Engagement<br />

ihrer Unterstützer ist. Wichtig war mir natürlich auch, dass<br />

mein Konzept der <strong>MNA</strong> hilft und die Hilfsorganisation mit mir zusammenarbeiten<br />

möchte.<br />

„PR-Arbeit“ (englisch: Public-Relations) wird in Deutschland mit<br />

„Öffentlichkeitsarbeit“ übersetzt. Im Kern ist diese Übersetzung<br />

unvollständig. Können Sie uns erläutern, was PR-Arbeit bedeutet<br />

und mit unserer <strong>MNA</strong>-Arbeit zu tun hat? Ist eigentlich PR-Arbeit<br />

für die <strong>MNA</strong> wichtig?<br />

Wortwörtlich übersetzt bedeutet „Public Relations“ öffentliche Beziehungen.<br />

Das trifft es ziemlich gut. In der Öffentlichkeitsarbeit geht es<br />

darum, Beziehungen mit relevanten Ziel- und Bezugsgruppen, z. B.<br />

Spendern, aufzubauen und zu pflegen. Für die <strong>MNA</strong> ist es wichtig,<br />

ihre Zielgruppen, d. h. Spender, Unterstützer und Wegbegleiter, regelmäßig<br />

zu informieren. Das schafft Transparenz und Vertrauen. Im<br />

Idealfall steigert sie dadurch ihren Bekanntheitsgrad, bekommt mehr<br />

Mitglieder und erzielt dadurch höhere Einnahmen. PR ist also ein wichtiger<br />

Faktor, dass die <strong>MNA</strong> ihre Arbeit langfristig fortführen kann, um<br />

auch in Zukunft wirkungsvoll in Albanien helfen zu können.<br />

In Ihrer Arbeit lag ein Fokus im Bereich „ehrenamtliches Engagement<br />

und Mitarbeit“. Für eine Hilfsorganisation, die fast ausschließlich<br />

aus Spendeneinnahmen schöpft, ist das eine<br />

wesentliche Frage. Gehaltskosten sind ein sehr großer Finanzfaktor,<br />

den die <strong>MNA</strong> minimal halten will. Was haben Sie für Gründe<br />

gefunden, weshalb Menschen motiviert sind, ohne Bezahlung bei<br />

der <strong>MNA</strong> mitzuarbeiten?<br />

In erster Linie möchten die ehrenamtlichen Helfer die zentralen Ziele<br />

der <strong>MNA</strong> unterstützen und die medizinische Versorgung in Albanien<br />

verbessern. Insbesondere sind es auch christliche Motive, anderen<br />

Menschen in ihrer Not zu helfen. Auch steht mit im Vordergrund, etwas<br />

vom eigenen Überfluss mit Menschen in Not zu teilen. Ein weiterer wesentlicher<br />

Faktor ist die nachhaltige Ausrichtung der <strong>MNA</strong>, dass sie in<br />

Albanien Fachkräfte ausbildet und auch Kranken und Behinderten<br />

neue Lebensperspektiven schenkt.<br />

Besteht nicht die Gefahr, dass durch zu viel ehrenamtliche Aufgabenverteilung<br />

die fachliche Qualität einer Organisation leidet? Wie<br />

kann aus Ihrer Sicht die <strong>MNA</strong> in<br />

Zukunft ihre Qualität weiter entwickeln<br />

und gleichzeitig viel<br />

Raum für das Ehrenamt bieten?<br />

Die Arbeit der <strong>MNA</strong> besteht aus<br />

meiner Sicht aus zwei wesentlichen<br />

Säulen: den ehrenamtlichen<br />

Mitgliedern einerseits und den<br />

medizinischen Experten andererseits.<br />

Dabei muss sich beides ja<br />

nicht ausschließen. Wichtig wird<br />

sein, dass die <strong>MNA</strong> weiteres medizinisches<br />

Fachpersonal gewinnt,<br />

um die fachliche Qualität zu<br />

sichern. Genauso bedeutend ist das ehrenamtliche Engagement.<br />

Damit alle weiterhin effektiv zusammenarbeiten, sind eine gute Koordination<br />

und Organisation wichtig. Eine transparente Kommunikation<br />

spielt dabei sicherlich eine zentrale Rolle. So weiß jeder, was wo zu<br />

tun ist. Das macht es einfacher, sich gezielt einzubringen.<br />

Viele Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen wollen, bremsen<br />

sich schon im Vorfeld selbst aus. Sie sagen zu sich: „Was kann ich<br />

einbringen?“, „Ich bin doch kein Spezialist“, „Andere können das<br />

bestimmt besser als ich!“ Welche Tipps können Sie Menschen<br />

geben, die mitmachen wollen, aber an ihren Begabungen zweifeln<br />

oder denen der Mut zum ersten Schritt fehlt?<br />

Jeder Mensch hat eine besondere Begabung, davon bin ich überzeugt.<br />

Es hilft sicherlich, mit Mitgliedern ins Gespräch zu kommen. So können<br />

erste Ängste und Hemmungen abgebaut werden. Außerdem wird dadurch<br />

klar, wo Unterstützung benötigt wird und welche Aufgaben auf<br />

einen zukommen. Gerade im Ehrenamt ist das Wichtigste, dass man<br />

Freude an seinem Tun hat und Sinn in seinem Einsatz sieht. Ein Tipp<br />

für alle, die mithelfen wollen: Melden Sie sich und sagen Sie, dass Sie<br />

mitmachen wollen. Denn erst, wenn Sie dies mitteilen, kann mit Ihnen<br />

gemeinsam überlegt werden, wo Ihr Platz sein kann und wo gerade<br />

Sie gebraucht werden!<br />

Sie waren im Frühjahr 2018 in Albanien und lernten dort persönlich<br />

die <strong>MNA</strong>-Arbeit kennen. Welche Eindrücke und Erlebnisse sind<br />

Ihnen heute, nach etwa einem Jahr, noch besonders in Erinnerung?<br />

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Herzlichkeit der Menschen<br />

und die große Freude der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei<br />

ihrer jeweiligen Tätigkeit. Im Reha-Zentrum ist mir bewusst geworden,<br />

wie viel die <strong>MNA</strong> geleistet hat – unter sicherlich nicht immer einfachen<br />

Bedingungen. Eine kostbare Erinnerung habe ich an meinen Besuch<br />

im Kreativ-Atelier des Reha-Zentrums. Dort hat mir eine junge Frau<br />

einen roten Schlüsselanhänger in Herzform geschenkt und handschriftlich<br />

darauf vermerkt: „Glaube an Gott, er liebt Dich!“ An diesen Satz<br />

denke ich noch sehr oft.<br />

Danke für das offene und hilfreiche Interview.<br />

Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute und Gottes reichen<br />

Segen.<br />

Das Interview führte Peter Braun,<br />

1. Vorstandsvorsitzender <strong>MNA</strong> e. V.<br />

Medizinische Nothilfe Albanien e. V. | Geschaeftsstelle@mna-ev.de | www.mna-ev.de<br />

Kamenzer Straße 10 | 02826 Görlitz | Telefon: 0 35 81-73 85 50<br />

1. Vorstandsvorsitzender Peter Braun | Öffentlichkeitsarbeit Ilona Sander<br />

Bankverbindung/Spendenkonto:<br />

Evangelische Bank EG | IBAN: DE16 5206 0410 0006 4237 36 | BIC: GENODEF1EK1

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