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Gesch−ftsber2001-Rz

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V O R W O R T D E S V E R W A L T U N G S -<br />

R A T S V O R S I T Z E N D E N<br />

Für die Arbeitsmarktpolitik war 2001 ein Jahr des<br />

abrupten Wechsels zwischen zwei grundverschiedenen<br />

Arbeitsmarktsituationen. Zu Anfang<br />

des Jahres boomte die Wirtschaft und die Nachfrage<br />

nach Arbeitskräften wuchs kräftig. Die<br />

Arbeitsmarktlage näherte sich den Verhältnissen<br />

einer Vollbeschäftigungssituation an.<br />

Das Arbeitsmarktservice nutzte diese Rahmenbedingungen.<br />

Dem Arbeitsmarktservice gelangen<br />

beachtliche Erfolge in zwei wichtigen Bereichen<br />

der Arbeitsmarktpolitik: Die Langzeitarbeitslosigkeit<br />

konnte auf auch im internationalen Vergleich<br />

sensationelle 5% der arbeitslosen Personen<br />

gesenkt werden und eine Frauenoffensive, die<br />

nicht erwerbstätige Frauen motivieren sollte, die<br />

Gunst der Stunde für einen attraktiven Wiedereinstieg<br />

in das Berufsleben voll für sich zu nutzen,<br />

leistete einen maßgeblichen Beitrag zur Steigerung<br />

der Frauenbeschäftigungsquote. Auch die<br />

durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeitsepisoden<br />

konnte wieder deutlich gesenkt werden.<br />

In Zusammenarbeit mit den Betrieben, die über<br />

Arbeitskräftemangel klagten, entwickelte das<br />

Arbeitsmarktservice Bildungsangebote als<br />

Antworten auf die betrieblichen Anforderungen.<br />

Die im Nationalen Aktionsplan für Beschäftigung<br />

festgeschriebenen Ziele der Bundesregierung für<br />

2002 waren so gut wie erreicht.<br />

Sehr bald kündigte sich aber ein grundlegender<br />

Wechsel an. Erstes Anzeichen einer Änderung<br />

der Arbeitsmarktlage war die rasche Abnahme<br />

von offenen Stellen, die dem AMS gemeldet<br />

wurden. Bereits ab der Mitte des zweiten Quartals<br />

2001 wurde klar, dass die wieder steigende<br />

Arbeitslosigkeit kein vorübergehendes Phänomen<br />

sein würde. Das Arbeitsmarktservice reagierte<br />

mit einer Akzentverschiebung seiner Aktivitäten<br />

zu Maßnahmen, die die neue Situation erforderte.<br />

Die günstigen Verhältnisse der ersten Jahreshälfte<br />

und die – wenn auch langsam – weiter wachsende<br />

Beschäftigung zusammen mit den ersten<br />

gegensteuernden Interventionen gegen die neue<br />

Entwicklung ergeben für das Jahr 2001 keine<br />

ungünstige Bilanz für die Tätigkeit des AMS.<br />

Das ändert allerdings nichts daran, dass die veränderte<br />

Situation das Arbeitsmarktservice vor<br />

große Herausforderungen stellt. Die derzeit im<br />

Vergleich zum Vorjahr immer noch bedeutend<br />

höhere Arbeitslosigkeit trifft vor allem Personen<br />

ohne oder mit schlechter Grundausbildung,<br />

nicht zuletzt auch die unter 25-Jährigen.<br />

Auch die Ausländerarbeitslosigkeit hat wieder<br />

zugenommen. Gleichzeitig bleibt der Mangel an<br />

qualifizierten Fachkräften bestehen und wird sich<br />

weiterhin verschärfen.<br />

Die Hilfe, die das Arbeitsmarktservice unter<br />

diesen Umständen anzubieten hat, kann sich an<br />

den Prognosen orientieren, die einen Konjunkturaufschwung<br />

für den weiteren Verlauf des Jahres<br />

2002 voraussagen. Die Chance liegt darin, möglichst<br />

viele der jetzt Arbeitslosen, deren sofortige<br />

Unterbringung auf einem Arbeitsplatz nicht möglich<br />

ist, durch Entwicklung ihrer Fähigkeiten und<br />

Qualifikationen darauf vorzubereiten, dass sie<br />

nach Wiederanspringen der Konjunktur dem zu<br />

erwartenden Arbeitskräftebedarf qualitativ entsprechen,<br />

damit dieser Aufschwung durch eine<br />

Vollausschöpfung der Ressourcen des österreichischen<br />

Arbeitskräftepotenzials unterstützt<br />

werden kann.<br />

Nicht aus den Augen verlieren darf aber die<br />

Arbeitsmarktpolitik, dass ab der Mitte des<br />

Jahrzehnts mit einer grundsätzlichen Änderung<br />

der Situation zu rechnen ist. Bedingt durch<br />

demographische Faktoren, wird das Arbeitskräfteangebot<br />

drastisch zurückgehen. Auf einen<br />

solchen fundamentalen Wandel der Verhältnisse<br />

des Arbeitsmarktes muss der Arbeitsmarkt frühzeitig<br />

und vorausschauend vorbereitet werden.<br />

Diese Vorbereitung muss in der Ausweitung von<br />

mittelfristigen Ausbildungsmaßnahmen für alle<br />

Altersgruppen in den Tätigkeitsfeldern, in denen<br />

die Wirtschaft dann Arbeitskräfte benötigen wird,<br />

und – vor allem für Frauen – in der Ermunterung<br />

und Hilfe zum Einstieg in eine Berufstätigkeit nach<br />

entsprechender Qualifizierung bestehen.<br />

Hier zeichnet sich eine wichtige mittelfristige<br />

Aufgabe des Arbeitsmarktservice ab.

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