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AMK - Schlossgymnasium

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Eine Arbeit von:<br />

Katharina Bütow<br />

Julia Knapp<br />

Jana Sigel<br />

Moritz Merkle<br />

Paul Weissinger


<strong>AMK</strong> – In Kirchheim der Welt einen<br />

Schritt voraus<br />

1. <strong>AMK</strong> heute<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1.1 Vorstellung des Unternehmens<br />

1.2 Die Geschäftsfelder von <strong>AMK</strong><br />

2. <strong>AMK</strong> im Wandel der Zeit<br />

2.1 Gründungszeit<br />

2.2 <strong>AMK</strong> etabliert sich auf dem Markt<br />

2.3 Expansion<br />

2.4 Erweiterung der Produktpalette im Zuge erfolgreicher Innovationen<br />

2.5 Zwei Jahrzehnte des Aufschwungs: 80er und 90er<br />

2.6 Globalisierung<br />

2.7 Präsenz auf Messen<br />

2.8 Auszeichnungen<br />

3. <strong>AMK</strong> – Zukunft und Herausforderungen<br />

3.1 Herausforderungen<br />

3.2 Zukunftsprognosen<br />

Anmerkung: Alle mit Anführungszeichen versehenen Textstellen sind im Wortlaut übernommen von<br />

Herrn Arnold Müller.


Einführung<br />

Im letzten Drittel des 15.Jahrhunderts begann in Deutschland die Entwicklung neuer<br />

Wirtschaftsverhältnisse. Bisherige, primitive Marktbeziehungen ersetzten nun<br />

neue Formen der Produktionsorganisation. Arbeitsteilung und Export wurden ausgebaut<br />

und der Handel mit Massengütern verstärkt. Das Leistungsvermögen der<br />

Bevölkerung stieg kontinuierlich und die Grundlagen eines marktwirtschaftlichen<br />

Systems wurden gelegt.<br />

Zunächst stand wirtschaftliches Handeln noch sehr in Verruf. Es war nicht mit dem<br />

Christentum zu vereinen. Doch die Faszination und großteils auch blinde Geldgier<br />

ließen die Menschen nicht mehr los.<br />

Stetig entwickelte sich die Wirtschaft bis hin zu jenem komplexen Gebilde, welches<br />

sie heute darstellt. Schon immer bietet sie ein spannendes Spiel zwischen Akteuren<br />

und Institutionen auf den Märkten dieser Welt.<br />

Auch wir sind neugierig auf die Regeln dieses Spiels.<br />

Unsere Motivation<br />

Wir beteiligen uns an diesem Wettbewerb, da wir so einen Einblick in ein produzierendes<br />

Kirchheimer Unternehmen bekommen können. Wir erfahren vieles über<br />

wirtschaftliche Vorgänge und das daraus resultierende wirtschaftliche Handeln, insbesondere<br />

in Kirchheim/Teck.<br />

Praxisnah sehen und verstehen wir, was wir im Wirtschaftskurs lernen. Da eine<br />

solche Kooperation mit Unternehmen nicht im Lehrplan enthalten ist, nutzen wir<br />

die Chance, die uns durch den BDS Kirchheim gegeben wird.<br />

Während der Erarbeitung des Projekts hatten wir in der Gruppe viel Spaß, lernten<br />

gemeinsam Neues und dabei im Team an einem Strang zu ziehen.<br />

Das Unternehmen, mit dem wir uns beschäftigt haben:<br />

<strong>AMK</strong> Arnold Müller Kirchheim GmbH & Co. KG<br />

Antriebs – Steuerungstechnik<br />

Gaußstraße 37 - 39<br />

Gewerbegebiet Bohnau<br />

73230 Kirchheim/Teck


<strong>AMK</strong> heute<br />

ein „Global Playerle“<br />

<strong>AMK</strong> ist weltweit in über 20 Ländern präsent und generiert mit etwa 800 Mitarbeitern<br />

1 einen Gesamtumsatz von etwa 100 Millionen Euro 2 , der Hauptstandort ist al-<br />

der Einsteinstraße von Forschung und Entwicklung über Produktion, Verwaltung<br />

und Vertrieb die gesamte Bandbreite des Unternehmens. 3<br />

4 An<br />

diesen beiden Standorten wird hauptsächlich für die beiden Bereiche „Antriebsund<br />

Steuerungstechnik“ sowie „Handling und Automation“ gefertigt. 5 Insgesamt beschäftigt<br />

<strong>AMK</strong> in Kirchheim 400 Mitarbeiter.<br />

der Alb und in Aichwald, wo unter anderem Luftfederkompressoren und Kunststoff-<br />

auch Software-Entwicklung statt und die Produktion von Automotivekomponenten.<br />

Der Markt für Getriebemotoren 6 wird von der <strong>AMK</strong> Tochter Tornado Antriebstechnik<br />

in Berlin bedient.<br />

Außerhalb Deutschlands wird ausschließlich in Bulgarien produziert. Von dort aus<br />

kann der aufstrebende osteuropäische und russische Markt beliefert werden. An<br />

allen weiteren internationalen Standorten sorgen Niederlassungen und Vertretungen<br />

für den direkten Vertrieb und können ortsnah technische Hilfestellungen ge-<br />

7<br />

1


Der erste Bereich „Antriebs- und Steuerungstechnik“ ist das ursprüngliche Kerngeschäft<br />

von <strong>AMK</strong>. Hier wird seit 1963 „der Maschinenbau bewegt“. Dabei spielen vor<br />

allem Servomotoren 9 eine wichtige Rolle.<br />

<strong>AMK</strong> entwickelt und produziert allerdings nicht nur die Motoren, sondern ganze<br />

Systeme, die auch Bediengeräte und Steuerungen enthalten. Die so von <strong>AMK</strong> in<br />

nik 10 11 , der Papierverarbeitung 12 oder im gesamten Maschinenbau<br />

Verwendung sowie prinzipiell überall, wo Fließ- und Förderbänder 13 zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Der zweite Bereich „Handling und Automation“ entstand als logische Konsequenz<br />

aus dem Kerngeschäft. Die von <strong>AMK</strong> entwickelten Antriebs- und Steuerungssysteme<br />

sollen möglichst selbstständig und wartungsarm funktionieren. Die hierfür notwendige<br />

Software entwickelt <strong>AMK</strong> in Erfurt.<br />

Der dritte Bereich „Getriebemotoren“ ist seit Mitte der 90er Jahre durch die Übernahme<br />

der Firma Tornado Antriebstechnik Teil der <strong>AMK</strong>-Gruppe. Das von <strong>AMK</strong><br />

angebotene System nennt sich „TORGsystem“ und kommt beispielsweise als Industrieantrieb,<br />

Torantrieb und in der Aufzugstechnik 14 zum Einsatz. Ein weiterer<br />

Einsatzbereich der Tornado Gertriebemotoren sind Versehrtenlifte.<br />

Der vierte Bereich „Automotive“ ist das neueste Geschäftsfeld der <strong>AMK</strong>-Gruppe.<br />

Als erstes Produkt dieser Sparte kam der Reifenfüllkompressor, der in Pannen-<br />

Außerdem produziert <strong>AMK</strong> Motoren für Lenkhilfeantriebe, so genannte Servolenkungen,<br />

Elektromotoren für Hybridantriebe sowie Luftfederkompressoren, die beispielsweise<br />

Mercedes-Benz in die Federsysteme der M- und S-Klasse einbaut.<br />

8<br />

2


<strong>AMK</strong> im Wandel der Zeit<br />

„Am Anfang steht immer eine<br />

Herausforderung“<br />

Die Herausforderung Arnold Müllers war es, Einbau 15 - und Sondermotoren 16 zu entwickeln<br />

und zu produzieren. Sein Lebensmotto war und ist dabei: „Alles Denkbare<br />

ist machbar“. Dieses verwirklichte er mit Mut, Weitsicht, Energie und Offenheit.<br />

nold Müller plante, sich mit einem Ingenieurbüro selbstständig zu machen. Von Anfang<br />

an stand er hierbei auf eigenen Beinen, denn ihm „hat niemand Geld gegeben“.<br />

Seine erste Herausforderung war die Entwicklung einer Heizungsumwälzpumpe 17 .<br />

Dann stellte sich jedoch die Frage, wer in der Lage war, diese möglichst kostengünstig<br />

zu produzierten. Da sich niemand fand, nahm Herr Müller die Zügel selbst<br />

in die Hand und stellte die für die Herstellung notwendigen Teile in seinem Einzelunternehmen<br />

18<br />

eigene Garage in der Lichtensteinstraße am damaligen Ortsrand Kirchheims kurzerhand<br />

zur Produktionsstätte umfunktioniert.<br />

Diese Entscheidung traf er mit seiner immer noch gültigen Devise: „Mit überschaubarem<br />

Risiko, nicht blindlings in den Wald hinein, immer mit Überblick und mit Weitblick“.<br />

Dabei war er sich des Risikos durchaus bewusst, weil aus dem Osten bereits Billigprodukte<br />

importiert wurden. Der Preisverfall im Elektromaschinenbau war sehr<br />

groß und der Markt für Massenbedarf war überschwemmt. Trotzdem konnte Arnold<br />

Müller schon bald 15 Angestellte beschäftigen. Zudem konnte er innerhalb dieses<br />

Jahres schon drei Firmen als Kunden gewinnen: Firma Allweiler in Radolfzell, Fir-<br />

19<br />

3


Eine weitere Säule, auf der die kontinuierliche Erfolgsserie <strong>AMK</strong>s basiert, ist „der<br />

individuell angepasste Service (...), und der beginnt bei <strong>AMK</strong> bereits bei der Erarbeitung<br />

der optimalen Lösung. Mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung<br />

wird der Kunde rundum von Experten betreut.“ Somit war Arnold Müller einer der<br />

ersten, der erkannte, dass die Individuelle Fertigung von Motoren nach speziellen<br />

Parallel zu seiner ersten Entwicklung, der Heizungsumwälzpumpe, entwickelte er<br />

Motoren für halbhermetische Kältekompressoren 20 . Diese zwei Produkte erbrachten<br />

schon Ende 1964 circa eine Million DM Umsatz. Der immense Produktionszuwachs<br />

stelle eine erneute Herausforderung für Arnold Müller dar. Es war Zeit für<br />

eine Expansion: Ein neues Firmengebäude musste her. Im Herbst 65 wurde der<br />

Werkstattneubau in der Klosterstraße in Betrieb genommen – 2000 m² Baugrund.<br />

Dort hängte Arnold Müller stolz das erste Schild von <strong>AMK</strong> auf und drückte so seine<br />

Verbundenheit mit dem Standort Kirchheim aus, was er auch im Firmennamen „Arnold<br />

Müller Kirchheim“ verdeutlicht. 21 Zu dieser Zeit waren die äußeren Umstände<br />

für die Kirchheimer Industrie vorteilhaft:<br />

Das Verkehrsnetz war durch Bahn- und Autobahnanbindung gut ausgebaut. Für<br />

<strong>AMK</strong> bedeutete dies Zeit- und Kostenersparnis bei der Anlieferung der Grundstoffe<br />

wie Stahl, Kupfer und Aluminium, sowie beim Vertrieb der Güter. 22<br />

Pünktlich zur Jahreswende 1966 wagte Arnold Müller eine weitere Investition mit<br />

der Übernahme der Firma Spoerel in Eislingen, die ebenfalls ein Hersteller von Ein-<br />

stattneubau vom Jahr zuvor musste erweitert werden. „Jetzt baut man nicht groß,<br />

jetzt vergrößert man mal. Man kann nicht einfach in die Größe streben, man kann<br />

nur das machen, was man gerade machen kann. Immer überschaubare Einheiten.“<br />

Diese Erweiterung erwies sich jedoch schon kurz nach dem Bau als zu klein<br />

und musste vier Jahre später erneut erweitert werden.<br />

1967 wurde bereits mit der Entwicklung des ersten stufenlos regulierbaren Drehmotors<br />

und computergestützten Steuerungen begonnen - „Die Geburtsstunde der<br />

Automatisierung von technischen Aufgaben mit Drehstrom-Motoren“ erbrachte<br />

eine verschleißfreie Technologie und war wartungsfrei. Arnold Müller war somit mit<br />

seinen Entwicklungen der Zeit 20 Jahre voraus. Er schaffte für diese Zeit undenkbare<br />

Innovationssprünge, die vielleicht für die damalige Situation der Technologie<br />

zu weit gingen: „Niemand vertraut auf die Technologie, da Sie ein Alleingänger sind<br />

und ganz alleine eine Innovation vermitteln müssen, von der niemand glaubt, dass<br />

ihre Umsetzung möglich ist.“<br />

4


1968 war die Entwicklung der stufenlos regulierbaren Drehmotoren abgeschlossen<br />

und wurde vor allen Dingen in der Textilindustrie dankbar angenommen - die Vermittlung<br />

einer Innovation seitens <strong>AMK</strong> war gelungen. Dieses innovative Unternehmen<br />

ermöglichte es somit, dem Wettbewerb und dem Preisdruck der Billigländer<br />

standzuhalten, denn die wartungsfreie Technologie war ein Meilensteig für die Automation<br />

in Deutschland.<br />

Die „unermüdliche Suche nach technologischen Sonder- und Spitzenlösungen“<br />

verhalf Arnold Müller ein Jahr später dazu, fünf Millionen DM Umsatz zu erwirtschaften<br />

und 200 Mitarbeiter zu beschäftigen.<br />

2.3 Expansion<br />

Anfang der siebziger Jahre, zu Beginn der Rezession, investierte Arnold Müller in<br />

die Entwicklung und den Ausbau, da das nötige Kapital zur Verfügung stand. Zudem<br />

waren die Kapazitäten durchaus vorhanden.<br />

Aufgrund dieser positiven Entwicklungen entschloss sich Arnold Müller 1972 weiter<br />

zu expandieren. In Kirchheim jedoch gab es jedoch zu dieser Zeit kein erschlossenes<br />

Industriegelände. Im selben Jahr führte ihn das Schicksal auf die Schwäbische<br />

Alb, genauer gesagt nach Donnstetten. Beim Spaziergang entdeckte er ein brachliegendes<br />

Grundstück, das er sich ansah. Da kam der Bürgermeister der Gemeinde<br />

und fragte ihn, ob er das Grundstück kaufen wolle. Keine zwei Wochen später<br />

war dieses Eigentum von Herrn Müller und gleich darauf ließ er dort ein Zweigwerk<br />

bauen. Diese erneute Expansion mit der Gewinnung zusätzlicher Arbeitskräfte war<br />

einer der Faktoren, der es ermöglichte, den Umsatz zu verdoppeln.<br />

23 umgewandelt und<br />

die Elektronikabteilung wurde weiter ausgebaut. Der immense Nachfragezuwachs<br />

konnte von den Arbeitern allein nicht mehr getragen werden. Als Reaktion wurden<br />

zahlreiche Gastarbeiter aus Italien, Spanien, Jugoslawien und Portugal eingestellt.<br />

So konnten im Jahr 1974 20000 bis 30000 Spezialmotoren pro Monat produziert<br />

werden.<br />

5


onen<br />

Während der nächsten zwei Jahre machte <strong>AMK</strong> erneut immense Innovationsschritte:<br />

Im Jahr 1975 konnte der erste elektronische Winkelsynchronlauf entwickelt werden,<br />

mit welchem es erstmals möglich war, mehrere Drehstrom- Einzelantriebe<br />

winkelsynchron nebeneinander arbeiten zu lassen.<br />

1976 wurde mit der Entwicklung von CNC-Steuerungen 24 begonnen, die als einfachste<br />

Programmierungsmöglichkeit für die Bahnsteuerung von Dreh- und Fräsmaschinen<br />

galten. Mit dieser Innovation war <strong>AMK</strong> der Welt ein weiteres Mal einen<br />

Schritt voraus - eine bahnbrechende Innovation für den industriellen Sektor.<br />

Zwei Jahre später „können dann CNC-Programme durch einfache Eingabe von<br />

Zeichnungsmaßen direkt an der Maschine vom Bedienpersonal erstellt werden“.<br />

Im Bereich der Technologie gelang dem Unternehmen 1983 eine weiter Erneuerung<br />

mit der Entwicklung des PUMASYN - Systems in Zusammenarbeit mit der<br />

Universität Stuttgart. Heute ist dieses System Weltstandard – wieder sorgte ein<br />

kleiner Schritt in Kirchheim für einen großen Fortschritt im weltweiten Industriesektor.<br />

Genauso richtungsweisende Innovationen waren die ROTASYN- und SPIN-<br />

DASYN- Roboterbaukästen. Für diese Produktentwicklungen, die vor allem in der<br />

Handhabungstechnik neue Anwendungen erschlossen, bekam Arnold Müller zwei<br />

Jahre später vom baden-württembergischen Minister für Wirtschaft, Mittelstand<br />

und Technologie, Martin Herzog, den Dr.-Rudolf-Eberle-Preis 25 überreicht. Dies ist<br />

ein Innovationspreis für kleine bis mittelgroße Unternehmen - eine Ehre, die, neben<br />

<strong>AMK</strong>, bis 1985 nur fünf weiteren Unternehmen zuteil wurde.<br />

6


Es ging steil bergauf. Allein 1985 erwirtschaftete <strong>AMK</strong> mit seinen 260 Mitarbeitern,<br />

wovon 180 in der Fertigung der beiden Werke Kirchheim und Römerstein-Donnstetten<br />

beschäftigt waren, einen Umsatz von beachtlichen 30 Millionen DM im Jahr.<br />

Doch natürlich war das noch nicht genug und <strong>AMK</strong> hatte nicht vor, sich auf seinem<br />

Erfolg auszuruhen. So wurde ein Plan ausgearbeitet, den Umsatz innerhalb<br />

der nächsten drei bis vier Jahre zu verdoppeln, der auch die Investition in Gebäude<br />

und Maschinen vorsah. Das brachte allerdings ein unerwartetes Problem mit sich,<br />

da zwar sowohl der Wille als auch das Geld, jedoch nicht die benötigten Arbeitskräfte<br />

vorhanden waren. Denn „ jede Firma kann mit ihren Produkten nur so gut<br />

sein, wie die Menschen, die dort arbeiten“.<br />

Nichtsdestotrotz führte die Entwicklung eines mikroprozessorgesteuerten Antriebssystems<br />

auf Drehstrombasis zu einem weiteren Wachstumsschub und auch der<br />

Ausbau der Computertechnologie ermöglichte es <strong>AMK</strong>, seinen Standard aufrecht<br />

zu erhalten. Dazu kam, dass jährlich Jugendliche „im kaufmännischen, technischen<br />

und gewerblichen Bereich ausgebildet wurden, und <strong>AMK</strong> einen zukunftssicheren<br />

Arbeitsplatz als selbstverständlich zusichert. Außerdem bietet <strong>AMK</strong> eine berufsorientierte<br />

Kombination von Studium und Berufausbildung an.“<br />

1986 hatte <strong>AMK</strong> dann schon 300 Mitarbeiter, und ein neues Gebäude für Forschung<br />

und Entwicklung entstand, das 1988, am Tag des 25. Jubiläums, eingeweiht wurde.<br />

Dieser Neubau war die Grundlage für ein weiteres Wachstum des Unternehmens,<br />

das inzwischen drei Betriebe mit insgesamt rund 10 000 Quadratmetern und<br />

350 Mitarbeitern umfasste und monatlich über 20 000 hochwertige Motoren und<br />

eine große Anzahl elektronischer Regel- und Steuergeräte herstellte.<br />

Auch 1992 hatte sich die Investition für Forschung und Entwicklung gelohnt und<br />

<strong>AMK</strong> gelang es, in Kirchheim einen weiteren Weltstandard zu setzen, der bis heute<br />

Gültigkeit hat. Von nun an war es mit Hilfe von <strong>AMK</strong>-Technologie möglich, dass<br />

Steuerungssysteme digital auf jede Antriebsinformation zugreifen konnten, wodurch<br />

eine vollkommene Automatisierung komplexer Antriebssysteme möglich wurde.<br />

Trotz all dieser herausragenden Fortschritte, hatte auch <strong>AMK</strong> 1993 unter der größten<br />

Rezession Deutschlands im Maschinenbau zu leiden. Man kann der Umsatzkurve<br />

2 deutlich entnehmen, dass in diesem Jahr Einbußen im Vergleich zum Vorjahr<br />

verzeichnet werden mussten. Allerdings konnte sich <strong>AMK</strong> im Gegensatz zu<br />

zahlreichen anderen Firmen im technischen Bereich gut halten und erreichte schon<br />

im nächsten Jahr wieder einen Rekordumsatz. Dies hatte der clevere Firmengründer<br />

nicht zuletzt dadurch erreicht, dass er trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeit<br />

keine Mitarbeiter entlassen hat. 1<br />

7


Mit der Zeit mussten die Steuerungssysteme immer komplexere Aufgaben erfüllen<br />

und damit stiegen auch die Anforderungen an die Software, sodass <strong>AMK</strong> im Jahr<br />

1995 eine extra Sparte für Softwareentwicklung in Erfurt gründete. Diese arbeitete<br />

eng mit <strong>AMK</strong> Kirchheim zusammen, konzentrierte sich aber ausschließlich auf die<br />

Entwicklung maßgeschneiderter Software für <strong>AMK</strong>-Produkte.<br />

1998 gelang <strong>AMK</strong> der Einstieg in den Automotive-Bereich mit einem Pannenkit 26 .<br />

Diese <strong>AMK</strong>-Technologie ist heute serienmäßiger Standard bei fast allen Automobilherstellern.<br />

2.6 Globalisierung<br />

Im selben Jahr begann <strong>AMK</strong> mit der Fertigung von Spezialmotoren in Bulgarien,<br />

wobei es sich nicht um eine Verlagerung der Arbeitsplätze nach Bulgarien behandelt.<br />

Dort wird hauptsächlich für den dortigen Markt produziert. Die Entwicklungs-<br />

Mitarbeitern geworden.<br />

2.7 Präsenz auf Messen<br />

Um Kontakte zu potentiellen Kunden zu knüpfen sind Messen ein wichtiges Instru-<br />

den und somit eine marktgerechte Produktentwicklung ermöglicht werden.“ Folglich<br />

hat sich <strong>AMK</strong> im Jahr 2007 an insgesamt 25 Messen beteiligt, die zu einem<br />

großen Teil auch im Ausland stattfanden. Bespiele sind die „Intermach“ in Joinville /<br />

Brasilien, die „HMI“ in Hannover oder die „Industrie“ in Paris/Frankreich.<br />

8


In der nahen Vergangenheit erhielt <strong>AMK</strong> Anerkennungen für Engagements und<br />

Entwicklungen in den verschiedensten Bereichen: Bereits 2005 erhielt <strong>AMK</strong> den<br />

Innovationspreis TOP100. Unter der Schirmherrschaft von Lothar Späth wird die<br />

Innovationskraft von Unternehmen objektiv beurteilt und ggf. ausgezeichnet. Auch<br />

Management und Marketingstrategie des Unternehmens werden beurteilt. Das<br />

zu erkennen.<br />

für „ÖKOlogisches PROjekt für Integrierte Umwelt – Technik. Um dieses Siegel<br />

zu erhalten, setzte <strong>AMK</strong> systematisch kostensenkende Umweltmaßnahmen um.<br />

Durch verringerten Rohstoffverbrauch, besonders im Bereich der Energie, durch<br />

Abfall- und Emissionsreduktion sowie gezielten Maßnahmen im Bereich der Gefahrstoffe<br />

und des Arbeitsschutzes können jährlich Kosten und Ressourcen in fünfstelliger<br />

Höhe eingespart werden.<br />

Eine weitere Anerkennung für <strong>AMK</strong> ist, dass die Werke nach DIN EN ISO 9001:<br />

27<br />

Die DIN EN ISO 9001: 2000 soll durch gut organisierte Arbeitsabläufe eine hohe<br />

immer höheren Stellenwert bei der Auftragsvergabe. Außerdem kann, durch Analy-<br />

9


<strong>AMK</strong> – Zukunft und Herausforderungen<br />

Als weltweit agierendes Unternehmen muss <strong>AMK</strong> zahlreichen Widrigkeiten die<br />

Stirn bieten, um seine führende Position zu behaupten.<br />

Aufgrund der nach wie vor stark wachsenden Konjunktur in China sind die Rohstoffpreise,<br />

besonders der Rohölpreis 28 auf einem absoluten Rekordhoch. <strong>AMK</strong> ist<br />

Metallen und NE – Metallen nicht absehbar ist.<br />

Um den Hauptproduktionsstandort Deutschland trotz hoher Lohnkosten zu erhalten,<br />

setzt <strong>AMK</strong> auf Automation der Fertigungsstraßen und fortwährende Produktentwicklung.<br />

<strong>AMK</strong> macht sich den guten Ruf, welchen deutsche Produkte im<br />

Ausland seit langer Zeit innehaben, zu Nutze. Man produziert hochwertige Produkte,<br />

um höchsten Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Effektive Neuentwicklungen<br />

sollen die Produkte für den Kunden innovativ machen und, neben den gewollt<br />

hohen Standards von <strong>AMK</strong>, vor der Gefahr der Produktpiraterie schützen.<br />

Ein Problem, welches speziell in Deutschland auftritt, ist der Fachkräftemangel.<br />

spüren sein“. Ausbildungsförderung 29 und die enge Zusammenarbeit mit Universitäten<br />

der Umgebung wird bei <strong>AMK</strong> schon immer groß geschrieben. In den nächsten<br />

Jahren wird dies jedoch noch wichtiger sein.<br />

<strong>AMK</strong> strebt eine weitere Erhöhung von Umsatz- und Mitarbeiterzahlen an. „Der<br />

Umsatz wird in vier Jahren auf etwa 150-170 Millionen Euro“ prognostiziert. Sehr<br />

viel Potential sieht Arnold Müller im Automotive-Bereich.<br />

Wichtigstes Ziel ist es, weiterhin innovative Produkte auf den Markt zu bringen, um<br />

so auch zukünftig die Technologieführerschaft in verschiedenen Bereichen beanspruchen<br />

zu können. Dies ist besonders für <strong>AMK</strong> als mittelständischen Familienbetrieb<br />

notwendig, da nur so ein dauerhaftes Überleben der Firma gewährleistet werden<br />

kann.<br />

Auf die Frage, ob <strong>AMK</strong> den Technologievorsprung halten kann, antwortet Arnold<br />

Müller: „Bei mir sind es jetzt 45 Jahre, dass ich dieses Unternehmen habe und wir<br />

können ihn immer noch halten. […] Wir sind nirgendwo am Anschlag.“<br />

10


Anhang<br />

1. Organisation und Vorgehensweise des Projekts<br />

2. Danksagung<br />

3. Register<br />

4. Quellen<br />

5. Bilder<br />

6. Transkription des Interviews mit Arnold Müller<br />

Wir sind eine Gruppe von sechs Schülern aus dem Wirtschaftskurs des <strong>Schlossgymnasium</strong>s<br />

Kirchheim/Teck.<br />

Die Firma <strong>AMK</strong> war uns allen aus Zeitungsartikeln bekannt. Es waren unter anderem<br />

die Größe und die Produktpalette, die uns neugierig machte, mehr über dieses<br />

Kirchheimer Unternehmen zu erfahren. Wir verabredeten also möglichst schnell<br />

ein erstes Informationstreffen mit Herrn Bosch, um Näheres über das Unternehmen<br />

zu erfahren und unser Vorgehen mit dem Unternehmen abzuklären sowie erste<br />

Informationen zu sammeln.<br />

Zunächst informierten wir uns Im Archiv des Teckboten. Dort fanden wir weitere<br />

Grundlagen, die für unsere Arbeit notwendig waren.<br />

Um Näheres über die Unternehmensgeschichte aus erster Hand erfahren zu können,<br />

vereinbarten wir ein persönliches Gespräch mit dem Unternehmensgründer<br />

Arnold Müller. a Während des Informationsgesprächs mussten wir feststellen, dass<br />

der Teckbote weit weniger zuverlässig berichtet, als wir zunächst angenommen<br />

hatten.<br />

Ein sich an das Interview anschließender Betriebsrundgang konnte uns einen guten<br />

Einblick in das Unternehmen verschaffen: Praxisnah wurde uns ausführlich gezeigt,<br />

wie und wo produziert wird. b<br />

Gleichzeitig bezogen wir Informationen von der <strong>AMK</strong>-Homepage, dem Buch „Kirch-<br />

a Siehe S. 25<br />

b Siehe S. 25, 26<br />

11


heim unter Teck. Marktort. Amtsstadt. Mittelzentrum (hg. von Rainer Kilian)“ sowie<br />

der Stadt Kirchheim, Frau Piroska Csösz, eine Hilfe.<br />

Nachdem wir ausreichend recherchiert hatten, teilten wir uns in Gruppen auf. Diese<br />

beschäftigten sich alle zu gleichen Teilen an der Ausformulierung der Arbeit c sowie<br />

an der Herstellung der „Garage“ d . Für das Layout und das Deckblatt beauftragten<br />

wir zwei Experten in unserem Freundeskreis.<br />

2. Danksagung<br />

Wir möchten uns recht herzlich für die reibungslose Zusammenarbeit mir Herrn Arnold<br />

Müller, Herrn Wolf-Rainer Bosch und der Leiterin der Marketingabteilung von<br />

<strong>AMK</strong> bedanken. Außerdem danken wir unserem Lehrer Herrn Thaddäus Wetzel,<br />

der uns immer bereitwillig Fragen beantwortet hat. Weiterhin waren uns die Mitarbeiterin<br />

im Teckbotenarchiv, die Wirtschaftsförderin Frau Piroska Csösz, Frieder<br />

Schumann und Nicolas Zuber, die uns beim Layout unterstützen, eine Hilfe.<br />

c Siehe S.26<br />

d Siehe S.27<br />

12


1) Mitarbeiterentwicklung<br />

2) Umsatzentwicklung<br />

13


3) Standort Gaußstraße und Einsteinstraße<br />

14


4) Standort Klosterstraße<br />

5) Produktübersicht<br />

15


6) Getriebemotor:<br />

Ein Getriebemotor besteht aus einem Motor, z.B. einem Elektromotor, und<br />

einem Getriebe, das dafür sorgt, dass sich die Antriebswelle mit geringerer<br />

Geschwindigkeit, aber wesentlich höherem Drehmoment dreht.<br />

7) <strong>AMK</strong> Standorte weltweit<br />

8) Firmenstruktur<br />

16


9) Servomotor:<br />

Der Servomotor ist ein Motor, der verschiedene vorgebbare Positionen anfahren<br />

kann und diese dann beibehält. Im Allgemeinen sind Servomotoren<br />

bürstenlose Gleichstrommotoren oder vektorgeregelte Asynchron-/Synchronmotoren.<br />

10) Verpackungstechnik<br />

11) Kunststofftechnik<br />

17


12) Papierverarbeitung<br />

13) Fördertechnik<br />

14) Aufzugtechnik<br />

18


15) Einbaumotor:<br />

Ein Einbaumotor ist in Bezug auf <strong>AMK</strong> ein Elektromotor, der zur Ausrüstung<br />

einer Maschine oder eines Fahrzeugs vom Hersteller der Maschine oder des<br />

Fahrzeugs nicht selbst entwickelt und gebaut, sondern bei einem anderen<br />

Hersteller, also bei <strong>AMK</strong>, zugekauft und dann in das eigene Produkt eingebaut<br />

wird.<br />

16) Sondermotor:<br />

Waren für <strong>AMK</strong> Motoren, die von <strong>AMK</strong> als Hersteller beziehungsweise Unterlieferant<br />

nach speziellen Kundenanforderungen zur Ausrüstung einer Maschine<br />

oder eines Fahrzeugs gebaut wurden.<br />

17) Heizungsumwälzpumpe:<br />

Die Umwälzpumpe unterstützt das thermische Auftriebsverhalten des erwärmten<br />

Wassers, daher werden kleinere Heizungsrohe sowie eine niedrigere<br />

Wassertemperatur benötigt.<br />

18) Einzelunternehmen:<br />

Als Einzelunternehmen bezeichnet man im weiteren Sinne jede selbständige<br />

Betätigung einer einzelnen natürlichen Person. Im engeren Sinne wird darunter<br />

in Deutschland eine Unternehmung eines voll haftenden Einzelkaufmanns<br />

im Sinne des Handelsgesetzbuchs verstanden.<br />

19) Firma Allweiler: Pumpenherstellung<br />

Firmen Bitzer und Bock: Kältemaschinen<br />

Kältemaschine:<br />

immer eine Stelle, die kälter als die Umgebungstemperatur ist. Der Kontakt<br />

eines Objekts mit der kalten Stelle führt immer zur Kühlung dessen.<br />

20) Halbhermetischer Kältekompressor:<br />

Bei Kompressionskältemaschinen sorgt ein Kompressor dafür, dass eine<br />

Stelle in der Kältemaschine kälter ist als die Umgebungstemperatur. Dies<br />

funktioniert dadurch, dass der Kompressor ein Gas komprimiert und es da-<br />

19


durch verdampft. Bei einem halbhermetischen Verdichter ist der Motor, mit<br />

dem der Kompressor betrieben wird, direkt an das Kompressorgehäuse an-<br />

21) Neubau Klosterstraße 1967<br />

20


22) Standort Kirchheim<br />

Quelle: GoogleMaps<br />

23) GmbH & Co. KG<br />

Die GmbH & Co. KG ist im deutschen Recht eine Sonderform der Kommanditgesellschaft<br />

(KG) und somit eine Personengesellschaft. Anders als bei<br />

einer typischen Kommanditgesellschaft ist der persönlich haftende Gesellschafter<br />

keine natürliche Person, sondern eine Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung (GmbH). Ziel dieser gesellschaftsrechtlichen Konstruktion ist es,<br />

Haftungsrisiken für die hinter der Gesellschaft stehenden Personen auszuschließen<br />

oder zu begrenzen.<br />

24) CNC-Steuerung:<br />

Steht für Computerized Numerical Control und wird ins Deutsche mit „computerisierte<br />

numerische Steuerung“ übersetzt. Es handelt sich bei der CNC-<br />

Steuerung um eine Steuerung von Werkzeugmaschinen, genauer CNC-<br />

Maschinen, die mit den eingesetzten Geräten (Controller oder Computer)<br />

gesteuert werden.<br />

21


25) Ein Pannenkit:<br />

Dieses besteht aus einer Dose Reifendichtmasse und einem Reifenfüllkompressor,<br />

der an den Zigarettenanzünder angeschlossen werden kann. Nach<br />

der Anwendung kann auch im Falle eines Plattfußes für eine bestimmte Strecke<br />

weitergefahren und die nächste Werkstatt angesteuert werden.<br />

26) Dr.-Rudolf-Eberle-Preis<br />

22


28) Entwicklung des Rohölpreises (2007/2008)<br />

29)<br />

23


4. Quellen<br />

<strong>AMK</strong> Mitarbeiterzeitung 2007<br />

Kirchheim unter Teck. Marktort. Amtsstadt. Mittelzentrum (hg. von Rainer Kilian)<br />

Der Teckbote<br />

de.wikipedia.org<br />

www.amk-antriebe.de<br />

24


Interview mit Arnold Müller:<br />

Betriebsbesichtigung:<br />

25


Gruppenarbeit:<br />

26


Herstellung der Garage:<br />

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