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Glareana_39_1990_#2

Veronika Gutmann Ergebnis der Fragebogenaktion vom Sommer 1989 Beat Wolf Massgenaue Aufzeichnungs-Vorrichtung für Blasinstrumente (Aussenform in Planprojektion) Reinhard Bachofen Wie Mikroorganismen den Ton bestimmen

Veronika Gutmann
Ergebnis der Fragebogenaktion vom Sommer 1989

Beat Wolf
Massgenaue Aufzeichnungs-Vorrichtung für Blasinstrumente (Aussenform in Planprojektion)

Reinhard Bachofen
Wie Mikroorganismen den Ton bestimmen

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<strong>1990</strong> <strong>39</strong> .Jahrqang Heft 2<br />

GIAREANA<br />

Nachrichten derGesellschaftder Freunde alter Musikinstrumente<br />

\<br />

BIBLIOTHEK DER<br />

MUSIK -AKADEMIE<br />

Leonhardsstr.4-6 CH-4051 Basel


GLAREANA<br />

Nachrichten der Gesellschaft der Freunde alter Musikinstrumente<br />

<strong>1990</strong> <strong>39</strong>.Jahrgang Heft 2<br />

Inhalt<br />

Editorial und Adressen des Vorstands 2<br />

Der neue Vorstand der Gesellschaft 3<br />

Gedanken und Vorstellungen des Präsidenten G.F.Senn 3<br />

Die neuen Vorstandsmitglieder stellen sich vor . . . 5<br />

Berichte: Die Jahresversanwl ung vom 19.Mai <strong>1990</strong> in Zürich 7<br />

Jahresbericht 1989 . 7<br />

Jahresrechnung 1989 8<br />

Protokoll der 38. Generalversammlung 9<br />

Die Rahmenveranstaltung "Fragen zur Restaurierung" 13<br />

Veronika Gutmann: Ergebnis der Fragebogenaktion vom Sommer 1989 15<br />

Beat Wol f : Massgenaue Aufzeichnungs-Vorrichtung für Blasinstrumente<br />

(Aussenform in Planprojektion) . . . 20<br />

Reinhard Bachofen: Wie Mikroorganismen den Ton bestimmen 23<br />

Beat Wolf: Die Restaurierung von Harfen . . . . . . 25<br />

Angebote von Instrumenten I Info-Markt-Info (NEUII ) 26<br />

Mitteilungen und Termine 28<br />

Neue Bücher und Schallplatten 30<br />

Mutationen (Adressänderungen, Ein- und Austritte) 32<br />

Redaktionsschluss: für Heft 1: 31.Januar; für Heft 2: 31.Juli


- 2 -<br />

Editorial<br />

Nachdem das Amt des Präsidiums in neue, beste Hände gelegt werden<br />

konnte, ist es mir möglich geworden, die Redaktion unseres Mitteilungsblatts<br />

GLAREANA zu über nehmen.<br />

Grundsätzlich wird sich am Inhalt der GLAREANA nicht viel ändern:<br />

Sie wird weiterhin sowohl im "Kommunikationsbereich" als auch bei<br />

den Beiträgen das Engagement unserer Gesellschaft widerspiegeln,<br />

indem von Mitgliedern verfasste Artikel, Mitteilungen, Him-1eise,<br />

Berichte, Rezensionen etc. den "roten Faden" bilden. Dass diese<br />

gegebenenfalls von der Redaktion ins Lot gebracht werden, wird<br />

sicherlich auf Ihr Verständnis stossen. Zudem möchte ich das Heft,<br />

wie Sie dies hier bereits feststellen können, inhaltlich etwas<br />

strenger gliedern.<br />

Dass die schon früher formulierte Bitte um Beiträge aus dem Mitgliederkreis<br />

bereits eine gewisse Erfüllung findet, ist im vorliegenden<br />

Heft mit grosser Genugtuung festzustellen. Doch dürfen wir uns nicht<br />

täuschen lassen, denn der Platz der jahresüblichen Berichte wird im<br />

nächsten Heft durch Neues auszufüllen sein . . ..<br />

Die Ergebnisse unserer Fragebogenaktion vom Sommer 1989 wird in die<br />

Aktivitäten der nächsten Jahre einfliessen und vor allem auch eine<br />

eingehende Beschäftigung im Vorstand mit sich bringen. In diesem<br />

Sinne hoffe ich, dass die neue Redaktion Ihre Zustimmung finden<br />

wird.<br />

Veronika Gutmann<br />

Der Vorstand der Gesellschaft der Freunde alter Musikinstrumente<br />

Präsident: Georg F . Senn, Bündtenweg 62, 4102 Binningen<br />

Vizepräsident: Paul J. Reichlin-Moser, Im Seeli, 8833 Samstagern<br />

Kassier: Hannes Paul Scherrer, Suntenwiesenweg 4, 8803 Rüschlikon<br />

Aktuar: Lic.phil. Harry Joelson-Strohbach, Neptunstr.31, 8032 Zürich<br />

Sekretariat: Andreas Schlegel, Plattenstr.33, 5737 Menziken<br />

Beisitz: Dr.phil.Michael Brönnimann, Florastr.l4, 3072 Ostermundigen<br />

Andr~ Eichenberger, Witikonerstr.342, 8053 Zürich<br />

Redaktion GLAREANA: Dr.phil. Veronika Gutmann, Oberwilerstr. l22,<br />

4054 Basel


- 3 -<br />

Der neue Vorstand der Gesellschaft<br />

Gedanken und Vorstellungen zur Gesellschaft und Zusammenarbeit<br />

von unserem Präsidenten Georg F. Senn<br />

Zusammen mit den Mitgliedern des weitgehend erneuerten Vorstandes<br />

möchte ich als ebenfalls neu gewählter Präsident unserer Gesellschaft<br />

Sie recht herzlich begrüssen. Für das mir entgegengebrachte<br />

Vertrauen, aber auch für Ihr zukünftiges Mitdenken und Ihre erwünschte<br />

Mitarbeit in unserem Kreis danke ich Ihnen im voraus<br />

bestens.<br />

Jeder frisch amtierende Präsident pflegt bei seinem Amtsantritt Gedanken<br />

zu äusseren, die gewisse Ziele, eine allenfalls zu ändernde<br />

Marschrichtung oder wenigstens richtungsweisende Pläne für die Zukunft<br />

erkennen lassen. 'Auch ich werde diese Gelegenheit gerne wahrnehmen;<br />

allerdings möchte ich meine Gedanken, quasi durch die<br />

Hintertür eintretend, als Erwartungen eines Mitgliedes dieser Gesellschaft,<br />

das ich ja nach wie vor bin,, formulieren.<br />

unsere relativ kleine Gesellschaft vereinigt einen Kreis von musikinteressierten<br />

Menschen, deren Interesse nicht beim reinen Hören<br />

oder Konsumieren haltmacht. Durch praktisches Musizieren, Bau und<br />

Restaurierung von Musikinstrumenten oder auch "nur" durch das Interesse<br />

an deren mechanischer oder physikalischer Funktion verbindet<br />

uns die Beschäftigung mit diesen eigentlichen Vermittlern von Musik.<br />

Oftmals führen diese Interessen weiter zum Sammeln von Musikinstrumenten<br />

und, damit verbunden, zum akribischen Erforschen<br />

derselben - oder umgekehrt. Die Zwiesprache mit jenen Instrumenten<br />

ist wohl nur mit einer guten Portion Idealismus, zumeist auch<br />

Individualismus möglich. Auch diese hoch zu schätzenden Eigenschaften<br />

verbinden gewiss unsere Mitglieder bei aller charakterlichen<br />

Verschiedenheit miteinander.<br />

Es ist denn auch eines der ursprünglichen Ziele der Gesellschaft,<br />

Sammler, Fachleute und Liebhaber zusammenzubringen, allenfalls sie<br />

aus einer gewissen individualistischen Isolation hervorzulocken und<br />

ein Forum des Austauschs zu schaffen. Tatsächlich hat sich in den<br />

bald 40 Jahren seit der Gründung Vieles entwickelt, Vieles angesammelt,<br />

und ich denke mir, dass das in der Gesellschaft vorhandene<br />

Fachwissen und die Erkenntnisse von Sammlern, Instrumentenbauern und


- 4 -<br />

Forschern noch intensiver für alle Mitglieder genutzt werden J


.....<br />

- 5 -<br />

höchst positiver Schritt in die richtige Richtung.<br />

Also schliesslieh<br />

doch noch eine präsidiale Zielangabe. Jawohl; und sie sollte<br />

uns allen sehr am Herzen liegen!<br />

Wir werden auch nicht darum herumkommen, unser eigentliches<br />

"Schattendasein" gelegentlich etwas zu verlassen und in entsprechendem<br />

Rahmen auch ausserhalb der GLAREANA an die Oeffentlichkei t<br />

treten. Ihr Einverständnis dazu bleibt Voraussetzung. Soweit also<br />

meine Gedanken und Erwartungen. Ich würde mich freuen, wenn es auch<br />

die Ihren wären.<br />

Zum Schluss will ich es nicht versäumen, den scheidenenden Vorstandsmitgliedern,<br />

allen voran Frau Dr. Veronika Gutmann als initiative<br />

und umsichtige Präsidentin, für die so kollegial geleistete,<br />

jahrelange Arbeit herzlich zu danken.<br />

Der neue Vorstand wird bemüht sein, zusammen mit der offenen Mitarbeit<br />

von Ihnen allen, der Gesellschaft die ihr zukommende Bedeutung<br />

und Kontinuität zu bewahren.<br />

zu<br />

Die neuen Vorstandsmitglieder stellen sich vor<br />

Michael Brönnimann CDr. phil.l<br />

Mein Beruf als Psychotherapeut in eigener Praxis bedeutet mir sehr<br />

viel; dennoch spüre ich ein grosses Bedürfnis, auch meiner "anderen<br />

Seite" Raum zu geben. Musizieren und Instrumentenbau ermöglichen mir<br />

eine Verbindung musikalischer und handwerklich-gestalterischer Neigungen<br />

sowie der Tendenz , Problemen, die mich interessieren, gründlich<br />

nachzugehen. Manchmal reizen mich "ausgefallene" Arbeiten im<br />

Musikinstrumentenbau. Ich spiele in einem Ensemble mit, das sich der<br />

Musik der Renaissance und des Mittelalters widmet. Dabei stammen<br />

etwa die Hälfte der dort verwendeten Instrumente aus meiner Werkstatt.<br />

Harry J oelson-strohbach Clic.phil.l<br />

Geboren 1948, seit 1982 verheiratet (zwei Töchter) . Studium der<br />

Musikwissenschaft an der Brandeis University (Waltham, Massachusetts)<br />

und an der Universität Zürich. Die Beschäftigung mit alter


- 6 -<br />

Tastenmusik und ein Stage bei einem Cembalobauer während des Studiums<br />

bestimmte das Interesse für alte Tasteninstrumente. Ich besitze<br />

ein Cembalo von Giuseppe Buoni , cortona, datiert 1693 (rest.<br />

Bernhardt Edskes 1989), ein einfaches Clavichord, wohl aus einem<br />

Schweizer Frauenkloster, Anfang 18 . Jh. , und einen Hammerflügel von<br />

Georg Hasska, Wien, um 1820/25. Seit 1983 bin ich Musikbibliothekar<br />

an der Stadtbibliothek Wintertbur und seit <strong>1990</strong> Leiter des Schlagwortkataloges;<br />

im Rahmen dieser Tätigkeit verschiedene Publikationen,<br />

u . a. ein Winterthurer Orgelinventar anlässlich der Orgelausstellung<br />

im Gewerbemuseum Wintertbur 1988.<br />

Paul Joseph Reichlin,<br />

geb. 1938, widmet sich Zeit seines Lebens dem Geigenbau. Besonders<br />

befasst er sich mit dem Studium historischer Streichinstrumente. Im<br />

Lauf der Jahre hat er unzählige Instrumente für Musiker und Museen<br />

in der ganzen Welt restauriert und neu gebaut.<br />

Andreas Schlegel<br />

wurde 1962<br />

in Basel ge.boren. Er studierte Laute an der Schola<br />

Cantorum Basiliensis und schloss seine Studien bei Jürgen Hübscher<br />

ab. Während dieser Ausbildungszeit hörte er in Basel einige Jahre<br />

Musikwissenschaft bei Prof. or. Wulf Arlt. Er unterrichtet heute im<br />

Gebiet um<br />

den Hallwilersee Gitarre und ist Musikschulleiter der<br />

Musikschule Reinach AG.<br />

Daneben konzertiert er regelmässig im Inund<br />

Ausland. Besonders häufig tritt er mit Andreas Besteck (Traversflöte)<br />

auf, wobei er oft Gitarren aus der jeweiligen Zeit verwendet.<br />

Seit 1988<br />

publiziert Andreas Schlegel über Forschungsfragen zur<br />

Lautenmusik, wobei er sich vornehmlich für die französische Lautenmusik<br />

des 17 . Jahrhunderts interessiert.


---------------<br />

- 7 -<br />

Die Jahresversammlung vom 19.Mai <strong>1990</strong> in Zürich: Berichte<br />

Jahresbericht 1989<br />

Seit dem an der letzten Generalversammlung im Oktober 1989 verlesenen<br />

Jahresbericht, in dem auch bereits Rückschau auf einige<br />

Monate des Jahres 1989 gehal ten wurde, haben vor allem die internen<br />

Fragen der Gesellschaft Gewicht bekommen und zum Nachdenken aufgefordert.<br />

Dabei handelt es sich im wesentlichen um die verschiedenen<br />

Vereinsaufgaben, deren Erledigung Sorgen bereiten. Diesem Problemkreis<br />

und der Vorbereitung der Generalversammlung <strong>1990</strong> waren die<br />

sei t der letzten Generalversammlung von Ende Oktober 1989 durchgeführten<br />

Vorstandssitungen vom 16. Februar <strong>1990</strong> und vom 19. Mai <strong>1990</strong><br />

(am Vormittag vor der Generalversammlung) gewipmet. In diesem Rahmen<br />

war es Aufgabe der Präsidentin, die notwendigen Vorkehrungen zu<br />

treffen, potentielle Mitarbeiter auszuforschen und ihnen entsprechende<br />

Briefe zu schreiben. Im Dezember 1989 erschienen die beiden<br />

Hefte GLAREANA 1989, wobei das eine den Katalog unserer in der<br />

Zentralbibliothek Luzern aufgestellten Bibliothek enthält. Insbesondere<br />

für dieses Heft, bzw . für die Herstellung des Katalogs sei Herr<br />

Paul Hess sehr herzlich gedankt. An dieser Stelle sei auch einmal<br />

mehr Frau Dr. Brigitte Bachmann-Geiser für Ihren steten, bis heute<br />

beinahe acht Jahre langen Einsatz für die GLAREANA gedankt; aus beruflichen<br />

Gründen wird sie diese Arbeit mit dem Erscheinen des 1.<br />

Heftes <strong>1990</strong> beenden. Dieses ist vor kurzem versandt worden. Dank an<br />

dieser Stelle auch an Herrn und Frau Paul und Barbara Reichlin­<br />

Moser, die d i e substantielle Gestaltung unserer heutigen Tagung<br />

betr. Restaurieren übernommen haben. Mit diesem Jahresbericht möchte<br />

ich mich als Präsidentin verabschieden und das Amt zur Verfügung<br />

stellen. Dabei möchte ich es nicht versäumen, allen jenen Mi t­<br />

gliedern, die sich für die Gesellschaft eingesetzt und an ihrem<br />

Wohlergehen mitgeholfen haben, auf diesem Wege nochmals herzlich<br />

dank en. Die Mitgliederzahl beträgt per 30. Apri l <strong>1990</strong> 153 (30. Sept.<br />

1989 152).<br />

Dr. Veronika Gutmann<br />

2. Mai <strong>1990</strong>


- B -<br />

Jahresrechnung 1989<br />

1. Postcheck<br />

2. SKA<br />

3. Kassa<br />

Einnahmen<br />

Ausgaben<br />

Einnahmen<br />

Ausgaben<br />

Einnahmen<br />

Ausgaben<br />

Saldo aus 1988<br />

Saldo<br />

Saldo aus 1988<br />

Saldo<br />

Saldo aus 1988<br />

Saldo<br />

Vermögensbestand per 31. Dezember 1989 total<br />

Fr. 823.60<br />

+ Fr.<br />

- Fr.<br />

5201.25<br />

5698.65<br />

Fr. 11211.40<br />

+ Fr. 2424.60<br />

- Fr, 1529,10<br />

Fr. 1<strong>39</strong>.10<br />

+ Fr. 1889. 80<br />

- Fr. 1935,55<br />

Fr. 326.20<br />

Fr.12106.90<br />

Fr. 93 . 35<br />

Fr.12526 . 45<br />

Bilanz: a) Vermögen am 1. 1 . 1989<br />

Vermögen am 31.12.1989<br />

Vermögenszuwachs 1989<br />

Fr. 12174.10<br />

Fr, 12526,45<br />

Fr. 352.35<br />

b) Saldoper 31.12.1989 Fr. 12526.45<br />

Keine transitorischen<br />

Beträge für <strong>Glareana</strong> Fr. --------<br />

eff. Saldo per 1.1.1989 Fr, 11070,30<br />

Effektiver Vorschlagper 1989 Fr. 1456.15<br />

Die Richtigkeit der vorstehenden Rechnung bestätigt<br />

Der Kassier<br />

- sig. ­<br />

Hannes Paul Scharrer<br />

Rüschlikon, den 8. Januar <strong>1990</strong><br />

Uebersicht:<br />

E: Mitgliederbeiträge<br />

Verkauf/Inserat<br />

Zinsen<br />

Gaben (RA für GV)<br />

total<br />

A: <strong>Glareana</strong> (3 Ausgaben)<br />

Porti/Papier/Taxen etc.<br />

GV/Sitzungen/Bibliothek<br />

total<br />

ergibt Vermögenszuwachs von rund<br />

rd. Fr.<br />

Fr.<br />

5230.-­<br />

107.-­<br />

Fr.<br />

Fr.<br />

429.-­<br />

500.--<br />

Fr. 3342.-­<br />

Fr.<br />

Fr.<br />

953.-­<br />

1619,--<br />

Fr. 6266.--<br />

Fr. 5914 . --<br />

Fr. 352.--


- 9 -<br />

Protokoll der 38. ordentlichen Generalversammlung der GEFAM am 19.<br />

Mai <strong>1990</strong> im Bahnhofbuffet Zürich "au premier", Saal Nr.9<br />

Gernäss Einladung eröffnet Dr. Veronika Gutmann, die Präsidentin der<br />

GEFAM, kurz nach 17 Uhr die Generalversammlung und kann rund 20 Mitglieder<br />

begrüssen. Die Präsidentin<br />

Entschuldigungen und beginnt die<br />

Vereinsgeschäfte.<br />

übermittelt die schriftlichen<br />

Behandlung der traktandierten<br />

1. Genehmigung der Traktandenliste.<br />

Die vorgelegte Liste ist genehm.<br />

2. Protokoll der 37. GV vom 29. Oktober 1989 in Basel.<br />

Leider konnte das Protokoll in der letzten Nummer der GLAREANA nicht<br />

erscheinen und wurde darum vervielfältigt der Einladung beigelegt.<br />

Es sol l im Heft l von <strong>1990</strong> erscheinen. - Dem Protokoll wird mit<br />

Verdanken zugestimmt.<br />

3. Jahresbericht.<br />

Die Präsidentin stellt ihren Jahresbericht vor. In den wenigen Monaten<br />

seit der letzten GV traf sich der Vorstand zu einer Sitzung im<br />

Februar und plante die heutige Jahresversammlung. Er beschloss, potentielle<br />

Vorstandsmitglieder anzuschreiben und besprach die Aufgabenverteilung<br />

im Vorstand. Die Präsidentin richtet einen besonderen<br />

Dank an Dr. Brigitte Bachmann, die als Redaktorin der GLAREANA mit<br />

der regelmässigen Publikation unserer Gesellschaftsnachrichten eine<br />

sehr grosse Arbeit geleistet hat. Ende Apri l <strong>1990</strong> zählte unsere<br />

Gesell schaft 153 Mitglieder. Gegenüber 3 Austritten konnten 4 Neumitglieder<br />

gemeldet werden. Der vorgetragene Jahresbericht wird mit<br />

Applaus genehmigt und verdankt.<br />

4. Jahresrechnung.<br />

Hannes Paul Scherrer stellt die Rechnung 1989 mit den wichtigsten<br />

Zahlen vor. Mitgliederbeiträge, Verkauf früherer GLAREANA-Reihen,<br />

Inserate und Zinserträge und zusammen mit dem Sponsor Rentenanstalt<br />

(Fr. 500.-) für das Treffen mit der Galpin Society ergaben total<br />

Einnahmen von Fr. 6 1 266.-. Bei den Ausgaben sind 3 GLAREANA-Nummern<br />

im Rechnungsjahr verbucht, die Ausgaben für die GV 1989 für Konzert<br />

und Nachtessen mit den Gästen aus dem Ausland waren etwas höher:<br />

total Ausgaben Fr. 5 1 914 . -. Der Vermögenszuwachs beträgt Fr. 352.-.<br />

Das Gesamtvermögenper Ende 1989 ist mit Fr. 12 1 526. - ausgewiesen. -


- 10 -<br />

Der Kassier dankt für die gute Zahlungsmoral der Mitglieder.<br />

5. Revisionsberi cht.<br />

Siegfried Brenn liest den Revisionsbericht von Dr. Heinrich<br />

Kawinski. Die Rechnungsprüfung äussert grosse Anerkennung für genaue<br />

Arbeit. Der beantragten Genehmigung und Entlastung wird zugestimmt.<br />

Die Präsidentin richtet einen besonderen Dank an den Kassier, der<br />

die Kasse und die Finanzen der Gesellschaft so prompt betreut.<br />

6. Zukunft der Gesellschaft: Redaktion der GLAREANA: Personelles.<br />

Die Präsidentin schildert die personelle Situation des Vorstandes.<br />

zu ersetzen ist Fr. Dr. Bachmann, die seit der GV 1982 als umsichtige<br />

Redaktorin die GLAREANA betreute und damit einen wichtigen<br />

Beitrag für das Leben unserer Gesellschaft geleistet hat. An sie<br />

richtet sich ein besonderer Dank der Präsidentin und der Gesellschaft.<br />

Siegfried Brenn steht seit 1951 im Einsatz für die GEFAM und möchte<br />

nun aus dem Vorstand zurücktreten. Mit einem Applaus wird ihm der<br />

Dank ausgesprochen.<br />

Paul Hess gehört seit der GV 1982 dem Vorstand an und tritt nun<br />

zurück. Er ist bereit, Kontaktperson für die Gesellschaftsbibliothek<br />

zu bleiben, und verwaltet in der Zentralbibliothek Luzern die<br />

Archivbestände der früheren GLAREANA-Hefte .<br />

Hannes Paul Scherrer bleibt als Kassier erhalten.<br />

Da Dr. Bigitte Bachmann die GLAREANA nicht mehr redaktionell betreuen<br />

kann, sieht Dr. Veronika Gutmann die Möglichkeit, die Redaktion<br />

zu übernehmen, sie möchte aber als Präsidentin zurücktreten.<br />

Georg Senn, der bisherige Vizepräsident, ist bereit, interimistisch<br />

das Präsidium zu übernehmen.<br />

Monika Dossena wird weiterhin als Schreibkraft mitarbeiten.<br />

7. Wahlen.<br />

In einer erweiterten Vorstandssitzung am Vormittag konnte die Aufgabenverteilung<br />

mit den angesprochenen Kandiaten besprochen werden. So<br />

werden die vorgezogenen Wahlen vorgenommen. Der Vorschlag l autet:<br />

Georg Senn, Präsident Paul Reichlin, Vizepräsident Harry<br />

Joelson, Protokollführer - als weitere Vorstandsmitglieder: Andreas<br />

Schlegel und Dr. Michael Brönnimann. - Hannes Paul Scherrer bleibt<br />

als Kassier und Andre Eichenherger als Vorstandsmitglied. - Dr.<br />

Veronika Gutmann ist als Redaktorin beratendes Mitglied des Vorstandes.


- 11 -<br />

Oie neuen Kandidaten werden kurz vorgestellt: Paul Reichlin,<br />

Geigenbauer in Samstagern, hat sich am Nachmittag mit einem<br />

Atelierbericht zur Restaurierung, zum Kopieren und Nachbauen von<br />

Streich- und Zupfinstrumenten bekannt gemacht. Harry Joelson ist als<br />

Musikwissenschafter wissenschaftlicher Bibliothekar an der Stadtbibliothek<br />

Winterthur. Andreas Schlegel aus Menziken ist Lautenist,<br />

erteilt Gitarrenunterricht und beschäftigt sich vorwiegend mit<br />

Lautenmusik des 17. Jahrhunderts. Dr. Miachel Brönnimann aus Ostermundigen<br />

ist Psychologe und hat den Instrumentenbauals Hobby von<br />

interessiert sich besonders für Renais­<br />

seinem Vater übernommen,<br />

sanceinstrumente.<br />

Die vorgeschlagenen Vorstandsmitglieder werden einstimmig für 3<br />

Jahre gewählt. Herr König und Herr Buser bringen ihre Freude und<br />

Dankbarkeit zum Ausdruck, dass neue Mitglieder bereit sind, s i ch im<br />

Vorstand zu engagieren.<br />

8 . Generalversammlung 1991.<br />

Die Präsidentin kann keine Projekte vorschlagen, möchte aber Wünsche<br />

und Ideen erfahren. Georg Senn geht vom erlebten Nachmittagsprogramm<br />

aus und möchte Stellungnahmen hören, wie man den Versuch erlebt hat.<br />

Es äussert sich Herr Schär, der diesen Einbl ick in eine Werkstatt<br />

mit den zahlreichen vorgestellten Instrumenten sehr gut gefunden<br />

hat. Fragen konnten zwar nicht immer ausdiskutiert werden, aber das<br />

weitere Zusammensein an der GV mit dem Nachtessen gibt noch Möglichkeiten<br />

für Gespräche. Er findet die heutige Form wirklich eine<br />

Chance, die man weiterführen sollte; in der GEFAM wird dabei etwas<br />

gezei gt, was man sonst nicht sehen kann. Auch andere Teilnehmer<br />

äussern sich sehr zufrieden über den Ateli erbericht von Herrn und<br />

Frau Reichlin vom Nachmittag im Landesmuseum. Herr Schlegel wertet<br />

die Einblicke und Informationen vom Nachmittag sehr positiv, da man<br />

Instrumente auch vor der Restaurierung sehen konnte. Denkbar wäre<br />

e i n solcher Atelierbesuch mit Vorstellungen von Bl asinstrumenten.<br />

Auch die Geschichte eines Instrumentes könnte im Detail vorgestellt<br />

werden. Als weiteres Beispiel wird der Bereich Orgelbau und<br />

restauri erung genannt.<br />

Herr Senn erwägt, dass es eher schwierig ist, eine so grosse Gruppe<br />

in einem Atelier unterzubringen, aber in ähnlichem Rahmen könnte<br />

wieder etwas geplant werden. Auch Frau Gutmann hält den nahen<br />

Kontakt mit einer Instrumentengruppe für sehr wertvol l. Zum Thema<br />

alte Musik verweist die Präsidentin auf die zahlreichen Konzert-


- 12 -<br />

angebote, so dass die GEFAM kaum so grosse und VielseitigeProgramme<br />

bieten könnte. Herr Schlegel sieht eine Möglichkeit, Kompositionen<br />

vorzustell en, die besondere Schlüsse auf Instrumente bieten.<br />

Als weiteres Thema wird die Musikikonographie genannt. Auch der Besuch<br />

der Instrumentensammlung in Genf wird vorgeschlagen. Kornhaus<br />

Burgdorf wird wohl 1992 auf dem Programm stehen.<br />

9. varia.<br />

Frau Gutmann lässt eine Liste der fehlenden Instrumente der Sammlung<br />

Kornhaus Burgdorf zirkulieren. Mit einigen Konzerthinweisen kann die<br />

Präsidentin um 18 . 15 Uhr den geschäftlichen Teil der Jahresversammlung<br />

schliessen.<br />

Beim anschliessenden Nachtessen würdigt Georg Senn die zurückgetretene<br />

Präsidentin und dankt ihr im Namen der ganzen GEFAM für die<br />

grosse Arbeit, die sie während 8 Jahren für die Gesellschaft geleistet<br />

hat. Im Vorstand hat sich Dr. Veronka Gutmann nicht nur als<br />

sachkundige und ausgezeichnet vorbereitet e Präsidentin, sondern auch<br />

als kollegiale und freundschaftliche Mitberaterin hervorgetan. Ihrem<br />

Einsatz verdankt die GEFAM 8 gute Jahre der Zusammenarbeit.<br />

Der Protokollführer: Paul Hess<br />

Luzern, 16. August <strong>1990</strong>


- 13 -<br />

Fragen zur Restaurierung , zum Kopieren und Nachbauen von Streichund<br />

Zupfinstrumenten. Ein Bericht über die Veranstaltung im Rahmen<br />

der 38. ordentlichen Generalversammlung.<br />

An1ässlich der Rahmenveranstaltung zur Generalversammlung im Schweizerischen<br />

Landesmuseum am Nachmittag des 19. Mai sprach unser Mitg<br />

l ied Paul J . Reichlin, Samstagern, über das Restaurieren und Nachbauen<br />

von alten Musikinstrumenten ; er hatte dafür verschiedene Demonstrationsobj<br />

ekte mi tgebracht. Paul Reichlin erl äuterte die vielfäl<br />

tige Probl e matik der Restaurationspraktiken anhand seiner reichen<br />

Erfahrungen mit alten Streich- und Zupfinstrumenten. Als klangliche<br />

Beispiele dazu spielten Dorothee und Hichael Jappe unbekanntere<br />

Musikwerke auf verschiedenen Sai teninstrumenten, die teils von Herrn<br />

Reichlin restauriert wurden und teils in ihrem Originalzustand bewahrt<br />

blieben. Beim Restaurieren ist man vor zwei divergierende Höglichkeiten<br />

gestellt, die nur durch Fachkenntnisse und Intuition zu<br />

einem akzeptablen Kompromiss führen können. Einerseits wil l man das<br />

Instrument erhalten, was zum Au fgabenbereich des Sammlers gehört,<br />

anderersei ts soll das Instrument wieder kli ngen und in seiner ursprünglichen<br />

Funktion eingesetzt werden können. Häufi g ist ein<br />

Instrument bereits früher restauriert worden; hier gilt es, alles<br />

genau zu prüfen und unsachgemässe Aenderungen rückgängig zu machen.<br />

Oder gewisse Teile können so stark beschädigt sein (z.B. durch Wurmfrass<br />

) , dass sie nicht mehr brauchbar sind, wenn das Instrument<br />

nicht nur für das Auge, sondern auch für das Ohr restauriert werden<br />

sollte. Sind Holzteile schwach geworden, können sie verstär kt<br />

werden; doch oft wird diese Stabilität auf Kosten des Klanges<br />

erreicht. Ist ein Restaurator selber als Instrumentenbauer tätig, so<br />

muss er s i ch bewusst sein, dass er höchsten gleich gut, nicht aber<br />

besser baut als der Hersteller jenes Objektes, das er restaurieren<br />

will. Es darf nicht vorkommen, dass er etwa sagt, "Heute können wir<br />

das besser", und daher "Verbesserungen" der Original substanz<br />

ausführt. Doch auch nach der Restauration können Probleme auftreten.<br />

Das Instrument kann beim Spiel abgenützt - es klingt dann " ausgespielt"<br />

- oder gar beschädigt werden. I m Extremfall entsteht die<br />

paradoxe Situati on, dass ein Instrument nicht mehr intensiv,


- 14 -<br />

konzertmässig gespielt werden soll, um es überhaupt spielbar zu erhalten.<br />

Die Voraussetzungen und die Vorgangsweise bei der Restauration<br />

eines Streichinstrumentes erläuterte Paul Reichlin folgendermassen:l.<br />

Prüfung des Zustands: Was ist original? Was ist gut<br />

restauriert? Was schlecht restauriert? Was ist allenfalls zu<br />

ersetzen?<br />

2. Feststellen der historischen zusammenhänge: Von wann, wo und wem<br />

stammt das Instrument? Kenne ich ein anderes Werk dieses Herstellers?<br />

Kenne ich ein ähnliches Instrument aus der gleichen<br />

Epoche?<br />

3. Konstruktionszeichnungen anfertigen.<br />

4. Instrument wenn nötig öffnen, reinigen, falsche Reparaturreste<br />

entfernen.<br />

5. Passendes Holz und eventuell andere Materialien suchen.<br />

6. Boden, Decke, Zargen etc. gegebenenfalls füttern.<br />

7 . Alte Risse auswaschen, neu leimen; fehlende Stellen aussetzen und<br />

leimen.<br />

8. Fehlende Teile ergänzen.<br />

9. Korpus schliessen.<br />

10. Die weiteren Teile montieren.<br />

11. Retouchieren.<br />

Doch sind nicht nur alte Instrumente wertvoll! Daher richtete sich<br />

Herr Reichlin schliesslich insbesondere an die anwesenden Sammler<br />

und schlug vor, auch schöne, neue Instrumente zu sammeln.<br />

Harry Joelson-Strohbach


- 15 -<br />

Ergebnis der Fragebogen-Aktion vom Sommer 1989<br />

von Veronika Gutmann<br />

Nachdem an der Generalversammlung vom Herbst 1988 der Eindruck<br />

entstanden war, dass die Aktivitäten der Gesellschaft nicht unbedingt<br />

den Erwartungen der Mitglieder entsprechen würde, hat sich<br />

der Vorstand zu dieser Fragebogen-Aktion entschlossen.<br />

Bis zum 10. August 1989 sind insgesamt 59 Reaktionen (SB Fragebögen<br />

und 1 mündliche Reaktion) eingetroffen.<br />

Bei einem Mitgliederstand von 152 am 31. Juli 1989 entspricht dies<br />

insgesamt einem Rücklauf von 38,8 %.<br />

Von den 59 Reaktionen kommen 58 von Individualmitgliedern und 1 von<br />

einem Korporationsmitglied. Sie gliedern sich in 15 ausländische(=<br />

9,9%) und 44 CH-Mitglieder (=28,9%).<br />

(Bis Ende September kamen noch 2 Fragebögen hinzu, deren Antworten<br />

das Gesamtergebnis bestätigen, die in den unten folgenden Rechnungen<br />

aber nicht mehr berücksichtigt werden konnten. Werden diese beiden<br />

Nachzügler miteinbezogen, beträgt der Rücklauf immerhin hocherfreuliche<br />

40,1%.)<br />

Die Antworten zu den einzelnen Fragen<br />

Zur Erinnerung sei erwähnt, dass bei den Fragen mit ** mehrere Antworten<br />

möglich waren.<br />

1. Zur Person<br />

A.Alter: unter 35: 6 (10,2%)<br />

über 60: 12 (20,3%)<br />

35-60: 38 (64,4%)<br />

ohne Angabe: 3 (5,1%)


- 16 -<br />

B.**Die musikalischen und instrumentenkundliehen Tätigkeiten:<br />

Amateur-Musikerin: 28 (47,5%) Berufs-Musikerin: 13 (22%)<br />

Amateur-Instr'bauerin: 8 (13,6%) Ber.-Instr'bauerin: 17(28,9%)<br />

Musikwiss.schaftlerin: 15 (25,4%) Instr. sammlerin: 24 (40,7%)<br />

Freundin der alten Musikinstrumente: 35 ( 59 , 3%)<br />

mit besonderen Interessensschwerpunkten:<br />

Technik: 26 (44,1%) Geschichte: 34 (57,7%)<br />

Material: 23 (<strong>39</strong>%) Musik: 27 (45,8%)<br />

Funktion: 19 (32,2%)<br />

11 Fragebögen oder 18 , 6% nennen zusätzlich folgende Interessensschwerpunkte:<br />

Kopien von<br />

struktion;<br />

Instrumenten;<br />

Restaurierung<br />

ethnologische Instrumente .<br />

Spielweise; Instrumentenbau (2x); Kon­<br />

(2x); Technologie (2x); Ikonographie ;<br />

2. Zur GLAREANA<br />

A.Wie oft pro Jahr soll die GLAREANA erscheinen?<br />

zweimal(wie bisher) : 41 (69,5%) einmal: 10 (17%)<br />

anderes: 6 (10,2%): Das heisst lx ohne weitere Angaben; 5 regen bei<br />

Bedarf zusätzliche Informa tionsblätter/Rundschreiben an, z.B .<br />

Hinweise auf Ausstellungen, Konzerte etc .<br />

B.Äussere Gestaltung:<br />

wie bisher: <strong>39</strong> (66,1%) mit mehr Abbildungen : 14 ( 23 ,7%) (davon<br />

wünscht 1 nur "vielleicht" mehr Abbildungen ... )<br />

zusätzliche Angaben: 4 (6,8%): mehr Instrumentenskizzen (1x); "mehr<br />

Abbildungen sind nicht unbedingt teurer" ( 2x); "das alte A4-Format<br />

war besser" (1x).<br />

C.Inhalt:<br />

1. **Bevorzugte Thematik:<br />

Instrumentenbau: 52 (88,1%) Instr.bauer: <strong>39</strong> ( 66,1% )<br />

Besetzungspraxis: 15 (25,4%) Aufführungspraxis: 22 (37,3%)<br />

Techn.-physikal.Fragen: 26 (44,1%) Restaurierung : 38 (64,4%)<br />

Rezensionen: 28 (47,5%) Bücherhinweise : 40 (67 , 8%)


- 17 -<br />

Ausstellungshinweise: <strong>39</strong> (66,1%)<br />

anderes: 9 (15,3%): Weitere bevorzugte Bereiche sind Ikonographie;<br />

Hinweise auf Konzerte mit alter Musik; Hinweise auf Sammlungen (2x);<br />

ethnologische Instrumente; Bestände unbekannter Privatsan~lungen;<br />

Hinweise auf Zeitschriften; Sozialgeschichte der Musik; Grundsatzfragen<br />

der historischen Entwicklung von Musikinstrumenten.<br />

2. Der bisherigen Praxis mit einer Mischung aus Hauptartikel, kürzeren<br />

Texten, Rezensionen, Mitteilungen, Hinweisen auf Neuerscheinungen<br />

im instrumentenkundliehen Fach und Gelegenheitsinformationen<br />

wird mit überwältigendem Mehr zugestimmt:<br />

ja: 57 (96,6%) nein:O jain: 1 (1,7%)<br />

16 Angaben (27,1%) haben bisher folgende Themen vermisst:<br />

Betrachtungen einzelner Instrumente und Instrumentenmacher; mehr<br />

sachbezogene Beiträge über Instrumentenkunde; Kopien alter Instrumente;<br />

Musikethnologie; Volksmusikinstrumente; Ikonographie; Bibl iographie<br />

und Zeitschriftenschau (2x) ; frühzeitige Hinweise auf Kurse<br />

und Seminarien etc. im In- und Ausland (wegen Anmeldefristen) (2x);<br />

Mitteilungen aus Museen; Hinweise auf Konzerte ( 2x); Hinweise auf<br />

Ausstellungen (2x); Hinweise auf Aktivitäten ähnlicher Gesellschaften<br />

im Ausland.<br />

Die Angaben zu C. 1 . und 2. sind für uns besonders wertvoll,<br />

zeigen sie doch recht deutlich, was erwartet wird. Betr. Inhalt<br />

werden wir diesen Wünschen weitgehend nachzukommen versuchen;<br />

was den Wunsch nach vermehrten Hinweisen auf Veranstaltungen<br />

betrifft, können wir mit unseren zwei Ausgaben pro Jahr nicht<br />

all das liefern, was in manchen Fällen gewünscht wird - und<br />

doch meist auch in anderern Publikationen gefunden werden kann!<br />

Um diesen Wünschen so weit wie möglich entgegenzukommen, werden<br />

wir in einer der nächsten Nummern eine Zusammenstellung von<br />

Zeitschriften bzw. Mitteilungsblättern bringen, die häufiger<br />

erscheinen als die GLAREANA und daher solche Hinweise zeitgerecht<br />

publizieren können.


- 18 -<br />

Dem an "Sozialgeschichte der Musik" interessierten Mitglied sei<br />

- je nach Wohnort - eine Mitgliedschaft bei der Schweizerischen<br />

Musikforschenden Gesellschaft oder bei der (Deutschen) Gesellschaft<br />

für Musikforschung empfohlen.<br />

3. ** Als wichtigste Sprache. in der die Beiträge abgefasst sein<br />

sollen, hat sich deutsch mit 56 (95%) weit vor englisch (33 oder<br />

55,4%) und französisch : 25 (42,4%) gestellt. (Bei englisch merken 5<br />

und bei franz. 2 an, dass sie nur eventuell für Beiträge in dieser<br />

Sprache sind.)<br />

2 (3,4%) finden, dass die Originalsprache des Autors zu berlicksichtigen<br />

sei bzw. dass die Fachbeiträge in ihrer Originalsprache zu<br />

veröffentlichen sind.<br />

4. ** Je 21 (35,6%) sagen ja bzw. nein dazu, dass sie für die GLA­<br />

REANA einen Beitrag schreiben könnten/wollten. Dazu finden 3 (5,1%),<br />

dass sie vielleicht einen Artikel schreiben würden. {Nicht alle, die<br />

einen Beitrag schreiben könnten oder wollten, haben ihren Namen<br />

angegeben. Sie seien hiermit gebeten, zu gegebener Zeit mit der<br />

Redaktion Kontakt aufzunehmen.)<br />

Ein Mitglied war unzufrieden mit der "Zensur" durch die Redaktion.<br />

Hierzu möchte ich persönlich anmerken, dass wir uns sprachliche und<br />

inhaltliche Straffungen vorbehalten mlissen, um der GLAREANA eine<br />

gewisse Linie zu geben bzw. diese zu halten. Dies stellt keine<br />

Zensur dar.<br />

16 {22%) könnten einen Beitrag vermitteln, dazu 3 vielleicht (5,1%);<br />

15 (25,4%) können keinen Beitrag vermitteln.<br />

3. Zur Gesellschaft<br />

Flir 52 {88,1%) entsprechen die bisherigen Gesellschafts-Aktivitäten<br />

{Generalversammlung verbunden mit einem instrumentenbezogenen Thema<br />

+ 2 Hefte GLAREANA) den Vorstellungen; nein: 0 und jain 1 {1,7%)


- 19 -<br />

5 (8,5%) vermissen folgendes bzw. regen an:<br />

Einladung eines Fachreferenten an die GV; vermehrte Besuche von<br />

Privatsammlungen; evtl . eigene Ausstellungen für die GV; evtl .<br />

Zusammenarbeit mit den Sektionen der Schweiz. Musikforschenden<br />

Gesellschaft. Schliesslich wurde von einem einzigen (Schweizer!)<br />

Mitglied moniert, dass die Gesellschaft zuwenig international und zu<br />

schweizerisch sei .<br />

Der Besuch von Privatsammlungen hängt einerseits wohl auch von<br />

dem "Willen zum Herzeigen" unserer Samml er-Mitgliedern ab;<br />

andererseits steht es auch jedem Mitglied offen, seine Anregungen<br />

und Wünsche betr. GV dem Vorstand zu gegebener Zeit<br />

mitzuteilen. Dies wäre uns sehr wil lkommen, auch wenn nicht<br />

immer alles machbar ist: z.B. die eigens für die GV eingerichteten<br />

Ausstellungen: WER sollte WO sol che Ausstellungen machen?<br />

- Die Anregung betr. Fachreferent wird mit Freude zur Kenntnis<br />

genommen. - Die Schweiz . Musikforschende Gesellschaft hat nur<br />

in einem engen Rahmen ähnliche Anl iegen wie die GEFAM, daher<br />

ist eine Zusammenarbeit von Fall zu Fall neu zu beschliessen:<br />

Sie könnte allenfalls darin bestehen, dass die GEFAM Mitveranstalter<br />

eines instrumentenkundlieh orientieten Vortrages ist.<br />

Dies hätte sicherlich finanziell e Konsequenzen und würde etwas<br />

einseitig die Bewohner in den Grossräumen Basel, Bern, Luzern<br />

und Zürich bevorzugen .


- 20 -<br />

Hassgenaue Aufzeichnungs Vorrichtung für Blasinstrumente<br />

(Aussenform in Planprojektion)<br />

von Beat Wolf<br />

Um die Aussenform von originalen Blasinstrumenten genauestens aufzeichnen<br />

zu können, habe ich ein einfaches Gerät entwickelt. Um<br />

nicht handzeichnerische Ungenauigkeiten oder photographische Verzerrungen<br />

in Kauf nehmen zu müssen, nutze ich die Tatsache, dass die<br />

Sonnenstrahlen praktisch parallel auf unsere liebe Erde scheinen.<br />

Dies ermöglicht die verzerrungsfreie Projektion eines Gegenstandes<br />

auf eine photographische Unterlage. Das Verfahren eignet sich sowohl<br />

für Museen, die ihre Sammlung dokumentieren möchten, wie auch für<br />

den Instrumentenmacher zum Kopieren von originalen Blasinstrumenten.<br />

Es lassen sich auch Werkstücke, die auf der Drechslerbank entworfen<br />

wurden, mass- und formgenau auf Papier übertragen. In der industriellen<br />

Nutzung lassen sich sogar direkt ab Photofolien formentsprechende<br />

Schabmesser herstellen.<br />

Das Gerät, das ich für meine Zwecke benütze, lässt sich mit einfachsten<br />

Mitteln selbst herstellen. (Siehe dazu meine Handskizze):<br />

Eine Grundplatte nimmt einen Bogen Heliographie-Papier (z . B. A4)<br />

auf, der durch eine Glasplatte plangehalten wird. Darüber kommt eine<br />

wegnahmbare Pappe als Lichtschutz zu liegen. An den kurzen Seiten<br />

der Grundplatte sind Borde montiert, die eine Trägerstange aufnehmen,<br />

welche im Zentrum parallel zur Grundfläche verläuft. Auf<br />

dieser wird mit Hilfe von zwei Zentrierkegeln ein Instrumententeil<br />

(Flöte, Oboe, Klarinette etc.) möglichst nah zur Grundplatte festgehalten.<br />

Eines der Seitenborde trägt eine "Antenne" (ca. 30 cm<br />

langer Metallstab), die genau im rechten Winkel zur Grundplatte<br />

steht. Um seitliches Streulicht zu vermeiden, können neben dem<br />

Objekt schwarze Pappen als Blendschutz in entsprechende Nuten der<br />

Borde montiert werden. Das Gerät lässt sich nun im Freien - auf<br />

einem Kamera-Stativ montiert - genau nach der Sonne ausrichten, was<br />

dann erreicht ist, wenn die "Antenne" keinen Schatten mehr auf das<br />

Bord wirft. Voraussetzung: knallblauer Sommerhimmelt Nun wird die<br />

Abdeckpappe sofort entfernt, das Heliographie-Papier etwa 30-35 Sekunden<br />

belichtet und wieder zugedeckt.<br />

Für das Instrument besteht<br />

keine Hitze-Gefahr, denn das Gerät wird im Schatten vorbereitet


- 21 -<br />

(geladen und entladen) und weilt so nur etwa 40 - 50 sec. in der<br />

prallen Sonne. Es empfiehlt sich, vorher auf dem Papier eine<br />

Referenz-Masslinie anzubringen, um die Masshaltigkeit des Papiers<br />

und allfälliger Photokopien kontrollieren zu können.<br />

unser Heliographie-Papier wird also nun entwickelt und fixiert und<br />

enthält jet zt d i e genaue Silhouette des originalen Instrumententeiles.<br />

zur Belichtung ist noch folgendes zu sagen: Durch die Bewegung der<br />

Sonne würde sich der Schattenwurf bei zu langer Belichtungszeit in<br />

der Breite etwas verkürzen. In unserem Fall macht dieser "Fehler"<br />

bei 30 sec. nur 0,03 mm aus. Die Vorrichtung liesse sich jedoch wie<br />

folgt weiterentwickeln: Durch die Benützung von Photo-Papier würde<br />

eine wesentlich kürzere Belichtungszeit erzielt. Diese erfordert<br />

dann jedoch eine verwacklungsfreie, mechanische Abdeckvorrichtung,<br />

die sich zeitgenau einstellen lässt. Schl iesslich kann das Gerät<br />

auch beliebig grösser gebaut werden. Nachahmung ist ausdrücklich erlaubt!<br />

(Handskizze des Sonnenlicht-Projektionsgeräts siehe folgende Seite)


•<br />

RIO-\ I Al0TE!Vtv'i: ·=~---------____.<br />

STR.EUL1CHT-SCHVT2 ~<br />

AßtlECI


- 23 -<br />

Wie Mikroorganismen den Ton bestimmen<br />

Nach J.Nagyvary, Chem.Eng.Nrews, 23.Mai 1988, 8.24-31 .<br />

von Reinhard Bachofen<br />

seit langem strei ten sich Geigenbauer und Musikwissenschafter um das<br />

Geheimnis des Lackes und der besonderen Proportionen der Streichinstrumente<br />

von Stradivari, die für den ausserordentlichen Klang und<br />

die Schönheit dieser wertvollen Instrumente des frühen 18. Jahrhunderts<br />

verantwortlich sein sollen. Neue Untersuchungen zeigen nun,<br />

dass die akustische Qualität wie auch das Erscheinungsbild<br />

mindestens teilweise die Folge eines mikrobiellen Abbaus der Holzstruktur,<br />

gepaart mit der Verwendung eines äusserst harten Lackes<br />

ist. Während in den letzten 150 Jahren das zum Instrumentenbau zu<br />

verwendende Holz über Jahrzehnte gelagert wurde, waren früher verschiedene<br />

Methoden gebräuchlich, um Spannungen im Holz zu verringern<br />

und später Risse zu vermeiden, wie etwa das Aussetzen des<br />

Holzes in Jauchegruben, einer Atmosphäre mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />

und Spuren von Ammoniak, oder das Eintauchen in kochendes Wasser.<br />

Die erstere Behandlung induzierte verschiedene chemische Reaktionen<br />

wie die Hydrolyse von Estern und eine gewisse Solubilisierung von<br />

Lignin und stimulierte Pilzwachstum. Durch Kochen wurden verschiedene<br />

flüchtige und lösliche Substanzen ausgewaschen, besonders<br />

Pektinsäuren und Hemizellulose, die bis 1/3 des Trockengewichtes von<br />

Holz ausmachen können. Diese Auswaschung löslichen Materials macht<br />

das Holz steifer, was einerseits wichtig ist, um dem Druck der<br />

Saiten zu widerstehen, anderseits erlaubt, die Decke der Violine<br />

dünner zu machen und damit den Ton zu vergrössern.<br />

Aehnliche Wirkungen muss auch das Lagern des frischen Holzes in<br />

Wasser beim Flössen von Holz gezeigt haben. Holz für die Geigenbauer<br />

Norditaliens kam aus den nördlichen Alpen und wurde nach<br />

Venedig geflösst, wo es bis zum Gebrauch in der Lagune liegen blieb.<br />

Dieses Holz wurde durch Bakterien und Pilze intensiv bewachsen. Der<br />

Abbau des Holzmaterials ist relativ langsam und selektiv, so werden<br />

sicher zuerst die Zellinhaltsstoffe und leicht abbaubares Material<br />

bei den Tüpfeln angegriffen. Dies führt zu einer bis SO-fach<br />

erhöhten Permeabilität des Holzes im Vergleich zu luftgetrocknetem<br />

Holz, ohne dass die mechanischen Eigenschaften sich wesentlich<br />

verändern. Im luftgetrockneten Holz werden die Poren zwischen den


- 24 -<br />

Zellen durch den Zellinhalt verschlossen, während nach Lagerung im<br />

Meerwasser Luft zwischen den Zellen ausgetauscht wird, was später<br />

auch ein wesentlich tieferes Eindringen des Lackes ermöglicht.<br />

Elektronenmikroskopische Untersuchungen an Holzsplittern der Fichtendecke<br />

von Streichinstrumenten von Stradivari, Guarneri und andern<br />

zeigen deutlich Pilzhyphen und Bakterienreste (siehe Bild) , sowie<br />

mehr offene Poren im Vergleich zu modernem Violinholz, ebenso ist<br />

der Salzgehalt 10 bis 50 mal grösser als bei normal luftgetrocknetem<br />

Holz. Dieses so vorbereitete Holz wurde anschliessend lackiert.<br />

Neben den damals üblichen Komponenten wie Kopal, Kolophonium oder<br />

Kampher und Pflanzenfarbstoffen wie Drachenblut, ähnliche Lacke<br />

wurden auch für teure Möbel verwendet, enthielten alte Lacke<br />

grössere Mengen an anorganischen Stoffen wie Glaspul ver, Calciumsulfat<br />

und -carbonat von einer Partikelgrösse von unterhalb einem<br />

Mikrometer. Tatsächlich sind bis über 50 % des Lackes in organischen<br />

Lösungsmitteln unlöslich und Partikel dieser Grösse können im Mikroskop<br />

beobachtet und als Silizium- oder Calcium-Teilchen bestimmt<br />

werden. Solcher Lack füllt die vielen Hohlräume im Holz und hat eine<br />

besondere Härte, was sowohl den Ton verbessert wie auch dem<br />

Instrument den besonderen Glanz verleiht.<br />

Rasterelektronenmikroskopisches Bild vom Holz einer Violine von<br />

Guadagnini (1750) mit einer offenen Pore und Resten von Bakterien.


- 25 -<br />

oie Restaurierung von Harfen<br />

aus: Arpeggio, August <strong>1990</strong><br />

von Beat Wolf<br />

Alte Instrumente besitzen eine ganz besondere persönliche Ausstrahlung<br />

und haben einen ausgeprägten, delikaten Klangcharakter<br />

(sofern das Instrument von einem guten Meister stammt) . Auch frühe<br />

"industrielle" Produkte - z . B. Harfen von Erard - sind in klanglicher<br />

Hinsicht modernen Instrumenten oft weit überlegen. In den<br />

meisten Fällen lohnt sich daher eine Restaurierung, vorausgesetzt,<br />

das Holz befindet sich in einem guten Zustand, d.h. es wurde vom<br />

Holzwurm nicht gar zu sehr heimgesucht. Risse und Spältchen, die den<br />

Laien erschrecken, sind für den Fachmann kaum ein Problem, dagegen<br />

sind wirklich ernste ·Schäden für den Laien oft gar nicht sichtbar.<br />

Daher lohnt sich ein Besuch beim Fachmann auf jeden Fall. Manche<br />

Instrumente, die dem Laien hoffnungslos erscheinen, lassen sich<br />

nicht selten mit relativ geringem Aufwand wieder spielbar machen.<br />

Andere Restaurierungen wiederum nehmen viel Zeit in Anspruch, weil<br />

nicht immer "wie am Schnürchen" durchgearbeitet werden kann; plötzlich<br />

taucht ein Problem auf, das reiflich durchdacht sein will, oder<br />

es fehlt ein wichtiges Bestandteil, das in zeitraubender Kleinatarbeit<br />

wieder ersetzt werden muss. Geduld ist also gerade bei<br />

delikaten Arbeiten angesagt - und auch berechtigt, denn das Instrument<br />

soll doch wieder die nächsten 200 Jahre funktionieren - oder<br />

nicht ?<br />

Achtung! Bitte vormerken!<br />

Unsere nächste Generalversammlung wird am 28.April 1991 in Schaffhausen<br />

stattfinden und unter der kundigen Mitarbeit von Beat Wolf<br />

dem Schwerpunkt "Harfe"· gewidmet sein. Bitte reservieren Sie sich<br />

das Datum für einen Besuch in Schaffhausen.


- 26 -<br />

Angebote von Instrumenten I Info-Markt-Info<br />

Wenn Sie als Mitglied ein Instrument suchen oder anzubieten haben,<br />

haben Sie die Möglichkeit, der Redaktion innerhalb der Redaktionsfristen<br />

eine entsprechende Annonce für die nächste GLAREANA von max.<br />

zwei Zeilen ~ 60 Anschlägen + Adresse zukommen zu lassen. Diese ist<br />

gratis . Nichtmitglieder sind davon ausgeschlossen.<br />

Grosse Inserate (bis max . 1 Seite) stehen Mitgliedern und Nichtmitgliedern<br />

offen und kosten Fr. 100.-, zuzüglich Cliche (falls erwünscht).<br />

Auch hier gelten die Redaktionsfristen und sind die<br />

Inserate der Redaktorin einzureichen (Adresse siehe S.2).<br />

Zu verkaufen<br />

Zweimanualiges Cembalo nach Ruckers und Taskin von Frank Hubbard<br />

(kein Bausatz), 1981. Umfang F 1<br />

-e 3 , Transp.-Vorrichtung 415/440',<br />

Lautenzug. Sehr schön bemalter Resonanzboden. Bester Zustand.<br />

VP SFr. 22,000.- Tel. (CH) 061/401 10 60<br />

Tafelklavier, um 1850, Palisander, Elfenbeinklaviatur. Restaurierungsbedürftig.<br />

DM 800.- Tel. (BRD) 06221/4 46 78<br />

*****<br />

NEU ! NEU! NEU!<br />

Info-Markt-Info<br />

Wohl jeder Liebhaber von alten Musikinstrumenten, der auch selbst<br />

solche Stücke erwerben möchte, geniesst die jahrelange Pirsch, die<br />

Vorfreude auf den Fund seiner Träume. Oft wird das Gesuchte durch<br />

die wackere Mithilfe von Komisaar Zufall gefunden, oft steckt<br />

jahrelange, minutiöse Recherchierarbeit dahinter, bis das begehrte<br />

Objekt geortet und erworben werden · kann. Dies macht nicht zuletzt<br />

einen grossen Reiz unserer Liebhaberei aus.<br />

Da jeder von uns über eine gewisse Erfahrung im Suchen von Instrumenten<br />

verfügt, jedoch nicht jeder dasselbe Sammel- resp. Interessengebiet<br />

hat, scheint es sinnvoll, sich bei Bedarf gegenseitig<br />

behilflich zu sein. Dies kann durch die mannigfaltigen GEFAM-in-


- 27 -<br />

ternen Beziehungen geschehen, was jedoch diejenigen Personen, die<br />

nicht über diese Kontakte verfügen, ein Stück weit ausschliesst. Um<br />

nun den gegenseitigen Kontakt und somit auch die Zusammengehörigkeit<br />

der GEFAM-Mitglieder zu fördern, schlage ich einen "Info-Markt" vor.<br />

Dieser funktioniert auf zwei Ebenen:<br />

1 . In der GLAREANA können besondere, langfristige Sammlerwünsche<br />

(s.o.) oder Hinweise auf unbekanntere Auktionen oder Kataloge<br />

publiziert werden (NB der Redaktion: Redaktionsschluss beachten!!).<br />

Somit können einerseits jene Mitglieder sich kontaktieren, die gerne<br />

zusammenarbeiten, und andererseits Angebote und Wünsche allen<br />

Mitgliedern direkt unterbreitet werden. Zudem sind die Interessengebiete<br />

der einzelnen Mitglieder in der Mitglieder- bzw. Adressenliste<br />

angegeben.<br />

2. Das Sekretariat der GEFAM nimmt Kauf- und Verkaufswünsche entgegen<br />

und leitet diese an jene Mitglieder weiter, die Interesse am<br />

Info-Markt und an der angebotenen Instrumentengattung bekundet<br />

haben. Falls Sie Interesse am Info-Markt haben, möchte ich Sie<br />

bitten, das untenstehende Formular abzutrennen und an das Sekre­<br />

·tariat der GEFAM, an Herrn Andreas Schlegel, Plattenstr. 33,<br />

CH-5737 Menziken, zu senden.<br />

Name . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorname ............................ .<br />

Strasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PLZ . . . . Ort ....................... .<br />

Interessengebiet ( e) ..................... . ................. .. . . . . .<br />

• • 0 • • •• 0. 0 ••• 0 ••• 0 •••••••• 0 •• 0 0 • • 0 0 0 0 ••••• 0 ••••••••• 0. 0. 0 •• 0 ••••••<br />

Besondere Wünsche (Kauf/Verkauf) .................... . . . ......... .<br />

• • • 0 ••• 0 0 0 0 •• 0. 0 •••••• 0 •• 0 ••••••• 0 0 ••••••• 0 ••• 0. 0 ••••••• 0 ••••• 0 0. 0<br />

0 I 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 o I 0 0 0 I 0 0 0 o o o o 0 o o 0 o 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 o o o o 0 0 o 0 0 0 0 o 0 0 o 0 0 10 0 0 0 0 0 0


- 28 -<br />

Mitteilungen und Termine<br />

Bitte teilen Sie der Redaktion nur jene Termine mit, die so weit im<br />

voraus bekannt sind, dass sie mit den Erscheinungsdaten der GLAREANA<br />

korrespondieren und Ihre Informationen somit zeitgerecht zu unseren<br />

Mitgliedern gelangen können.<br />

Die Bibliothek der Gesellschaft<br />

wird in der Zentralbibliothek Luzern, Sempacherstr.10, CH-6002<br />

Luzern, aufbewahrt und kann zu den bibliotheksüblichen Bedingungen<br />

benützt werden. Kontaktperson: Herr Paul Hess.<br />

Das Nachbestellen von GLAREANA-Jahrgängen und -Einzelheften ist über<br />

Herrn Paul Hess, clo Zentralbibliothek Luzern, Sempacherstr. 10,<br />

CH-6002 Luzern, möglich.<br />

Der Vorstand hat am 18. Februar 1984 dafür folgende Preise festgelegt:<br />

1. Jahrgänge bis und mit 1971: Zu den in der Zentralbibliothek<br />

Luzern üblichen Bedingungen und Kopiergebühren.<br />

2. Jahrgänge 1972 bis und mit 1981: Pro Jahrgang SFr. 20.- für<br />

Mitglieder und SFr. 30.- für Nichtmitglieder.<br />

3. Einzelhefte ab 1983: SFr. 10.- für Mitglieder und SFr. 15.- für<br />

Nichtmitglieder. (1982 ist keine GLAREANA erschienen.)<br />

Zu allen Preisen kommen Porto- und Verpackungsspesen hinzu .<br />

Info-Markt-Info ./.


- 29 -<br />

In D-8805 Feuchtwangen befindet sich das neu eröffnete Sängermuseum<br />

e.v., das "dem geistigen Erbe des 1945 zerstörten Deutschen Sängermuseums<br />

in Nürnberg verpflichtet" ist. Es beinhaltet ein Spezialarchiv<br />

mit systematisch angelegten Noten-, Bücher- und Zeitschriftenbeständen<br />

mit Schwerpunkt auf dem Chorwesen. Die Leitung des Museums<br />

liegt in den Händen unseres Mitglieds Dr. F. Brusniak.<br />

Termine<br />

In Vorbereitung ist eine Neuauflage des "International Directory of<br />

Musical Instruments Collections• (Jean Jenkins, Buren 1977). Alle<br />

Mitglieder, die eine Instrumentensammlung haben und gerne in diesem<br />

internationalen Verzeichnis eingetragen sein möchten, geben bitte<br />

der Redaktion der GLAREANA baldmöglichst entsprechende Nachricht<br />

oder wenden sich direkt an den "general editor" :<br />

Mrs.Dr. Barbara Lambert. 201 Virginia Road. Concord/Mass .Ol742, USA.<br />

vom 6.-9.Dez. <strong>1990</strong> finden in Harne (D) wiederum die TAGE ALTER MUSIK<br />

statt mit einer Ausstellung von Cembali des 18. Jh. ("Rabenkiel und<br />

Büffelleder•) und mit elf Konzerten unter dem Motto "Scandinavia<br />

sonans- Musik aus Nordeuropa vom Mittelalter bis zur Klassik".<br />

Das Schweizerische Landesmuseum in Zürich veranstaltet jeden ersten<br />

Sonntag im Monat eine musikalische Matinee, Beginn: 10 . 30 Uhr. Die<br />

Programmschwerpunkte liegen dabei auf Darbietungen mit historischen<br />

Instrumenten und im volksmusikalischen Bereich.<br />

Am Sonntag, dem 28.April 1991 findet unsere nächste, <strong>39</strong>. Generalversammlung<br />

statt. Wir treffen uns in Schaffhausen; das musikalische<br />

bzw. musikinstrumentenkundliehe Rahmenprogramm wird der Harfe<br />

gewidmet sein und von Beat Wolf wesentlich mitgestaltet.


- 30 -<br />

Neue Bücher und Schall platten<br />

(Ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie entsprechende<br />

Hinweise haben, bitte an die Redaktion senden.IVG)<br />

Bücher<br />

Die Bei träge im Basler Jahrbuch für Historische Musikpraxis, Band<br />

XII (1988), befassen sich wiederum mit Musikinstrumenten; Winterthur<br />

<strong>1990</strong>. (Amadeus Verlag; SFr.48.-)<br />

Ram6n Pinto Comas<br />

Los Luthiers Espanoles, Barcelona 1988. (Casa Parramon, C.Carme 8,<br />

E-00001 Barcelona; pts. 20 , 000.- +Porto) .<br />

Herbart Heyde<br />

Historische Musikinstrumente der Staatlichen Reka-Sammlung am Bezirksmuseum<br />

Viadrina Frankfurt (Oder), Leipzig 1989. (VEB Deutscher<br />

Verlag für Musik).<br />

Willibald Leo Freiherr von LUtgendorff<br />

Die Geigen- und Lautenmacher vom Mittelalter bis zur Gegenwart,<br />

Ergänzungsband von Thomas Drescher, Tutzing <strong>1990</strong> (Verlag Hans<br />

Schneider; DM 440.-) (Der unver . Nachdruck der Ausgabe von 19 22,<br />

Tutzing 1975, ist nach wie vor lieferbar; DM 300.-).<br />

Cahiers de Musiques Traditionelles 2, Instrumental, Gen~ve 1989<br />

(Ateliers d'Ethnomusicologie). (Eine kurze Besprechung wird im<br />

nächsten Heft folgen.)<br />

Das Instrumentalspiel. Beiträge zur Akustik der Musikinstrumente,<br />

medizinische und psychologische Aspekte des Musizierens. Bericht vom<br />

Internationalen Symposion Wien, 12.-i4 .April 1908. Hg. G.Widholm I<br />

M. Nagy, Wien 1989 (Doblinger Nr . 09 595; ös 345.-).<br />

Quaestiones in musica: Festschrift für Franz Krautwurst zum 65.<br />

Geburtstag , hg . F.Brusniak I H.Leuchtmann, Tutzing 1989 (Verlag Hans<br />

Schneider; DM 255.-).


- 31 -<br />

pro memoria:<br />

Das Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft Neue Folge (Nr. 8/9,<br />

1988/89 wurde im Oktober <strong>1990</strong> ausgeliefert) enthält die Schweizer<br />

Musikbibliographie, die die entsprechenden Publikationen möglichst<br />

vollständig erfasst, somit auch Bücher, Aufsätze und sonstige<br />

Beiträge zu Musikinstrumenten und -Sammlungen.<br />

Schallplatten<br />

Die Fülle der erscheinenden Schallplatten kann hier unmöglich<br />

wiedergegeben werden. Es sollen jedoch ausgewählte Platten erwähnt<br />

werden, die hinsichtlich des Repertoires, der Besetzung und/oder des<br />

Instrumentariums exklusiv sind oder deren Interpreten Mitglieder<br />

unserer Gesellschaft sind. (NB: Die Redaktion ist auf entsprechende<br />

Mitteilungen angewiesen!)<br />

Die silbernen Trompeten von Lissabon<br />

Leider liegt der Redaktion nur eine mündliche Information dazu vor.<br />

Interessenten erfahren Näheres bei unserem Mitglied Edward H. Tarr,<br />

der die CD mit seinem Trompetenensemble eingespielt hat.<br />

Barocke Trompetenmusik aus Österreich<br />

Trompetenensemble der Schola Cantorum Basiliensis, Leitung Edward H.<br />

Tarr. (Schola Cantorum Basilienais Documenta)<br />

deutsche harmonia mundi D-7800 Freiburg HM851-2 882720-909.


- 32 -<br />

Mutationen (neue Ad.ressen, Bin- und Austritte: Stand 31.10.<strong>1990</strong>)<br />

Filr eine zeitgerechte Meldung Ihrer Adressänderungen etc. an den<br />

Präsidenten sind wir Ihnen sehr dankbar. Damit ersparen Sie uns (der<br />

Gesellschaft) Doppelfrankaturen und sichern sich selbst den rechtzeitigen<br />

Erhalt der GLAREANA und weiterer Informationen.<br />

Neue Mitglieder:<br />

Karl Hahn<br />

Rösslihalde<br />

6103 Schwarzenberg<br />

E: <strong>1990</strong><br />

I: Viola da gamba<br />

Jürg Burkhard<br />

Fröhlichstr. <strong>39</strong><br />

8008 Zürich<br />

E: <strong>1990</strong><br />

I: Tasteninstrumente<br />

Marie Ellenbarger<br />

Rinderweid 1<br />

8707 Uetikon am See<br />

E: <strong>1990</strong><br />

I : Tasteninstrumente<br />

Adrian Bodmer<br />

Töbeli<br />

8635 Oberdürnten<br />

E: <strong>1990</strong><br />

I: Gitarren; chrom.Bandoneon;<br />

Trommeln; Saiteninstrumente<br />

Adressänderungen:<br />

Dr. Friedhelm Brusniak, Posener Str. 4. D-8805 Feuchtwangen<br />

Jörg Ewald Dähler, Jubiläumsstr. 13, 3005 Bern<br />

Austritte:<br />

Rainer Schütze, D-6900 Heidelberg

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